STRND III – CPO Goral 03/LtCmdr Amh 27 – Med/XO- 13266.0003

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Thorn P'Thall
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Di 5. Jun 2012, 23:02

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~ Strande III ~
-in der Wüste-

Die Nomaden hatten Lon Drax’ Auftauchen der vorangegangenen Erklärung entsprechend mit viel Staunen, aber ohne Misstrauen aufgenommen. Unauffällig verteilten wir die Waffen unter den anderen, eine Rast um sich von seinem angeblichen Irrgang in der Wüste zu erholen gestatteten sie ihm aber nicht. Als meinem angeblichen Bruder oblag es mir höchste Gefühle zum Ausdruck zu bringen, als Heilkundigem oblag es Elin in unserer Nähe zu bleiben, was seinem angeschlagenen Führungsimage keinen Abbruch tat. Es war schließlich seine Verantwortung, dass so ein junger Hammel in der Wüste verloren gegangen war.
„Wann haben Sie den nächsten Kontakt zum Captain?“, fragte er, Drax stützend.
„In neun Stunden“, antwortete ich und schlang mir den Arm des Bruders enger um die Schulter. „Wissen Sie ob Mariss und McMullen schon mehr über das Aufbereitungsverfahren herausgefunden haben?“
„Leider nicht“, missmutig nickte ich. Ein bewaffneter Konflikt war noch nie eine angenehme Sache gewesen, doch wenn wir uns schon unverrichteter Dinge zurückziehen mussten, wäre die Gewissheit, dass die Nomaden ihre Rasse retten konnten ein kleiner Trost. Mühsam wand ich den Kopf und sah mich nach den beiden um. Allein ein Blick genügte um zu erkennen, dass Mariss wieder eine ihrer Launen hatte. Mir waren die Hufe gebunden, dagegen dass sie McMullen anblökte konnte ich gerade nichts tun.
„Ist Crewman Tiamat soweit wieder in Ordnung?“, fragte ich stattdessen das Thema wechselnd. Als Elin das bejahte war mir auch schon nicht mehr nach Fragen, denn der Tross schien an die Wüste gewöhnt, nicht unlogisch, und zog das Tempo spürbar an.

Bis es Abend war, wären wir der Stadt ein deutliches Stück näher. Und damit dem unausweichlichen Ende unserer Mission.


Besagter Marsch gestaltete sich jedoch so beschwerlich, wie es nur zu befürchten gewesen war. Wenn es nicht windete, war die Hitze so erdrückend, dass jede Bewegung zum schweißtreibenden Kraftakt verkam, auch wenn die Sternenflottenbesatzung tapfer dagegen ankämpfte. Kaum ein Schatten weit und breit. Es war, als würde die Wüstensonne unmittelbar über uns Schweben, und uns mit glühenden Fäusten zu Boden drücken wollen. Wenn es windete, mussten wir unsere Augen bedeckt halten, kamen mühevoller vorwärts, und schneidende Sandverwehungen rauten die Haut unter dem klebrigen Fell auf. Und wenn wir einen Teil des Weges im Schatten von Felsenkämmen zurücklegen konnten, mussten wir sofort doppelt aufpassen, denn die lokale Tierwelt machte uns diese Wege gerne streitig- Kleine, chitingepanzerte Kriecher, hochgiftig, knapp unter der Sandoberfläche. Wir lernten sehr, sehr schnell, wie man ihre Spuren und Hügelchen auffand. Wir hatten da auch keine Wahl.
Die Nomaden, bestens darauf eingestellt, steckten das ganze schon nur unter einer gewissen, konstanten Mühe weg- Wir hingegen, so sehr wir uns bemühten, fielen immer wieder zurück, bis selbst Commander Amhs strenge Blicke und meine Imitationen ihrer geblökten Kommandos kaum noch halfen. Wir verbrauchten zu viel Wasser, irgendwann nur noch verstohlen wenn wir uns unbeobachtet glaubten, aber die Scharade änderte nichts am eigentlichen Problem. Bei aller Ausbildung für extreme Missionsbedingungen: Das hier war mörderisch. Von meiner eigentlichen, gefühlten Leichtigkeit, mit den chirurgischen Veränderungen meiner Physiologie umzugehen, war nicht mehr viel übrig. Doch was blieb uns? Ich war nur froh, dass wir uns als Säulenbewohner ausgegeben hatten, und nicht auf die Idee aufgesprungen waren, uns als anderer Nomandenstamm vorzustellen. So war unsere offensichtliche Schwäche noch halbwegs erklärbar.

