Brit – Log 08 – Ens Cholain Amh – CXO – SD:12139.1826

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Yu'She
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Mo 31. Jan 2011, 18:17

Brit – Log 08 – Ens Cholain Amh – CXO – SD:12139.1826




Personen: LtCmdr Aaron Voight, LtCmdr Tlanok, Cad Neema, Cpt Thorn P’Thall (erw.), Cmdr Szin Valar (ind), Lts Patrick Neal und Melivin Penvera (erw.), Cr Ciana (erw.)


Worte: 1.089


~ Führungsdinner ~

Es bereitete mir mehr Mühe, als ich zugeben würde. Nach den Wochen am Campus, sollte es mir nicht schwer fallen jemand zu sein und seine Empfindungen zu imitieren, doch an diesem Abend war es eine Anstrengung. Zu meinem Vorteil konnte ich nicht behaupten, dass mich einer der Anwesenden ausreichend kannte, als dass ich befürchten musste, dass sie mich durchschauten. Und um Ausreden war ich auch nicht verlegen, doch ich hatte Probleme damit der Unterhaltung zu folgen.

„Nicht..?“, es dauerte zu lange, bis ich bemerkte, dass Aaron mich meinte.
„Entschuldigung. Ich hab mich zugehört.“, lenkte ich ein und gabelte eine Portion störrischer Erbsen in den Mund.
„Sie scheinen heute Abend abgelenkt, Ensign.“, was für eine Feststellung, Mister Logik.
„Ja, das ist richtig. Meine Übung ist nicht so verlaufen, wie ich es geplant hatte. Es haben sich einige ernsthafte Defizite gezeigt.“, ich sah einmal durch die Anwesenden und grinste. „Es wird ungemütlich für ein paar Faulenzer.“, wie ich glaubte, dass es für mich typisch war, zeigte ich mein Amüsement darüber. Eigentlich hatte ich niemals etwas dagegen gehabt, die einzige Frau in einer Herrenrunde zu sein, doch gerade in diesem Augenblick, fehlte mir Cassannas Charme. Oder Chius Biss. Doch das auch nur anzudeuten hätte wiederum zu Themen geführt, die alle lieber unangerührt ließen. Eine verschobene Stimmung herrschte dennoch. Irgendwie…aus der Balance und ich hatte nicht das Gefühl, dass es nur mir so ging.

Es fühlte sich an wie Stunden und nachdem das Dinner in seinem ursprünglichen Zweck beendet war – wir also aufgegessen hatten – wurde ich unruhig. Eine Weile bemühte ich mich dem langweiligen Palaber zu folgen, doch es gelang mir nicht gänzlich. Während einer mehr oder weniger spannenden Anekdote Aarons über die Tätigkeit eines Operatives, die in ihrer Absicht nicht durchsichtiger hätte sein können, entschloss ich mich, dass es genug war.

„Sie entschuldigen mich – der Tag morgen wird häßlich.“, wieder grinste ich, doch es fühlte sich nicht mal echt an.
„Cholain!“, nölte Aaron. „Ich hatte gehofft Sie bleiben noch auf einen Absacker.“, sein Zwinkern erinnerte mich wieder daran, wie ich mich ihm gegenüber normaler Weise verhalten hätte. Doch es ging gerade einfach nicht.
„Heute nicht Aaron. Tut mir Leid.“, Meine Serviette auf den Tisch legend wandt ich mich den Herren zu. „Captain, Gentlemen.“ Und verabschiedete mich.

Davon laufen und nicht zurückschauen. Warum – es half nichts. Es war zu spät sich nochmal anders zu entscheiden. Punkt um. Ciana hatte mich darüber informiert, was Patrick finden würde. Einiger seiner Blicke nach, bereits gefunden hatte. War er sich nicht sicher genug, um es anzusprechen? Vielleicht hatte er sich auch entschieden, dass das kein Thema für eine „gesellige“ Runde war. Vielleicht würde ich ihn irgendwann genug kennen, um diese Frage zu beantworten. Doch augenblicklich interessierte mich eher, wie ich Cianas künstliche DNS, ihr Semi-Menschsein, schlüssig erklären sollte.

