Brit – 13/11 – LtCmdr Enji/Ens Yu`She – Med/Sec – 13132.0068

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Yu'She
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Wohnort: USS Britannia

Di 24. Jan 2012, 00:42

Brit – Logs 13/11 – LtCmdr Enji/Ens Yu`She – Med/Sec – SD:13132.0068


Personen: CPO Elin Goral, Cpt Thorn P`Thall (erw.), LtCmdr Cholain Amh (erw.), LtCmdr Kelav T`Rish (erw.), CPO Zemus (erw.), Cr Tiamat (erw.)

Worte:
Enji: 1.225
Yu`She: 1.147


~ Brücke ~


Mit voller Konzentration starrte ich auf den Bildschirm vor mir. Strande III. Braun, hauptsächlich. Ein kleiner Planet, er wich um nicht zu unterschätzende 1,8G von der Standardgravitation ab. Aber bei dem, was Lieutenant Mariss bisher an die Wissenschaftsabteilung weiter geleitet hatte, sah es momentan nicht danach aus, als würden wir hinunter gehen. Ich war mir nicht ganz klar, wie ich darüber denken sollte. Jedesmal, wenn mir das wieder einfiel, fühlte ich meine Fühler zucken, sich angespannt nach vorn stellen, um den Anschein der Kontrolle zu wahren und den frustrierten Rückzug, das leicht federnde Aufstellen.

Thorn und Commander Amh hatten die Brücke für die Führungssitzung verlassen, wir waren in einem geostationären Orbit und hielten einfach nur die Position. Keine sonderlich herausfordernde Aufgabe für mich. Ich wäre lieber auf dem Holodeck geblieben, doch die Wissenschaft benötigte soviel Energie, dass meine Trainingseinheiten gestrichen worden waren. Commander T`Rish war nicht sonderlich erbaut gewesen. Mein Bericht an ihn, bevor ich meinen Dienst an der Navigationskonsole angetreten war, war entsprechend kurz ausgefallen.

„Enji an Yu`She.“, erschrocken setzte ich mich plötzlich aufrecht hin, die Fühler bis in die Spitzen gespannt, bevor sie sich, gleichsam meines Herzschlags, wieder beruhigten und absenkten.
„Yu`She hier.“, antwortete ich nach einer mit viel zu lang erscheinenden Pause.
„Könnten Sie auf die Krankenstation kommen?“, wieder blinzelte ich. Enji, offensichtlich ein Mediziner. Was könnte er von mir wollen? Aber konnte ich das einfach fragen? Einfach so? Und wenn er ranghöher war? Wenn er…
„Jjjjja. Ja, natürlich. Ich bin unterwegs.“, erklärte ich, erhob mich und aus dem Hintergrund stand sofort Ersatz für mich parat. Kurz verharrte ich. Aber es war ja richtig so.

~ Deck 06 ~
-Krankenstation-

Ein wenig unsicher sah ich mich um. Enji, Enji….ich kannte ich noch gar nicht. Die Britannia hatte viele Mediziner. Ich war nervös. Wenn jetzt jemand kam, mich fragte was ich wollte, würde ich sagen, dass Enji mich gerufen habe. Ohne Rang. Das ging gar nicht. Dann fragte man mich weiter, weswegen und das wusste ich nicht. Auch nicht. Auch schon wieder nicht.

Ich war angespannt. Meine Fühler ebenso.


Da stand sie also. Unsicher, wahrscheinlich, weil sie nicht genau wusste was auf sie zu kommen würde und ihre Fühler bewegten sich. War das ein Zeichen für Nervosität? Die sehr junge Andorianerin konnte uns helfen. "Sind das jetzt Tierversuche oder läuft das unter normaler Forschung?" hallte die Frage durch meinen Kopf. "So Ensign Yu'She ..." begann ich um sie etwas zu beruhigen, "Schön dass Sie meinem Ruf so schnell gefolgt sind." bedankte ich mich und musste immer noch ihre Fühler betrachten wie sie so herumwackelten. Sie sah noch etwas fragend aus. "Sie stellen sich sicherlich die Frage warum ich Sie hier auf die Krankenstation gerufen habe." sprach ich und merkte wie Yu bestätigend nickte. "Ja, in der Tat." bestätigte sie leicht verschüchtert. "Wie Sie mitbekommen haben, versuchen wir gerade heraus zu finden, wie wir im Falle eines Außenteams die Mitglieder eben jenes Teams tarnen können und dazu bräuchten wir Ihre Hilfe!"




