Personen: Mnemo, Yara
Wörter: 1099
=^= mein Quartier =^=
Erschöpft sank ich in die Kissen. Eigentlich lag ich sowieso schon die ganze Zeit auf dem Rücken, denn wann immer ich versucht hatte, ein wenig Initiative zu ergreifen, wurde ich davon abgehalten. Es gefiel ihr wohl, die Kontrolle zu haben und sie tat alles, um sie zu behalten. Aber okay, so schlimm fand ich das nun auch wieder nicht.
Sie saß immer noch auf mir und kostete jeden Moment aus – wieso auch immer. Bei ihrem Aussehen und ihrem Auftreten konnte sie weitaus besser aussehende Männer bekommen. Okay, ich war derjenige, der sie aus dem Arrest befreit hatte, aber... wenn es ihr nur um das hier ging, konnte sie das auch wesentlich einfacher haben und wie gesagt, mit weitaus besser aussehenden - und standfesteren - Kerlen.
Erst als sie sicher war, dass sie alles von mir bekommen hatte, löste sie unsere Verbindung und stand auf. Ich hatte ja schon befürchtet, dass sie jetzt sowas wie Kuscheln wollte, aber sie schien genau zu wissen, was Mann wollte – beziehungsweise was er nicht wollte. Sie klaubte ihre Sachen vom Boden und ging ins Bad.
Etwas überrascht war ich nun schon, aber andererseits war ich zu ausgelaugt, um ebenfalls aufzustehen. Statt dessen schloss ich einfach die Augen, rief mir die letzten drei Minuten noch einmal in Erinnerung und wartete darauf, dass sie zurückkam.
Sie... Ich öffnete die Augen und starrte zur Tür, die zum Bad führte. „Wie heißt du eigentlich?“ rief ich mit ausgetrockneter Stimme.
Eine Antwort erhielt ich erst, als sie wieder bekleidet und mit in Ordnung gebrachter Frisur in der Tür erschien. „Ist das wichtig?“
Okay, eigentlich nicht mehr. Denn verdammt, sah sie scharf aus. „Vermutlich nicht.“ Trotzdem hätte es mich interessiert.
Sie setzte wieder dieses verführerische Lächeln auf, kam zu mir und beugte sich erneut zu mir herunter. Für eine zweite Runde war sie aber zu sehr angezogen und für mich definitiv zu früh. Sie küsste mich sanft, was ich aus Überraschung nicht erwiderte. Statt dessen stellte ich fest, dass es vielleicht doch nicht mehr sooo früh war. „Danke!“ hauchte sie mir entgegen, nachdem sie sich wieder gelöst hatte und ging zum Eingangsbereich meines Quartiers.
Moment! Müdigkeit, Erschöpfung und Nacktheit ignorierend sprang ich auf und eilte ihr hinterher. „Wie kann ich dich erreichen?“
Die Tür zum Korridor hatte sich bereits geöffnet. Doch sie drehte sich noch einmal um, strich sich durchs Haar und lächelte mich an. „Gar nicht.“ Damit verließ sie mein Quartier und vermutlich auch mein Leben.
Regungslos sah ich zu, wie sich die Tür hinter ihr schloss und ich blieb im schwachen Schein der Schlafzimmerbeleuchtung im Vorraum stehend zurück.
Just in dem Moment, wo ich zum Bett zurück wollte, meldete sich der Türsummer. Abrupt erhöhte sich mein Herzschlag. Sie hatte was vergessen und wollte es sich holen. Wobei, außer diesem Fummel hatte sie nichts an, und mein Quartier hatte sie definitiv damit verlassen. Also konnte sie nichts vergessen haben. Dann hatte sie wohl gespürt, dass da noch mehr drin war. Und jetzt wollte sie sich auch das noch holen. Mit einem freudigen Lächeln ging ich zur Tür. Mir war zwar schon bewusst, dass ich immer noch nackt war, aber ich würde sie einfach direkt zu mir ziehen, so dass sich die Tür schließen konnte. Und dann würden wir uns unserer Liebe erneut hingeben, denn es war nun doch nicht mehr zu früh.
