Brit – Log 13 – Ens Cholain Amh – CXO – SD:12181.2085

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Yu'She
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Wohnort: USS Britannia

Mo 14. Mär 2011, 20:52

Brit – Log 13 – Ens Cholain Amh – CXO – SD:12181.2085

Personen: Chiu Afeoth, Thorn P’Thall, Thalin und Neela Daren (erw.)
NSCs: viele

Worte: 1.818


~ Sicherheitszentrale Deck 08 ~


Na das war ein Reinfall gewesen. Es war alles nahezu lächerlich. Während meine Abteilung Lasertag spielte, hatte ich mich mit Stäbchen darum bemüht nicht vor einem vollen Teller zu verhungern und als Thalin und die Gigantencrewman – Neelzilla – ins Casino geplatzt waren, hatte ich es geschafft Chius gerade eben gerettetes Nervenkostüm mit Sushi zu bewerfen. Konnte es denn noch ein bisschen verrückter werden?!

Die letzten Tage waren zumindest für die Sicherheit ruhiger abgelaufen. Die stete Jagd nach unmarkierten Energiekugeln war in einen Wettbewerb ausgeufert, den Neelzilla und Thalinator nicht nur wegen ihres Vorsprungs, sondern auch wegen ihrer Treffsicherheit eher unter sich ausmachten. Für mich war wenig mehr als gelegentliche Koordination und die Unterstützung der Wissenschaft beim Erstellen eines Bewegungsmusters übrig geblieben. Und das war ziemlich haltlos. Diese überdimensionierten Kugelblitze bewegten sich völlig willkürlich durch das Schiff – wie eine Bande Touristen. Es blieb abzuwarten, ob sie auch so friedfertig blieben. Für den Moment stand ich wieder mit einer Tasse Kaffee an der zentralen Holokonsole in der Sicherheitszentrale und beobachtete die bunten Blips bei ihren Wanderungen. Das spannendste waren die Beschwerden der Crew gewesen, dass meine Leute auf der Pirsch keine Rücksicht auf verschlossene Türen genommen hatten. Thalin würde einiges nachzutragen haben, was gewisse Beziehungen der Crew an Bord anging. Er würde begeistert sein, soviel stand fest. Doch dann ging ein merkwürdiger Funkspruch ein.

„Afeoth an Amh.“
„Sprechen Sie, Lieutenant.“
„Eine der Erscheinung zeigt erhöhtes Interesse an einer Wandverkleidung.“
„Wissen Sie, was sich dahinter befindet?“
„Ein Zugang zum EPS-Gitter.“
„Ich schicke Ihnen jemanden. Danke.“

Auf meiner Anzeige suchte ich nach einem Sicherheitler in der Nähe und fand Borrows, den ich hinunter schickte. Doch beinahe bevor ich den Kanal zu ihm schließen konnte, ging die nächste Meldung rein. Wieder darüber, dass sich eine Kugel an unserem Energiesystem zu schaffen machte. Nach einer weiteren, der dritten Meldung dieser Art, beschloss ich den Captain zu informieren.

„Amh an P’Thall.“
„Sprechen Sie.“, die Stimme des Andorianers klang angespannt, abgelenkt, als würde er etwas sehr fasziniert beobachten.
„Es gingen Meldungen darüber ein, dass die Energiekugeln Zugriff auf das EPS-Gitter nehmen.“
„Wir-“, plötzlich ging ein Summen durch das Schiff, eine Vibration, erst ganz sacht, dann deutlicher. Meine Füße fühlten sich an als seien sie beide eingeschlafen, dann begann es in meinen Händen, ich ließ die Tasse fallen, sah mich um und erblickte nur erstaunte Gesichter, in Sekundenbruchteilen fühlte ich mich aus mir heraus, neben mich versetzt und wieder in mich zurückgestopft – dann war es stockfinstere Nacht um uns herum.

„Captain?“, es kam keine Antwort, dafür fühlte ich zwar noch meine Schuhe, aber nicht mehr den Boden – oder mein eigenes Gewicht. „Scheiße! Schwerkraftausfall!“, rief ich sofort und hörte doch noch einige Laute des Schmerzes und der Überraschung. In meinem Kopf raste es. Was war denn passiert, um Himmels Willen?! Wir hatten offensichtlich einen Stromausfall und zwar einen kompletten, denn weder die Kommunikation funktionierte, noch sah ich irgendwo eine leuchtende Konsole oder ein PADD. Nicht einmal die Notstrombeleuchtung war angesprungen.

„Ist jemand verletzt?“, rief ich in den Raum.
„Ja, ich glaub ich blute.“
„Sie glauben?“
„Na ich seh ja nichts.“, ‚könnte also auch mein Kaffee sein.‘, schoss es mir durch den Kopf.
„Okay Leute, Protokoll S-14 mit erweiterter Kommunikationsförderung, ausführen!“, bellte ich und hörte, wie sich die Leute um mich herum begannen zu orientieren. S-14 war das Verhaltensprotokoll bei Schwerelosigkeit, bedeutete, dass sich jeder etwas suchte um sich festzuhalten und fortbewegen zu können. Die Kommunikationsförderung ließe ich mir gleich noch einfallen. Wenn nicht alles zu spät war, mussten wir hier erstmal raus, also schwang ich mich zum Schott und hievte mit zwei anderen die Tür auf. Auf dem Gang war – immerhin Luft – aber auch kein Strom.

