BRI-RPG 1-Log 5-Med-LtjG Tom Pering-13117.1573

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Tom Pering
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Mo 9. Jan 2012, 15:46

BRI-RPG 1-Log 5-Med-LtjG Tom Pering-13117.1573

Personen: LtJg Gin Tur Kara, Cmdr Amh (indirekt), NPCs
Wörter: 1.110

.:. Krankenstation .:.
Langsam begann ich damit, mich langsam in den immer gleichen Trott einzuarbeiten. Wohlgemerkt ist damit nicht gemeint, dass mir meine Arbeit plötzlich wieder Spaß machte, ganz im Gegenteil, aber ich hatte mich damit abgefunden. Pure, stumpfe Resignation. So als wüsste ich, dass ich wohl für den Rest meines Lebens an irgendein Sternenflottenschiff gebunden war und nie wieder zu meinem kuscheligen Einsiedlertum zurückkehren konnte. Irgendwie vermisste ich die Zeit. Materieller Besitz war fast nicht vorhanden, es war teilweise erschreckend kalt nachts und ich war eigentlich permanent am Hungern, aber zumindest brauchte ich mich nicht um irgendwelche Termine oder Befehle oder generell Personen kümmern. Nur sehr selten verirrte sich mal jemand zu mir, der medizinischen Bestand benötigte, dem half ich knapp und schickte ihn dann wieder hinaus in die Wildnis. Für viele dürfte solch eine Abgeschiedenheit nicht erstrebenswert sein, aber ich genoss es. Ich genoss jede Sekunde. Warum verdammt noch mal bist du dann wieder zur Sternenflotte gegangen?

Ich ging zu dem Replikator in der Wand, bestellte mir einen Kaffee und nahm einen Schluck. Kann es sein, dass mir einfach langweilig war? Abgeschiedenheit schön und gut, aber irgendwann hat man eben alles gemacht, was man schon immer machen wollte, wie zum Beispiel lesen, Sprachen lernen, der Versuch, Pflanzen anzubauen und noch einiges anderes. Trotz überraschender Ergebnisse bezüglich der Pflanzensache – ich habe definitiv keinen grünen Daumen – wurde auch das langweilig. Alles wird irgendwann langweilig, selbst das interessanteste Hobby. Du bräuchtest mal ein anständiges Hobby, murmelte die Stimme in meinem Kopf. Aber für ein Hobby bräuchte ich erst einmal ein Interesse. Dazu müsste dir erst einmal nicht alles egal sein, meldete sich wieder die Stimme in meinem Kopf zu Wort. Vielleicht sollte ich wegen selbiger mal einen Counselor sprechen. Zwar hat jeder Gedanken, aber es kam mir langsam wirklich so vor, als ob meine Gedanken ein Eigenleben führen würden. War ich schizophren? Niemaaaals, du doch nicht…! „Meh…“ gab mich mit genervtem Unterton von mir und blickte in die Krankenstation.

Eines hatte sich zum positiven geändert: Commander Amh hatte die Krankenstation verlassen. Zu meinem Glück war ich nicht ihr behandelnder Arzt, aber den ersten Offizier des Schiffs permanent um einen herum zu haben war wirklich kein Grund zur Freude. Insbesondere da es sich dabei um Amh handelt. Du solltest heute Abend am besten ein Schaf oder ein vergleichbares Tier zu ehren dieses Tages an Bahl opfern, sagte mir die Stimme in meinem Kopf und ich schüttelte schmunzelnd den Kopf. Wo sollte ich bitte schön so kurzfristig ein Opfertier finden und vor allem konnte ich es ja nicht in meinem Quartier opfern, das würde eine furchtbare Sauerei geben. Und wo sollte ich die Überreste verschwinden lassen? Außerdem würde das Vieh vermutlich einen furchtbaren Lärm machen, wenn man ihm die Kehle aufschlitzt. Ob es wohl bestimmte Sternenflottenrichtlinie bezüglich ritueller Tieropfer gab, schließlich war normalerweise alles reglementiert in diesem bürokratischen Wahnsinn. Captain P`Thall würde da sicher ein Auge zudrücken.

