BRI - ULog 02/01 – PO3 Grant/Ens Amh – Tec/CXO – 12203.2278

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Alexis
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Di 5. Apr 2011, 21:49

URPG-Brit – ULogs 02/01 – PO3rd Grant/Ens Amh – Tec/CXO –

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~ Deck 6 – Büro CXO ~

Die junge Technikerin schien sich dazu nicht äußern zu wollen, auch wenn es offensichtlich war, dass sie nicht rein zufällig hier vorbei gekommen war. Ihr Schweigen ließ mich schmunzeln und ich lief in einem Halbkreis um sie herum, mich auf die Tischkante zu setzen und sie zu beobachten. Die meisten Leute mochten es nicht, wenn man schwieg und eine Frage im Raum stehen ließ. Alexis schien mir jedoch eher schüchtern, von daher war ich kurz davor das Schweigen zu brechen.



Für die Behauptung das mich niemand gerufen hat, hatte sie keine Beweise. In der kurzen Zeit konnte sie nicht alle Anwesenden befragt haben. Oder sie hatte im Maschinenraum nachgefragt. Dort hätte sie sicher die Auskunft erhalten, dass ich im Moment Urlaub hatte.
Und die Sache mit dem Werkzeug…. Na gut, ich war überführt.
Aber würde ich das zugeben? Niemals.
Und ging es sie überhaupt was an? Sie konnte doch einfach froh sein das ich ihr Terminal in Ordnung brachte. Und genau das würde ich jetzt tun und dann schleunigst wieder abhauen.
Ich spürte ihren Blick auf mir.
Einen von der abschätzenden, bohrenden Sorte.
Ich hob den Kopf, blickte sie an. Wie weit konnte ich gehen ohne mir Ärger einzuhandeln?
„Vielleicht Sightseeing?“, lächelte ich sie an



Überrascht, dass sie doch noch etwas sagte hob ich die Augenbrauen, erstaunt über diese Antwort senkte ich das Kinn seitlich und sah sie ungläubig an.
„Sightseenig. Auf der Britannia.“, dann lachte ich. „Nicht schlecht. Gelogen, aber nicht schlecht.“, einen Moment musterte ich sie noch grinsend, ehe ich meinen Blick auf ein PADD lenkte, auf dem ein paar Berichte zusammen getragen waren, die ich abzuarbeiten hatte. Den Personaltransfer beispielsweise. Szin, Aaron und Tlanok waren auf die Nakatama gewechselt, Ersatz hatten wir keinen bekommen. Ich war mir noch nicht einig, ob mir das gefallen würde.
Alexis hielt ich im Augenwinkel, nicht weil ich ihr nicht zutraute mein Display zu reparieren, sondern weil ich mich fragte, weswegen sie auf eine einfache Frage mit einer offensichtlichen, auch eher scherzhaft angesetzten Lüge antwortete. Wahrscheinlich hatte sie jemanden gesucht und war selbst hergekommen, statt die Person auszurufen oder via Computer zu suchen. Tat ich selbst oft genug. Warum also die Lüge? Gewohnheit? Reflex? Ein Autoritätsproblem? Später würde ich mir ihre Akte ansehen. Vielleicht gab sie ja Aufschluss über die junge Trill.


