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Ciana
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Do 3. Feb 2011, 21:21

Erwähnte Personen: Amh, Neema
Wörter: 1092

Ich war weiterhin in Amh’s Quartier geblieben. Während der Zeit, wo Amh nicht da war, hatte ich versucht, mich in irgendeiner Form körperlich zu betätigen. Auch wenn sich mein Körper langsam ein wenig von sich aus regenerierte, konnte ich nicht wirklich viel machen. Jede auch noch so kleine Bewegung tat immer noch höllisch weh und machte jedes mal wieder meine Bemühungen zunichte, mich großartig zu bewegen. Nach dem neunten vergeblichen Versuch an diesem Morgen ließ ich es sein. Ich seufzte kurz, ich war nicht glücklich darüber, meine täglichen Übungen nicht absolvieren zu können. Amh kam immer wieder kurz zu mir und erkundigte sich, wie es mir ginge, nicht mehr aber eher weniger. Von irgendwelchen längeren Gesprächen, die vielleicht so etwas wie ein Vertrauen oder eine Freundschaft hätten fördern können, war nichts zu merken. „Wollte sie nichts mehr mit mir zu tun haben, nach all den Schwierigkeiten die ich ihr bereitet hatte oder noch immer bereitete?“ fragte ich mich. Über diese Frage grübelnd ging ich zum Replikator und replizierte mir ein Glas mit Wasser. Mit diesem ging ich zurück zum Sofa und setzt mich wieder. Ich nahm eines der Padds von dem kleinen Tisch, der bei mir stand und auf dem Amh mir ein paar Padds hingelegt haben musste, als ich geschlafen hatte. Vorsichtig nahm ich das Padd und aktivierte es. Ich brauchte ein wenig um mich mit der Bedienung vertraut zu machen. Zwar hatte ich in der Sicherheit mehr als genug Padds bedient aber aus einem unerfindlichen Grund fiel es mir immer noch schwer sie richtig zu bedienen. Ich war überrascht, dass es eine Geschichte enthielt und nicht eine Liste über Verstöße und Rügen, die ich eventuell gesammelt hatte. Mit dem Padd in der Hand legte ich mich wieder auf das Sofa um meinen Körper zu schonen und begann zu lesen. Es dauerte nicht lange und ich war vollkommen auf die Geschichte fixiert. Es war das erste Mal, dass ich so etwas lesen konnte und vor allem durfte. Bisher hatten mich mein Pflichtbewusstsein und meine Angst vor den Tal Shiar im Griff gehabt und ich hatte mich nicht getraut, irgendetwas zu machen, was meiner Tarnung schaden hätte können. Ich hatte gerade das erste Kapitel zu Ende als Amh wieder rein kam. „Magst du was essen?“ war ihre Frage und ich schüttelte nur den Kopf. Denn obwohl ich mich für einen Weg der Freiheit entschieden hatte, war die Furcht doch noch da, dass in dem Essen irgendeine Droge versteckt war und wenn ich davon aß würde ich etwas Preisgeben von dem ich gar nicht wusste dass ich es weiß und dann wären meine Probleme noch größer. Dann würde ich von dem Schiff müssen und mich in einer Arrestzelle des Nachrichtendienstes der Föderation wiederfinden. Mein Körper durchlief ein Schaudern bei den Gedanken. „Gut, dann eben nicht. Aber wenn du mir zusammenbrichst weil du nichts gegessen hast, erwarte nicht, dass ich mich großartig um dich kümmern werde“ sagte Amh und ich nickte nur. Dann griff ich nach dem Glas mit Wasser, das seit heute Morgen dort beinahe unberührt stand. Als Amh es mir hingestellt hatte war es kalt gewesen, nun hatte es Zimmertemperatur, was mich aber nicht störte. Sie füllte das Glas, das sie mitgebracht hatte auf und setzte sich wieder in den Sessel gegenüber. Es vergingen ein paar Augenblicke, ehe sie anfing zu sprechen. "Ich habe einen Plan. Aber du musst mir gut zuhören, wenn wir beide aus dieser Sache mit einem blauen Auge rauskommen wollen." Ich blickte doch ein wenig überrascht zu Amh, als sie mir diese Eröffnung machte. Zum gleichen Teil war Skepsis aber auch Neugierde in mir geweckt und so blickte ich sie von meinem Lager auf dem Sofa aus an. "Ich...ich verstehe." sagte ich leise und mit leichtzittriger Stimme. "Ist es eine so große...nein bin ich so eine große Gefahr wenn es schief geht?" wollte ich wissen und suchte weiterhin den Blickkontakt. Sie lachte ungläubig, zog eine Augenbraue hoch und ihr Blick verfinsterte sich leicht. "Ob du...Ciana, weißt du eigentlich was los ist, wenn das rauskommt? Dass du eine Schläferin des Tal'Shiar warst? Dass ich es wusste? Dass ich dich gedeckt habe?!", sie nahm einen Schluck aus ihrem Glas, das wie zuvor schon, eine goldene Flüssigkeit enthielt. "Wir verlieren mehr als nur unseren Job.", nuschelte sie anschließend.

