Brit – 08 – LtCmdrs G.Enji/C.Amh – Med/XO – SD:13121.0140

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Yu'She
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Fr 13. Jan 2012, 01:24

Brit – Logs 08 – LtCmdrs G.Enji/C.Amh – Med/XO – SD:13121.0140

Personen: Lt Tom Perin (erw.),

Girol Enji: 1.267
Cholain Amh: 981


=/\= In meinem Quartier =/\=

Langsam drangen Geräusche an mein Ohr und wurden weiter geleitet. Ebenso vernahm ich die ersten Lichter wieder, obwohl meine Augen geschlossen waren. Dies konnte nur eines bedeuten, ich war dabei aufzuwachen. Das schlimmste daran war, dass ich überhaupt keine Träume gehabt hatte, zumindest vermutete ich das, da ich mich nicht daran erinnern konnte. Ich gähnte, streckte mich und wollte noch nicht aufstehen aber es ging nicht anders. Die Uhr sagte mir, dass meine Schicht bald anfangen würde. "Essen!" schoss mir in den Sinn und ich fragte mich, wann ich das letzte mal etwas gegessen hatte. Selbst daran erinnerte ich mich nicht, woran ich mich aber erinnerte war der Groll den ich gegen Napoleon, Sohn des Hannibal und vor allem auf Tom Pering hatte. Das mit Napoleon hatte ich fast verarbeitet, aber das mit Tom nicht. "Tja, dann hab ich heute auch Redestoff für Cholain!" dachte ich und fing, ohne dass ich es wollte, an zu lächeln.

Das Essen war schnell repliziert und duftete wunderbar. Es sah gut aus, roch delikat und schmeckte bestimmt auch, nur hatte ich leider nicht wirklich Hunger. Als Mediziner wusste ich aber, dass ich was zu essen brauchte und nahm mir ein Scampi, löste vorsichtig die rötliche Schale von dem eigentlich leckeren Tier und begann lustlos hinein zu beißen. Der Gram saß scheinbar wirklich noch zu tief. Ich konnte immer noch nicht fassen, dass ich einfach so austauschbar gewesen war. "Verdammt!" fluchte ich laut, musste aber sofort um mich schauen und mich vergewissern. "Puh!" freute ich mich als ich feststellte, dass Napoleon nicht noch in meinem Quartier saß und mich nun wieder verfolgen würde. Cholains Akte war schnell aufgerufen und es war sehr interessant was ich dort alles lesen musste. "Kein Wunder!" verstand ich nun. Es nagte wirklich an Ihr. Sie war enttäuscht worden. Es sah zumindest danach aus, dass das alles an ihr nagt. Sie neigte zu aggressivem Verhalten stand zusätzlich darin. "Tja, die Frage ist halt ob es daran liegt dass Sie so ist, oder eher daran was Sie durch gemacht hatte und die Chance gehabt hatte sich an Ihren Peinigern zu rächen?" Das war die Frage die geklärt werden musste.

Ich verspeiste eher lieblos mein Essen und sprang unter die Dusche. "Vielleicht lenkt mich Cholain ja ab!" redete ich mir ein und hoffte wirklich, dass es so sein würde. Das Wasser prasselte von oben auf mich herab und ich spürte jeden einzelnen Tropfen auf der Haut. "Wahnsinn, wie viele Wassermoleküle in so einem kleinen Tropfen waren und man doch nur den Tropfen an sich spürte." überlegte ich. "Als ob die Moleküle sich für das Schicksal ihres aus sich selbst gebildeten Tropfen opferten!" ich hatte mittlerweile einen Tropfen auf dem Finger aufgefangen und beobachtete ihn, wie sich immer mehr Wasser darin ansammelte bis er letztendlich von meinem Finger zu Boden tropfte.


