Personen: Kiri, Reaver, Yara, Chajara
Wörter: 944
--- Kraftwerk ---
Okay, irgendwie kam ich mir gerade nutzlos vor. Niemand war verletzt, niemand hatte Beschwerden. Eigentlich sollte ich darüber froh sein, aber ich war hier nicht auf der Krankenstation, wo ich dann einfach irgendetwas anderes tun konnte. Hier saß ich mit meinen Kolleginnen Yara, Reaver und Chajara und starrte die Wände an. Wenn wir vier allein gewesen wären, hätten wir ja vielleicht etwas unternehmen können – Reaver hätte sicherlich nichts dagegen gehabt, und Yara hatte heut schon eine neue Erfahrung in diesem „Metier“ gemacht, warum ihr also nicht gleich noch etwas beibringen?
Auffällig blickte Chajara plötzlich nach oben, als wolle sie dort konzentriert Löcher zählen. Auch meine Kolleginnen hatten es bemerkt, doch bevor jemand fragen konnte, übernahm Chajara das Reden: „Spürst du das auch, Yara?“
Die Angesprochene schaute abwechselnd zu Reaver und mir, dann erst zu Chajara, als sie bemerkte, dass wir keine Ahnung hatten, was gemeint war. Ich hatte lediglich eine Vorstellung, allerdings konnte ich mir nicht erklären, wie so etwas telepathisch Spaß machen konnte. „Was?“
„Eine fremde Präsenz.“
Yara schaute wieder zur Decke. „Ich benutze meine Fähigkeiten zu selten.“ Man konnte ihrem Gesicht ansehen, dass sie versuchte sich zu konzentrieren. „Nein, ich spüre nichts.“
Die andere Betazoidin runzelte die Stirn, löste dann wieder ihren Blick von der Decke. „Es ist weg.“
--- Waffenraum ---
Okay, das war sie also… die Destruktiva Ka-Bumm… oder so ähnlich… sah eigentlich gar nicht aus wie eine Waffe. Eher wie ein großer Koloss, vielleicht sogar der von Rhodos? Vielleicht wurde der damals auf der Erde gar nicht zerstört sondern geklaut. Doch das war nicht meine Aufgabe, darum konnten sich die Archäologen später kümmern.
Das Beleuchtungsproblem hatten wir inzwischen ja behoben, aber niemand schien sich über die Art, wie es leuchtete, wirklich zu wundern. Die Beleuchtungsvorrichtungen fehlten, aber jetzt wusste ich zumindest, wieso dem so war: Die Wände begannen einfach matt in einem rötlichen Licht zu glühen, als würden sie in geringen Maßen von Lava durchflutet und so zum Leuchten gebracht. Ich schaute zu Yara. Irgendwie romantisch, lediglich dieser Koloss störte diese Atmosphäre – und die Tatsache, dass ich hier nicht mit Yara allein war.
„Der Logik folgend müssen wir diese Waffe zerstören!“ Ich musste mich wohl verhört haben. Es waren dabei nicht T’Baks Worte, die mich irritierten, sondern die Art, wie er sie sagte. Ich hatte noch nie so viel Emotion in den Worten eines Vulkaniers bemerkt. Ob ihn die Farben verunsicherten? Hatten sie bei ihm das Pon’farr ausgelöst? Ich fixierte ihn. Er schien allgemein recht unruhig – für einen Vulkanier.
„Yara“, murmelte ich zu ebenjener und zückte unauffällig meinen Tricorder.
„Was ist?“ kam es nicht gerade freundlich zurück. Hatte ich ihr was getan? Okay, ich hatte ihr beim Duschen zugeschaut, na und? Dieser senile Brocken hatte das sicherlich auch des Öfteren getan. Und ich hätte sicherlich auch Reaver beim Duschen zugeschaut, wenn sie mir denn die Gelegenheit gegeben hätte. Also konnte sie mir das wirklich übel nehmen?
Ich ignorierte meine eigenen Fragen, drehte mich statt dessen zu T’Bak. „Stell dich mal vor mich!“
„Hast du mich heute noch nicht genug begafft?“
Ich senkte erst den Tricorder, dann meinen Kopf. Dann wandte ich letzteren in ihre Richtung und musterte Yara mehrfach. „Nein!“ Jedenfalls nicht in dem Licht. „Und jetzt stell dich bitte hier hin, ich muss etwas überprüfen.“
Was auch immer sie für eine Meinung von mir hatte, ich hatte sie neugierig genug gemacht, um sich vor mich zu stellen. Ich hob den Tricorder wieder und begann mit dem Scan – allerdings nicht von ihr, sondern dem dahinter befindlichen T’Bak. Während ich also vorgab, die Frau vor mir zu untersuchen, untersuchte ich stattdessen den Mann hinter ihr. Um die Zeit zu überbrücken, startete ich ein wenig Small Talk. „Du siehst gut aus.“ Okay, ich war ein Idiot. Hätte ich nicht einfach über das Wetter reden können?
„Halt die Klappe. Sag mir lieber, was du da machst.“
Typisch weibliche Logik. Zwei Aufforderungen, die sich gegenseitig widersprachen. Welche war nun gültig? Vermutlich war das der Grund, warum Frauen so etwas machten. Denn egal, wie der Mann nun reagierte, es würde falsch sein. Und das konnte sie ihm dann wieder vorwerfen.
„Ich scanne“, wagte ich dennoch, ihre erste Aufforderung zu verletzen, blieb aber wenigstens so wortkarg, dass man nicht behaupten konnte, ich würde sie vollkommen ignorieren. Ich beugte ihre Regel also nur ein wenig.
„Seit wann benutzt du dafür einen Tricorder und machst das, wenn ich nicht nackt bin?“
Musste sie so laut sein? Ich schaute mich verstohlen um, stellte aber erleichtert stellte, dass niemand uns verächtliche Blicke zuwarf. „Weil ich nicht dich scanne, sondern T’Bak.“ Und den wollte ich ganz sicherlich nicht nackt sehen.
„Ooooh, verstehe“, entgegnete Yara schnippisch. „Bin ich dir nicht mehr gut genug, oder was?“
Ich überging ihre Frage, denn der Scan war abgeschlossen und zeigte mir sein Ergebnis. Ich hob beide Augenbrauen nach oben, als ich es durchgelesen hatte. Dann drehte ich den Tricorder zu Yara. „Für was hältst du das hier?“
Ein Schmerzenslaut lenkte uns ab. Gemeinsam schauten wir zur Quelle: Es war Chajara, die auf dem Boden kauerte und sich den Kopf festhielt, als hätte sie Angst, dass er abfallen würde. Sofort eilten wir zu ihr, gingen neben ihr in die Hocke.
Auch Kirilenkova hatte sich an den Ort des Schreis begeben. „Was ist passiert?“
„Ihr telepathisches Zentrum wird stark stimuliert.“ Yara hatte diese Diagnose ohne fundierte Beweise – abgesehen von ihrer angeborenen Kenntnis über die Spezies der Betazoiden – abgegeben.
„Wie kommst du darauf?“ musste ich also fragen, während ich noch den Tricorder aufklappte.
Ihre Antwort war simpel und dennoch einleuchtend: „Weil ich auch etwas spüre.“ Sie schaute hoch. „Commander, wir sind hier nicht allein. Noch jemand ist hier, und damit meine ich nicht die Breen.“
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Wedge Antilles
When the Fail is so strong, one Facepalm is not enough.
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