Brit – Log o1 Ens Yu`She – Sec – SD:13096.1246

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Yu'She
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Mo 19. Dez 2011, 12:29

Brit – Log o1 – Ens Yu`She – Sec – SD:13096.1246

Personen: Cpt Thorn P’Thall, Cmdr Kelav T`Rish, LtCmdr Cholain Amh, Lt Alexis Grant, Lt Cythia Mariss

Worte: 1.242


~ Deck o6 ~
-Sicherheitszentrale-


Immer und immer wieder lief ich von einer Konsole zur nächsten. Er wartete auf die Liste. Er wartete auf meine Vorschläge. Er wartete darauf, dass ich anfing. Aber ich konnte nicht. Ich konnte niemanden auswählen, ich konnte niemanden vorschlagen, gegen jeden einzelnen hatte ich etwas einzuwenden, ich konnte nicht beginnen. Die letzten Tage waren schrecklich gewesen. Der heutige noch schrecklicher, denn mir war klar, dass mein Bericht überfällig war. Commander T`Rish wollte, dass ich ein Team zusammenstellte. Dass ich es ausbildete und leitete. Ich! Aus lauter Nervosität hatte ich sechs Liter Eistee getrunken und traute mich nicht austreten zu gehen, denn er würde mich rufen. Ganz sicher. Ganz sicher, ganz bald. Wenn ich dann…nein. Aber was sollte ich ihm sagen? Meine Gedanken drehten sich im Kreis und mein Körper folgte ihm. Wieder erhob ich mich von einer Konsole, drehte mich herum und ging zur nächsten. Da gab es zwar auch nichts zu sehen oder zu tun, aber ich musste irgendwas tun. Mir war flau im Magen und dass die Checks der Sicherheitssiegel nichts erbrachte, ließ zusätzlich Frust aufkommen.

Im Nachhinein wusste ich nicht mehr zu sagen, was unangenehmer gewesen war: das ewige Warten oder die Augenblicke in Commander T`Rishs Büro.
“Ich erwarte von Ihnen nicht ein perfektes Elite-Scharschützenteam aus der Retorte, Ensign. Ich will eine Gruppe von vier bis fünf Leuten, die unter Ihrer Leitung zu einem solchen werden können.” Ich stand da und wusste nicht, was ich sagen sollte. Ich hatte es doch versucht. Aber ich hatte niemanden gefunden. Lieutenant Thalin kannte ich bereits und wusste, dass er keinen Wert darauf legte und meine Anweisungen auch gar nicht befolgen würde. Die Chargen Baker, Meadows und Ciana kamen auch nicht in Frage, allein schon wegen ihrer Spezialisierung auf andere Bereiche der Sicherheit.
„Ja Sir.“, sagte ich schlicht und sah zu Boden. Was sollte ich tun? Mir wurde ganz schlecht, denn seinen Befehl ablehnen konnte ich genauso wenig, wie Thalin zum Scharfschützen ausbilden. Es war zum verrückt Werden.
„Dann erwarte ich Ihren Bericht in zwei Tagen.“, erklärte Commander T`Rish und so sehr ich mir auch wünschen würde, dass er unfair war, dass er gemein war, hatte ich nicht den Eindruck. Er war sogar sehr nachsichtig und geduldig. Doch die Auswahlkriterien, die er mir nannte brachten mich nicht weiter. Ich kannte die Leute doch gar nicht. Wie sollte ich entscheiden, ob ich ihnen vertrauen konnte? Wie sollte ich einschätzen, ob sie im konkreten Fall meine Anweisungen ausführen würden?

Geknickt saß ich wieder in der Sicherheitszentrale und starrte auf die Konsole vor mir. Mein Blick wurde von der Spiegelung eines Kollegen gefangen, der hinter mir vorbei lief. Mitsamt dem Stuhl drehte ich mich in den Raum und sah mich um. Die Leute hier … ich wusste nichts über sie. Nur das, was in ihren Akten stand. Wie sollte ich vier von ihnen auswählen?

Die Meldung über den Abflug kam herein und initialisierte die Abflugprotokolle der Sicherheit. Hangar, Maschinenraum, Gänge. Check auf Anwesenheit, Check der Sicherheitssubroutinen im System. Doch ich beteiligte mich nicht daran, denn bei der Vorstellung, das Schiff würde jetzt von der Station abdocken und losfliegen, kam mir die rettende Idee. Ich rief Lieutenant junior Grade Rangaraj.
„Sprechen Sie, ich habe wenig Zeit.“, klang es forsch aus dem Kommunikator.
„Ensign Yu`She, Ma’am. Ich…ich wollte Sie fragen, ob die Möglichkeit bestünde, weil ich, wie Sie, wenn auch nicht mit Ihrer Erfahrung-“
„-wollen Sie mich fragen, ob Sie an die NAV dürfen, Ensign?“, unterbrach sie mich barsch aber nicht unfreundlich. Ich presste die Lippen zusammen, fühlte mein Fühler vibrieren.
„Ja, Ma’am.“, antwortete ich dann. Schweigen. Warum sagte sie nichts?
„Das muss ich klären. Ich melde mich wieder.“, ich öffnete schon den Mund um ihr zu danken, doch da war die Verbindung bereits geschlossen. Ein wenig ratlos sah ich mich um, fragte mich, ob ich wirklich sitzen bleiben konnte, während der Rest der Abteilung den Start vorbereitete und darauf warten konnte, dass sich Lieutenant Rangaraj vielleicht bei mir meldete. Ich konnte nicht, dabei bekam ich nur ein schlechtes Gewissen, weil ich nicht das tat, was offensichtlich zu tun war und nicht das, was mir aufgetragen worden war. Nichts tun war keine Option.

