BRI – Log 15(252) – Cpt Thorn P’Thall – CO – 12199.2185

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Thorn P'Thall
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Fr 1. Apr 2011, 20:51

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Beteiligte Personen:
SC: Esh’Valar
NSC: -
Erwähnte Personen:
SC: Voight, John Fallor, Cassanna Deeuard, Huch, FA Ridmen, Daren, Penvera, Amh, Sargon, Grant, Yu’She (indir.)
NSC: Tlanok, Starfleet Command, Ridmeeeeeen D:<

Anmerkungen: -

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*** USS Britannia – Deck 01 – Bereitschaftsraum des Captains ~ Zeitsprung von etwa 4 Stunden ***


Die Arme von Gadryglis lagen wie gigantische Tentakel im Raum, ganze astronomische Einheiten lang, scheinbar um eine unmöglich enge Konstellation sterbender Sterne gelegt. Sie umschlangen diese stellaren Riesen so vollständig, dass sie bis auf gedämpfte gravimetrische Auswirkungen auf den umgebenden Raum nicht mehr Teil unserer Realität waren, wenngleich mehr noch als diese titanischen Extremitäten. Die auf mein Panoramafenster projizierte, eingefärbt-glühende Darstellung der kombinierten Daten aus der anderen Phase und dem Realraum tauchte den gedimmt beleuchteten Raum in ein gespenstisches Zwielicht, spiegelte sich in meinen in die Ferne gerichteten Augen, während ich versuchte, mich auf die guten Nachrichten des Tages zu konzentrieren, und die dubiosen bis schlechten auszublenden.

Eigentlich gab es davon wirklich genug, um jeden Kommandierenden Offizier der Sternenflotte in beherrschte Hochstimmung zu versetzen. Außer vielleicht einen Tellariten. Die Darwin war unversehrt und ohne weitere Zwischenfälle von ihrem letzten Ausflug in den Trichter zurückgekehrt. Die Britannia wieder im Realraum angekommen- die Aussicht, in welcher sich mein Blick verloren hatte, war eine Aufzeichnung. Die eigentliche Mission hatte keine weiteren Todesfälle verursacht. Mein Schiff war trotz allem, was wir durchgemacht hatten, noch an einem Stück- alle Systeme arbeiteten wieder nominal. Und wir hatten technisch gesehen unsere Mission erfüllt, soweit es uns ermöglicht worden war, hatten vielleicht das wesentliche Puzzlestück endlich entdeckt, einen Riesenbrocken, den klügere Köpfe nur noch ins Gesamtbild einordnen mussten. Der Erstkontakt? Unter großen Schwierigkeiten geglückt. Die Energielebensformen aus der anderen Phase hatten sich zurückgezogen, doch bei aller Selbstkritik konnte ich mir nicht die Schuld dafür zuschieben, dass wir nicht längst mit ihnen plaudernd Tee tranken. Wenn man unsere Unterschiedlichkeit bedachte war es eine respektable Leistung, dass wir eine Kommunikationsmöglichkeit etabliert und die ersten friedlichen Worte ausgetauscht hatten, ehe… nunja. Ehe die Situation aus den Fugen geriet, scheinbar aufgrund beidseitiger Missverständnisse. Was eine Untertreibung war, wenn man bedachte, dass es sich dabei um Missverständnisse bezüglich der Realität und physikalischen Beschaffenheit des jeweils anderen Volkes und ihrer Existenz handelte. Zumindest war das der kleinste gemeinsame Nenner unter unseren Blaukragen: Nachdem wir es geschafft hatten, diese Lebensformen friedlich zu beherbergen und sogar rudimentär mit ihnen zu kooperieren, hatten sie uns die Augen für ihre Welt öffnen wollen, und uns zu sich eingeladen. Ohne zu ahnen dass sie uns damit beinahe havariert und in einen sterbenden Stern fallen gelassen hätten. Scheinbar war dieses ganze Erstkontakt-Business in der Tat komplexer, als es einem auf der Akademie beigebracht wurde.