Ich legte den Finger auf den Türöffner, ging den Plan noch einmal durch: Drauf drücken, sie packen, an mich pressen, leidenschaftlich küssen, zum Schlafzimmer tragen und dieses Mal die Initiative behalten.
Ich kam bis zu Punkt 4 meines Plans, den ich ansatzweise auch noch umsetzte, ehe ich realisierte, dass sie nicht mehr das rote Kleid trug, mit dem sie gegangen war. Und auch ihre Lippen waren bei weitem nicht so sanft, wie ich sie in Erinnerung hatte. Dann wurde ich auch schon mit den Worten „Bist du verrückt geworden!?“ weg geschubst.
Mein anschließendes „Yara? Was machst du denn hier?“ kam dabei weitaus enttäuschter rüber, als es sollte. Zumal ihr Outfit, das ich nun akribisch musterte, durchaus verriet, was sie wollte. Wie gut, dass ich dafür schon passend gekleidet war. Auch wenn mir „sie“ viel lieber gewesen wäre.
[*Yara Ball zuwerf*]
=^= Horizon, etwas verspätet =^=
„Sie zwei haben einiges zu erklären, weil Sie sich zu spät an Bord der Horizon gemeldet haben!“ hielt Mnemo eine Standpauke, während wir auf dem Weg zur Krankenstation waren. Warum sie das nicht in ihrem Büro machen konnte, zumal wir uns gar nichts zu Schulden hatten kommen lassen – okay, ich schon, aber davon konnte Mnemo nix wissen – offenbarte sich mir nicht. Wenigstens amüsierten wir jemanden, wie der grinsende Ausdruck auf dem Gesicht des vorbeikommenden Lieutenants verriet. 'Da hast du deinen Spaß, nicht wahr? Ich hatte dafür Sex!' Blieb nur zu hoffen, dass der Typ Gedanken lesen konnte. Zu dumm, dass ich dabei vergaß, dass Yara sie lesen konnte. „Aber das muss warten. Der Captain will wissen, was Sie durch ihre Beobachtungen mittels des Live-Feeds über die fremde Rasse herausgefunden haben.“
Das war ja schön für ihn, aber dafür gab es einen Bericht. Der allerdings nicht allzu umfangreich war:
Es gab scheinbar zwei Arten von Spezies auf diesem Schiff.
Beides humanoide Lebensformen, die sich aber stark unterschieden. Eine Rasse hatte ungefähr menschliche Körpermaße, die andere war schätzungsweise mehr als vier Meter groß.
Die höher gelegenen Bedienelemente waren größer, die einzelnen Tasten, von denen es weniger gab, lagen weiter auseinander. Vergleiche mit anderen uns bekannten Spezies ließen den Schluss zu, dass die Hände dieser Spezies nur vier Finger besaßen, die zudem länger und knochriger waren.
Dafür sprachen auch Spuren im Arboretum: Beide Lebewesen bewegten sich auf zwei Beinen und barfuß fort. Einige Abdrücke deuteten auf vier Krallen pro Fuß hin, die Größe dieser Abdrücke ließ erahnen, dass sie zu der größeren Spezies gehörten.
Mindestens eine der beiden Lebensformen konnte scheinbar im ultravioletten Lichtbereich sehen, da es Objekte gab, die im „normalen“ Lichtbereich nicht zu sehen waren, aber scheinbar durchaus ihre Verwendung hatten. Welche, das herauszufinden oblag nicht uns.
Es gab keine Hinweise, ob es sich um eine oder zwei zweigeschlechtliche Spezies handelte. Aber auch keine, die dagegen sprachen. Ich musste dabei wieder an „sie“ denken. Es war schon von Vorteil, wenn man einer zweigeschlechtlichen Spezies angehörte und das andere Geschlecht dann auch noch so sexy aussehen konnte wie „sie“.
Ebenso gab es keine Hinweise, wie es um die Akzeptanz weiterer Sinne stand. Auditiv, olfaktorisch, gustatorisch, taktil... Alles Sinne, die ich bei ihr komplett auskosten konnte.
Nein, ich war ihr gar nicht verfallen...
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Wedge Antilles

When the Fail is so strong, one Facepalm is not enough.

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