BRI | RPG Log 04 | LtjG Chiu Afeoth | SCI | 12146.1893

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Ghjea Lii
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Mo 7. Feb 2011, 18:56

Personen
direkt: Sam Marden (NPC), Patrick Neal
indirekt: Tlanok (NPC)
Wörter: 1.128



=/\= BRI / Krankenstation =/\=

Unbegeistert erwiderte ich den Blick des Chefmediziners kurz, ehe ich bereits zur Seite gebeten wurde. Einer konnte nur einen behandeln und Tlanok hatte eine höhere Dringlichkeit, somit würde er vom neuen Chefmediziner selbst behandelt werden.
Mein linkes Ohr zuckte und ich hielt mich einen Moment am Mediziner fest, der mich auf ein anderes Biobett umgelenkt hatte. Er sagte etwas, das mir kurz schleierhaft blieb, da ich mich nicht auf die Worte konzentrieren konnte, aber mein scharfer Blick tat sein Übriges dazu, ihn nur kopfschüttelnd und leise vor sich hinlächelnd verstummen zu lassen. Der stellvertretende Chefmediziner. Scheinbar gab es noch nicht genug zu tun oder man wollte gleich von fachlich kompetenten Leuten eine Erstdiagnose dieser Erscheinung anstatt Laien und Halblaien an die Sache zu lassen.
Ich setzte mich auf die Aufforderung hin und sah ihn kurz aber eindringlich an, ehe ich ihm kurz zunickte, dass er beginnen konnte und er einleitend scannte.

"Hm…", hörte ich es nach einer Weile und gab keine Reaktion darauf. Worauf hätte ich auch reagieren sollen? Auf die augenscheinliche Tatsache, dass er keine Ahnung hatte woher dieses Rauschen kam?
"Wie genau äußern sich Ihre Beschwerden denn?", kam er auf die äußerst intelligente Idee, mir doch noch Fragen zu meinem Zustand zu stellen. Ich hob eine Augenbraue, wandte den Kopf leicht um ihn anzusehen und ihm einen indignierten Blick zu schenken.
"Rauschen.", antwortete ich, dann zuckte mein Auge und mein Ohr, "Und ab und an ein Pfeifen."
"Wie bei Tinnitus?"
Ich hob eine Augenbraue, nickte aber schließlich. "Ich nehme an."
"Hatten Sie so etwas schon… früher?"
"Nein. Es hat erst begonnen."
Ich wandte den Kopf wieder ab um in Richtung des Chefwissenschaftlers zu blicken, dessen Miene ebenso stoisch war wie ich meine gerne gelassen hätte. Aber durch diese störenden Nebengeräusche war ich deutlich reizbarer denn normal.
Tlanok gab kühle, knappe Antworten auf Neals Fragen hin und schien ebenso wenig viel darüber aussagen zu können wie ich. Wir waren Wissenschaftler und gewiss hatten wir nicht die humanoide Physiologie, Anatomie und Beschwerden zu unserem Fachgebiet erkoren, dies war nun einmal eindeutig Sache der Mediziner um uns herum.

