BRI - Log 06/12 - LtjG Afeoth/Ens Amh – SD: 12164.2157

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Ghjea Lii
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Fr 25. Feb 2011, 21:37

Personen: Wissenschaftler (NPCs)

Chiu: 888
Cholain: 932


Wenn Frauen aus der Haut fahren, schonen sie nur ihr Nervenkostüm.


=/\= Sicherheitszentrale, Deck o6 =/\=

Ich nuckelte noch immer an der Wasserflasche, die ich aus der Krankenstation mitgenommen hatte und mir war noch immer warm, als ich die bereits eingegangenen Tagesberichte abzeichnete. Noch mehr Erscheinungen, noch weniger Informationen. Wie es schien hielten sich diese Dinger wenigstens von den Schiffssystemen fern. Wenigstens etwas.
Der Replikator meldete, dass er meine Anfrage bearbeitet hatte und ich legte erfreut das PADD auf meinen Schreibtisch. Das kurze Gespräch mit Chiu nach der Besprechung mit den momentanen Abteilungsleitern – und ob sie es wahrhaben wollte oder nicht, Chiu war eine solche – war mir auf dem Laufband eine Idee gekommen und das wohl nur im Scherz angebotene Mittagessen nicht nur nötig für meinen belasteten Kreislauf, sondern auch ein willkommener Aufhänger.
Mit dem Inhalt des Replikators machte ich mich auf den Weg in die Wissenschaft. Mal sehen, was das genervte Spitzohr hierzu sagen würde.


=/\= Hauptwissenschaft, Deck 12 =/\=

Qulax hatte ich verscheucht. Wenn es nach mir ginge, hätte ich ihn zu Boden getreten, ihm ein Schwert an den Hals gesetzt, doch es ging nicht nach mir. Es ging viel zu selten nach mir, denn ich war Chius unterdrückte Aggression.
Mit einem Stirnrunzeln griff ich mir an eben diese, denn es musste schon weit gekommen sein, wenn ich von mir selbst so dachte. Und es war genauso ablenkend wie das nervende Geplapper meiner Kollegen, das sie ohnehin bereits auf ein kaum zu verstehendes Gemurmel reduziert hatten. Und ja, austauschen mussten sie sich wohl, das konnte ich ihnen schlichtweg nicht verbieten.
Wenn ich Glück hatte, stand Tlanok bald wieder auf und man fand etwas um ihm zu helfen. Wenn ich Pech hatte war das, bevor ich auch nur einen Strich weitergekommen war. Ich ballte die Hand zur Faust, mein Ohr zuckte, ich hieb mit der Faust auf das Terminal und fauchte leise mich selbst an. Ich war ungehalten über meine eigenen Temperamentsausbrüche, die so nicht vorkommen durften!



Die Tür glitt leise zischend auf und ich verbarg mein Geschenk für Chiu hinter dem Rücken, als ich die Hauptwissenschaft betrat. Mit einem fröhlichen Lächeln auf den Lippen trat ich ein und unterzog den weitläufigen Raum einer Musterung. Viele Blaukragen, teilweise zu dritt an einer Konsole und – abseits und ganz allein – Chiu. Das, was ihre Kollegen da machten, sah aus wie ein Sicherheitsabstand. Ich musste grinsen. Stand es so schlimm um ihre Laune?
Ich ging ein paar Schritte auf sie zu, einer der Wissenschaftler kreuzte meinen Weg, erkannte wohin ich wollte und schüttelte andeutungsweise den Kopf. Es war schlimmer als ich gedacht hatte. Ich musste nur noch breiter grinsen. Mit ein wenig Abstand zu ihr blieb ich stehen, beobachtete sie einen Moment. Sie atmete schwerer als normal, ihr Ohr zuckte, was ihre Haare in leichte Bewegung versetzte. Offensichtlich rang sie um Contenance. Besser ich erschreckte sie nicht. Ich räuspert e mich.
„Chiu?“


Nun verengten sich auch noch die Augen einen Moment. Ich hob eine Augenbraue, wandte mich harsch herum und musterte die Sicherheitschefin einen Augenblick, ehe ich die Luft vergleichsweise sanft entließ die ich eingesogen hatte.
Mein Blick blieb an einem Kollegen hängen, der in unsere Richtung starrte als würde ich der Irin gleich an den Hals gehen und wenn er nicht gleich wieder an seine Arbeit ging würde ich ihn aufspießen.
Diesen Blick musste er bemerkt haben, denn so schnell hatte ich ihn sich noch nie bewegen gesehen. Mein Mundwinkel hob sich abfällig, dann erst richteten sich meine Augen wieder auf die jener rothaarigen Sicherheitschefin, deren Erscheinen hier mir noch Rätsel aufgab. "Kann ich Ihnen weiterhelfen, Cholain?", fragte ich schließlich, "Bevor Sie fragen – wirklich weitergekommen sind wir noch nicht."
Und ich unterdrückte den Wunsch, mir die Stirn zu reiben und den Kopf gegen die nächste Wand zu schlagen in der Hoffnung, das daraus resultierende Dröhnen würde diese... Störgeräusche übertönen.