Ein junger Offizier mit dem Blick einer Kuh kurz vor dem Schlachter betrat die Krankenstation. So wie er seine Hand hielt wusste ich, dass sie offensichtlich verletzt war. Er trug eine gelbe Uniform also entweder hatte er sich beim Reparieren von irgendetwas verletzt oder er war wohl in eine Schlägerei geraten. Von seinem treudoofen Blick her ging ich von zweitem und von seiner Zugehörigkeit zur Sicherheit aus. Du solltest Leute nicht sofort abstempeln, Tom, tadelte mich die Stimme, vielleicht war das alles nur ein sehr unglücklicher Zufall!
„Kann ich Ihnen irgendwie helfen?“ fragte ich den Ensign, der mich weiterhin dumm anschaute. „Ehm, ich habe mich vorhin an der, ehm, Hand verletzt,“ sagte er und seine Stimme lies mir einen Schauer den Rücken herunterlaufen. Er klang wie als würde er gerade aus irgendeinem mehr als unzivilisierten Landstrich stammen, in dem die Leute gerade erst gelernt hatte, dass es Sinn macht, aufrecht so laufen, wenn man bis zur Schulter im Moor steckt. „Ja, das sehe ich…“ antwortete ich und dirigierte ihn zum nächsten iobett.
Nachdem ich knapp 3 Sekunden seine Hand gescannte hatte fragte er bereits: „Ehm, wann kann ich wieder, ehm, arbeiten gehen, ehm, Doktor?“ Er machte sich offensichtlich Hoffnungen, ein paar Tage frei bekommen zu können. Vielleicht hatte er sich die Verletzung ja selbst zugezogen. Falls ja, wäre er noch dümmer als er aussah, beziehungsweise seine Stimme klang. Ich gab ein genervtes Seufzen von mir und erwiderte: „Lassen Sie mich erst einmal schauen, Ensign…“ Zwar konnte ich bereits sofort erkennen, dass es sich nur um eine oberflächliche Verletzung handelte, aber es musste ja alles im Tricorder festgehalten werden. Außerdem ließ ich Patienten gerne zappeln. Gilt das bereits als Hobby? fragte ich mich kurz und schaute mir kurz die Wund an. Sie sah fieser aus, als sie war, denn in Wirklichkeit war sie fast gar nichts. „Also…“ begann ich. „sie haben im Endeffekt nur eine leichte Hautabschürfung. Vor 400 Jahren hätten sie deshalb vielleicht freigestellt werden müssen, aber heute nicht.“ Ich schnappte mir mein medizinisches Equipment, sagte: „Das könnte vielleicht jetzt etwas kitzeln…“ und begann damit, seine Hand wieder zu verschließen.

.:. Einige Zeit später .:.
„Petersen an Pering.“ Eine mir bekannte Stimme dröhnte aus meinem Kommunikator. Das konnte nichts Gutes heißen. „Pering hier, was gibt es?“ Ich setzte meine Tasse an und lauschte gespannt, was mein Vorgesetzter mir wohl jetzt für eine unglaublich spannende und erfüllende Aufgabe aufdrücken würde. „Helfen Sie der Wissenschaft bei der Auswertung der Daten über die Strander.“ Warum musste gerade ich das machen? Ich bin Hausarzt, kein Xenologe. Und vor allem keiner, der besonders gut im Auswerten irgendwelcher Daten ist. „Aye, Sir…“ bestätigte ich widerwillig und bewegte mich so langsam wie möglich in Richtung der wissenschaftlichen Abteilung.

.:. Deck 12 .:.
„Wollen Sie mir damit sagen, dass wir es da unten mit menschengroßen, anthropomorphen Schafshumanoiden zu tun haben?“ Der leitende Wissenschaftler schaute fragend in unsere kleine Runde. Das war eigentlich absolut zutreffend. Wir hatten nun sämtliche Informationen bezüglich der Strander zusammen getragen, die der Sternenflotte zugänglich waren, und alles lief darauf hinaus, dass es sich bei den Strandern um menschengroße Schafswesen handelt. Mit ihrem länglichen Gesicht, den drei Fingern an jeder Hand, wobei 2 davon scheinbar evolutionär aus einem Huf entstanden sind, dem wollartigen Fell, welches großflächig am Körper verteilt ist und dem als Schwanz zu bezeichnenden Puschel waren sie im Universum wohl keine Sonderheit, aber für jeden, der bereits ein Schaf gesehen hatte, waren sie durchaus verwirrend. Ob der Lieutenant jemals ein Schaf gesehen hatte? fragte ich mich kurz. Gab es auf Ktaris Schafe oder irgendetwas vergleichbares dazu? Ich riss mich aus meinen unsinnigen Gedanken und antwortete: „Es scheint so, Sir. Zumindest ihre Essgewohnheiten, die an Wiederkäuer erinnern und die Hufe lassen einen an ein Schaf denken.“ Ich reichte ihm ein PADD, mit allem, was wir bisher zu den Strandern herausgefunden hatten und nahm einen Schluck aus meiner Tasse. Denn ob Medizin oder Wissenschaft: Der Kaffee ist überall gleich mies.
Lieutenant junior Grade Tom Pering
Der Mediziner mit dem Herz aus Stein
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