=/\= Vor und in Cholains Quartier =/\=

Wie mir aufgetragen wurde besuchte ich Cholain um ihr die tägliche Visite abzustatten. Ich stand direkt vor Ihrer Tür und zögerte. "Was wird mich jetzt wieder erwarten?" wollte ich selbst wissen. Was wäre, wenn ich nun eintreten würde und dort jemand saß der die Visite durchführen würde. "Das hätte er mir doch gesagt oder?" überlegte ich. War Petersen wirklich so? Wollte er es darauf anlegen dass ich mich beschwerte und er seinen Posten eventuell verlieren würde! "Das war bestimmt nur ein Missverständnis!" meldete sich meine gute Stimme im Inneren zu Wort. "Er hat das sicherlich nicht mit Absicht gemacht!" beschwichtigte sie mich weiter. "Doch, doch, dieser Schweinehund hat das mit Absicht gemacht!" mischte sich die böse Stimme ein. "Oh mein Gott!" realisierte ich. "Jetzt bin ich endgültig verrückt!" Ich schüttelte den Kopf, wahrscheinlich um die Stimmen aus meinem Kopf zu vertreiben und sah an mir herab. "Sie ist immerhin erster Offizier!" ermahnte ich mich und zog die Unform straff. "Dann auf ins Gefecht!"

"Herein?" ertönte es von drinnen und ich betrat Cholains Quartier. Sofort sah ich mich nach einer Vertretung um und bemerkte dass wir wirklich zu zweit waren. Die Lilien standen immer noch in Ihrem Quartier. "Guten Tag Cholain, hoffentlich haben Sie gut geschlafen und sich erholt."




Noch immer wie vom Donner gerührt saß ich hinter meinem Schreibtisch, außergewöhnlich aufrecht, starrte zur Tür und den eben hereingekommenen Girol an. Timing. Du kleine Schlampe. Ich grinste ein wenig und deutete ein Kopfschütteln an. Das durfte wirklich nicht wahr sein. Ausgerechnet in diesem Moment, ausgerechnet als…
„Ich habe überhaupt geschlafen, reicht das?“, fragte ich innerlich lachend über diesen Zufall und erhob mich vorsichtig, um Girol anständig zu begrüßen. Da nun wieder jemand im Raum war verzog ich weder das Gesicht noch zuckte meine Hand auch nur ansatzweise in Richtung der höllisch schmerzenden Rippe, die mir mit jedem Schritt das Atmen schwerer machte. Diese Visiten würden sich sehr bald erledigt haben und ich konnte meinen Dienst wie gehabt antreten, statt in diesem vermaledeiten Quartier eingepfercht zu sein. „Wollen Sie was trinken?“, fragte ich rhetorisch, denn ich wusste ja, dass er im Dienst war und zwinkerte ihm zu.



"Wie sollte ich denn nun darauf antworten?" überlegte ich. Eigentlich durfte ich nichts annehmen was alkoholisch war aber gegen etwas alkoholfreies durfte nichts sprechen. "Ja gerne, ich nehme Wasser!" antwortete ich Cholain und zog meinen Scanner um Sie zu Scannen.



Verkackt.

Mit einem Lächeln, kurz hochgezogenen Augenbrauen und einem Nicken ging ich zum Replikator und holte ihm das Wasser. Mit ziemlicher Erleichterung kam ich am Sofa an, lehnte mich von hinten an die Rückenlehne und verschränkte locker Arme und Beine, während Girol mich scannte.
„Irgendwelche neuen Erkenntnisse?“, fragte ich ihn und suchte seinen Blick. Er war ein Mediziner, der seine Arbeit gründlich machte. Es war anzunehmen, dass er sich meine Akte besorgt hatte und eventuell auch ein wenig mehr. Was blieb war die Frage, ob er es mir gegenüber gestehen und ob er wieder versuchen würde mit mir über irgendwas zu reden. Gespannt suchte ich weiter seinen Blick, der fest auf den Trikorder geheftet war.




Die Scanergebnisse sahen gut aus, zumindest besser als noch einen Tag zuvor. "Cholain, das wird schon wieder werden. Ich glaube in spätestens einer Woche dürften die Schmerzen komplett verschwunden sein." Ich blickte vom Trikorder hoch und sah in braune Augen die mich gespannt fixierten. Irgendetwas musste ich jetzt sagen. "Sollte ich etwa wieder mit dem, wie nannte sie es, Counselorgerede anfangen?" durchdachte ich meine Strategie. Auf Ihre Akte anzusprechen war auch nicht gerade der beste Weg das Eis zu brechen. "Aha das könnte funktionieren!" kam mir in den Sinn. "Cholain, kennst du eigentlich Napoleon..." begann ich "Sohn des Hannibal" vollendeten wir beide in einer Art Chorgesang. Sie nickte. "Du kannst dir nicht vorstellen was er gestern gemacht hat!"