Mit großen Augen versuchte ich den Ausführungen des Lieutenant Commanders zu folgen. Er brauchte meine Hilfe? Bei einem wahrscheinlich, traurigerweise, unnötigen, semi-chirurgischen Eingriff? Wie sollte ich das machen? Ich verstand doch gar nichts von Medizin und ich hatte auch noch keine taktische Einschätzung der Strander erhalten – dass es mir erst so spät einfiel war mir ungeheuer peinlich. Zum Glück hatte ich noch nichts gesagt. Er wollte nicht, dass ich ihm half – er wollte seine Bemühungen an mir ausprobieren.
„Ist das….“, ich traute mich kaum es auszusprechen. Stand mir das überhaupt zu? Wenn ich nur wüsste….wie ich…
„Was, Ensign?“, fragte der Mediziner und seine braunen Augen kamen mir plötzlich sehr nah vor. Sehr nah. Instuitiv ging ich einen Schritt nach hinten und senkte den Blick.
„Nichts.“, nuschelte ich und hängte ein „Sir.“, hintendran. In der Befürchtung es zu spät gesagt und ihn damit verärgert zu haben, sah ich kurz auf und gleich wieder weg.
„Dann kommen Sie mal mit.“, mit hängenden Fühlern lief ich dem hochgewachsenen, dunkelhäutigen Menschen nach.



Wir betraten das Labor, in dessen Mitte der große Tisch stand und an dem Goral saß. "Ensign Yu'She, darf ich Ihnen meinen Kollegen Chief Petty Officer Elin Goral vorstellen. Er arbeitet mit mir an diesem Problem." Sie nickten sich einander zu und auf einmal sagte Yu etwas zu Goral. Dies war nicht so das verwunderliche als das Wie oder besser in welcher Sprache sie es sagte. Ich konnte kein Cardassianisch, aber erkannte wenigstens, dass es Cardassianisch war und dass Yu'She Goral in seiner Sprache ansprach ließ Ihn etwas verwundert drein schauen. Ich jedoch wusste ganz und gar nicht, was Yu genau zu Goral gesagt hatte. Vielleicht würde ich ihn nachher direkt darauf ansprechen.

"Ähm ja, also dann lassen wir mal das Kaffeekränzchen und widmen uns der Aufgabe! Und wenn wir reden, sollten wir doch der Fairness halber in einer Sprache sprechen die jeder versteht." unterbrach ich das fremde Geplapper. "Goral wird Ihre Fühler scannen." Yu sah etwas verloren aus. Ihr Gesichtsausdruck sprach Bände. "Wie Sie eventuell gehört haben Yu, sehen die Strander wie übergroße Schafe aus welche ein Geweih haben. Wir werden dieses replizierte Geweih ihren Fühlern anpassen und sehen, ob Sie damit noch laufen können, wenn wir Ihnen dieses Geweih aufsetzen." informierte ich Yu.

"Wie kommt es eigentlich, dass Sie meine Sprache sprechen?" wollte Goral von Yu wissen, während der sie scannte.




Ausgerechnet meine Fühler. Das, was ich an meiner andorianischen Abstammung am wenigsten leiden mochte. Und genau das war jetzt Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Ich hätte heulen können.
„Der Planet auf dem ich aufwuchs liegt hinter dem cardassianischen Reich.“, erklärte ich leise und sah Goral scheu an. Hoffentlich hatte ich ihn nicht beleidigt, doch drängte meine Erfahrung mich, es zu zeigen, wenn ich unter Cardassianern war. Wenn sie es hinter her herausfanden, war die Reaktion meist negativ, bis furchterregend. Dann sah ich Enji an. Doktor Enji, wahrscheinlich und atmete tief ein.
„Ich heiße Yu`She, Commander.“, erklärte ich mit möglichst starker Stimme. Ich hatte nur diesen einen Namen und mochte es nicht, wenn man ihn derart verstümmelte. Es eine Macke der Menschen, eine schlechte Angewohnheit in meinen Augen, dass sie alle Namen, egal wie lang oder kurz sie sein mochten, verstümmeln mussten.




"Oh natürlich. Yu'She. Es tut mir leid und werde es mir merken." Hatte ich da etwa in ein Bienennest gestochen? "Und Goral wie sieht es aus? Ist der Scan schon abgeschlossen?" wollte ich wissen. "Einen kleinen Moment noch, dann ist es soweit." erwiderte Goral meine Frage.

Nachdem der Scan von Yus Fühlern abgeschlossen war, ging Goral zu der replizierten Geweihnachbildung und passt die Attrappe den Fühlern an. "Lass den Fühlern aber einen kleinen Spielraum." Goral nickte. Als das Geweih vollständig bearbeitet wurde ging es nun darum, Yu das Geweih aufzusetzen und zu sehen, ob Ihre Fühler nun genug Bewegungsfreiheit hatten oder nicht.

