BRI – Log 11(248) – Cpt Thorn P’Thall – CO – 12157.0262

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Thorn P'Thall
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Fr 18. Feb 2011, 02:37

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Beteiligte Personen:
SC: Daren, Matsuo, Thalin, Sargon
NSC: Baker, Tlanok
Erwähnte Personen:
SC: Esh’Valar, Amh, Penvera
NSC: -

Anmerkungen: -

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*** USS Britannia – Deck 05 – Lagerbereiche ***


Es war genug der Berichte gewesen. Was ich nun als Kommandierender Offizier dieses Schiffes und dieser Mission wirklich brauchte, war ein persönlicher Eindruck, aus erster Hand. Ich hatte es wieder einmal satt gehabt, auf der Brücke zu sitzen, und mir mein Gesamtbild der Situation aus zweiter Hand zusammen zu puzzeln- das konnte Szin mit seinem wissenschaftlichen Hintergrund weitaus besser bewerkstelligen als ich. Deswegen hatte er nun auch die Brücke, und ich war hier, bereit mir mit eigenen Augen anzusehen wie sich dieser ganze Tl’Yethzirkus wirklich gestaltete, den diese Entitäten an Bord verursachten.
Entitäten. Mein Verstand hing noch immer im zurückliegenden Briefing fest, wie es schien. Es fiel schwer, etwas genau zu bezeichnen, wenn man nicht wusste worum es sich genau handelte. Von intelligenten, energieförmigen Individuen über ein Kollektiv oder die Extremitäten einer einzigen Intelligenz, vom stellaren Phänomen bis zur kulturschaffenden Hochintelligenz jenseits unserer humanoiden Vorstellungen: Noch kam alles in Frage, noch war nichts faktisch bewiesen. Sobald man also versuchte, sich auf einer Wissenschaftsmission zweckdienlich wissenschaftlich zu geben, kam man schnell in Definitionsnöte. Selbst im inneren Monolog.

Meine Züge verhärteten sich, als ich im strengen, zackigen Tempo die Korridore entlang marschierte, flankiert von Lieutenant Matsuo und Crewman Baker, welche ihre jeweils rechte Hand nicht von den Phasern an ihren Gürteln ließen. Anweisung der Sicherheitscheffin. Mir sollte es recht sein, auch wenn der Rollentausch noch immer äußerst ungewohnt war, und es Amhs Persönlichkeit meiner Wenigkeit auch nicht gerade leicht machte. Die beiden Sicherheitsmänner meiner stummen Eskorte, die mich jeweils in Sachen Körpergröße überragten, hatte Mühe mit meinem erbarmungslosen Marsch Schritt zu halten.
Was diese Kugeln betraf- für mich waren es Dinger. Mein Verstand operierte auf militärischer Basis, auf Kommandoebene, analytisch. Darüber hinaus nur selten- ich war und blieb ein Pragmatiker. Was mit sich brachte, dass mit solche Begriffsformalitäten fremd waren, selbst auf einer erklärten Wissenschaftsmission. Bis sie sich faktisch als etwas konkretes entpuppten, waren und blieben es für mich Dinger.

Und nun jagten wir also den Sichtungen besagter Dinger nach- was sich als schwieriger entpuppte als gedacht. Dies war bereits das dritte Deck, auf welchem wir den aktuellsten Berichten nachgingen, und es fühlte sich an als würden wir Phantome jagen. Wenn man lediglich von der Brücke aus die Augenzeugenberichte sammelte, bekam man hingegen leicht den Eindruck, das Schiff würde nur so vor Eindringlingen wimmeln. Und schon waren wir wieder bei dem Thema, wie verdammt wichtig es für einen Kommandanten war, sich selbst einen Eindruck zu verschaffen- solange man sich dessen bewusst war, dass dieser Subjektiv blieb.
Wiederwillig fiel ich zurück und ließ Matsuo die Spitze unserer Gruppe bilden, als wir im Zielbereich ankamen. Das warme, pulsierende Licht des gelben Alarms gab den leeren Korridoren eine stickige Atmosphäre, und das konstante Brummen der EPS-Systeme schien mit einem mal reichlich penetrant. Es roch dezent nach Ozon, und wir verlangsamten unseren Vormarsch, die Umgebung wachsam im Auge behaltend. Crewman Baker hatte einen Tricorder dabei und scannte die Umgebung ohne Unterlass- trotzdem hörte ich die näher kommenden, schnellen Schritte, noch ehe er Wort gab.

