Brit – Log 04/11 – Lt. Thalin/ Ens. Amh – Sec/CXO-12160.1438

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Yu'She
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Mo 21. Feb 2011, 14:24

Brit – Log 04/11 – Lt. Thalin/ Ens. Amh – Sec/CXO-SD:12160.1438

Personen: Cr Trigan Sargon, Cad Lela Neema (erw.)

Worte

Thalin: 971
Cholain: 1.332


~ Deck 05 ~

Mein Laufschritt verlieh mir eine Aura des Wichtigen, als wäre ich auf einer Priorität-1-Mission unterwegs. Das ließ mich schmunzeln, was aber sofort wieder verschwand, als ich um die Ecke bog und Thalin an der Konsole stehen sah, so wie er es sollte. Und Wanderer kommst du auf Deck 5… Ohne die Finger an die Lippen zu nehmen pfiff ich laut und durchdringend, dass jeder Hund oder andorianischer Lieutenant sofort das Bedürfnis verspürte bei Fuß zu laufen.
„Mein Befehl lautet-“, „-mir zu folgen, Thalin, hop hop.“, es war nicht ganz leicht es ihm schwer zu machen mit mir Schritt halten zu können. Er war ein gutes Stück größer als ich, aber das machte nichts.






Menschen waren schon immer eine schwache Spezies und Ensign Amh war ein perfektes Paradebeispiel dafür. Etwas Stress und schon schienen ihre Synapsen durchzubrennen, was dazu führte dass sie nicht mehr bei klarem Verstand waren. Ms Amh schien auf jeden Fall davon betroffen zu sein, da sie blödsinnige Texte vor sich her pfiff und auch anderweitig Einschränkungen im Geisteszustand hatte. ‚hop hop‘ waren Wörter die Menschenkinder benutzen, aber keine angeblich erwachsene Frau. Das Beste war es wohl sie mit dem Phaser zu betäuben und in die Krankenstation zu verfrachten, um dann zu behaupten sie hatte einen Nervenzusammenbruch. Erstaunlicherweise marschierte sie schon direkt zum Turbolift, womit sie mir meine Arbeit gleich viel leichter machte.





Die zwei Decks waren schnell überwunden und ich konnte nicht anders als Thalin von der Seite her anzusehen. Sein Missmut erheiterte mich, beinahe musste ich kichern.
„Nicht so trübsinnig, Thalin, das wird ihnen gefallen, da bin ich sicher.“, sobald sich die Türen des Lifts öffneten stürmte ich hinaus, Thalin im Laufschritt hinterher.
„Und wohin gehen wir?“, „Auf die Krankenstation. Sind Sie fit?“, es waren nur noch zwei Gänge und deswegen begann ich das Oberteil meiner Uniform zu öffnen. Thalins Seitenblick quittierte ich mit einem Grinsen. „Und?“ „Und was?“, „Sind Sie fit?“, vor der letzten Biegung zog ich den Stoff über den Kopf und rückte mein Sportoberteil zurecht.




Definitiv geistesgestört, aber ein Teil von ihr schien das bereits bemerkt zu haben, da sie schon den Weg zur Krankenstation eingeschlagen hatte. Nur warum sie sich auszog blieb mir ein Rätsel, oder hatte sie den kranken Gedanken, dass sie mit ihrem freien makelhaften Körper besser aussah? Menschen… Minderwertige Spezies. „Fit? Wofür?“ ,harkte ich nach und ihr bescheuertes Grinsen wuchs weiter: „Lassen sie sich überraschen.“ Oh ja Überraschungen, wie ich die mochte… Was sollte es bitte schön schon gute Überraschungen auf der Krankenstation geben? Außer dass man sie ihres Amtes enthob, was bei ihrem Glück wohl nicht der Fall war. Als wir nun die Krankenstation betraten schaute ich mich um und fand nix ungewöhnliches wodurch sich automatisch meine rechte Augenbraue nach oben zog.



