HRZ – Cmdr S. Kirilenkova – XO – RPG 2 Log 09 – 12‘145.0100

CO: Wedge Antilles - XO: Jason Anthony Hawk
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JasonHawk
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So 6. Feb 2011, 00:59

HRZ – Cmdr Svetlana F. Kirilenkova – XO – RPG 2 Log 09 – 12‘145.0100

Personen: Richards, Manu Katché, Ricarda, Valeris A. Advena, Marc Kendric
Wörter: 1‘666
Titel: Getarnt

=A= USS Horizon – Brücke =A=

„Wir werden von niederwertigen Energieladungen getroffen“, vermeldete Richards von der OPS der Resolution, was uns seine Schwester bereits mitgeteilt hatte. „Unsere Schilde werden damit…“, überraschte uns der Androide doch noch mit einer Abweichung von den Ausführungen seiner Schwester: Er stoppte abrupt.
„Lieutenant?“, fragte der Captain ungeduldig. Die Verbindung stand noch, denn ich konnte die üblichen Geräusche der OPS im Hintergrund hören. Die Erklärung für das Schweigen von Richards, übernahm aber seine Schwester, und nicht er selber:
„Captain, wir empfangen wieder etwas. Diese Fremden scheinen wieder zu kommunizieren.“
„Können Sie sie diesmal verstehen?“, wusste ich sofort, wovon Ricarda sprach. Dieses merkwürdige Phänomen war bei mir zwar etwas in den Hintergrund gerückt, wegen meiner Kopfschmerzen und allem. Aber kaum hörte ich diese Worte, war alles wieder da. Unser Androidenpärchen hatte fremde Funksignale aufgefangen, die nahe unserer Föderationsfrequenz waren. Allerdings hatten sie die Funksymbole nicht identifizieren, übersetzen oder entschlüsseln können. Womit wir nicht wussten, was sie gesprochen beziehungsweise gesendet hatten. Und das änderte sich auch dieses Mal nicht, wie uns das Androidenpärchen gleich synchron bestätigte:
„Negativ.“
Dann kapierten die Fremden endlich, dass sie mit ihren Waffen gegen unsere Schilde keine Chancen hatten und stellten das Feuer auf die Base an. Aber sie kapierten das nur scheinbar. Denn wenig später eröffneten die Kugelschiffe um die Horizon das Feuer auf uns. Sofort teilte uns Ricarda mit, dass es sich um die gleichen niedrigen Energieladungen handelte, mit welchen die Fremden bereits die Resolution beschossen hatten. Aber so konnte es nicht weiter gehen. Ich trat näher zum Captain und senkte meine Stimme. Da gab es eine Frage, die ich zwar ungern stellte, aber doch stellen musste:
„Sollten wir das Feuer nicht erwidern?“
Der Captain gab mir recht und gab augenblicklich die notwendigen Befehle. Dabei nahm er wieder auf seinem Sessel Platz und dafür war ich dankbar. Denn langsam taten mir die Füsse weh von diesem ganzen Herumgestehe. Seit wir mit der Horizon die Resolution verlassen hatten, war ich wohl noch nie so lange gesessen oder gelegen, wie während meiner Zeit auf der Krankenstation. Doch das Sitzen wurde schnell zur Nebensache, denn Ricarda feuerte nicht, wie befohlen, auf eines der Kugelschiffe. Ich intervenierte
„Lieutenant?“
„Sir, verzeihen Sie, aber Richards ist etwas aufgefallen.“
Ma’am war die richtige Bezeichnung und vor allem auch anständig, schliesslich hatte ich sie angesprochen und nicht der Captain. Aber Höflichkeit gehörte wohl nicht zur Programmierung unserer Androiden. Der Bruder fuhr ungefragt weiter und setzte dort ein, wo seine Schwester aufgehört hatte:
„Das Explosionsmuster während des Angriffs auf die Station und auf die Horizon ist absolut identisch.“
„Dann benutzen sie zweimal dasselbe Angriffsverfahren!“, fuhr ich dazwischen ohne nachzudenken und dann auch noch unnötig aggressiv. Was war los mit mir? Sonst war ich nicht so aggressiv. Lag das etwa an den Kopfschmerzen? Wollte ich deswegen unbedingt auf diese Fremden schiessen, weil sie mir solche Schmerzen bereitet hatten? Ich hatte mich eigentlich nie für so nachtragend und rachedurstig gehalten. Oder lag das vielleicht daran, dass mich diese Fremden vor der Besatzung schwach dastehen liess und ich als Erste Offizierin eigentlich keine Schwäche zeigen wollte? Ich wusste es nicht. Ich wusste nur, ich wollte nicht nochmals solche Kopfschmerzen, und wenn wir das erreichen konnten, in dem wir diese Kugeln aus dem All pusteten, sollte mir das Recht sein.