Die erbarmungslose Sonne war noch nicht lange am Sinken gewesen, da hatte ich in neuerlichen Sandwehen- laut unseren Gastgebern war das alles noch weit von einem Sandsturm entfernt- mit einiger Mühe zu Cholain aufgeschlossen. Immerhin würden wir so nicht misstrauisch beäugt oder über das Pfeifen des Windes hinweg belauscht werden.
„Commander.“, setzte ich leise an. „Drax, Ciana, Apzu und Forrester zeigen erste Ausfallerscheinungen aus schierer Erschöpfung. Tiamat trinkt zwar, aber dehydriert schneller als der Rest- Etwas an ihrer Physiologie, vermute ich.“ Die Worte kamen sachlich und gedämpft, aber das tat ihrem Charakter wenig Abbruch. Wie auch dem weiteren Verlauf des Gesprächs. Ich hatte entsprechende, stärkende Stimulationsmittel dabei, die ich verabreichen konnte, doch die waren weder unbegrenzt, noch gesund. Nicht leichtfertig einzusetzen, nicht einmal empfehlenswert... aber früher oder später würde es unvermeidlich sein.



Lautlos stöhnte ich auf.
„Bitte nicht so viele gute Neuigkeiten auf einmal Elin. Das verkrafte ich nicht“, presste ich zwischen dem schweren Atmen heraus. Es war zum verrückt Werden. Das Außenteam hatte mich schon schwer beeindruckt durch das lange Aushalten, doch es war unvermeidlich gewesen, dass einige Mitglieder irgendwann nicht mehr die Kraft haben würden weiter zu machen. Die Entscheidung, ob Elin mit den Stimuli bereits jetzt schon beginnen sollte, oder ob wir sie uns für ein mögliches Gefecht aufheben sollten, lag allein bei mir. Doch im Grunde hatte ich die Antwort schon. „Wir müssen weiter, Doktor. Es hilft nichts, puschen Sie die Leute.“ Käme es zu einem Krieg, dürften wir uns nach dem, wie die Dinge standen, eh nicht daran beteiligen und allmählich rückte die Nachtruhe in greifbare Nähe. „Halten Sie mich auf dem Laufenden. Lassen Sie uns bei nächster Gelegenheit Wasser von der Britannia runterbeamen. Einen Kollaps können wir nicht brauchen“, die Abwesenheit eines Gewissens irritierte mich nur einen kurzen Moment. Dass meine Überlegungen wenig mit dem Wohlergehen der Crew zusammen hing war leicht erklärt, doch ließ mich diese Erkenntnis nur schneller gehen. Reine Ablenkung.

Als sich das Licht endlich veränderte und den Abend einläutete war ich selbst kurz davor zu kapitulieren. Die weißen Schlieren vor meinen Augen war schon seit Stunden unverändert geblieben, das Gefühl für meinen angepassten Körper passé. Doch wir waren an dem Treffpunkt der beiden Nomadenstämme angekommen. Das hieß zwar nicht, dass wir uns direkt ausruhen konnten, doch den beiden ärgsten Fällen ersparten wir die Beteiligung an den Aufbauten des Lagers.