Als ich die Sicherheitszentrale beinahe erreicht hatte, kreuzte diese Kadettin meinen Weg.
„Ensign!“, innerlich stöhnte ich.
„Kadett – Neema?“, sie nickte enthusiastisch. „Was kann ich für Sie tun?“
„Ich wollte mich nach Crewman Cianas Befinden und Verbleib erkundigen.“, ich nickte, hatte ich mir bereits gedacht.
„Sie ist mit der Auswertung ihrer Leistungen bei der vergangenen Übung beschäftigt.“, erklärte ich und die Kadettin schien nicht zufrieden damit.
„Sie haben sie an der Übung teilnehmen lassen?“, ihr Unterton war beinahe beleidigt.
„Natürlich. Wenn Sie sich entscheidet, sich nicht behandeln zu lassen, ist eine Übung für den Ernstfall doch die richtige Therapie, damit sie das nicht wieder macht, meinen Sie nicht?“, nicht, dass es mir nicht egal gewesen wäre, doch die junge Frau überlegte einen Moment.
„Mag sein, doch ich muss darauf bestehen, dass sie sich bald möglichst wieder auf die Krankenstation begibt. Wir haben – noch nicht alle Resultate um eine Diagnose stellen zu können.“, ich hob amüsiert eine Augenbraue.
„Müssen Sie das?“, wieder nickte sie selbstbewusst.
„Ich bin mit ihrer Behandlung beauftragt worden.“, ich schmunzelte. Eine Behandlung vor der Diagnose? Ich verstand ja nicht allzu viel, was über das Wissen eines Feldsanitäters hinaus ging, doch das kam mir spanisch vor. Doch ich nickte nur.
„Herzlichen Glückwunsch Kadett. Ich werde Ciana zu Ihnen schicken, sobald sie ihre Aufgaben erfüllt hat. Und keine Sorge-“, fügte ich verschwörerischer hinzu, „-sie darf sitzen, pausieren und trinken, wann immer sie es für nötig hält.“, das Zwinkern verkniff ich mir, doch als ich schon weiter gehen wollte, ergriff Neema nochmal das Wort.
„Morgen Früh müssen noch ein paar Tests gemacht werden. Bis dahin muss sich die Crewman wieder auf der Krankenstation befinden.“, mich über ihren Tonfall aufzuregen war mir zu banal, weswegen ich es bei einer missbilligend hoch gezogenen Augenbraue bewenden ließ.
„Morgen Früh. Wenn sie bis dahin fertig ist, ist das ihr erster Weg.“ Und damit ließ ich die Kadettin endgültig stehen.

Großartig.
Bitte nicht zu viel Druck. Vorallem der mit der Zeit, war äußerst hilfreich. Bestleistungen erzielte man bekanntlich unter Todesangst – dramatisch, dass niemand sterben würde, wenn das nicht funktionierte.

In meinem Büro warf ich die Bildschirme an und versuchte mich zu sortieren. Auswertungen zusammentragen, der Bericht war vorläufig abgeliefert, das „vorläufig“ war ein Manko, aber das war nun eben so. Cianas Akte. Ich brauchte eine Lösung. Eine glaubwürdige. Etwas, was Ciana nie wieder in Verbindung mit dem Tal’Shiar brachte. Eine Lösung, die erklärte, weswegen sie sich bei jeder sich bietenden Gelegenheit davor gedrückt hatte, dass man sie untersuchte. Ich stieß auf den Namen Anna Narisaku. Ob sie mir würde helfen können? Ein Check der Datenbank zeigte, dass sie nicht erreichbar war. Captains. Geburtsort Carraya, das lag im föderierten Raum, hinter dem klingonischen Reich. Die Geschichte des Sektors war beinahe gewöhnlich. Doch es musste irgendeinen Anhaltspunkt geben. Und ich musste ihn schnell finden. Was immer wir dem Captain, Patrick und Aaron sagen würden, es musste überzeugend sein, nicht nur vom Inhalt. Es war einfach zu knapp.

Nach einigen Stunden hatte ich mich ins Casino verabschiedet, das PADD auf meinem Schoß mit der Datenbank verbunden. Dass ich mir einen etwas besseren Whisky mit der Aussicht auf den Gadryglis-Eimer gönnte hatte einen Grund. Die Informationen und die Geschichte stand. Die Umsetzung nicht. Der Chronometer zeigte, dass die Zeit ablief. Eine, vielleicht zwei Stunden konnte ich noch rausschinden bei Neema, mehr wahrscheinlich nicht.

Was würde Ciana glaubwürdiger machen? Was ließ niemanden an der Geschichte zweifeln? Eine Lüge ersetzt man am besten durch eine andere, die eine Peinlichkeit beinhaltete. Aber Peinlichkeit reichte nicht. Nicht annähernd. Heftiger. Eine Schuld – zu persönlich. Ein Verbrechen. Sie würde sich eines Verbrechens schuldig bekennen müssen.
Aber wie vermied ich es, sie und mich verdächtiger zu machen, als wir schon waren? Indem wir nicht gemeinsam auftraten. Getrennt, gegeneinander arbeitend. Sie für sich, ich für das Schiff. Einem Geheimnis auf der Spur.

So könnte es klappen.
Y

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