Obendrein würde ich Gelegenheit bekommen, der Crew endlich mal etwas für ihre harte Arbeit zurückzugeben- mit stocksteifer Mimik, natürlich, wie es sich gehörte. Amh gehörte endlich von ihrem Strafrang herunter. Wenn nicht gar von ihrem Strafposten. Die vergangenen Monate hatten ihr übel mitgespielt, aber bis auf einen außerdienstlichen Ausrutscher hatte sie sich angesichts all dessen hervorragend gehalten. Man musste sie nicht mögen, um das zuzugeben. Penvera war es wahrscheinlich zu verdanken, dass wir alle noch atmeten, was ironisch war, wenn man bedachte dass wir nicht einmal den selben Stoff atmeten wie er. Seine Beförderung durchzubekommen würde kein Problem sein. Esh’Valar Szin verdiente längst sein eigenes Kommando über ein Forschungsschiff, eine Angelegenheit die ich inzwischen vollständig beurteilen, aber auf die ich kaum mehr Einfluss nehmen konnte als eine entsprechende Empfehlung auszustellen. Jones hatte den Warpkern gerettet, und wenn Penvera nicht wäre, dann würde ich schon längst wöchentlich mit ihr essen und stündlich mehr Hauptenergie von ihr einfordern. Und Chiu? Wenn ich mir meinen ersten Offizier aussuchen könnte wie meine Affären, wäre das Universum ein besserer Ort.
Aber es beschränkte sich nicht auf Offiziere. Grant war längst überfällig, das würde sie bei aller Sturheit einsehen müssen. Beförderung oder Wischmopp und Eimer, verdammt nochmal. Andere Neuzugänge zur Crew hatten sich ebenfalls bewährt und verdienten einen Tritt die Karriereleiter hinauf. Wie dieser junge Mediziner… Sargon, richtig. Und die Sicherheitschargin der die Idee mit den Phasern gekommen war. Einfach, aber genial. Neela Daren.

Soweit zu den guten Nachrichten. Meine Hände ballten sich, begleitet vom Knacken des schwarzen Leders, hinter meinem Rücken zu Fäusten.

Die dubiosen bis schlechten Entwicklungen urinierten mir nämlich kräftig in die Tagessuppe, so zufrieden ich mit diesem Ausgang der Mission auch sein konnte, aufgrund der schieren Tatsache dass wir es überlebt und keinen Krieg ausgelöst hatten. Zunächst war da die Unvollkommenheit des Resultats. Wir hatten viel Neues über Gadryglis in Erfahrung gebracht, doch jede Antwort warf mindestens zwei neue Fragen auf, und wir würden nicht die Gelegenheit bekommen dieses Wirrwar unmittelbar weiter zu enträtseln. Wie war diese Konstellation entstanden? War das, was wir entdeckt hatten, tatsächlich ein kolossales sternenverschlingendes Subraumlebewesen, oder etwas das noch weiter über unsere Vorstellungskraft hinausging? Wie alt war es? Welche Rolle spielten unsere Gäste darin, wo lebten sie, wie waren sie wirklich beschaffen? Was genau war vor zig Jahren mit Professor Graavesh geschehen? Man sagte mir wenig Begeisterung für die interstellare Forschung nach, und damit tat man mir keineswegs ein Unrecht an, aber ich war ein Mann der gerne zuendebrachte, was er anfing. Genau das blieb mir jedoch versagt. Andere würden weiterführen, was wir begonnen hatten, den Kontakt zu den Bewohnern dieser Region vertiefen. Und warum?