„Durchzählen!“, wir kamen auf 17. 17 Leute waren hier.
„Bilden Sie eine Kette, fünf Meter Abstand. Wer ist der Verletzte?“
„Garrom, Ma’am.“
„Sie kommen mit mir. Los geht’s!“

Meinen Mann am Arm haltend, damit er mir nicht verloren ging, sollte er das Bewusstsein verlieren, schwebte ich durch den Gang, nahm die Meldungen meiner Leute zur Kenntnis, dass sie Posten bezogen. Gerade gab es nichts wichtigeres, keine Ausflüchte, jeder würde mit machen. Die Crewmitglieder, die wir auf den Gängen trafen, gliederten wir direkt mit ein, wenn sie nicht verletzt waren. Weil das aber nicht wenige waren, die wir auch aus den Räumen rechts und links des Ganges herausholten, steuerte ich zuerst die Krankenstation an. Ich konnte nur hoffen, dass die Schwerkraft nicht genau dann wieder einsetzte, wenn wir durch den Turboliftschacht schwebten, um ein Deck nach oben zu gelangen. Die akustischen Meldungen, die durch den Gang gerufen wurden zeigten mir, dass sich die Kommunikationskette bereits ausbreitete, an einer Gabelung trafen wir sogar auf einen weiteren Ausläufer, der sich durch die Gänge bis zu unserer Route fortgesetzt hatte.

Die Krankenstation war in heller, bzw, finsterer Aufregung. Die ganzen Kranken mussten ohne Licht eingefangen werden, doch entdeckte ich zu meiner Erleichterung die matt leuchtende Fläche eines PADDS.

„Patrick?“, fragte ich in den Raum hinein.
„Cholain? Wo sind Sie?“
„Am Eingang.“, logischer Weise.
„Sind Sie verletzt?“
„Nein, aber ich bringe Ihnen ein paar.“
„Ja, ähm…immer her mit Ihnen, schwer verletzt?“, ich schüttelte den Kopf.
„Ah, eh, nein, nein. Nur blaue Flecken, vielleicht eine Platzwunde.“
„Vielleicht?“
„Es könnte auch Kaffee sein.“
„Kaffee?“, ich verdrehte die Augen, dann kam die matte Fläche auf uns zu geschwebt. „Zeigen Sie mal her.“, ich holte Garrom, dessen Arm ich noch immer hielt hervor und Patrick sah es sich an. „Nein, das ist Blut. Kommen Sie mit.“
„Patrick, woher haben Sie das PADD?“
„Was? Das hier? Das war offenbar deaktiviert, als der Strom ausfiel. Ich habe es versehentlich angemacht. Scheint als habe die interne Stromversorgung das Was auch immer, was zu diesem Chaos führt überstanden, weil es ausgeschaltet war.“, eine schlüssige Theorie.
„Haben Sie noch eins?“, fragte ich nach.
„Nein. Und wenn bräuchte ich es selber. Was machen Sie da draußen?“
„Ich bilde eine Menschenkette, damit wir etwas vergleichbares wie eine Kommunikation haben und eventuell Verletzte ihren Weg hier her besser finden.“
„Wunderbar! Es macht Ihnen doch nichts aus, wenn ich Ihre Leute benutze, oder?“, ich kicherte albern.
„Nicht doch. Viel Erfolg noch.“
„Hier wird’s gleich ziemlich rund gehen, also danke, ebenso.“

Da sich keine drei Sektoren weiter eine Auslagerung der Technik befand, beschloss ich weiter zu schweben, um in Erfahrung zu bringen, was genau jetzt passiert war. Die Tür zur Computerkernebene A klemmte, hatte sie schon, bevor der Strom weg gewesen war, aber nun brauchte ich zwei Leute, die mir halfen sie aufzustemmen.