Skeptisch wartete ich ab. Wollte er nun durch die Brust ins Auge?
„Er hat völlig überzogen reagiert und die Vorschriften ad absurdum geführt.“, vermutete ich und war mir ziemlich sicher, dass ich damit richtig lag. „Hat er dir erklärt, dass deine Mütze eine Gefahr für das Leben des Captains ist, weil er sie versehentlich verschlucken könnte?“, das war nun mehr ein Scherz, aber bei Napoleon auch nicht so unwahrscheinlich.




"Auch eine Interessante Geschichte aber nein. Ich war..." ich wusste nicht weiter. "-nun gut, sagen wir, etwas geladen... gestern und er erwischte mich wie ich gegen eine Wand schlug und wollte mich dann in mein Quartier eskortieren." sie lächelte. "Und wie lange ist er dir hinterher gelaufen?" wollte Cholain wissen da sie Napoleon doch gut kannte. "Insgesamt knappe drei Stunden. Sehr ausdauernd der kleine Klingone!"



Da musste ich doch ein wenig lachen.
„Du hättest ihn erleben sollen, als er frisch zu uns gekommen war. Er und Lieutenant Thalin haben sich die Säge geteilt, mit der sie an meinem Stuhl gesägt haben.“, wieder zwinkerte ich.
„Atmest du mal tief ein?“, bat mich Girol und verlagerte das Gewicht von einem Bein aufs andere.

Jjjjjjapp.
Klar, sicher, mit Leichtigkeit. Tut auch gar nicht weh. Ich ließ die Arme sinken und richtete meinen Oberkörper ein Stück weit auf. Das Weiten des Brustkorbs fühlte sich an als würde ich ein Band aus puren Nerven zerreißen.
Doch ich blieb eisern.
„Ich hatte für nächste Woche eine Bergtour mit Bungeejumping geplant.“, erklärte ich gequält. „Da bestehen doch keine medizinischen Bedenken, oder?“, auch mehr ein Scherz.




"Ja klar. Kein Problem." gab ich ironisch zurück. "Der Bruch ist zwar kompliziert aber ein wenig kann man mit dem... ähm..." ich stammelte. Verdammt, jetzt fiel mir doch wirklich nicht mehr ein, wie dieses Gerät mit dem man Knochenbrüche heilen konnte hieß. "-ach ist ja auch egal. Jedenfalls kann ich ein wenig nachhelfen dass es besser wird." und reparierte eine kleine Stelle. Es war wie ein Puzzle. Stück für Stück musste wieder an die richtige Stelle gebracht werden aber das brauchte mindestens noch ein Dutzend Behandlungen mit dem Osteogenerator. "Ha, Osteogenerator!" endlich viel es mir wieder ein.




Es dauerte ein paar Augenblicke, bis ich begriff, was er da tat und als ich es begriff, legte ich meine Hand auf seine und schob das Gerät von mir weg. Erst nach einer Sekunde hob ich die Lider und sah Girol an.
„Lassen Sie das.“, sagte ich. Ganz schlicht. Ganz leise. „Manche Wunden müssen von allein heilen.“




Langsam dämmerte es mir. Sie fing von sich aus an, sich zu öffnen. "Meinst du, dass das der richtige Weg ist?"



Vorsichtig hob ich eine Schulter.
„Das ist mir ziemlich egal, weißt du?“, ich versuchte zu lächeln. „Es ist der richtige Weg für mich.“
Einen Augenblick lang sahen wir uns nur an und Girol steckte sein Gerätchen wieder weg. Ein-, zweimal atmete er tief, als wollte er etwas sagen, schwieg aber.
„Nun spuck’s schon aus, bevor du dran erstickst.“, lachte ich und verschränkte wieder die Arme locker vor der Brust.



"Du willst dir nicht helfen lassen und unnötig leiden? Du bist verrückt!" hallte es in meinem Kopf. "Naja, ich habe heute deine Akte gelesen und verstehe wie es dir geht." ich schaute Ihr in die Augen. "Ich kann verstehen was in dir vorgeht, aber bin immer noch nicht der Meinung, dass die körperlichen Schmerzen sein müssen. Immerhin könntest du ohne Schmerzen arbeiten und dich ablenken!" ich sah Sie immer noch eindringlich an. "Das hilft dir zwar nicht wirklich, aber du kannst die übrige Zeit nutzen und dich mit Freunden zu unterhalten. Dich einfach mal auskotzen!" schlug ich vor.



