Brit – Log15 – Ens Amh – CXO – SD:12198.1715

CO: - XO:
Indienststellung: 0000.0000
Ausserdienststellung:13320.1382

Moderator: Oberkommando

Gesperrt
Benutzeravatar
Yu'She
Beiträge: 430
Registriert: Di 11. Jan 2011, 01:55
Wohnort: USS Britannia

Do 31. Mär 2011, 16:10

Brit – Log15 – Ens Amh – CXO – SD:12198.1715

Personen: Thorn P’Thall, Esh’Valar, Melivin Penvera, Chiu Afeoth, Neela Daren, Alexis Grant

Worte: 1.725


~ Führungssitzung ~

„Es war also nicht die Intention der Kugeln uns das Licht auszuknipsen?“, vergewisserte ich mich noch einmal und Szin bestätigte das.
„Nein, davon können wir nicht ausgehen. So wie ich das sehe sind es Forscher wie wir. Die Aufzeichnungen, die kurz vor dem black-out entstanden sind, zeigen deutlich, dass wir nur Pech hatten. Wir befanden uns mitten in einem Teil der Anomalie befunden. Der Stromausfall war ein unbeabsichtigter Nebeneffekt.“, schon als Szin sprach sah ich Melivin den Kopf schief legen. „Ein Teil der Anomalie?“, fragte er entsprechend, noch bevor unser XO weiter sprechen konnte. „Wie groß ist denn die Anomalie, wenn sie uns hier erreichen konnte?“, Chius zuckendes Ohr verriet wohl nicht nur mir, dass sie diese Frage gern beantworten würde.
„Die wenigen Daten, die wir bekommen haben, lassen vermuten, dass der Ereignishorizont des Trichters nicht die Grenze ist. Soweit wir die Daten ausgewertet haben, fanden wir uns in einem Ausläufer, dessen genauen Zweck wir nicht ermitteln konnten, wieder. Wieviele von ihnen es gibt, können wir auch nicht sagen. Allein durch die Phasenverschiebung waren wir in die Lage, das alles überhaupt aufzuzeichnen. Für diese kurze Zeit konnten wir-“, „-sehen.“, beendete Thorn ihren Satz. Seine ersten Worte, seit wir uns hier versammelt hatten. Sein nachdenklicher, unbeweglicher Gesichtsausdruck hellte sich einen Augenblick lang auf. Mir schmeckte die Suppe nicht. Ganz und gar nicht. Es soll ein Zufall gewesen sein, dass bis auf ein Crewmitglied, das auf eine offenstehende Wartungsluke geknallt war und sich vier Rippen gebrochen hatte, nichts passiert war? Das war im besten Sinne fahrlässig. Doch es kam, wie es der Forschersoldat kommen lassen musste.

„Sie empfehlen einen weiteren Versuch?“, Szin und Chiu brauchten sich nicht anzusehen.
„Ja, Captain. Aus sicherer Distanz, um so ein Malheur zu vermeiden.“
„Könnten wir nicht die Besucher fragen, ob sie uns sichere Koordinaten geben könnten?“, ich sah Melivin an und war von seiner Idee völlig überfahren.
„Aber sicher, lassen wir sie gleich den Schiffscomputer anzapfen. Ich bin sicher die Waffenkontrollen kämen ihnen auch gelegen.“, mit einem Gesichtsausdruck als habe er gerade vorgeschlagen mit Schwimmflügeln in den Trichter zu paddeln, sah ich Melivin an und lachte ungläubig.
„Was Ensign Amh damit zum Ausdruck bringen möchte-“, der tadelnde Blick vom Captain ließ das Lachen verstummen, aber nicht das Grinsen verschwinden. „- ist die Sorge um die Sicherheit und Integrität der Schiffssysteme und ich muss ihr zustimmen.“
„Danke.“, der anschließende Blick warnte mich, nicht zu weit zu gehen.
„Es bleibt ein Risiko, egal welche Wahl wir treffen.“, führte Melivin aus und sah mich an als habe ich ihm Brause in den Anzug gekippt. Diese Idee würde ich Chiu bei Gelegenheit vorschlagen. „Wählen wir selbst Koordinaten laufen wir Gefahr wieder in so einem Ausläufer zu landen, bitten wir die Besucher darum, könnten sie das Schiff unter ihre Kontrolle bringen. Da wir zu dem Ergebnis kamen, dass sie keine Intention hegen uns zu schaden und eh auf den Computer zugreifen können, glaube ich dennoch, dass es die bessere Alternative ist.“, alle anwesenden Wissenschaftler und Captains überlegten sichtbar, ich hatte meinen Standpunkt bereits gefunden und blieb dabei.
„Ich stimme Mister Penvera zu.“, verlautbarte Szin als erster. Thorns Blick galt diesmal Chiu, die den Blick ins Nichts gerichtet die Argumente abzuwägen schien, dann aber doch nickte.
„Ich ebenfalls.“, mir kam der Gedanke, dass das hier keine Abstimmung war. Und ich sah Thorn mit einer entsprechenden Aussage in den Augen an.
„Ich nicht.“, verdeutlichte ich das noch einmal. Doch es war mir im Prinzip schon klar, dass ich auf verlorenem Posten kämpfte. So wenig Thorn die Gesamtsituation gefallen mochte, so verpflichtet fühlte er sich dem Auftrag. Und das bedeutete, dass wir jede Möglichkeit ausloten würden. Uns von den Besuchern lotsen zu lassen passte nicht nur sprachlich in dieses Schema.
„Bereiten Sie einen erneuten Kontakt mit den Besuchern vor, Lieutenant Penvera. Commander Valar und Tlanok werden uns beiwohnen.“, nun sah er mich an und ich schüttelte den Kopf.
„Ich empfehle Ihnen Thalin und möchte selbst auf der Brücke verbleiben. Ich traue der Sache nicht und möchte sicher gehen am richtigen Ort zu sein, wenn die falsche Zeit kommt.“, der Captain nickte.
„Dann machen wir es so. Lieutenant Penvera, bereiten Sie alles vor, Ensign, Sie wissen was passieren kann-“, „- ich bin vorbereitet.“, Scheiße ja, das war ich! Und zwar auf alles. Sollten die leuchtenden Besucher das Schiff in seine Moleküle zerlegen, konnte ich nichts mehr machen, aber das würde mir dann auch niemand nachtragen.



