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Trigan_Sargon
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Do 17. Feb 2011, 17:51

Personen: Cdt. Lela Neema, Komapatienten, Alon Tala´rin (NPC),
Wörter: 956


=/\= Krankenstation – Bereich der Intensivbehandlungen =/\=

Ich befand mich nun seit mehreren Stunden auf der Krankenstation und kümmerte mich um die Patienten, die nicht in der Lage waren sich zu bewegen, zu melden oder irgendwie etwas zu sagen. Diese waren die Komapatienten. Sie wurden ins künstliche Koma gelegt, da bei ihnen ein schwerer auditorisch kortikaler Frequenzschaden. Ich habe mich vorher sehr viel über die verschiedensten Verletzungen und Krankheiten informiert und diese auf der medizinischen Akademie auf Trill studieren können. Ich konnte mich noch daran erinnern, was mir mein Ausbilder Alon Tala´rin beigebracht hatte:


„Der auditorische Cortex ist der Teilbereich des Gehirns, der für das Hören verantwortlich ist. Alle Sinneseindrücke, die das Ohr aufnimmt, werden dorthin geleitet und verarbeitet. Der auditorische Cortex ist hoch organisiert: ähnlich wie die Tasten eines Klaviers aus dem 19. Jahrhundert nebeneinander angeordnet sind, sind die Nervenzellverbände in einem bestimmten Bereich des Hörzentrums auf eine bestimmte Frequenz „gestimmt“. Doch es kann passieren, dass dieser auditorische Cortex zu Schaden kommen kann. Welche Auslöser nun auch immer für diesen Schaden verantwortlich sind – Lärm, Medikamente, Stress –, sie führen zu einer Unterbrechung der Signalübertragung vom Ohr zum auditorische Cortex, d.h., einige Nervenzellverbände erhalten keine Signale mehr. Um beim Bild des Klaviers zu bleiben: einige Tasten des Klaviers fallen aus und können nicht mehr vom Pianisten angeschlagen werden. Die betroffenen Nervenzellverbände reagieren nun aber auf die fehlende Ansprache nicht einfach mit „Schweigen“. Ganz im Gegenteil: Die Nervenzellen fangen spontan an zu „plappern“ (d.h., sie zeigen eine sog. „spontane Aktivität“) und stimmen sich darüber hinaus synchron aufeinander ein. Derartig überaktiv und synchron, gaukeln die Nervenzellen nun dem Gehirn einen Ton vor – den auditorischen kortikalen Frequenzschaden. Im Bild des Klaviers: die kaputten Klaviertasten erzeugen – ohne dass sie von einem Pianisten angeschlagen werden - permanent einen eigenen Ton.“


Ich stellte fest, dass grade Vulkanier und Betaziode sehr große Probleme mit diesem Frequenzschaden hatten und dadurch sehr aggressiv wurden. Daher wurden sie auch in dieses künstliche Koma versetzt. Diese Komapatienten lagen in einem kleinen Krankenzimmer das nur durch einen kleinen Gang zu erreichen war. So konnte vermieden werden, dass sie von den vielen Besuchern der Krankenstation gesehen werden konnten

Ich fand das Herbeiführen von künstlichen Komata sehr interessant, grade bei anderen Völkern als den Trill, denn ich habe dieses bei anderen Rassen durch Schulungsberichten von der medizinischen Akademie auf Trill lernen dürfen. Da diese in der Medizin genutzte Behandlung eine medikamentös herbeigeführte Bewusstseinsminderung war, herbeigeführt durch Betäubungsmittel, wie z.B. Morphazin, das je nach Dosis und Rasse eine Person für längere Zeit in einen tiefen, langen und traumlosen Schlaf versetzen konnte, wäre der Begriff Koma aber eigentlich nicht ganz korrekt, weil die Patienten nach dem Absetzen der Arzneistoffe reversibel sind, d.h. die Patienten konnten in ihren ursprünglichen Zustand zurück geholt werden, denn Koma war primär ein ungeregelter Bewusstseinsverlust, das war das künstliche Koma nicht. Treffender waren die Begriffe Sedierung oder Langzeit-Narkose. Sedierung war ein kontrollierter Zustand. Patienten, die in schwierigen Phasen einer Intensivbehandlung betäubt wurden, erhielten zu diesem Zweck Medikamente in wirkungsabhängiger Dosierung. Dabei wurden, meist in Kombination, Medikamente mit verschiedener Wirkung eingesetzt: z.B. Schlaf- und Beruhigungsmittel (Sedativa, Hypnotika, etwa Benzodiazepine oder eben Morphazin). Dies wusste ich noch von den medizinischen Datenbanken unter der Bezeichnung „die alte Ramsay-Skala“ aus dem 20. Jahrhundert.

