BRI - Log07 - CrAp Alexis Grant - TEC - 12145.2123

[Alexis]

Wörter: 1200
Beteiligte: Jones, Forester (NPC)
Erwähnte: P’Thall (so ganz am Rande), Medi, Sec‘s



...::: USS Britannia - Maschinenraum :::...


Es wurde wieder ruhiger.
Die Verletzten wurden mit Hilfe vorhandener Medikits verarztet. Letztendlich hatte es nur einen Kandidaten für die Krankenstation gegeben. Alle anderen hatten sich mehr oder weniger berappelt. Ein paar saßen noch etwas benommen an die Wand gelehnt. Die Bilanz der Kollision hier im Maschinenraum: viel Hektik, ein paar Platzwunden, zahlreiche Prellungen. Und bei denen die an der Ursachenforschung arbeiteten: Ratlosigkeit.
Offensichtlich war das Schiff völlig unbeschädigt. Was man nach der Heftigkeit dieser Auswirkung kaum glauben konnte. Mir kam wieder der Bericht des Captains der Merrimac in den Sinn. Hatte er nicht den Vergleich mit den Gummibojen gezogen? Anscheinend hatte er nur vergessen zu erwähnen das man diese Gummibojen weder sehen noch sonst irgendwie orten konnte. Denn die Suche nach dem etwas mit dem das Schiff kollidiert war, blieb bisher ergebnislos. Das der Captain Antworten forderte änderte nichts daran.
Alles was bis jetzt klar war: Wir waren auf etwas geprallt, dabei wurden die Trägheitsdämpfer überladen und es hatte uns erheblich vom Kurs abgebracht. Wahrscheinlich in einer sehr hübschen drehenden und trudelnden Bewegung des Schiffs. Der Ausblick vom Hauptschirm war bestimmt interessant gewesen.
Verwundert betrachtete ich die blutigen Fingerabdrücke auf der Konsole.
Wo kam das Blut denn her? Ein Blick auf meine Hände offenbarte eine Schnittwunde auf der rechten Handfläche. Offenbar hatte ich mich etwas zu energisch festgekrallt. Ich hatte nicht einmal den Schmerz bemerkt. In einer fahrigen Bewegung wischte ich das Blut an der Hose ab.
Jetzt erst kam mir Forester wieder in den Sinn. Ob er sich inzwischen auf der Krankenstation befand?
Eine kurze Nachfrage beim Computer erbrachte allerding, dass er sich immernoch bei der Torpedorampe aufhielt. Er hatte doch nicht womöglich das Bewusstsein verloren?
„Ma’am.“, wand ich mich an Lieutenant Jones. „Ich müsste noch einmal zur Torpedorampe.“ Sie fragte nicht nach warum. Höchstwahrscheinlich hatte sie im Moment genug anderes zu tun. Stattdessen nickte sie nur knapp und rief mir nur ein „Und beeilen sie sich.“, hinterher. Vermutlich hatte sie mir nicht einmal richtig zugehört.


…::: Torpedorampe 2 :::…


Wie ich feststellte war er nicht bewusstlos. Er arbeitete an der Sonde. „Was machen sie da Sir?“ Denn er gehörte definitiv auf die Krankenstation. Das Blut war inzwischen bis auf seine Schulter gelaufen. „Sicher stellen das die Sonde abschussbereit ist. Hatte ich ihnen nicht befohlen zum Maschinenraum zu gehen?“ – „Von da komme ich gerade. Es ist alles unter Kontrolle.“ Mehr oder weniger. So sehr unter Kontrolle, wie es in der Nähe von Anomalien nun mal sein konnte. Und überhaupt, ist diese Sonde jetzt so wichtig? Oder hatte er sich den Kopf schlimmer angehauen als gedacht?
Wenige Augenblicke später ließ er allerdings von der Sonde ab. „Fertig.“. blickte er mich zufrieden an, ließ sich gegen die Wand sinken. „Darf ich sie dann jetzt auf die Krankenstation bringen?“ – „Sie dürfen nicht. Es geht mir gut.“ Ich hockte mich vor ihn, fuhr mit den Fingern vorsichtig über seine Schläfe. Er sog scharf die Luft ein. „Gut ist für mein Verständnis was anderes. Sie bluten ziemlich stark und wahrscheinlich haben sie eine Gehirnerschütterung.“ – „Haben sie jetzt die Abteilung gewechselt?“ Auch der spöttische Unterton konnte den Schmerz nicht ganz aus seiner Stimme verdrängen. Habe ich nicht. Aber ich habe im Laufe meines Lebens schon mehr als genug Verletzungen gesehen um deren schwere inzwischen ganz gut einschätzen zu können. „Wenn ich das hätte wäre ich ihnen gegenüber im Moment zumindest weisungsberechtigt und müsste sie nicht bitten.“ Dann hätte ich ihm befehlen können sich auf die Krankenstation zu begeben.
Vorsichtig strich ich die Haare zur Seite und untersuchte die Verletzung. Anscheinend war sie doch nicht so schwer wie ich zuerst befürchtet hatte. Versorgt werden musste sie trotzdem. „Dann kommen sie wenigstens mit in den Maschinenraum, da haben wir immerhin ein Medikit.“ – „Darauf können wir uns einigen.“