Ich musste das Kichern unterdrücken, als ich den nonverbalen Wechsel zwischen den Wissenschaftlern beobachtete und sah Chiu ein wenig mitleidig an. Das ganze schien sie mehr mit zu nehmen, als sie sich selbst gegenüber einzustehen bereit war.
„Mir helfen, nein, nicht direkt. Ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht für Sie. Welche wollen Sie zuerst hören?“, es war wohl nicht die Zeit für solche Spielchen, doch ich konnte einfach nicht anders. Wenn sie ausrastete und mir die Fresse polieren würde, würde das mit Sicherheit interessant werden. Daher ließ ich es auf einen Versuch ankommen.


Erneut sah ich sie aus mehr als sonst geschlitzten Augen an, starrte in sie hinein regelrecht und beherrschte mich dennoch.
"Hören Sie Cholain, ich denke sowohl Sie als auch ich haben Besseres zu tun als irgendwelche... Spielchen zu spielen. Sagen Sie mir, weswegen Sie hergekommen sind und ob Sie noch irgendetwas von mir brauchen, ansonsten gehe ich nun wieder an die Arbeit."
Den Oberkörper hatte ich schon halb herumgedreht, fixierte die Irin aber noch mit einem Blick über die Schulter.
Irgendwo in der Nähe duckten sich Kollegen unter der Schärfe meines Tonfalls, den sie schon zur Genüge zu spüren bekommen hatten.



Es amüsierte mich. Wenn sie mir eine reinhauen würde hätte ich es verdient, aber ich konnte einfahc nicht an mich halten.
„Dann zuerst die schlechte. Ich nehme Ihre Einladung zum Mittagessen an. Wenn ich Ihren Zeitplan richtig im Kopf habe, sind Sie schon wieder vier Stunden drüber. Daher schlage ich vor, wir gehen gleich.“, da sie sich entschieden umdrehte um weiter zu arbeiten, ging ich einige Schritte um sie herum, damit ich ihr ins Gesicht sehen konnte.
„Und die gute Nachricht ist: Auch als Nicht-Wissenschaftlerin ist mir eine Idee gekommen, wie ich Ihnen helfen kann.“, dabei holte ich die Kopfhörer, die anatomisch ihren Ohren angepasst waren hinter meinem Rücken hervor und präsentierte sie ihr ganz stolz. „Tadaaaaa!“, nun grinste ich wirklich über alle vier Backen. Vorsichtig in ihre Richtung nickend, zog ich das Gespann auseinander, das die Isolationsmuscheln zusammen hielt und ging ein paar Zentimeter auf sie zu. Wie bei einer Wildkatze – nur keine allzu ruckhaften Bewegungen machen.


Diese impertinente Person hatte doch nicht allen Ernstes vor, mich jetzt – wo ich gerade das Gefühl hatte wieder arbeiten zu können weil alle Kollegen zuviel Angst hatten auch nur noch ein Wort an mich zu richten – von eben dieser Arbeit abzulenken um mich zum Essen zu schleifen?
"Ich bin sicher, Sie erinnern sich, dass ich Sie zum Essen eingeladen haben, wenn diese ganze Chose vorbei ist, was sie noch nicht ist.", erwiderte ich so diplomatisch es mir möglich war, auch wenn meine Stimme deutlich angespannt klang.
Dann zuckten beide meiner Augenbrauen nach oben und einen Augenblick tatsächlich irritiert betrachtete ich was sie da hinter dem Rücken hervorgezogen hatte. Es war der dritte winzige Schritt den sie machte, der mir schließlich wieder Antrieb zu eigener Bewegung gab und ich packte ihre Handgelenke mit den Händen um nun direkt vor ihr zu stehen und der etwas größeren, etwas älteren Frau scharf in die Augen zu funkeln.
"Was ist das und wie sollte es mir helfen?"



