BRI - Log 5 - Lt Alexis Grant - CTO - 13126.1530

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Alexis
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Mi 18. Jan 2012, 15:20

Wörter: 1320
Beteiligte: McMullen, Goral, Tec (NPC)
Erwähnte: Tur Kara, Forester


…::: USS Britannia – Deck 16 – CTO-Büro :::…


Müde rieb ich mir über die Augen.

Wie lange war ich eigentlich inzwischen hier?

Ich hatte den Antrieb noch einmal persönlich überprüft. Nur um ganz sicher zu gehen. Vertrauen war eine Sache. Es mit eigenen Augen gesehen zu haben und zu überprüfen was in dem Bericht stand etwas ganz anderes. Das war auch etwas an das ich mich noch gewöhnen musste. Den Großteil der praktischen Arbeit anderen zu überlassen. Obwohl der positive Nebeneffekt meines Daseins als Abteilungsleiter war, dass ich mir meine Arbeit selbst aussuchen konnte.

Gerade war der nächste Schwung Ergebnisse aus der Wissenschaft eingetrudelt. Oder besser gesagt die unseres gemischten Teams. Das sich erfreulicherweise gut arrangiert hatte. Natürlich blieben kleine Differenzen nicht aus. Alleine wegen der unterschiedlichen Präferenzen. Weil jeder das an dem er gerade arbeitete für das wichtigste hielt. Und die herrschenden Vorurteile. Das Techniker immer die doppelte Zeit veranschlagten und Wissenschaftler allesamt verklemmte, unbeholfene Typen sind. Vielleicht würde es sich lohnen einmal vorbei zu schauen und alle Anwesenden noch einmal daran zu erinnern, dass wir alle auf das gleiche Ziel hinarbeiteten. Nämlich uns ein Bild zu machen und noch viel wichtiger, herauszufinden warum dieser einst fruchtbare Planet sich in eine Wüste verwandelte. Waren sie selber schuld? Dann konnten wir leider nichts für sie tun. So tragisch das war.
Die Daten sahen allerdings nicht sonderlich aufmunternd aus. Seit dem letzten Scan vor 70 Jahren hatte sich technisch gesehen eher alles zurück entwickelt. Jedenfalls waren sie dem Warpflug noch keinen Schritt näher gekommen. Aber wer interessierte sich auch schon für Flüge ins All wenn einem das Wasser ausging. Den Rest überflog ich nur kurz. Wir würden bei der Führungssitzung morgen früh sicher noch darauf eingehen. Und die Infrastruktur und Ernährung der Leute da unten interessierte mich im Moment nicht. Fest stand, dass sie noch immer auf der prä-warp Stufe waren und wir uns damit nicht einmischen durften.
Vielleicht noch ein kurzer Plausch mit Tur Kara, der nebenbei gar nicht unbeholfen und verklemmt war, wie es bisher aus seiner Sicht lief. Ob er vielleicht doch noch etwas gefunden hatte über das er sich beschweren wollte. Zum Beispiel das die Kleinen alle bei ihm spielen mussten. Oder das ich ihm noch immer nicht genug Energie zugestand. Dabei war ich wirklich großzügig zu ihm. Jetzt, wo wir nur noch mit Impulsgeschwindigkeit flogen. Außerdem mussten wir noch über den Satelliten sprechen. Nur mal pro forma. Denn der fiel ja wohl eindeutig in meinen Bereich.

Und bei der Gelegenheit gleich sicher stellen das der Schichtwechsel glatt lief. Das keiner auf die Idee kam zu stänkern.
Ein kurzer Blick auf die Uhr. Vielleicht jetzt gleich? Bevor ich für heute Schluss machen würde. Machen musste. Schließlich war ich verabredet. Irgendwie beschlich mich das Gefühl das er es absichtlich so arrangiert hatte, damit ich tatsächlich eine Pause einlegen würde. Dabei hatte ich den Zeitpunkt vorgeschlagen. Ohne groß darüber nachzudenken. Wie lange war es her das ich mich so spontan für ein Abendessen verabredet hatte? Seit ich Deep Space 5 verlassen hatte, habe ich mir solche persönlichen, zwischenmenschlichen Dinge selbst verboten. Die Arbeit ging vor. Es war das wichtigste die mir gestellten Aufgaben perfekt zu meistern. Alles andere war egal. Erst jetzt wo ich wieder hier war begann es wieder wichtiger zu werden.
Dämonen… Er hatte ja recht.