Ich sah mich einen Augenblick lang um, schlug dann den Weg nach links ein, schob Thalin in eben diese Richtung vor mir her. Neema war nirgends zu sehen, deswegen holte ich mir den nächst besten – einen jungen Crewman, Trill.
„Crewman…?“
„Sargon, Ma’am.“
„Sargon, fabelhaft. Ich sollte mich hier melden um die Routineuntersuchung nachzuholen. Wären Sie so nett?“, der junge Mann sah Thalin etwas irritiert an, dann sah er mich an, nicht weniger verwundert.
„Ma’am, ich …“, mein Grinsen wurde breiter, ich zog die Augenbrauen hoch und senkte den Blick.
„Sie …wissen nicht, wie man eine Blutprobe entnimmt und einen Belastungstest macht?“, fragte ich nach. „Thalin – replizieren Sie sich Sportschuhe und mir auch, Größe 39.“, Thalin sah mich ausdruckslos an. Wobei ausdruckslos nicht der richtige Begriff war. Er drückte durchaus etwas aus – so eine Mine kannte ich normaler Weise nur bei Leuten mit Verstopfung. „Na dalli, machen Sie schon. Sargon hat nicht ewig Zeit.“, ich drehte mich wieder zu dem Trill um. „Stimmt’s?“, er nickte schüchtern, begann aber alles vorzubereiten. „Wir brauchen zwei Laufbänder.“, rief ich ihm noch hinterher, als Thalin mit den Schuhen zurückkam.



„Computer! Ein Glas Wasser und ein paar Koffeintabletten“ Sofort wurde ich mit einem zufriedenstellenden Surren bedankt. Also dann, ich nahm die Tabletten und legte sie auf meine Zunge. Nun noch ein Glas Wasser dazu und schon verschwanden die Tabletten in meinem Magen. So ging es mir doch gleich schon besser, was allerdings wohl mehr daran lag, dass ich endlich mein Ziel erreicht hatte, als an der Wirkung der Tabletten an sich. Zufrieden stellte ich das halb leere Glas in den Replikator, wo es gleich darauf auch verschwand. „Computer! Ein Schuhpaar Größe 39 für Frauen. Schwere, aber einfache Bauart. Dazu ein Schuhpaar der andorianischen Sportgarde. Größe K1.“ Ein erneutes Surren ertönte und schon hatte ich die gewünschten Schuhe. Apropos Notiz an mich: Den Ensign für die Pflichtversäumnis anschwärzen.
„Ihre Schuhe, Ma’am!“ verkündigte ich sofort, als ich wieder in ihrem Blickfeld war. Anscheinend hatte sie nichts von der Konversation mit dem Replikator mitbekommen. Ein Glück.
Tonlos drückte ich ihr die Schuhe in die Hand und begann dann schweigend meine eigenen Schuhe zu wechseln. Vielleicht hätte ich mir Schuhe mit Metallspitze replizieren sollen, dann hätte ich jetzt so richtig schön meinem Frust freien Lauf lassen können. Kaum richtete ich mich wieder auf sah ich gleich wieder dieses unverhohlene Grinsen. „Ma’am?“





„Nichts, nichts.“, grinste ich ihn an und sah dann zu Sargon, der die Laufbänder vorbereitet hatte und mit einer leere Hypospraykanüle auf mich zu kam. Er hantierte ein wenig ungeschickt damit herum, deutete an, dass er mir jetzt Blut abnehmen würde. Ich nickte nur und zog die Haare nach hinten, damit er an meinen Hals ran kam. Das kühle Zischen erfolgte und ich klopfte Thalin im Sitzen auf den Oberschenkel.

„Auf geht’s, Genosse.“, mit einem schnellen Knoten band ich meine Haare nach hinten, damit sie mir nicht im Gesicht rumwackelten. Währenddessen schloss Sargon die Dioden an und klebte mir die Sensoren auf Brust, Schläfen und Oberarme. Weil ich nicht vorhatte das ganze zu einer Mamutoperation werden zu lassen, schnappte ich mir die entsprechend gekennzeichneten Kleber und brachte sie an Thalin an, so dass Sargon sie nur noch prüfen brauchte.
„Da es hier um einen Belastungstest geht schlage ich vor, wir bestreiten den Wettbewerb in Distanz. Gewonnen hat wer weiter kommt, bevor sein Puls die Belastungsgrenze überschreitet.“, Sargon nickte nur unsicher – gute Güte, der Kleine musste noch viel lernen – Thalin brummelte irgendwas, was ich einfach als Zustimmung hinnahm. „Dann auf.“, mit ein paar Tastendrücken begann das Band zu laufen.




Unsere CXO war wahrlich durchgeknallt! Auf dem Schiff schwirrten fremde Wesen herum und sie wollte auf der Krankenstation einen Wettstreit machen. Zwangsweise, da es ein Befehl war und eine Verweigerung sich nicht gut in der Akte machte, befolgte ich ihre Anordnung und stieg auf dieses Gerät was wohl dem letzten Jahrtausend entsprungen ist.
Die ersten Minuten lief das Gerät auf niedriger Stufe, damit der Körper den Kreislauf hochfahren konnte. Wieder so ein Einfall der Menschen, ein Andorianer brauchte keine Art Aufwärmtraining. Unsere Körper liefen immer mit bestmöglicher Effizienz.