Ich ging zu jedem Komapatienten, stand neben jedem einzelnen Biobett und schaute auf die Anzeigen an der Wand am Kopfende ihrer Betten. Ihre Werte waren nicht gut, aber zumindest waren sie nicht in unmittelbarer Lebensgefahr. Ich machte bei allen Komapatienten Gehirnwellenscans mit einem medizinischen Tricorder, um zu schauen, ob die Gehirnaktivitäten noch voll funktionsfähig waren. Ich fand die Biobetten der Sternenflotte sehr gut. Auf Trill gab es solche Biobetten nicht, die über Diagnose-, Scan- und Operationsfunktionen verfügten. Am besten fand ich aber die Anzeigen am Fuß- und Kopfende, wo man die Vitalwerte und Lebensfunktionen der Patienten angezeigt wurden.

Ich fand die Werte der Komapatienten bemerkenswert. Die Patienten hatte sich wohl zu viel zugemutet und die schweren kortikalen Gehörschäden hatten ihnen den Rest gegeben.

Ich ging zu einer Computerkonsole und schaute mir nochmals alle Krankenakten an. Es war eine der umfangreichsten Arbeiten, die ich in meinem kurzen Arbeitsleben auf der Britannia zu tun hatte. Ich tat meine Arbeit zwar nach meiner Auffassung nach für einen „Frischling“, wie mich viele Crewmitglieder nannten, eigentlich recht gut. Aber Lela war wohl nicht dieser Auffassung. Ich bemerkte, dass sie auf mich zukam und einen nicht grade wohlwollenden Gesichtsausdruck hatte.

„Crewman Sargon, eingeschlafen?", schmunzelte mich Lela an, „Wenn sie wieder wach sind können wir uns auch den anderen Dingen zu wenden." Lela zwinkerte mir zu und lachte dabei freundlich. „Nein Ma´am, ich versuche aber meine Arbeit so schnell wie möglich zu beenden, wie es geht. Ich möchte meine Arbeit lieber effektiv zu machen, als zu schnell.“ Erwiderte ich etwas hastig. Ich merkte, dass ich einen etwas hastigen Ton angeschlagen hatte.
Ich sagte zu Lela: „Ma´am, bitte verzeihen Sie mir, wenn meine Antwort vielleicht etwas ruppig und hastig war. Aber ich bin hier, um mich um die Patienten zu kümmern. Und ich denke, dass grade Komapatienten in diesem Zustand eine besondere Aufmerksamkeit benötigen. Man darf grade in dieser Situation keine Fehler machen und sollte auch den noch so kleinen Wert beachten.“
„Ist schon okay Crewman, machen Sie weiter. Und beeilen Sie sich bitte. Wir haben noch einige Dinge zu tun.“ antwortete Lela freundlich und ging wieder.

Ich hoffte, dass ich es mir nicht schon in meiner ersten richtigen Arbeitssituation verscherzt habe mit einer Kollegin, die so freundlich war. Ich hatte das Gefühl, dass ich voll in ein Fettnäpfchen getreten bin und schämte mich ein wenig. Aber ich sollte meine Arbeit machen, da es noch viele Dinge zu tun gab und tat dies auch. Danach ging ich zu Lela, um zu versuchen ein klärendes Gespräch zu finden…

tbc
PO3 Trigan_Sargon
temp. CMO der USS Britannia
Mitbegründer der Gadryglis-Heilmethode
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