Natürlich gelogen.
Sehr gut kombiniert Frau Sicherheitschefin.
Ich unterdrückte gerade noch so ein Kopfschütteln bevor ich mich wieder meiner Arbeit zuwand.
Aber immerhin hatte ich sie zum Lachen gebracht. Sie hätte mich auch anschnauzen und sich bei meinem Vorgesetzten beschweren können. Das machte sie erst einmal sympathischer.
Den Seitenblick den sie mir weiterhin zuwarf bekam ich allerdings mit. Fühlte ihn mehr als das ich ihn sehen konnte.
Und ich kannte diese Art nur zu gut. Sie versuchte mich einzuschätzen. Herauszufinden warum ich ihr nicht einfach die Wahrheit sagte, so amüsant sie die Antwort auch finden mochte.
Und gerade Sicherheitskräften gegenüber hatte ich eh ziemlich ambivalente Gefühle. Die meisten von ihnen, sagen wir es wie es ist, sind Hohlköpfe. Mehr Muskeln als Hirn und nur darauf gedrillt Befehle auszuführen und im Zweifelsfall noch als bewegliches Ziel herzuhalten.
Aber die Paar die in der Lage waren ihren Kopf zu benutzen, waren meistens ziemlich gefährlich. Auch das hatte ich gelernt. Obwohl ich mir immer wieder sagte das ich mir jetzt keine Sorgen mehr machen musste. Ich hatte ja jetzt auf die Seite der guten gewechselt.
„Um die Wahrheit zu sagen Ma’am, ich war auf der Suche nach Crewman Daren.“, kam es zu meiner eigenen Überraschung aus meinem Mund.
Ich sah sie wieder an, abwartend. Würde sie mir diesmal glauben, oder es wieder für einen Scherz halten?



Schüchternheit schien nicht der Grund gewesen zu sein, aus dem Alexis nichts gesagt hatte. Ihr Ton war sicher, wirkte nicht im mindesten verschreckt. Irgendetwas an ihrem Verhalten ließ inne halten, statt wie üblich einfach zum Tagesgeschäft über zu gehen. Kurz überlegte ich mir via PADD die visuelle Überwachung des Büros zu aktivieren, verkniff es mir aber. Das wäre paranoid.

„Ne-ee-ee-ma, Neela - Theresa?", man sollte sich auf einen Namen einigen, den man nicht verwechseln kann, bescheuert, wenn man trotz Namen immer noch nicht weiß wer gemeint ist. Theresa, wozu hatte sie einen zweiten Vornamen? „Die hat frei. Ist in ihrem Quartier. Soweit sie sich nicht auf dem Holodeck vergnügt oder essen gegangen ist.“, ich tippte ein wenig auf meinem PADD herum, ehe ich es gelangweilt weglegte und mich wieder der Technikerin zuwandt. Sie war interessanter als dieser Schmuh.

„Wie lange waren Sie auf DS5, Alexis?“



Ich zog eine Augenbraue hoch. Überlegte einen Moment die Frage zu ignorieren und einfach weiter zu arbeiten.
Was ging es sie an? Und wann waren wir überhaupt zum Vornamen übergegangen? Privilegien eines Abteilungsleiters oder bloße Gewohnheit? Es gab ja Menschen die einfach ungefragt jeden mit dem Vornamen ansprachen. Wie unmilitärisch… und irgendwie erfrischend angenehm.
„Ich wurde dort geboren.“ Vermutlich. „Und bis zu meiner Versetzung hierher habe ich die Station nie verlassen.“ Ich bemühte mich um einen neutralen Tonfall. Waren alles Infos die auch in meiner Akte standen. „Kann ich ihnen noch ein paar Daten aus meinem Lebenslauf anbieten?“ Denn anscheinend hatte irgendwas an mir ihr Interesse geweckt. Das sagte ihr Blick genauso wie ihr Tonfall.



Wieder grinste ich. Schüchternheit war kein Attribut, das sie in Petto hatte, ganz offensichtlich. „Die kann ich selbst nachlesen.“, ich ließ meine Stimme ein wenig beleidigt klingen, aber nur ein wenig. „Erzählen Sie mir lieber, wie es ist auf einer Station soweit draußen aufzuwachsen. Stimmt es, dass Sie im Gegensatz zu uns anderen statt eines Raumkollers einen Planetenkoller bekommen?“


Wieder dieses Grinsen. Und offensichtlich kein Interesse an meinem Lebenslauf. Dafür umso mehr an Smalltalk. Offensichtlich, unterbeschäftigt. Denn so interessant war ich nun wirklich nicht.
Planetenkoller? Nur weil wir nie vom Fleck kamen? Endlos im All herumzufliegen war nun wirklich nicht alles. Der Kommentar das sie lieber einen Counselor zu dem Thema befragen sollte, lag mir auf der Zunge. Aber ich schluckte ihn herunter. „Ich für meinen Teil kann mich nicht beklagen. Langweilig ist es nie geworden.“
Mit einem frustrierten Seufzen quittierte ich die Feststellung das ich ein Relais zu wenig repliziert hatte. Wieder sah ich von meiner Arbeit auf. So würde ich nie fertig werden. „Ich müsste noch einmal an den Replikator.“



„Nur zu.“, ich winkte abtuend, denn dass sie nochmal fragte war nicht nötig.