Die Systemchecks und der Abgleich mit der Base verliefen reibungslos, bisher sprach nichts dagegen, dass wir ablegen konnten. Dann endlich meldete sich Lieutenant Rangaraj.
„Ensign, kommen Sie auf die Brücke.“, sagte sie knapp, schloss die Verbindung sofort wieder. Ich erhob mich, legte die Kontrollen, die ich übernommen hatte zurück auf den Hauptverteiler, damit jemand anderes sie übernehmen konnte und eilte auf Deck eins.




-Deck o1-

Mein Herz klopfte gewaltig, als ich die Brücke erreichte. Schon im Turbolift waren meine Hände feucht geworden. Ich erkannte sofort Ensign Green, der an der Comm stand, Lieutenant Mariss, die die Wissenschaftskonsole besetzte, Commander T’Rish an der Tac, und Alexis, die ich noch gar nicht gesehen hatte, deren Anblick mich überraschte, die mir aber freundlich zu lächelte, stand an der Tec und schließlich Thorn und Commander Amh, die in den Sesseln, die ihnen anstanden saßen. Thorn mit unbewegter Miene, Commander Amh wirkte in sich gekehrt. Lieutenant Rangaraj bemerkte mich und machte mir den Platz frei, doch sie blieb neben dem Sitz stehen.
„Alle Abteilungen melden Bereitschaft, Sir.“, erklärte Green. „Mannschaft ist vollzählig an Bord.“
„Die Schiffssysteme arbeiten einwandfrei, Antrieb ist vorgewärmt und bereit.“, erklärte Alexis und ich wunderte mich über ihre klare Bestimmtheit. Mein Display zeigte mir, dass der Kurs eingegeben war und ich nur noch die Geschwindigkeit einzugeben brauchte, sobald Thorn sie mir nennen würde.
„Kurs liegt an.“, meldete ich entsprechend und sah Lieutenant Rangaraj im Augenwinkel nicken.
„Die Resolution erteilt Erlaubnis abzudocken.“, erklärte Green die finale Hürde.
„Ensign, bringen Sie uns in Sprungposition.“, befahl Commander Amh.
„Aye Ma’am.“, bestätigte ich und holte mir die Manövrierdüsen auf den Schirm. Eine Souvereign war ein großes Schiff, aber die Base war größer, das Verhältnis typisch und die Systeme gewartet und präzise justiert, sodass ich das Schiff ohne Probleme aus seiner Parkposition gefummelt bekam. Die Raumkontrolle der Base übermittelte einen Korridor, den ich entlang flog, bis wir genug Abstand zur Base hatten um auf Warp gehen zu können.
„Schiff ist in Sprungposition.“, meldete ich und spürte das Kribbeln auf meiner Kopfhaut. Aber es war ein angenehmes Kribbeln. Hier funktionierten alle im Team, jeder kannte seine Aufgaben und ich kannte meinen Platz, war Teil davon. Das fühlte sich gut an.
„Warp 6, Energie.“, hörte ich Thorn, mein Herz machte einen Hüpfer, dann zog ich die Geschwindigkeitskontrollen auf Warp 6 hoch, die Sterne auf dem Hauptschirm verzogen sich zu leuchtenden Strichen und wir waren unterwegs.
„Scheint als hätte ich eine Vertretung gefunden.“, Lieutenant Rangaraj drückte meine Schulter, zwinkerte und verließ die Brücke, ließ mich allein zurück.
„Sir, Ihre Schicht ist beendet, ich übernehme für Sie.“, hörte ich Commander Amh sagen. Doch Thorn schien nicht in der Laune zu sein, sich bereits zu verabschieden. Mein Blick glitt auf den Chronometer im Display. Meine Schicht würde nicht bald beendet sein, ich würde noch eine Weile hier bleiben, aber irgendwann hätte ich frei und dann würde ich mit ihm sprechen können. Auf der Brücke zu sein war immens aufregend, aber weder als Ablenkung von meinen Befehlen zu gebrauchen, noch per se Grund aus dem ich hier war. Ich bekam mit, wohin Thorn ging und wann er frei hatte. So würde ich mit ihm sprechen können.

Irgendwann später.
Y

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