~ Computerkern Ebene A ~

„Hallo?“, rief ich in den Raum hinein, der über mehrere Stockwerke nach unten ging.
„Hallo! Hilfe! Ich bin hier unten!“, die Stimme klang wie unter Schmerzen.
„Könnten Sie etwas präziser sein?“, rief ich in die Dunkelheit und drang weiter in den Raum ein. Ich spürte das Geländer, das sich unangenehm schmerzhaft gegen mein Schienbein drückte, als ich darüber hinaus schwebte.
„Hier unten!“, wieder verdrehte ich die Augen.
„Singen Sie ein Lied oder geben Sie mir einen anderen Anhaltspunkt, zum Donner!“
„Ähm…ja…Ebene D! Ähm…seitlich…von… ein Männlein stand im…im Waldeeeee, ganz still und stumm…“, die genannte Ebene war zwei Decks unter mir. Wenn ich mir vorstellte, dass die Schwerkraft jetzt zurückkehrte wurde mir ein bisschen übel. Es gab eindeutig zu viele Situationen in denen Schwerkraft blöd war.
„Ist okay, ist okay, hören Sie auf zu singen. Ich komme runter.“, rief ich. Dann wand ich mich zu den beiden, die hinter mir waren. „Weiter mit der Kette. Der Kerl scheint verletzt zu sein, Sie bringen ihn zu Lieutenant Neal.“, ich bekam die Bestätigung und drehte mich erneut dem unsichtbaren Abgrund zu. Da aber alles unsichtbar im Dunklen lag, war das alles reichlich sinnlos.
„Können Sie mir sagen, was passiert ist?“
„Ich…weiß nicht…ich….mein Bein!“, irgendwo zwischen Ebene A und B wurde ich ungeduldig.
„Reden Sie mit mir, Mann!“
„Karlson, Ma’am.“
„Karlson, reden Sie mit mir! Was ist passiert?“
„Der Computer hat die EPS-Leitungen abgeriegelt.“
„Warum?“
„Weil uns Energie abgezogen wurde. Aus allen Systemen, auch aus dem Warpkern. Darum wurde er abgeschaltet.“
„Automatische Notfallabschaltung?“
„Nein, irgendjemand hat sau schnell reagiert!“
„Derjenige bekommt von mir den Blinde Kuh-Orden.“, ich hörte ein ersticktes Lachen.
„Der Computer hat kurz vorher registriert, dass unsere Subraumfrequenz geändert wurde.“
„Bitte was?“
„Eine Phasenverschiebung!“
„Hä?“
„Irgendetwas hat die Schwingung unserer Subraumpräsenz verschoben.“
„Die Leuchtkugeln? Man so eine wäre jetzt praktisch, oder?“
„Auf jedenfall, Ma’am. Aber gut möglich. Wurden sie denn an den Zugängen zum EPS beobachtet?“, ich nickte, klatschte mir selbst an den Kopf.
„Ja!“
„Dann werden sie es gewesen sein.“, ich senkte meine Stimme mit jedem Inch, das ich näher kam und Karlson ebenso. Dann endlich bekam ich wieder etwas zu greifen, zog mich daran weiter in die Tiefe. Bis ich ganz nah war.
„So, wo sind Sie?“
„Links.“, ich folgte der Stimme. „Noch ein bisschen.“
„Sind Sie eingeklemmt?“
„Ich glaube ja.“
„Wovon?“, schließlich waren wir hier schwerelos. Welches Gewicht sollte ihn denn zurückhalten?
„Ich war in einer der Jeffreisrören. Die automatische Verriegelung hat mein Bein erwischt. Ich bekomme es nicht raus.“, ich nickte vorsichtig, hängte ein „Mhm“, hinten dran.
„Lassen Sie mal sehen.“, ich hörte ein abfälliges Schnauben von ihm und mir. Vorsichtig tastete ich mich von seinem Arm runter, über sein Bein an die Klappe. Dann veränderte ich meine Position, stemmte die Beine gegen die Wand, in der die Klappe lag und legte die Hände rechts und links neben das eingeklemmte Bein.
„Legen Sie Ihre Hände auf meinen Schultern.“, er tastete an meinem Kopf herum, bis der meine Schultern hatte. „Wenn ich es sage, drücken Sie sich ab.“, ich hörte raschelnden Stoff, wie von einem Nicken, dann die verbale Bestätigung. „Okay.“
„Dann – eins, zwei, drei!“, ich drückte meine Beine gegen die Wand und mich samt Klappe davon weg, Karlson stöhnte und ächzte, ich fühlte den Druck auf meinen Schultern und wie sein Bein aus dem Spalt gezogen wurde.

„Ensign?“, kam es plötzlich von oben.
„Was?“, rief ich etwas atemlos zurück, Karlson an seinem Bein festhaltend, damit er nicht in die Dunkelheit abdriftete.
„Wir haben hier seltsame Berichte über die Kugeln.“
„Schießen Sie los!“, rief ich hoch. „Wo ist das Ende der Kette?“, fragte ich dann aber dazwischen.
„Hier!“, hörte ich und sah anschließend ein kleines Licht.
„Womit leuchten Sie?“
„Einem albernen Andenken, das ich in der Hosentasche hatte.“
„Glückliche Albernheit.“
„Sie sagen es.“
„Die Erscheinungen…!“, kam es nachdrücklich von oben und ich lächelte entschuldigend. „…haben Ihre Gestalt gewandelt. Es hieß sie haben für einen Augenaufschlag ausgesehen wie riesige Walnüsse.“, ich stutzte kurz.
„Walnüsse? Ist das Ihr Ernst?“
„Meiner nicht, aber der der Leute, die sie gesehen haben. Etwa so groß wie die Kugeln mit faltiger, gewellter Textur. Eine Xenobiologin meinte es sähe aus wie Oberflächenvergrößerungen.“, ich stelle es mir bildlich vor und zog die Augenbrauen zusammen, während Karlson und ich bei dem Posten auf halber Strecke zur Ebene A angeschwebt kamen, von wo ab wir uns zu dritt weiter treiben ließen.
„So wie…riesige Gehirne?!“
„Das haben Sie gesagt.“
Y

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