„- Captain?“ Wir trafen an einer T-Kreuzung mit Lieutenant Thalin und einer terranischen Crewman zusammen, die wiederrum als seine Tricorderträgerin zu fungieren schien, und ihn auffällig überragte. Letztere hatte das Protokoll wohl noch besser in Erinnerung als der Andorianer, nahm sie doch sofort Haltung an und grüßte. Der Lieutenant traktierte mich hingegen mit aggressiver Verwunderung.
„Nein, die Föderationspräsidentin. Sehen sie doch, Mann. Wie ist die Lage?“, bellte ich zurück, die scharf geschnittenen Züge versteinert. Ich blickte ein wenig zu dem Sicherheitsoffizier auf, der wirkte, als würde er mich eigentlich fragen wollen was ich hier tat, dem aber längst klar geworden war dass eine überflüssige Frage nach keiner Fortsetzung verlangte. „-Wir sind dabei, eines dieser Dinger zu verfolgen.“, erklärte der nun wieder gefasste Andorianer mit kalten, harten Tonfall. „-Falls sie jedoch nichts gesehen haben, haben wir es wohl verloren.“ Das lag nahe- schließlich waren wir den beiden Sicherheitsleuten schnurstracks entgegengekommen. Ich verengte meinen Blick, nickte Baker auffordernd zu, der jedoch eher ratlos auf seinen Tricorder starrte.

Mit einem Mal jedoch schossen die Blicke von Matsuo und Thalin an mir vorbei, und ein gespenstisches, kaltes, violettgelbes Glühen mischte sich in die Alarmbeleuchtung des Korridors. Ich hob sofort beschwichtigend die Hand, als die beiden Offiziere ihre Waffen hochrissen, blickte auf meinen glatten Lederhandschuh, dessen Oberfläche das wärmer werdende Lichterspiel der Erscheinung fing. Dann drehte ich mich langsam um.

Es entschwebte gerade einer LCARS-Konsole, glitt hindurch als wäre diese mitsamt der umgebenden Wand nur ein Hologramm. Vielleicht etwas mehr als ein Meter im Durchmesser- es war schwer zu sagen. Der luminiszente, gasartig farbverwirbelte, halbdurchsichtige Leib sog gerade etwas in sich auf, das an Tentakel erinnerte- ein halbes Dutzend schwingender, wabernder Schleifen, offensichtlich Teil der Erscheinung, von denen gerade die letzten die spiegelglatte Oberfläche des Schirms verließen, während es an mir vorbei in den Gang schwebte.
Man mochte meinen dass meine bedächtige Reglosigkeit das Ergebnis des Versuchs war, es nicht aufzuschrecken oder aggressiv zu machen, doch einen Augenblick lang war ich tatsächlich fasziniert von dem Spiel der Farbverläufe auf der leicht durchsichtigen Oberfläche, welche inzwischen all die leuchtenden Tentakel aufgenommen hatte, von dem ätherischen Licht, vom summenden, kaum hörbaren Raunen und Rauschen welches die Erscheinung begleitete. Ob es den Tinitussymptomen glich, welche manche Crewmitglieder erlebten? Meine Fühler stellten sich langsam etwas auf, während sich das irreale Leuchten in meinen eisblauen Augen spiegelte. Langsame Schrittgeräusche implizierten, dass die Sicherheitsleute hinter und neben mir in Stellung gingen, ratlos was nun zu tun war, da es nicht flüchtete, und sich scheinbar damit zufrieden gab einfach im Korridor zu schweben.

Und dann schoss es ruckartig durch die Decke- und war wieder verschwunden.

Thalin setzte sich bereits in Bewegung, als ich ihn mit einem scharfen Blick dazu veranlasste, inne zu halten. „Lieutenant, setzen sie ein anderes Team auf dem Deck Vier auf dieses Exemplar an, falls man es so bezeichnen kann.“ Ich stutze einen Augenblick, in Anbetracht der Tatsache dass mich irgend etwas an dieser flüchtigen Begegnung verleitet hatte, nun doch offen über Nomenklaturen zu sinnieren, fuhr dann jedoch entschlossen fort. „Holen sie einen Techniker her, und bewachen sie indessen diese Konsole.“, befahl ich, und erntete dafür eine gerunzelte Stirn. Ich brachte den Mann jedoch nicht in die Verlegenheit, nachhaken zu müssen. „Ich will überprüft haben, ob es wirklich keine Hinweise auf den Kontakt dieser… Erscheinungen mit unseren Systemen gibt. Gerade mit den empfindlichen. Haben sie diese Extremitäten gesehen? Es war fast, als hätte es das Display abgetastet. Über so etwas gab es noch keine Berichte.“ Beinahe hätte ich Wesen gesagt. Thalin nickte, gab meine Anweisungen per Kommunikator weiter.
„- Meinen sie, dieses Wesen hat versucht, auf Bordsysteme Zugriff zu bekommen, Sir?“, fragte Matsuo, während sein Blick weiter die Umgebung prüfte. Ich schnaubte. „Wenn es denn ein Wesen ist. Wir wissen noch nicht einmal ob es sich dabei um Individuen handelt, oder andauernd um neue, alternierende Erscheinungen. Aber noch können wir nichts ausschließen.“, entgegnete ich kühl, nach dem zurückliegenden Ereignis noch immer leicht festgewurzelt. Inzwischen verstand ich entgegen meiner Überzeugung ganz gut, weshalb manch einer diese Dinger mit dem Begriff „Geister“ titulierte.