"So Yu'She" ich versuchte penibel genau aber mit Respekt, ihren vollen Namen auszusprechen, "Sagen Sie uns bitte wenn etwas drückt." Goral setzte Ihr die Nachbildung auf. "Und jetzt gehen Sie bitte geradeaus bis zur Wand und zurück!" wies ich Yu an, aber soweit kam sie gar nicht. Die Reaktion nicht haltend, schwankte sie herum, wie ein Betrunkener und wurde von Goral aufgefangen bevor Sie zu Boden fallen konnte. "Ich glaube, da müssen wir noch etwas mehr Spielraum drauf legen." schloss Goral aus diesem Experiment und machte sich gleich an die Arbeit.





Das war nicht lustig. Ich musste mich arg zusammen reißen um nicht zu jammern, denn meine Augen und meine Fühler gaben mir unterschiedliche Informationen, mein Gleichgewichtssinn spielte völlig verrückt und ich sah Goral entschuldigend an, als er mich wieder auf das Biobett gesetzt hatte, das den Eindruck machte als sei es ausschließlich wegen dieser Versuche ins Labor geschafft worden. Doch der Cardassianer lächelte nur milde.
„Ich verdünne die Außenwand der Hörner.“, erklärte Goral und zeigte mir die gut kleinfingerdicke Rekonstruktion dieses Kopfschmuckes.
„Sitzt der Gleichgewichtssinn der Strander auch in den Hörnern?“, fragte ich und sah zwischen den Medizinern hin und her.
„Nein, soweit wir wissen sind das evolutionäre Überbleibsel, aus einer Epoche, als die Strander sich noch auf vier Beinen bewegten und ihre Streitigkeiten auf aggressivere Weise austrugen.“, erklärte Enji. Ich nickte nur. Dass die Hörner unflexibel waren war sehr hinderlich.
„So, versuchen wir es nochmal.“, ich fühlte wieder, wie sich die Doktoren an meinem Kopf zu schaffen machten und griff fester in das Laken. Es ruckte und zerrte ein wenig, wackelte und zog. „Und diesmal langsamer.“, sagte Chief Goral und hielt meinen Arm, während ich langsam von der Bettkante rutschte. Beide sahen mich an als sei ich ein Säugling. Ich fühlte mich massiv unwohl und meine Fühler ditschen allenthalber an die Innenseite der Hörner, was mir jedesmal einen unschönen Taumel bereitete.
„Das funktioniert nicht.“, warf Enji ein und ich griff Gorals Arm wie zuvor das Biobett.
„Moment noch.“, erklärte er. Ich schloss die Augen, atmete tief. Ich musste mich nur beruhigen. Mich konzentrieren, meine Fühler kontrollieren. Dann tat ich einen Schritt. Zwang mein Gehirn das anzuerkennen, was meine Augen ihm sagten. Also öffnete ich die Augen wieder. Sah den Boden. Sah die Wand. Wusste wo oben und unten war, doch es fühlte sich an als balancierte ich auf einem Drahtseil über einen Vulkan. Doch es ging. Mit jedem Schritt leichter.



So richtig normal sah das wirklich nicht aus. Immer noch etwas wackelnd bewegte sich Yu voran. Schritt für Schritt wirkte ihr Gang aber sicherer. "Scheinbar brauchen Sie nur etwas mehr Übung Ensign." sprach ich mit einem Lächeln auf den Lippen. "Könnten Sie sich vorstellen, das Geweih auch zu Übungszwecken auf dem Schiff zu tragen?" stellte ich scherzhalber die Frage, da ich nicht wusste ob man ihr das zumuten sollte. Ich stellte mir eine wackelige Andorianerin mit Schafshörnern vor, die von links nach rechts schwankte und wie die Crew sie auslachen würde. "Ist das Ihr Ernst Sir?" Ich schüttelte den Kopf. "Nein, das war nur ein Scherz, aber können sie sich vorstellen, dass Sie sich im Falle eines Außeneinsatzes schnell daran gewöhnen können?" wollte ich von Yu wissen. "Mit ein wenig Konzentration und Übung müsste es klappen." Ich hoffte wirklich, dass dies stimmte. "Na gut, dann bedanke ich mich für Ihre Hilfe." ich nickte Ihr dankend zu.

"Na Enji, wie sieht es aus? Lust auf eine Pause? Ich könnte etwas zu Essen vertragen und du?" Ja, es war wirklich schon sehr lange her gewesen. Mein Magen knurrte bei dem Gedanken an was Leckeres. "Gute Idee Goral. Gehen wir ins Zehn Vorne?" "Klar!" dann sah er Yu an. "Und Sie Ensign, würden Sie uns eventuell zum Essen begleiten, nur wenn sie sonst nichts vor haben?" Ich war gespannt wie sie antworten würde. Wir hatten Ihr gerade sehr viel zugemutet. Ich wusste nicht, wie ich an ihrer Stelle reagiert hätte. Erst von den Medizinern gefoltert zu werden und danach mit ihnen Essen gehen. Das sah sehr nach Stockholmsyndrom aus.