Ich spürte wie sich meine Augen etwas vor Überraschung und doch auch einer kleinen Spur von Entsetzen weiteten. Dass sie eine solch große Gefahr auf sich genommen hatte um mich zu decken, das wurde mir erst jetzt richtig klar. "Ich verstehe." sagte ich wie in Trance. "Also werden wir uns eine Deckgeschichte ausdenken, so wie die, die ich zu meiner Zeit als Spionin gebraucht habe?" fragte ich und im selben Moment hätte ich mich Ohrfeigen können, so blöd war sie. Natürlich würde es darauf hinauslaufen.

"Darauf kannst du wetten.", wieder nippte sie an ihrem Glas, dann lehnte sie sich vor und warf ein weiteres PADD auf den Tisch. "Ich habe etwas passendes gefunden. Auch wenn deine Akte nur aus Lügen und Tarnungen besteht, benutzen wir sie. Carraya liegt am Rand des föderierten Raums, die Aufzeichnungen sind löchrig, was uns nur zu Gute kommt." Einen Moment schwieg sie und wartete. Beobachtete. Dann fuhr sie fort. "Etwa zu der Zeit, zu der du dort gelebt hast, hat sich eine Gruppe einen Namen gemacht, die sich Youth against the System nannte. Wie der Name schon sagt, eine eher dilettantische Vereinigung gelangweilter Jugendlicher. Sie haben Transporter überfallen und Lagerhäuser in Brand gesetzt, nichts allzu schlimmes. "Ich nickte nur ab und zu bei Amh's Worten, lauschte Ihnen aber aufmerksam. Als sie fertig war mit ihren Ausführungen, was noch einige Zeit in Anspruch nahm, da sie mir genau erklärte warum und wieso, stand sie auf und ging einige Schritte in ihrem Quartier auf und ab. Ich überlegte noch kurz, ehe ich den Zettel nahm, auf dem sie die Eckpunkte notiert hatte, ein altmodischer Zettel aus Papier, kein Padd oder Chip. Es fühlte sich ungewohnt an in meiner Hand. Rauh und doch wieder glatt und doch war der Text beinahe unverfälschbar darauf geschrieben. Es war faszinierend, so eine Technik zu sehen, bei meiner Agentenausbildung war so etwas nie erwähnt worden. Nach Stunden und Stunden, in denen sie fragte, erklärte, ausführte und erläuterte, jeden Namen, jedes Datum und jedes Ereignis noch einmal verlangte, nahm sie die Seite wieder an sich. "Wir haben keine Zeit mehr.", der Chronometer zeigte 0800 Bordzeit. "Kadett Neema erwartet dich auf der Krankenstation und da gehen wir jetzt hin. Du weißt, was zu tun ist?" Ich nickte und wir machten uns gemeinsam auf den Weg zur Krankenstation.
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