„-Das… ließe sich vielleicht herausfinden, Captain.“ Ich hob eine Augenbraue, und meinen Blick zu der Rednerin. Nein, wirklich, ich musste ihn deutlich heben. Die Terranerin nahm vorsichtshalber Haltung an, aber ich winkte ab. „Crewman Daren? Sprechen sie sich aus.“, widersprach ich Thalins missbilligendem Blick. Einer der wenigen Vorteile des bisherigen Missionsverlaufs war gewesen, dass ich reichlich Zeit bekommen hatte, die Crewliste weitestgehend auswendig zu lernen. Ein Steckenpferd, könnte man sagen- niemand erwartete von einem Kommandierenden Offizier, allen Gesichtern an Bord einen Namen zuordnen zu können, aber in meinem Kontrollbedürftnis machte ich mir dennoch ein Spiel daraus.
„- Nun, Sir… wir haben während der erweiterten Ausbildung mehrfach Manöver mit demilitarisierten Phasern durchgeführt, welche das Ziel lediglich mit einem harmlosen Micro-Nadionimpuls markiert haben. Wir nannten es ‚Laser-Tag‘.“, referierte sie, und ich glaubte unterdrückte, verbissene Nervosität aus ihrer Stimme heraushören zu können. Aber sie verbarg es ziemlich gut. Ich erlaubte meinen Fühlern, interessiert zu zucken. „Sie schlagen vor, diese Erscheinungen… mit Nadionenladungen zu markieren, um nachzuvollziehen ob wir den immer gleichen Exemplaren begegnen?“
„- Mehr noch. Man kann diesen Ladungen Signaturen verleihen, zumindest theoretisch. Wir könnten sie also sogar individuell markieren, sollten diese Impulse… nunja, hängen bleiben, Sir.“

Ich nickte. Hochinteressant. Da schien sich noch jemand sehr gut an seine Ausbildung zu erinnern. Gut für uns- was eine frische Perspektive doch bewirken konnte. „Guter Gedanke, Crewman. Tragen sie ihn an die Technik heran, vorzugsweise an jemanden der gerade nichts zu tun hat.* Das Downgraden von Phasern möchte ich doch lieber in den Händen von Penveras Leuten sehen. Erstatten sie dann an Lieutenant Thalin Meldung über ihre erste Prognose. Lieutenant, sollte sich die Methode als vielversprechend erweisen, stellen sie einen schnell zu implementierenden Aktionsplan zusammen, und leiten ihn an Ensign Amh weiter. Das alles schnellstmöglich. Baker, bleiben sie bei Thalin und der Konsole. Matsuo, sie begleiten mich zur Krankenstation.“



*** USS Britannia – Deck 07 – Krankenstation ***


Das geschäftigte Treiben auf der Krankenstation machte mir widerwillig, aber pflichtgemäß Platz, bis ich schließlich auf der Komastation am Biobett stand, auf welchem Commander Tlanok lag. Matsuo hatte ich am Eingang zurückgelassen. Entgegen meiner Erwartungen fand ich an meinem Zielort schließlich lediglich einen Crewman vor, der die Werte überwachte- was nicht hieß, dass ich dem Mann nicht die Chance geben würde, sich zumindest ein bisschen zu beweisen.

„Crewman.“, stellte ich nüchtern und mit unbewegten Gesichtszügen fest, musterte ihn von Kopf bis Fuß- sein Name fiel mir nicht auf Anhieb ein, aber er war schließlich weniger markant als Daren. Er nahm ruckartig Haltung an, hatte mich einen Moment zu spät bemerkt. „- Captain P’Thall, Sir. Soll ich… Lieutenant Neal benachrichtigen?“, entgegnete der Charge fahrig, riss sich erst mitten im Satz vollends zusammen. Ich schüttelte ansatzweise meinen Kopf, während ich dem Trill bedeutete, bequem zu stehen.

„Nein. Wenn sie schon mal hier sind- berichten sie mir, wie geht es meinem CSO geht.“




[*NRPG: Gemeint ist Alexis Grant. Wenn es um einen Techniker geht, der gerade nichts zu tun hat, ist IMMER Alexis Grant gemeint. :p]
Charaktere:

Captain Thorn P'Thall - CO, USS Britannia
http://persodb.oesf.at/out.editCharakter.php?cha_id=940
Chief Petty Officer Dr. Elin Goral - MED, USS Britannia
http://persodb.oesf.at/out.editCharakte ... ha_id=1664

Bild

Commanding Officer, USS Britannia NCC-1302

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