Ich deutete dem Alten- die „Alten“ unterstanden in der Rangfolge logischerweise dem „Ältesten“- gegenüber eine Verbeugung an, so gut ich konnte, nachdem wir unseren kleinen Austausch beendet hatten, und schlurfte tief die Abendluft atmend zu unserer Gruppe zurück. Mit wohlgemeinten Instruktionen und –der- Heilsbotschaft schlechthin. Natürlich in die wartenden, metaphorischen Arme unserer eigentlichen, heimlichen Fadenzieherin und offiziellen Commander- wie die Kunst doch manchmal das Leben imitierte.
„Sie haben bereits ein Zelt für uns errichtet.“, bestätigte ich murmelnd unsere wildesten Hoffnungen.
„- Bei St. Patrick, die erste gute Nachricht des Tages.“, grollte sie zustimmend, und gemeinsam blickten wir auf unseren müden, an der Grenze zum Zusammenbruch schwebenden Haufen zurück. Der Trupp erholte sich unter Vorspiegelung von so viel Würde wie nur möglich im Kieselgestein des Lagerplatzes aus. Einige suchten sitzend bereits die Nähe der noch tagwarmen Steinformationen, weil der kühle Nachtwind im verschwitzten Fell unangenehm zu beißen begann. Tiamat kauerte im Schneidesitz neben Apzu, und quasselte ihn aufgeputscht mit irgendwelchen Geschichten voll- Das arme Mädchen, aber wenigstens hatte sie den ganzen Tag hindurch tapfer ihre Sonderrationen getrunken. Pering hingegen schien bereits eingeschlafen zu sein, nachdem er den lieben langen Tag lang tapfer die Stims verwehrt hatte.

In der Talsenke war bereits ein halbes Nachtlager errichtet worden- aus dicken, geflochtenen Seilen, Leder, feinem Tuch und gebogenen, gewaltig langen aber sehr dünnen Knochenstangen wurde ein Zelt nach dem anderen von koordinierten Arbeitsgruppen errichtet, während andere Wache hielten, und weitere mit dem Entzünden von Feuern beschäftigt waren. Ich zeigte auf das Nachtlager am Rand, das uns überantwortet worden war, und begann den Anschein zu erwecken, dass ich Befehle blöke. Nur noch ein paar die Hufe quälende Meter, und wir würden es geschafft haben. Der ebenso aufgeputschte Forester warf sich Pering über die Schulter.

Doch Cholain hatte andere Pläne, nachdem wir an Ort und Stelle waren- Nach Vorbild unserer Gastgeber kümmerten wir uns um unser Feuer, und stellten selbst schnaufende, wankende Wachtposten auf. Gezwungenermaßen abteilungsübergreifend- Immerhin waren wir nun alle bewaffnet.