Ein wenig irritiert und noch immer bemüht wieder instinktiv zu wissen wo oben und unten war, sah ich wieder von einem Mediziner vom anderen. Ich wollte nicht mitgehen. Die beiden…hatten mir zuviel Spaß daran mich als Untersuchungsobjekt zu sehen. Ich hatte das Gefühl ihnen unterlegen zu sein, dass sie sich über mich lustig machten. Ich fühlte mich unwohl in ihrer Gegenwart.
„Nein…danke…ich muss…ich muss noch…“, ich sah Elin lächeln.
„Schon in Ordnung, Ensign. Sie haben zu tun. Vielen Dank für Ihre Kooperation, Sie haben uns sehr geholfen.“, ich nickte nur schüchtern, rutschte erneut von der Bettkante, ließ die Berührung zu, diesmal aber ausschließlich weil ich keinen der beiden fortstoßen wollte.

Als ich die Krankenstation verlassen hatte, atmete ich tief durch. Mein Herz schlug bis in meine Ohren hinein und meine Fühler zitterten. Es ärgerte mich, dass eine so banale Behandlung mich so auslaugte und anstrengte. Sollten wir wirklich auf den Planeten runterbeamen, musste ich einen der beiden Doktoren wohl darum bitten mir ein solches Hörnerpaar zu leihen, damit ich damit üben konnte.

Aber zuerst brauchte ich etwas zu trinken und die Katze. Ich glaubte sie würde mich beruhigen.




Alles klar. Yu traute sich scheinbar nicht, mit Ihren vermeintlichen Peinigern zu dinieren und ich konnte es verstehen. Yu hatte es sehr eilig und war schnell von der Krankenstation verschwunden.

"Na gut, dann haben wir eben nur miteinander das Vergnügen Goral." Goral bedachte mich mit einem Grinsen. "Ja, aber schon echt sehr lustig. Sah irgendwie sehr wackelig aus." sagte ich grinsend. "Natürlich, aber sie hatte den Dreh schnell raus." gab Goral zu. Das definitiv. Yu musste sehr anpassungsfähig sein.

"Was hat Sie dir eigentlich auf Cardassianisch gesagt?" wollte ich von Goral wissen. "Ach das tut nichts zur Sache." irgendwie wollte er nicht so recht Stellung dazu nehmen. Na gut, dann halt nicht. "So jetzt aber ab ins Zehn vorne. Ich hab Hunger!" Dann machten wir uns auf den Weg.


=/\= Im Zehn Vorne =/\=

Wir hatten uns das Essen geholt und saßen nun an einem Tisch. "Das war echt eine knifflige Aufgabe!" sprudelten die Worte aus Goral. "War wirklich nicht sehr einfach." stimmte ich zu. "Aber irgendwie bin ich gespannt, was Tiamat und Zemus herausgefunden haben. Diese Aufgabe könnte auch sehr schwierig sein." Goral nickte. "Aber die sind kreativ, die schaffen das schon. Sollten wir Petersen eigentlich mal einen Besuch abstatten und ihm von unserer Idee berichten?" lenkte Goral das Gespräch in eine neue Richtung. "Ja, das könnten wir auf dem Rückweg tun. Aber jetzt lass uns erst einmal das Essen genießen." sprach ich und Goral grinste. "Gute Idee!" Daraufhin aßen wir genussvoll unser Essen. Es war wirklich sehr befriedigend aber auch merkwürdig. Immer wenn ich solch eine Aufgabe erfüllt hatte, schmeckte mir mein Essen besser. Wahrscheinlich versuchte mein Unterbewusstsein mich darüber für die gute Leistung belohnen. "Meinst du, dass das Außenteam wirklich mit all den Veränderungen klar kommt?" fragte ich Goral ohne eine direkte Antwort haben zu wollen. "Wie meinst du das Enji?" "Naja, stell dir doch mal vor, wir verändern dein komplettes Aussehen. Immer wenn du in den Spiegel oder in eine reflektierende Oberfläche siehst, siehst du nicht dich, sondern ein Schaf. Wir verändern den Körperbau und deinen Gang und deine Haltung wird ganz anders. Kannst du das psychologisch verkraften?" Ich blickte in ein fragendes Gesicht. "Tja, das kann ich dir nicht genau beantworten, aber soll sich doch der Counselor danach mit Ihnen beschäftigen." Da machte Goral sich das sehr leicht. Der Counselor würde sich dann nach der Außenmission bedanken.
Y

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