~ 5 Minuten ~

Mein Körper arbeitete in vollem Einklang. Die Stufe war keine Belastung daher schwitze ich nicht mal. Allerdings schien der Körper endlich das Koffein in den Kreislauf zu pumpen, da es mir bereits viel besser ging. Allerdings kratze die Naht der Uniformjacke im Rücken, sodass ich meinen Schritt anpassen musste. Dies wiederum führte zu einer Verlagerung des Körperschwerpunktes, wodurch mein Körper einen höheren Verbrauch an Energie hatte.





~ 12 Minuten ~

„Sie hätten das Oberteil ausziehen sollen, Thalin.“, flaxte ich auf das andere Laufband rüber, erhöhte mein Tempo ein wenig. Der Rhythmus war gut, es wurde allmählich warm, meine Atmung hatte sich eingepegelt. Ich spickte zu dem Lieutenant rüber und kicherte.
„Sie sehen aus wie eine Ente.“, das tat er wirklich. Ob das nun an der andorianischen Anatomie lag oder daran, dass er versuchte bequem zu laufen wusste ich nicht. Es sah witzig aus.



~ 20 Minuten ~

Leider hatte die veränderte Haltung nichts gebracht. Das Oberteil kratzte immer noch tierisch und zu allermÜberfluss schien Amh dies auch noch bemerkt zu haben. Nun war ich in einer Zwickmühle, eingestehen dass sie Recht hatte oder sich nicht beeindrucken lassen und weiter mit der Uniform kämpfen. Ich ignorierte was sie gesagt hatte und erhöhte stattdessen den Schritt. Mal schauen ob sie da mitkam. Früher oder später würde sie schon aufgeben müssen. Schon allein aus Prinzip konnte ich diesen Wettstreit nicht verlieren. Für das andorianische Reich.





~ 28 Minuten~

Das leicht erhöhte Tempo machte mir zu schaffen. Der Schweiß rann mittlerweile und ich hatte einen Todpunkt bereits hinter mir. Aber ich hatte wieder in meinen Rhythmus gefunden und lief weiter. Die zehn Kilometer-Marke rückte näher und es fiel mir zunehmend leichter meinen Puls niedrig zu halten. Doch ein Ende war absehbar, bereits jetzt. Aber so einfach würde ich es ihm nicht machen.



~ 36 Minuten ~

Ich konnte den Juckreiz nicht mehr unterdrücken und kratze mich ausgiebig am Rücken. Wie wohltuend so eine kleine Handlung sein konnte. Allerdings staute sich mittlerweile die Wärme unter meiner Uniform und wenn dieser Ensign nicht bald aufgeben würde, müsste ich mir doch die Blöße geben. Immerhin war der Juckreiz erst mal beruhigt. Atem und Herzschlag schienen auch normal zu laufen. Vielleicht sollte ich mir ein wenig Schwung geben indem ich an meine Heimat dachte.



~ 42 Minuten ~

Das hier war keine reine Ausdauerprobe, denn selbst wenn Thalin jetzt aufgeben würde, müsste ich weiterlaufen. Doch ich wusste nichtmal, wo Thalins Belastungsgrenze lag. Es blieb nichts anderes als zu taktieren. Ich drehte die Geschwindigkeit ein wenig runter, ließ meinen Puls ein wenig rasten, legte dafür aber auch nicht mehr Strecke zurück. Ausdauer statt Sprint – kein guter Deal, wenn man seinen Gegner nicht kannte, aber der beste, den ich hatte.

„Sargon – Wasser.“, mit dem Zeigefinger dirigierte ich den Crewman zum Replikator, mit der anderen Hand nahm ich das Handtuch und wischte mir das Gesicht ab. „Hey Thalin, geben Sie auf?“



~ 42 Minuten und 30 Sekunden ~

„Aufgeben? Ich werde grade erst warm.“ Mit diesen Worten zog ich mir meine Uniformjacke aus und erhöhte noch etwas die Geschwindigkeit. Nun war ich auf der Leistung wie beim Militärdienst auf Andoria. 20 Km und das in einer Eiswüste war um weiten schwieriger als hier quasi in einem Laufrad zu laufen. Mein Blick wanderte zum Ensign, die erkennbar langsamer lief: „Ach, Ensign? Sie sehen so geschafft aus und werden langsamer. Wollen sie nicht lieber eine Pause machen? Wir wollen ja nicht, dass sie sich überanstrengen.“


~43 Minuten ~

„Ha! Machen Sie sich nicht lächerlich. Zeigen Sie, was sie können, los!“, ich drehte die Geschwindigkeit wieder hoch, noch ein Stück höher als seine, doch er zog direkt nach. Ich musste Strecke gut machen, würden wir wirkliche Distanzen laufen, verlöre ich ihn bald aus dem Blick. Also drehte ich weiter auf, es war absehbar, dass ich nicht mehr lang durchhielt, deswegen aber erst recht.