„Ganz ruhig Chiu. Ich will Sie weder umbringen noch Ihre Situation verschlimmern.“, ein wenig beleidigt sah ich sie an, legte dann den Kopf schief. „So wie Sie momentan drauf sind, kommen Sie nicht weit. Sie brauchen erstens Ruhe, zweitens eine Pause und drittens eine Lösung für die Störgeräusche. Sonst stehen Sie solange hier, bis sie vor Dehydration ohnmächtig werden.“
Mit einem kurzen Blick sah ich mich um und erkannte, dass ein Großteil der Anwesenden ihre Aufmerksamkeit auf uns gerichtet hatten. Es sah bestimmt ein wenig unkonventionell aus, wie wir so dastanden. Doch ich ließ sie mich festhalten, so konnte ich sie ein Stück zu mir her ziehen.
„Außerdem ist Ihre Laune den Ihnen obliegenden Bemühungen um soziale Integration nicht unbedingt zuträglich.“, zwinkerte ich und ließ die Arme wieder locker, sie damit wieder ein bisschen auf Abstand.


Ich fauchte. "Ich verzichte auf Ihre soziale Integration.", zischte ich ihr zu und ließ sie schließlich los um ihr diese Gerätschaft aus den Händen zu nehmen und kritisch zu begutachten.
Allem Anschein nach war es dazu gedacht, meine Ohren zu bedecken? Kritisch fixierte ich sie mit stechendem Blick, aber ein gewisser Vertrauensvorsatz war immerhin doch vorhanden. Wir waren schließlich nicht mehr am Campus und sie nicht mehr im Team der anderen Seite.
Kurz entschlossen stülpte ich diese Dinger nun doch über meine Ohren und blinzelte überrascht. "Das ist... besser.", gab ich schließlich mit etwas ruhigerer und sich wieder meinem Normaltonfall annähernden Stimme zu.



An einem altmodischen Kabel hing die kleine Steuereinheit, die ich ihr nun vor den Augen herumbaumeln ließ.
„Ich wusste nicht, welche Musikrichtung Sie bevorzugen. Die Steuerung ist intuitiv, suchen Sie sich aus, was Ihnen die Konzentration am einfachsten macht.“, ich grinste, darum bemüht es nicht triumphierend wirken zu lassen. Wie gut mir das gelang wusste ich nicht, doch Chius Züge entspannten sich ein wenig. Ich wartete, bis sie genug Zeit hatte, ihre Einschätzung gegebenenfalls zu revidieren.
Als sie zufrieden und auch ein wenig neugierig wirkend durch die eingespeicherte Datenbank browste tippte ich sie an der Schulter an. „Wie steht es nun um das Essen? Ich hab schon den ganzen Tag Appetit auf Sushi.“


Diese Frau war... interessant. Ein besseres Wort fiel mir trotz aller Bemühungen noch nicht ein, aber ich versuchte es wertfrei zu halten, versuchte, mich nicht zu sehr auf irgendetwas zu versteifen. "Gut.", ging ich auf ihre Worte ein, straffte meine Schultern, berührte diese Ohrhörer und nickte ihr zu – und ehe ich mich's versah, war ich mit schnellem Schritt schon an die nächste Konsole und dazugehörige Dreiergruppe von Kollegen herangetreten. "Ensign.", wandte ich mich an den Ranghöchsten der hier Dienst tuenden Wissenschaftler und alle drei zuckten zusammen, ich meinte sie einheitlich nach Luft schnappen zu sehen.
"Sie übernehmen solange meine Konsole.", damit deutete ich zu dem Terminal an dem ich eben noch gestanden hatte, "Nach dem Essen kehre ich zurück." – das konnte nun alles sein, aber momentan war es wohl tatsächlich eher eine Drohung.
Ich schloss zu Amh auf, die bereits weitergegangen war und erreichte sie kurz bevor wir zu zweit aus der Wissenschaft hinaus traten. Meine Augen verengten sich ein Stück, ich berührte die Steuereinheit noch etwas unwohl ob des Gefühls etwas auf den Ohren zu haben, unterdrückte den Zwang, mit dem linken Ohr zu zucken.
"... Danke.", sagte ich schließlich.



Ich unterdrückte den Reflex mich ungefragt bei ihr einzuhaken. Soweit war sie wahrscheinlich noch nicht und nickte nur breit lächelnd. „Gern geschehen. Mein Vater hatte eine zeitlang einen Tinitus und es hat ihm geholfen die störenden Geräusche wenigstens kontrolliert übertönen zu können.“
Der Weg zum Casino war uns beiden bereits so bekannt, dass wir kaum auf den Weg zu achten hatten. Wirklich in der Laune für Smaltalk waren wir beide offensichtlich nicht und ich beobachtete mit einer gewissen Genugtuung, dass sie immer mal wieder an der Steuerung herumspielte. Wahrscheinlich um die richtige Musik und die richtige Lautstärke zu finden.
„Sagen Sie, Sushi isst man auch mit Stäbchen, nicht?“, Chiu sah mich einen Moment lang mit schief gelegtem Kopf an und nickte dann bestätigend. „Gut, das müssen Sie mir nochmal erklären. Mit diesen Dingern komm ich nicht ganz zurecht.“
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