Seinen Worten lauschend nickte ich, starrte auf den Boden vor mir, oder auch daran vorbei. Er verstand mich? Weil er meine Akte gelesen hatte? Sure. Bei Freunden auskotzen. Eher auch nicht.
„Ich kann auch so arbeiten, Girol. Und wer sagt, dass ich mich ablenken will?“, ich schüttelte den Kopf und sah weg. Der Lilienduft erschien mir mit einem mal überdeutlich und penetrant. „Nein, ich will mich gar nicht ablenken.“, sagte ich leise, dann sah ich ihn wieder an. „Im Gegensatz zu euch Counselors, kenne ich mich selbst. Und diese Sache muss ich mit mir selbst ausmachen. Mich bei irgendjemandem auszuheulen, wie schrecklich es war, wie brutal, wie gemein und traumatisierend, wie schmerzhaft und wie unvorhersehbar – was brächte mir das?“, einen Augenblick sah ich ihn nur an, ließ meinen Blick zwischen seinen Pupillen hin- und herhüpfen, zuckte mit den Schultern. Dann sah ich wieder weg.
„Es ist alles geklärt. Ich habe alles geregelt. Es besteht kein Grund mich vom Dienst fernzuhalten. Mich wie ein rohes Ei zu behandeln.“, dann sah ich ihn an und versuchte mich erneut an einem Lächeln. „Bald bin ich wieder in Ordnung.“




Mein Wasser war leer. "Weißt du was, ich brauch noch was zu trinken." Ich stand auf und ging zum Replikator, doch auf dem Weg dorthin erkannte ich eine Wandabdeckung, die nicht genau zu passen schien und ging darauf zu. "Nicht.." versuchte Cholain zu intervenieren aber da war es schon geschehen.

Als ich hinein griff, zog ich einen Jameson Wiskey hervor. "Ein guter Tropfen!" musterte ich den Whiskey und oft trank Sie diesen sicherlich nicht, angesichts der Menge die noch in der Flasche war. Zusätzlich hatte ich bei Ihrem Scan kein Alkohol im Blut festgestellt. "Weißt du was, am besten trinken wir beide erst einmal einen und reden dann weiter." ich ging um zwei Gläser zu holen und goss zwei Finger ein und ging wieder zurück zu Cholain.

"Habe leider kein Eis gefunden, aber diesen hier trinkt man am besten ohne Eis. Das verfälscht nur den Geschmack!"





In meinem Blick spiegelte sich wieder, dass ich überrascht war. Er kannte sich mit irischem Whiskey aus. Ich war zugegebener Maßen beeindruckt. Girol setzte sich wieder auf das Sofa, saß mir im Rücken, also entfernte ich mich von der Lehne, ging um das Sofa herum und setzte mich mit einer Arschbacke auf die Armlehne des ihm gegenüberliegenden Dreisitzers.

„Narch, ja.“, seufzte Girol, nachdem er an seinem Glas genippt hatte. Ich beobachtete ihn, aber nicht lange. Dann hörte ich, wie er sich vorlehnte, die Ellbogen auf die Knie stützte. Counselorpose? Ich grinste.
„Was meintest du damit?“, ich sah ihn fragend an. Womit? „Du hast alles geregelt. Was hast du geregelt?“, diese Konkretisierung ließ mich erneut nicken und nippen.
„Ich habe die Sache mit der Gerechtigkeit geregelt.“, erklärte ich und lächelte schief. „Ich habe Baxton und Barocha nicht nur der Justiz überstellt, ich habe auch dafür gesorgt, dass keiner von beiden je wieder auch nur auf die Idee kommen wird, sich an einem Offizier der Sternenflotte zu vergreifen.“, als wäre das eine besondere Leistung, prostete ich ihm zu und trank darauf. Auf die Leistung. „Ihr Psychoheinis habt bestimmt einen tollen Ausdruck dafür. Ich nenne es ‚die Sache regeln‘. Das habe ich getan.“, Girol sah so aus, als könne er mir folgen. Doch was folgte waren viele weitere Fragen.
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