"Sam? Wir haben noch ein paar Patienten mit ähnlichen Beschwerden wie jene die der Captain angemeldet hatte und…"
"Dann teil sie auf und…", Marden sah auf seine Daten und zu mir, dann zu der Medizinerin die herangetreten war, "… sieh zu, was du drüber rausfindest."
Die Unteroffizierin runzelte die Stirn, nickte aber und zog ab.
"Verzeihung.", entschuldigte er sich für die Störung, was mich zu keiner Regung brachte, außer einem kurzen Seitenblick.
"Nun…", begann und ich verengte die Augen, sah zu ihm auf:
"Hören Sie, Lieutenant – ich habe keine Absicht, mir ihre Ausführungen anzuhören wenn sie nicht zielführend sind. Entweder haben Sie eine Diagnose und eine Behandlung oder Sie teilen mir mit, dass dem nicht so ist. Ich habe kein Interesse an Smalltalk."
Auf dem Gesicht des olivhäutigen Menschen breitete sich einen Augenblick fast so was wie Entsetzen aus, dann grinste er erneut. Musste dieser Mensch immerzu grinsen? Das war furchtbar irritierend.
"Alles klar.", sagte er, dann scannte er mich weiter, "Irritationen des Innenohrs kann ich nicht feststellen. Sie sollten für eine Weile hierbleiben damit wir einen Vergleich zwischen den verschiedenen Fällen ziehen können."
"Sind alle Lebewesen an Bord mit erhöhter Hörkraft betroffen?"
"Ja. Zumindest ist außer Penvera niemand umgekippt.", er lachte kurz, aber mir erschloss sich der Humor der Situation nicht, also hob ich bloß eine Augenbraue und er räusperte sich. Vielleicht erinnerte er sich auch daran, dass ich Sinnloses und nicht Zielführendes nicht hören wollte.
"Dann sollten Sie besser einen Datenabgleich mit ihren medizinischen Akten machen und nachsehen wer s ich noch nicht auf der Krankenstation gemeldet hat und vielleicht betroffen werden könnte."
"Gute Idee…"
"Ich weiß."
Mein Ohr zuckte und ich widerstand der Versuchung mir die Hände gegen die Ohrmuscheln zu pressen oder die Spitzen meiner Ohren umzuklappen um sie in den Gehörgang zu stecken. Wie lange ich tatsächlich ruhig bleiben konnte solange diese Irritation anhielt, wusste ich nicht. Ich hatte keine Zeit um hier herumzusitzen und als sich Marden endlich abwandte, griff ich nach meinem PADD.
Rauschen. Es war kein normales Rauschen, es war… nun, es war anders. Es hatte eine seltsame Tonfarbe, obwohl es gar keinen richtigen Ton hatte. Dazwischen diese Geräusche, die keine wirklichen Geräusche waren. Es war auf Dauer schmerzhaft.
Und obwohl ich eine Auswertung machen wollte, brachte ich nichts zustande. Es war ablenkend, es war… ich rieb mir den Kopf. Es machte mich noch dazu aggressiv, da ich nichts dagegen tun konnte und meine Selbstbeherrschung mir nicht weiterhalf. Es machte mich wütend, dass ich mich nicht konzentrieren und weiterarbeiten konnte.
Aber wohl war ich bislang nicht so stark betroffen wie mein Vorgesetzter, der – wie ich sehen konnte – nunmehr auf dem Rücken lag und in diesem Moment etwas verabreicht bekam, das ihn vielleicht schlafen ließ.

Ich konnte selbst nur da hocken und weiterhin beobachten, wie die Anzeigefelder des Biobetts begannen Leben zu zeigen als sie aktiviert wurden um seine neuralen und physischen Aktivitäten zu überwachen.
Dass ich von selbst eine Hand an das linke Ohr gelegt hatte, bekam ich kaum mit, ebenso wenig dass sich mein Gesicht bei der nächsten "gröberen" Welle verzog.
"Lieutenant Neal.", hörte ich mich selbst sagen, als ob es von weiter her rührte. Das mochte daran liegen, dass ich mir immer noch ein Ohr zuheilt, was natürlich nichts half, was ich selbst wusste, aber dennoch kaum die Hand dort wegbewegen konnte. Automatische Reaktionen des Körpers. Vielleicht hielt ich auch einfach nur mein Ohr fest damit es nicht noch mehr zuckte.
Auch wenn ich die unbegründete Angst, es würde mir eines Tages abfallen wenn es zu viel zuckte, abgelegt hatte. Diese Dummheit musste mir meine Mutter eingeredet haben.
"Miss Afeoth, nehmen Sie wieder Platz und…"
"Gehirnwellenmuster.", sagte ich und er runzelte die Stirn.
"Was?"
Ich deutete auf den Bildschirm an den mein Chef angeschlossen war. "Die neuralen Aktivitäten. Sie werden kurzzeitig stärker wenn eine dieser… Wellen kommt… machen Sie eine Aufzeichnung. Von mir aus eine von mir selbst. Ich brauche diese Daten, ich will sie vergleichen."
"Womit?"
"Mit meinem Empfinden, den Geräuschen die ich höre, denen der anderen die unter denselben Symptomen leiden… mit allem das ich kriegen kann.", zischte ich, "Jetzt hören Sie auf Fragen zu stellen sondern tun Sie Ihre Arbeit und lassen Sie mich meine… au…"
Ich merkte kaum, dass ich etwas in die Knie gegangen war, als mich unerwartet zwei starke Arme auffingen, die mich zurück zu meinem Bett beförderten. Die Olivhaut lächelte aufmunternd und dann spürte ich ein kaltes Zischen am Hals.
Nun gut. Dann schickten sie mich eben schlafen, so lange sie das machten was ich gesagt hatte.
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