Ich schloss meine Augen, spannte meine Schultern an. Voight, dieser Bastard. In wenigen Stunden würde die USS Nakatama hier eintreffen und uns ablösen. ‚Zufällig in der Nähe, und zunächst nur auf Kurs zu uns um herauszufinden ob wir Hilfe brauchen.‘ Wers glaubt… wird selig. Und erschossen. Aus reiner Gnade. Keine Stunde nach dem ersten Kontakt hatten uns die neuen Befehle erreicht. Und die Nakatama, dieser Nova-Klasse-Schubkarren, war ganz sicher nicht zufällig in der Nähe gewesen. In diesem Teil des Quadranten gab es kein ‚zufällig in der Nähe‘, nur ‚seit Tagen auf Kurs zu uns‘ oder ‚völlig außerhalb jeglicher Reichweite‘. Voight musste regelmäßig im geheimen mit dem Oberkommando in Verbindung gestanden haben, und Unterstützung angefordert haben, als die Dinge nicht gut standen. Es passte alles einfach zu gut- Natürlich würde P’Thall, dieser Hund von einem kalten Krieger, seine Forschungsmission in den Sand setzen, warum also nicht schon mal präventiv Hilfe schicken. Dabei war das alles nicht Voights Job gewesen, und weder in seinem Ermessensspielraum noch in seinem Kompetenzbereich. Jedenfalls nicht im offiziellen. Das ging weit über seine Aufgabe der Ermittlungen betreffs der Vorfälle auf dem Hinflug hinaus. Blieb nur noch die Frage ob er einfach ein kontrollsüchtiges Arschloch war, oder ob dieser geschickte Eingriff in Dinge die ihn nichts angingen von Vornherein seinen Befehlen vom SFC entsprach. Ersteres war anhand der schnellen Reaktion unwahrscheinlich, aber wer konnte es schon mit Sicherheit sagen? Ich würde es nie erfahren, wenn ich nicht selbst nachbohrte, so sehr es auch nach Ridmen stank. Ridmen. Ich hätte beinahe vor mich hingeknurrt, schon davon auch nur an diesen Typen zu denken. Achja, und die Untersuchung? Ich würde vielleicht erst in Wochen oder Monaten ihr Ergebnis vorgelegt bekommen.
Ich beschloss, nach Erfüllung meiner Befehle den Kontakt zu Fallor zu suchen, war jedoch wenig optimistisch. Schließlich spielten Gestalten wie er nach ihren eigenen Regeln, und tauchten nur dann auf wenn es ihnen passte. Blieb nur zu hoffen, dass sich unsere Interessen in diesem Fall deckten. Zwei weitere Kontaktaufnahmen, oder Besuche wenn es sich ergab- und ich würde mich aktiv darum kümmern dass es sich ergab- waren Deeuard und Huch. Die vergangenen, ereignisreichen Wochen hatten vielleicht ausreichend Ablenkung geboten, um nebenbei die Katastrophe des Fluges und ihr veheerendes Finale zu verdauen- vergessen würde ich es allerdings nie. Mein halber Führungsstab- Kameraden… Freunde, unter meinem ersten Kommando, nach wenigen Wochen. Und dazu der erste Todesfall. Warum genau sollte ich nochmal glücklich mit dieser Mission sein? Nein, ich konnte mich beim besten Willen nicht zur Selbstzufriedenheit überreden.

Hinter mir zischte das Schott. Ich nahm mir einen Moment, um die Schritte ihrem Klang nach einzuordnen, und kam dann zu dem Schluss dass Esh’Valar von der Shuttlerampe aus keine Umwege eingelegt hatte, sondern direkt hierher marschiert war.