Nachdem soweit alles getan war und nun die dringend notwendige Regeneration auf der Tagesordnung ganz oben standen, wartete ich noch einen Augenblick, fand Steppenhuf mit dem Blick und beschloss noch einen Versuch zu unternehmen, mit ihm auf einen grünen Zweig zu kommen. Doch als er mich herannahen sah, verzog er nur abfällig die Schnauze.
„Säuler. Ihr seid noch verweichlichter als der letzte Haufen, der es bis zu uns geschafft hat“, schnauzte er. Dazu konnte ich nun nicht allzu viel sagen. Auch wenn sich meine Leute bemüht hatten, war uns allen die Anstrengung ins Gesicht geschrieben.
„Wie lange haben wir Zeit uns zu erholen?“, fragte ich gerade heraus, natürlich mit dem Hintergedanken an das, was der Weise Alte mir gesagt hatte. Eine Nacht, in der die andere Nomadengruppe eintreffen würde, noch ein Tagesmarsch und wir wären vor den Stadttoren. Uns lief die Zeit davon.
„Eine Nacht“, raunte der Hammel vor mir und bestätigte genau meine Informationen. Er belog uns immerhin nicht.
„Das ist wenig. Für die jüngsten unter uns zu wenig“, versuchte ich vorsichtig zu erklären.
„Das ist euer Problem“, unwirsch boxte er mich mit der Schulter um an mir vorbei zu kommen, völlig unnötig, denn ich stand ihm nun wirklich nicht im Weg. Ich hatte gute Lust ihm Paroli zu bieten, doch glaubte ich nicht einmal, dass ich das nach dem Marsch noch hinbekäme.
„Wann erwartet ihr die anderen?“ Er verharrte mitten in der Bewegung, starrte mich an.
„Woher weißt du davon?“
„Nasengrau hat es mir erzählt“, erklärte ich als sei es belanglos. Doch Steppentritt schien das anders aufzufassen. Seine Nüstern bebten. „Das gefällt dir nicht?“, fragte ich abwartend und schien damit nahe an der Grenze dessen, was seine Selbstkontrolle zu halten vermochte, entlang zu schrappen.
„Ihr seid neu. Niemand weiß woher und ob eure Geschichte stimmt.“, grollte er und ich zog die Augenbrauen hoch.
„Woher sollten wir sonst kommen?“, fragte ich erneut und er wand sich schnaubend ab. In meinem Kopf klickte es. „Habt ihr es schon mal mit Säulern zu tun gehabt?“ Nasengrau hatte eigentlich gesagt, dass sich die Säuler den Nomaden komplett verschließen, aber es wäre ja nicht das erste Mal in der Geschichte des Universums, dass eine Partei der anderen Spione unterschiebt. Oder es zumindest versucht. Steppentritt schien sehr aufgebracht, noch einen Schritt näher am Verlust der Beherrschung.
„Sag du es mir.“ Er stand direkt vor mir, drohend, ganz eindeutig. „Du wirst es nicht wissen, denn die, die hier waren konnten die Geschichte nicht mehr erzählen, aber verlass dich darauf. Wenn ich auch nur einen Hinweis darauf finde, dass ihr nicht seid, wer ihr vorgebt zu sein…“, die letzten Worte ließ er unausgesprochen und mir kribbelte der Nacken. Seine unmittelbare, physische Drohung kratzte an einer Wunde, die noch nicht lang genug verheilt war. Und darum ging ich auch. Taktisch sicherlich unklug. Doch so gut wie er hatte ich mich noch nicht wieder im Griff. Zumindest nicht verlässlich.


Gemeinsam mit einer äußerst bissig gestimmten Lieutenant Mariss und einem schläfrigen Lieutenant Pering kümmerte ich mich indessen um den Wassertransport von der Britannia. Nach kurzer, hitziger Diskussion hatten wir uns dagegen entschieden, uns einfach unter Vorspiegelung irgendeiner Notlüge außer Sichtweite des Lagers und seiner Wachen abzusetzen, um dort den Transporterstrahl hinzulotsen, wo das blaue Licht niemandem auffallen würde. Uns wurde ohnehin schon misstraut, und solche Aktionen konnten schon der Tropfen sein, der das Fass zum Überlaufen brachte. Dass eine Gruppe Stadtschafe die sich zuvor noch mit der Intention, keinen mühevollen Schritte zu vergeuden, an Ort und Stelle erleichtert hatte, nun Privatsphäre für selbiges bräuchte… wäre dann doch eine sehr wacklige Geschichte gewesen. Egal wie tief der Bass war, in dem man diese vortrug.
Genaugenommen hatten wir „nur“ Cythia überzeugen müssen, aber mit McMullens Hilfe machten wir uns schließlich im Inneren des Zelts ans Graben.
Dass wir die Mühe auf uns nahmen, für ein dezent angenehmeres Klima unter unserem provisorischen Dach einen Haufen Sand abzutragen, würde man uns verwöhnten Stadtstrandern noch eher abnehmen als obige Story. Dass wir zuerst ein tieferes Loch in der Zeltmitte aushoben, mit allem Stoff und Leder dessen wir habhaft werden konnten abdeckten, und uns einige Kanister unter diese fast lichtdichte Abdeckung beamen lassen würden, würde niemand beobachten.