~ drei Stunden später ~

Die Sicherheitszentrale war in den besten Händen, die nicht meine oder Thalins waren, alle hatten ihre Anweisungen, waren bereit und ich hatte mir Neelzilla geschnappt und sie auf die Brücke mitgeschleift.
„Ma’am, darf ich offen sprechen?“, sie hatte keinerlei Probleme mit mir Schritt zu halten. Im Gegenteil, musste ich mir erst wieder bewusst werden, dass ich das Tempo vorgab.
„Immer raus damit, Crewman.“
„Ist das Unternehmen nicht-“, „-total bescheuert, ohne Ende risikobehaftet und mit der Aussicht auf mäßige bis keine Ergebnisse völlig unverhältnismäßig? Ja, absolut.“, ich sah sie mit hoch gezogenen Augenbrauen an. „Aber Sie wissen ja: Erstens sind Befehle keine Einladungen und Bestleistungen werden zweitens nur unter Todesangst erbracht.“
„Sollten wir Todesangst haben?“
„Besser wär’s. Wenn das hier schief geht können Sie sich im Jenseits mit ihren Verwandten darüber austauschen, zu welchen Meisterleistungen Sie fähig waren.“
„Kann ich noch eine Frage stellen?“
„Haben Sie gerade. Quatschen Sie nicht um den heißen Brei, schießen Sie los.“
„Was genau soll ich auf der Brücke?“
„Mir Gesellschaft leisten.“, ihr Gesichtsausdruck ließ mich grinsen und so betraten wir auch die Brücke.
„Maulaffenfeilhalten einstellen, Sie haben alle genug zu tun.“, eröffnete ich und setzte mich auf den mittigen Sessel. Könnte ich mich dran gewöhnen. Mein Blick suchte einmal den der Anwesenden, ich erkannte Grant, die talentierte Technikerin, Qulax, den freudestrahlenden Denobulaner, Rangaraj, die Navigatorin und zwei weitere, denen ich keinen Namen zuweisen konnte. Wir waren soweit.
„Amh an den Captain.“
„Ich höre.“
„Wir sind bereit.“
„Wir ebenfalls.“, ich schaltete den schiffsweiten Funk ein.
„Ensign Amh an Besatzung, bereiten Sie sich auf Phasenverschiebung vor.“
„Koordinaten werden eingespeist.“, berichtete die Navigation. Die Sicht veränderte sich leicht, die Britannia flog in Position und mir wurde flau im Magen.
„ In drei, zwei, eins!“, das bereits bekannte Britzeln ging durch meinen Körper und speziell in meinem Ellbogen spürte ich es. Man hätte eine Stecknadel fallen hören können, alle hielten die Luft an.
„Bericht!“, zumindest war das Licht nicht ausgegangen, soweit waren wir schon mal.
„Alle Systeme laufen nominal, Schiffscomputer führt Selbstdiagnose durch. Keine Probleme gefunden.“
„Meldungen über Veränderung der Kugeln. Vergleiche mit fliegenden Gehirnen.“, ich glugste kurz, aber laut.
„Ernsthaft?“, ich sah den Kerl an der Komm an und er wusste wohl nicht, weswegen ich seinen Bericht hinterfragte.
„Ehm…ja, Ma’am.“, ich winkte ab. „Schon gut. Qulax, lassen Sie uns sehen.“
„Mit Vergnügen, es ist wirklich erstauuunlich!“, sein Frohmut amüsierte mich und lächelnd betrachtete ich den Hauptschirm. Es war erstaunlich. Nicht anders zu beschreiben.