…::: Maschinenraum :::…


Forester war tapfer neben mir her gewankt und hatte jede Hilfe abgelehnt. Am Ziel angekommen hatte er sich jedoch die nächstbeste Sitzgelegenheit gesucht.
Inzwischen war auch ein Mediziner anwesend, der die Techniker untersuchte und zumindest schon einmal mit Hypospray und Protoplaser versorgte.
Jeder der wieder einsatzfähig war wurde auch gleich von Jones mit einem Techkit ausgestattet und davongescheucht um den einen oder anderen Trägheitsdämpfer zu überprüfen. Offensichtlich hatten nicht alle die vorübergehende Überlastung gut überstanden. Oder einfach nur zur Sicherheit.
„Ist die Sonde einsatzbereit?“, fragte Lieutenant Jones als ich neben sie trat, ohne von der Konsole aufzusehen. „Ja Ma’am. Master Chief Forester hat dafür gesorgt das sie abschussbereit ist.“ Sie nickte knapp. „In Ordnung. Sie übernehmen die Trägheitsdämpfer hier…“, sie deutete auf eine Stelle auf dem Deckplan vor ihr. „Dort läuft im Moment der Reservegenerator. Und hier.“ Noch ein Fingerzeig. Ich versuchte mir die Stellen einzuprägen. „Aye Ma’am.“ – „Ich schicke ihnen so bald wie möglich Unterstützung. Und melden sie sich wenn sie fertig sind.“ Damit sie mir neue Aufgaben geben können, ist klar. „Aye.“
Ich hastete, mit einem letzten Seitenblick auf Forester der gerade von dem Mediziner untersucht wurde, aus dem Maschinenraum.


…::: Zeitsprung - irgendwo :::…


Immer wieder kamen mir unterwegs Sicherheitskräfte, gelegentlich in Begleitung eines Mediziners entgegen. Viele von ihnen kontrollierten ihren Weg immer wieder auf einem Padd, betraten Räume und Labore, oder schauten nur hinein.
Offensichtlich überprüften sie ob irgendwo noch jemand bewusstlos in einer Ecke lag der bisher noch niemandem aufgefallen war.
Ich hatte den ersten TDF-Generator schon hinter mir. Der zweite würde wohl kniffliger werden, da er im Gegensatz zum ersten ganz ausgefallen war und nicht nur leichte Einschränkungen zeigte. Sicher, der Reservegenerator tat seine Arbeit und im Moment lagen wir sicher ruhig an einer Stelle. Aber es war doch ein beruhigendes Gefühl wenn alle Generatoren einwandfrei funktionierten. Ich hatte keine Lust mir bei einer Kollision mit einer Wand sämtliche Knochen zu brechen wenn wir das nächste Mal gegen eine dieser unsichtbaren Gummibojen prallten. Und das würden wir sicherlich. Immerhin konnten wir nicht ewig hier liegen bleiben. Irgendwann würde der Captain das Risiko eingehen müssen das Schiff vom Fleck zu bewegen.
Und da wir schon den letzten Aufprallpunkt nicht finden konnten, würde es wohl nichts bringen die Gegend mit Sonden zu pflastern. Außer einem immens hohen Verbrauch an Sonden.
Das sicherste wäre es wohl irgendwas in einem angemessenen Sicherheitsabstand vor uns her zu schieben um die Gegend ‚abzutasten‘ und eventuelle Hindernisse aufzuspüren.
Ich lachte leise. Das war doch verrückt. Da draußen war etwas das wir weder sehen noch messen konnten. Aber trotzdem war es da und massiv genug, dass das ganze Schiff daran abprallte und davon geschleudert wurde. Allerdings ohne einen Kratzer daran zu hinterlassen. Wir waren noch einmal mit einem blauen Auge davon gekommen. Wer wusste schon wie das beim nächsten Mal aussah.
Na dann, auf zur nächsten Kollision. Entnervt fuhr ich mir mit der Hand durch die Haare. Das war eindeutig einer der Momente wo ich mir wünschte nie einen Fuß auf dieses Schiff gesetzt zu haben. Andererseits… Es war aufregend. Auf eine ganz andere Art als früher. Hier würde wohl niemand aus einer dunklen Ecke auftauchen und versuchen mich umzubringen.
Ich stockte als ich aus dem Augenwinkel eine Bewegung wahrnahm. Als ich mich umdrehte konnte ich jedoch nichts erkennen. „Ist da jemand?“, fragte ich in den Gang hinein, blickte mich um. War ja möglich dass hier noch irgendwo jemand herum lag. Oder vielleicht die versprochene Unterstützung? Aber die würde sich wohl kaum anschleichen. Vielleicht hatte ich mich auch einfach geirrt.