Mariss hatte eben ihren enorm undiplomatischen Bericht an Petersen auf der Brücke abgegeben, da wir mit dem Beamvorgang ohnehin gegen die „Funk“stille verstießen, als ich einen Spaziergang unternahm, um dem zotigen Mediziner und der Furie zu entkommen. Meine Arbeit war soweit getan- die Sandhaufen, welche das Zelt nun seitlich gegen den schneidenden Nachtwind abdichteten, zeugten davon. Meine Vorderhufe waren wund vom Graben, sofern Horn wund werden konnte, und die Ellenbögen der falschherum abgewinkelten Beine aufgekratzt. Aber die zielgerichtete, gedankenlose Arbeit im angenehmeren Klima hatte gut getan. Aus dem Lager sah ich Cholain herannahen, und nahm entsprechend Kurs auf sie- Das Funkeln in ihren Augen zeugte von viel Ärger, aber auch einem kleinen Triumph.

„Und? Wurden wir schon verstoßen?“, versuchte ich es mit einem kleinen Scherz und einem aufrichtigen Lächeln.



„So gut wie“, raunte ich, hatte die Zeit gehabt mich einzukriegen, ehe mir Elin über den Weg gelaufen war. „Steppentritt hält uns offensichtlich für Spione der Säuler. Was ich seinen Worten entnehme, wären wir nicht die ersten und weiters scheint die Lynchjustiz durchaus Usus zu sein.“ Ich zog Elin am Arm ein Stück weiter und hakte mich bei ihm ein, schließlich sollten wir nicht allzu offensichtlich mit der mittlerweile bekannten Tatsache umgehen, dass im Grunde nicht er die Befehle gab. So eine Doppelspitze war noch immer leichter für die Strander zu verdauen als das einstimmige Matriarchat. „Wie steht es um das Wasser?“
„Ist im Gange“, ich nickte.
„Der Kontakt mit dem Captain findet jeden Augenblick statt, also bleiben Sie in der Nähe. Bei der Hitze würden mich Selbstgespräche führende Schafe nicht wundern, darauf anlegen sollten wir es dennoch nicht.“ Elin nickte noch und da vibrierte mein Kommunikator auch schon.
„Sprechen Sie, Captain.“


„Ich mache es kurz, Commander- wir haben uns in der Bibliothek des Tempels mit Lektüreaufzeichnungen eingedeckt, und sind endlich in der Unterstadt angekommen, wo diese Wollknilche in technologischen Saus und Braus leben. Das sind die guten Nachrichten.“, kam es knurrend aus dem Kommunikator- Eine mit Leidenschaft trockene Stimme, die nur Captain P’Thall gehören konnte. Ich hielt mich vornehm ‘raus, spazierte brav Arm in Arm mit der Commander die Peripherie unseres Lagerabschnitts entlang, und hielt die Klappe.
„- Wir rasten für die Nacht. Morgen geht es weiter gen Stammesversammlung. Ein Angriff ist in Vorbereitung.“, gab Amh knapp zurück, skizzierte anschließend die neusten Entwicklungen, das Arrangement, und das Misstrauen das wir weckten. „- … und was sind die schlechten, Sir?“, fügte sie in einem Anfall konspirativer Intuition gepresst hinzu.

Eine kurze Pause folgte, und da der Andorianer bekannter Weise kein Mann dramatischer Pausen war, horchte ich auf, inklusive aufgestellter Ohren. „Amh, wissen die Nomaden, dass die Säuler über einige wahrscheinlich noch funktionstüchtige Nuklearsprengköpfe verfügen?“