„Was genau sehen wir da?“, fragte ich unsicher, Andacht in der Stimme.
„Ich will verdammt sein.“, Grant hatte es glatt die Sprache verschlagen und Neela die Walküre konnte auch nicht mehr beitragen: „Da mach ich mit.“
Was wir sahen war die Unterseite eines Duschabflusses, der von einem Kalmar verstopft war. Einem mutierten Kalmar, mit gut einem Dutzend Armen, es war gigantisch, beeindruckend, aber gigantisch. Ich erkannte auch die Ausläufer, von denen in der Besprechung die Rede gewesen war.
„Amh an die Sicherheit.“
„Ma’am?“
„Wie sieht’s aus?“
„Alles ruhig. Keine Schadensberichte.“, ohne den Blick vom Hauptschirm zu nehmen nickte ich und schloss den Kanal.



~ 20 Minuten später, Konferenzraum ~

Die Unterhaltung verlief schon wieder nicht zu meiner Zufriedenheit. Szin hatte einen Kommentar gemacht, der mich beunruhigte, weil ich schon wieder wusste, wohin er führt.
„Die Messungen von hier aus sind enorm und wir werden einige Zeit brauchen, um sie alle auswerten zu können, aber es gibt schlüssige Anzeichen dafür, dass sich im Inneren der Anomalie noch viel mehr verbirgt.“, das war doch so gut als hätte er gesagt, dass wir nur am Lack der Kiste kratzten. Seine Fühler verrieten, wie aufgeregt er war. Ich verglich das für mich mit der Entdeckung einer Frachtkiste experimenteller Waffen und der Möglichkeit sie ausprobieren zu können. Thorn dachte nach, doch meine Befürchtung bestätigte sich. Der kurze Dialog zwischen Thorn und Szin war vorhersehbar:
„Sie schlagen vor näher ran zu fliegen?“, oh bitte. Als ob. Wir würden ein Shuttle vorbereiten.
„Ein Shuttle, die Darwin, wäre wohl geeigneter dafür.“, na klar. Und am besten flogen wir direkt hinein.
„Und die Ergebnisse wären umwerfend, würden wir hineinfliegen.“, und da waren wir auch schon.
„Ist das denn möglich?“, warf Melivin ein und Tlanok, der sich nun die Zeit genommen hatte anwesend zu sein nickte nüchtern. Der einzige, der diesmal fehlte war Patrick, doch er war mit der Krankenstation beschäftigt. Nach der Phasenverschiebung, oder wie man das auch nennen mochte, hatten sich Plazeboerscheinungen gemeldet, um die sich nun die gesammelten Counselors kümmern durften.
„Unseren Aufzeichnungen zu Folge ja. Soweit wir das verstehen, scheint es sich nur um die Extremitäten zu handeln.“, ich blinzelte irritiert.
„Extremitäten? Wie bei, einem - lebenden…Organismus?“
„Exakt. Die Daten sind nicht eindeutig, aber die Vermutung liegt nahe.“
„So nahe wie Ihnen Vermutungen liegen?“, fragte ich und kassierte wieder tadelnde Blicke, doch diesmal ignorierte ich sie. „Bei allem Respekt und Anerkennung der Mühen um die Mission, als Sicherheitschefin kann ich das nicht befürworten.“
„Zur Kenntnis genommen.“, diese eiskalte Fassade des Captains machte mich wütend und ich stand auf, die Handflächen auf die Tischplatte gestemmt, dabei den Ellbogen schonend.
„Captain, für die Sicherheit der Crew kann ich nicht bürgen, wenn sie sich in dieses Ding hinein begibt. Wir haben viel zu wenige Fakten, um das verantworten zu können!“
„So wie bei der Bitte um die passenden Koordinaten.“, warf Melivin ein und ich überlegte, ob der Replikator Brausepulver kannte.
„Seien Sie nicht albern, Melivin. Das war reine Vorsicht, das hier ist leichtsinnig.“
„Ensign.“, Thorns schneidender Ton ließ mich innehalten. „Setzen Sie sich.“, ich setzte mich. „Ich stimme Ihnen zu, wir haben zu wenige Fakten. Commander, verifizieren Sie Ihre Vermutungen. Auch wenn ich zu schätzen weiß, dass Sie sich dazu ermutigt fühlen, werde ich kein Crewmitglied aufgrund einer Vermutung in ein weitgehend unbekanntes Phänomen schicken.“, na wenigstens etwas. „Sobald Sie mit Sicherheit sagen können, dass es ungefährlich ist, sprechen wir uns wieder.“
Y

Bild
Gesperrt