~ 47 Minuten ~

Meine Lunge rasselte, mein Herz donnerte, der Schweiß lief – leider in die entgegengesetzte Richtung. Meine Oberschenkelmuskeln vibrierten unter der Haut und jeder Schritt schien mein Becken in meinen Brustkorb zwängen zu wollen. Die 50km-Marke, die wollte ich noch erreichen, davor war aufgeben nicht diskutabel. Ein festes Ziel vor Augen presste ich die Lippen zusammen und lief weiter, je schneller ich lief, desto schnell war ich da.

49,7

49,8

49,9 – Komm schon!

50,0!

Ich lief einfach noch ein bisschen weiter, einfach weiter, weiter, weiter. Wenn ich meinen Puls jetzt hochjagte, machte das auch nichts – ich konnte nicht mehr.

„Okay, okay, das reicht, Ensign.“, Sargon kam angetippelt und ließ die Maschine runterfahren. Augenblicklich verließ mich meine Kraft, ich sank auf die Knie zusammen, rutschte auf dem Band nach hinten, kam kurz in der Hocke auf und setzte mich unelegant auf den Podex, von dort aus in die Horizontale. „Alles in Ordnung?“, ich nickte und schob den jungen Mann ein wenig zur Seite.

„Wasser und fünf Minuten Ruhe, dann geht’s schon wieder.“, lachte ich und er gab mir die Wasserflasche. Gierig trank ich und als ich fertig war, warf ich sie Thalin zwischen die Beine.

„Sie haben gewonnen, Lieutenant.“, ich musste noch mehr lachen, als er kurz stolperte und mich empört ansah.




Wie zu erwarten machte der Ensign schlapp, vielleicht hatte ich nun doch mal die Zeit endlich in meine wohlverdiente Pause zu gehen, allerdings bezweifelte ich dies. Irgendwas Blödes würde Amh garantiert wieder einfallen. Aber auch das würde dem Glanz der andorianischen Überlegenheit keinen Abbruch tun. Schließlich wurden wir jahrelang darauf trainiert, dass wir unsere Stärke auch in Ausdauer wandeln konnten. Noch vor einem Jahrhundert hätte ein Andorianer passen müssen, doch das war vorbei. Wir lernten aus unseren Schwächen Stärken zu machen.
Auch eine zwischen die Beine geschmissene Flasche hielt uns nicht auf, dennoch beendete ich die Trainingsrunde. Die Flasche allerdings ignorierte ich und ging stattdessen direkt zu Amh rüber: „Noch etwas, Ma’am?“




Noch immer schwer atmend sah ich zu Thalin auf und schürzte kurz spielerisch die Lippen. „Tun Sie wenigstens so als wären sie ein bisschen aus der Puste, Mann.“, doch ehe er etwas sagen konnte winkte ich bereits ab und ihn her, damit er mir auf die Beine helfen konnte. „Schon ok, hauen Sie ab. Wir sehen uns heute Abend in der Abschlussbesprechung.“

Als er gegangen war wandt ich mich an Sargon, der an einer der Konsolen stand.
„So, wie sieht’s aus?“, fragte ich ihn und sah ihm über die Schulter. Irgendwas rotes war auf der grafisches Darstellung um meinen Hals, was mich verwirrt die Hand darauf legen ließ und mir die sofortige Erinnerung aufdrückte. Würg. Ich schluckte schwer.
„Das sind beeindruckende Werte, Ma’am. Sie sind bestens in Form.“, ich nickte.
„Rufen Sie mal meinen letzten Belastungstest auf.“, seine Finger huschten über die Tasten, dann stockte er kurz und sah mich an.
„Der ist ja erst zwei Stunden her!“, mit einem „Is was, Doc“-Blick sah ich ihn an.
„Aber der zweite war besser, stimmt’s?“, er runzelte die Stirn und nickte vorsichtig. „Ha! Alles eine Frage der Motivation.“, ich klopfte ihm auf die Schulter, sammelte meine Uniformjacke ein und wand mich zum Gehen. „Danke, Crewman.“
Y

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