„Langeweile kommt bestimmt nicht auf.“, ich überlegte mir, wie es wohl wäre auf einer Station zu arbeiten. Immer neue Leute, ein ständige Kommen und Gehen – obwohl. Da draußen, wieviel Durchgangsverkehr kann es da geben? Einegeklemmt zwischen der Allianz der Ferengi, der Garidianischen Republik und dem romulanischen Sternenimperium, abseits des föderierten Raums, es wäre bestimmt interessant.

„Sprechen Sie denn auch andere Sprachen?“



Ja. Aber das war etwas das nicht in meiner Akte stand. Auch das hatte zu meiner ‚Ausbildung‘ gehört. Mehrere Sprachen zu beherrschen war häufig von Vorteil. Es erweckte Vertrauen beim Gegenüber wenn man seine Sprache konnte.
Ich nutzte die wenigen Augenblicke die ich am Replikator zubrachte um mich zu sammeln. Anlügen? So wie ich sie einschätzte würde sie es bemerken. Obwohl ich wirklich gut im Lügen war. Aber ich hatte wenig Lust unnötig Misstrauen bei ihr zu erwecken.
Mit dem erforderlichen Relais begab ich mich wieder unter den Tisch. „Ein wenig. Das bleibt nicht aus wenn so viele verschiedene Rassen auf relativ engem Raum zusammenleben.“ Halbwahrheit. Wieder spürte ich diesen Blick.
„Sprechen sie denn andere Sprachen?“ Langsam wurde es Zeit für Gegenfragen, sonst artete das noch zu einem Verhör aus.



Kurz musste ich überlegen und hob den Blick zur Decke, die geschürzten Lippen von links nach rechts schiebend.
„Ich kann in so ziemlich jeder Sprache der Mitglieder der Föderation ein Bier bestellen und klar machen, dass ich nicht zu Scherzen aufgelegt bin. Ansonsten nur irdische.“, ich grinste, als ich sie wieder ansah. „Die Grundlagen also.“
Mit einem Schubster stieß ich meinen Hintern von der Tischkante ab und lief einmal um den Schreibtisch herum, um ihr nicht im Weg zu sein. Ein heißer Kaffee war was ich brauchte, denn so nett diese Plauderei auch war, heute würde ein langer Tag werden.



Ja, Bier bestellen musste man unbedingt in jeder Sprache können. Das Geräusch ihrer Schritte bewegte sich um den Tisch herum. Dann hörte ich das leise Summen des Replikators und der Geruch nach Kaffee breitete sich im Raum aus.
Für mich bitte einen Tee…
Ja genau. Und dann setzten wir uns gemütlich hin und führen den netten Plausch fort. Im Leben nicht.
Ich beendete die Arbeit, brachte die Verdeckung wieder an und hievte mich mehr oder weniger elegant hinter dem Schreibtisch hervor auf die Füße. Prompt ließ sie sich in ihren Sessel fallen, aktivierte das Terminal. Wie nicht anders zu erwarten lief es fehlerfrei.
Ein zufriedenes Lächeln erschien auf ihren Lippen. „Gut.“, nahm sie noch einen Schluck Kaffee. „Eine Kleinigkeit.“, erwiderte ich nur, sammelte das Werkzeug ein, entsorgte die defekten Relais im Replikator.
„Trotzdem, danke.“, schob sie mit einem letzte forschenden Blick nach ehe sie sich wieder dem Terminal zuwandt. „Gern geschehen.“ Das Gespräch war… interessant. Ich wusste jetzt das ich ihr gegenüber vorsichtig sein sollte.
Und so verließ ich das Büro um das Werkzeug wegzubringen und dann wieder auf die Suche nach Daren zu gehen.
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