Ein Klopfen ließ mich aufblicken. McMullen, mal wieder. „Ich wollte nur Bescheid geben das ich die mobilen Holo-Emitter abgeliefert habe. Wie es aussieht könnte man meine Hilfe dort noch gebrauchen…“ Er ließ es eher wie eine Frage klingen. Seine Schicht war eh vorbei. Alles was er jetzt noch tat war reines Privatvergnügen. „Tun sie was sie wollen.“ Er nickte knapp, wollte schon wieder gehen. Drehte sich dann aber doch noch einmal um. „Ich habe Chief Forester…“ – „Ich hab den Bericht aus der Wissenschaft hier.“, unterbrach ich ihn einfach. Die Aktivitäten dieses Kerls überwachte ich sowieso persönlich, wenn die Zeit es zuließ. Er war einmal zu oft ins Fettnäpfchen getreten um es noch als Zufall zu werten. Obwohl die Ergebnisse bei den Übungen wirklich gut gewesen sind. Apropos Übungen. Amh wartete noch auf den überarbeiteten Bericht. Hatte sie denn wirklich niemand anderen gefunden auf dem sie rumhacken konnte? Da war es mir fast lieber sie blieb in Grübelei versunken in ihrem Quartier sitzen.
Arbeit über Arbeit…
McMullen fiel mir wieder ein und ich scheuchte ihn mit einer knappen Handbewegung davon. Sollte wenigstens er tun was ihm Spaß macht.
Kurzentschlossen raffte ich das Nötigste zusammen und machte mich zum zweiten Mal heute auf den Weg in die Wissenschaft.


…::: später – unterwegs :::…


So, jetzt aber wirklich Schluss für heute. In der Wissenschaft lief alles rund, Tur Kara war zufrieden, was wollte man mehr? Forester hatte ich, mit dem Hinweis sich irgend wann auch mal auszuruhen, dem Chefwissenschaftler überlassen. Die beiden schienen sich irgendwie ganz gut zu verstehen. Und es war gut wenn ich jemanden hatte der zwischen all den Blauhemden einen Überblick über den technischen Kram behielt. So hatte Tur Kara einen direkten Ansprechpartner und ich wusste wen ich anschreien konnte wenn etwas schief lief.
Kurz spielte ich mit dem Gedanken auch noch einen Abstecher in die Medizin zu machen. Kontrollzwang? Oder doch nur die Ansprüche an mich selbst immer alles richtig zu machen. Aber wenn ich es richtig machen wollte gehörte es wohl auch dazu anderen zu vertrauen.
Vertrauen…
Ich schüttelte leicht den Kopf. Alles zu seiner Zeit.

Im Moment war ich eh schon viel zu spät dran. Ich sollte Elin vielleicht darüber informieren dass ich… Meine Hand stoppte kurz bevor sie den Kommunikator erreichte. Was sollte ich sagen? Das ich etwas später zu ihm kam? War ich denn überhaupt bereit zu ihm zu gehen? In sein Quartier… Darüber hatte ich noch gar nicht nachgedacht. Wir hatten nur eine ungefähre Zeit ausgemacht, keinen Ort. Er hatte mal wieder Rücksicht auf mich genommen. Überließ mir die Wahl. Überhaupt ging er die meiste Zeit sehr…. vorsichtig mit mir um. Immer darauf bedacht mich nicht in irgendeine Ecke zu drängen. Bisher hatte ich die Frage nach seinen Beweggründen erfolgreich verdrängt. Doch mit jedem Treffen wurde diese drängender. Reichte ein simples ‚Weil ich sie mag‘ wirklich aus um sich meine Gesellschaft anzutun? Gerade unter den gegebenen Umständen.
Mit einem leisen Seufzen verbannte ich Gedanken abermals in die dunkelste Ecke meines Bewusstseins. Ein andernmal…

Kurzerhand kontaktierte ich Elin, informierte ihn darüber das es bei mir noch zu Verzögerungen kam. „Also in einer halben Stunde in meinem Quartier?“, fragte ich vorsichtig. Immerhin war es auch möglich das er keine Lust hatte vor meiner Tür zu warten bis ich auftauchte, falls ich doch… „In Ordnung.“, unterbrach er meine Gedanken. „Und überleg dir schon mal was für eine Pizza du möchtest.“ – „Ich bin für alles offen, so lange sie ohne Käse ist.“, erwiderte ich, mit einem leisen Lachen die aufkommende Unsicherheit überspielend. Wir verabschiedeten uns und ich setzte meinen Weg in den Maschinenraum fort.

Nur noch ein ganz kurzer Blick in mein Büro, ein paar letzte Anweisungen hinterlassen.
Ein scharfer Blick reichte aus das der Leiter der gerade angetretenen Gammaschicht mir in mein Büro folgte. Ich legte zwei Padds auf meinem Schreibtisch ab, nahm dafür drei andere weg. Drückte dem Mann vor mir ein weiteres in die Hand. „Da sollte alles wichtige drin stehen. Sollte Chief Forester auftauchen schicken sie ihn bitte ins Bett. Und wenn die Wissenschaft sich meldet geben sie ihnen einfach was sie wollen. Bei Notfällen…“, ich lächelte ihn schief an und er erwiderte es. „Werde ich mir eine Papiertüte über den Kopf ziehen und mich in eine Ecke setzen.“ – „Sehr gut. Ach und informieren sie mich bitte wenn der Satellit in Reichweite kommt. Sagen wir….“ Ich wiegte den Kopf hin und her. „… ungefähr eine Stunde bevor wir ihn erreichen?“ Er nickte knapp, notierte es sich auf dem Padd. „Dann wünsche ich eine geruhsame Nacht.“ – „Wir werden sehen.“
Ich scheuchte ihn wieder hinaus, verschloss das Büro hinter mir.

Und jetzt schnell ins Quartier. Mit etwas Glück schaffte ich es auch noch die Uniform gegen etwas bequemeres zu tauschen.
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