„- Sir?“ Ich öffnete wieder die Augen, drehte mich zu ihm um, nickte. „- Ist das ein Scherz?“ Das Spiel seiner überlangen, (nach meinen Begriffen) zahlreichen Fühler drückte wahrscheinlich Irritation bis Ärger aus.
„Ich glaube nicht, dass das Oberkommando Langstreckentransmissionen auf Aprilscherze verschwendet, Commander.“, entgegnete ich kühl, beruhigt davon dass ich scheinbar nicht der einzige war, dem dieser gefühlt vorzeitige Abbruch gegen den Strich ging. „Wir haben Befehl, bei Ankunft der Nakatama einige Personaltransfers durchzuführen- ich bin mir sicher, dass es dabei in erster Linie um Mister Tlanok geht, vielleicht auch um sie- und dann wieder Kurs auf Sol zu setzen. Um vor Ort Bericht zu erstatten, Commander Voight loszuwerden, die Britannia zur Auswertung des ersten Fluges mit den neuesten Modifikationen wieder in die Hände von Utopia Planitia zu geben, und neue Befehle zu erwarten.“ Noch während ich das Offensichtliche feststellte und ihm bedeutete, sich zu setzen, wandte ich mich wieder dem Panoramafenster zu. „Und natürlich… um Urlaub zu machen.“ Meine Lippen verzogen sich, für Esh’Valar unsichtbar, zu einem durchmischten Ausdruck der Erwartung. Die Fühler zuckten frustriert, aber entspannt. Die Aussicht auf einen Aufenthalt im Sol-System, mit so vielen Formalitäten er auch verbunden war… mochte mir Möglichkeiten eröffnen, denen ich durchaus mit einer gedämpften, uninformierten Vorfreude entgegensehen durfte. Vielleicht würde ich die Gelegenheit haben, wieder ein wenig… zu unterrichten. Alte, junge Bekanntschaften zu vertiefen. Nach den Rechten zu sehen. Und den Fühlern. Ob sie sich wohl verändert hat?

„- Also werden wir tatsächlich abgelöst.“, stellte der Elanar ernüchtert fest, während er Platz nahm, holte mich damit wieder in das Hier und jetzt zurück, riss mich von den Bildern vor meinem geistigen Auge los. Ich nickte bedächtig. „Mein Schiff und ich zumindest, Commander. Die bisher erhaltenen Befehle haben mir sie betreffend keinen Aufschluss gegeben. Kann gut sein dass sie auf die Nakatama versetzt werden. Oder sonstwohin.“, erklärte ich begeisterungslos, wenngleich mein Tonfall vorrangig nüchtern blieb.
„- Dann wissen sie genauso viel wie ich, Captain. Mehr erfahren wir frühestens bei m Rendezvous... mit unserer Ablösung.“ Ich hatte Szin noch nie bewusst als ‚müde klingend‘ wahr genommen, doch diesmal glaubte ich, dass es der Fall war, und nahm diesen Eindruck zu anlass um mich umzudrehen und zu ihm zu setzen.

„Gute Arbeit, Commander.“, stellte ich fest, in der Hoffnung dass er es genauso sah. Schließlich hatten wir die Drecksarbeit gemacht, den gefährlichen Teil erledigt, die Speerspitze gebildet. „- Darf ich offen sprechen, Sir?“, hakte der Elanar nach, neigte seinen gespenstischen Blick, an den ich mich in den letzten Wochen gewöhnt hatte. „Nur zu.“, nickte ich.
„- Selbst wenn ich die Wahl oder den Befehl bekomme, auf die Nakatama zu wechseln, und die Forschung vor Ort fortzuführen, diesen faszinierenden Erstkontakt weiterzuverfolgen… Nunja, ich täte es lieber an Bord der Britannia.“

Ich erlaubte mir ein aufhellendes Zucken im Mundwinkel, hob dann eine Augenbraue. „Sie haben sich an den Neuwagenduft der alten Lady gewöhnt?“, hakte ich nach, auf die moderne wissenschaftliche Ausstattung der überarbeiteten, umgebauten alten Sovereign anspielend.
„- Unter anderem, Sir.“ Auch die Gesichtszüge und das Fühlerspiel meines ersten Offiziers auf Zeit hellten sich auf.

Wir erhoben uns, und reichten einander die Hand.
Charaktere:

Captain Thorn P'Thall - CO, USS Britannia
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Chief Petty Officer Dr. Elin Goral - MED, USS Britannia
http://persodb.oesf.at/out.editCharakte ... ha_id=1664

Bild

Commanding Officer, USS Britannia NCC-1302

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