Mir stockte unwillkürlich der Atem und ich stockte auch in meinen Bewegungen.
„Nein“, hauchte ich. Erst dann setzte mein Herzschlag wieder ein. „Davon ist nicht auszugehen, Captain“, erklärte ich dann näher an der Wahrheit. Das machte alles noch viel schlimmer. Woher hatten diese Wollköpfe nukleare Technologien? Der Captain sagte es ja, im Untergrund lebten sie in Saus und Braus. Das ergab alles keinen Sinn. Eine Zivilisation, die in der Lage war einen Atomkrieg zu führen, sollte aufgrund des Wassermangels zu Grunde gehen? Das konnte doch nicht sein!
„Klären Sie das“, forderte der Captain und mein Gehirn schlug einen Purzelbaum. Hey Steppentritt, wusstest du eigentlich, dass die Säuler eine Waffe haben, mit der sie den Planeten für über 1000 Jahre unbewohnbar machen können und sie wahrscheinlich gegen euch einsetzen, wenn ihr euch der Stadt nähert? Doch, kein Scheiß!
„Aye Sir.“ Es dauerte einen Moment, in dem der Captain bereits zum Abschied drängte, als mir etwas einfiel. „Sir, ich schlage vor, dass wir die Ankunft der Nomaden verzögern.“
„Erläutern Sie.“
„Die Britannia kann einen Sandsturm erzeugen, der die Nomaden mehrere Stunden, wenn nicht Tage in der Wüste festsetzt. Das gäbe uns die Zeit weitere Informationen zu sammeln, was in Anbetracht des aktuellen Stands-“
„-unsere beste Option ist. Leiten Sie alles in die Wege. P`Thall Ende.“

„Ich weiß nicht wie es um sie steht, Chief, aber meine Essensration kann unter den Crewmitgliedern aufgeteilt werden, die sie brauchen.“


„Ich stelle mich ganz vorne an. Es sei denn, es ist Lammfleisch.“ Es sollte entspannt, vielleicht ein wenig flapsig klingen, erklang aber in einem nachdenklichen Tonfall, der den Humor der Aussage völlig ruinierte. „… guter Einfall, der Sturm. Sir.“, fügte ich mit einem Seitenblick hinzu, aber sie registrierte es kaum, und ich konnte ihr nachfühlen, weshalb.
„- Es ergibt keinen Sinn.“, schnaubte sie, als wir uns dem Zelt näherten.
„Es ist nicht rational. Aber in die richtige Perspektive gerückt… ergibt es Sinn.“
„- Erläutern sie das“, resignierte sie ein wenig.
„Vor der Besetzung wurde Cardassia Prime, besonders die Hauptstadt, monatelang bombardiert. Zehntausende starben. Tausende mehr in Strafaktionen der Jem’Hadar gegen jedes einknicken der Armee und Bevölkerung.“ Ich atmete schwer aus, blinzelte dem Wind entgegen.
„- Ich weiß. Was hat das mit dieser Situation zu tun?“
„In den geheimen, zu Bunkernetzwerken ausgebauten Grabstätten unter dem Stadtkern hätte ein großer Teil der Zivilbevölkerung Platz gefunden. Ich mache es nicht länger spannend- Raten sie, womit sie stattdessen randvoll waren.“
Sie schwieg, ich nickte.
„Biowaffen, Trilizium-D-Sprengladungen, sogar einige Nuklearraketen, die seit Jahrhunderten im Geheimen auf Vorrat gebunkert worden waren. Alles einsatzbereit, alles so eingelagert, dass es sofort gezündet werden konnte- Oder noch Generationen überdauern, bis der Feind sich herantraut.“
Sie nickte.
„- Eine ewige letzte Trumpfkarte. Aber Strande ging nicht an einem Krieg zugrunde.“
„Was nicht heißt, dass es nicht immer einen Feind gibt, Cholain.“

Wir schwiegen, als wir uns beide bedeutungsvoll die Lichter des großen Lagers ansahen, ehe wir durch den Zelteingang traten.
„- Sie gehören einem ganz grässlichen Volk an, Elin.“, murmelte sie mit betont kindlichem Trotz.
„Nicht wahr?“ Ich lächelte vergnügt.
Charaktere:

Captain Thorn P'Thall - CO, USS Britannia
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Chief Petty Officer Dr. Elin Goral - MED, USS Britannia
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Commanding Officer, USS Britannia NCC-1302

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