„Unwahrscheinlich, Ma’am. Durch die eklatanten Größenunterschiede ist ein Beibehalten des Manövers nicht sinnvoll“, wenigstens kannte Richards etwas Höflichkeit und sprach mich korrekt an, wenn er mich schon korrigierte. Aber ich kam ja auch aus der Wissenschaft und nicht aus der Sicherheit. Etwas erleichtert stellte ich dann fest, dass auch Katché langsam die Geduld verlor:
„Und was wollen Sie uns damit sagen, Lieutenant?“
Und mit der Antwort auf diese Frage, kam der Androide endlich zum Kern der ganzen Sache:
„Ich vermute, es handelt sich um einen Kommunikationsversuch!“
Katché agierte weise und verlangte eine Begründung für diese Theorie, welche dann aber eigentlich nur daraus bestand, dass die Menschen früher morsten. Okay, ich wusste als Exobiologin, dass andere Rassen früher und teilweise auch heute noch, ähnlich kommunizierten, wie die Menschen es früher mit Morsen taten. Aber konnte dieses aggressive in mir, momentan einfach nicht abschalten. Das gefiel mir überhaupt nicht, denn ich war grundsätzlich lieber einmal zu wenig aggressiv als einmal zu aggressiv. Aber im Moment war die Gefahr gross, dass ich in einer delikaten Situation zu aggressiv reagieren konnte. Das bewies ich gleich aufs Neue:
„Selbst wenn es sich um einen Kommunikationsversuch handelt, so kann es sich dabei um das Diktieren von Kapitulationsbedingungen handeln.“
Der Captain schlug aber einen gemässigteren Weg ein. Die Androiden sollten herausfinden, was uns die Fremden sagen wollten, wenn sie denn kommunizierten. Wenig überraschend, sollten sich Richards und Ricarda dabei mit der Wissenschaft kurzschliessen. Das war mein Stichwort, denn ich hatte noch einen Ratschlag, den ich den beiden mit auf den Weg geben wollte:
„Beziehen Sie in Ihre Untersuchungen auch die Funksignale mit ein, welche Sie hatten abfangen können. Vielleicht können Sie da einen Zusammenhang erkennen.“
Die beiden Androiden bestätigten, dass sie verstanden hatten und machten sich dann an die Arbeit. Katché nickte mir kurz anerkennend zu für meinen Vorschlag und beugte sich dann zu mir rüber. Zeit für ein kurzes vertrauliches Führungsgespräch:
„Wir kommen so nicht weiter, wir müssen ein Aussenteam da rüberbringen.“
Ich konnte schon beinahe spüren, wie die Kopfschmerzen wieder zurückkamen. Nur schon beim Gedanken daran ein weiteres Aussenteam auf eines dieser Schiffe zu beamen. Da war so ein Surren unter der Stirn über dem rechten Auge. Ich bildete es mir sicher ein und doch war es da und schien mich bereits wieder von meinen Pflichten abzulenken. Mein Einwand war also wenig überraschend und half, dass das Surren nachliess:
„Aber das wird wieder dazu führen, dass die Kopfschmerzen zurückkehren.“
Doch Katché schien auf alles vorbereitet zu sein:
„Dann müssen wir irgendwie dafür sorgen, dass unser Aussenteam nicht entdeckt wird.“
„Sie meinen, so eine Art Stealth-Technologie für das Aussenteam?“
Genau so etwas schwebte Katché vor. Ich konnte es an seinen Augen sehen, als ich die Worte ausgesprochen hatte. Und ich durfte dann wohl als Warnsystem fungieren. Wenn ich wieder Kopfschmerzen bekam, waren wir aufgeflogen. Darauf hatte ich ja richtig Lust.
Ich war kurz davor, mich richtig darüber aufzuregen, aber dann hörte ich Advenas Stimme über die Komm. Vor allem aber erfasste ich den Sinn ihrer Worte und der faszinierte mich. Ein Teil des Schiffes, welches uns gerammt hatte, war stecken geblieben. Eine faszinierende Neuigkeit. Das war etwas für mich. Damit konnte ich mich etwas beschäftigen und hoffentlich mein aktuell aggressives Ich etwas beruhigen. Ich war nicht gern unnötig aggressiv. Es war dann weniger bedeutungsvoll, wenn man dann einmal wirklich aggressiv war…

=A= USS Horizon – Deck 9 – wissenschaftliches, technisches Labor „Das Loch“ – Zeitsprung =A=

Der Captain hatte mich nicht gerne ziehen lassen, aber er hat es getan. Während er jetzt die Stellung auf der Brücke hielt, durfte ich mir das Bruchstück des fremden Schiffes ansehen, welches in unserer Hülle stecken geblieben war. Auch Commander Advena liess sich dies nicht entgehen. Der einzige Nachteil, war die Arbeit im Raumanzug, aber das war für mich kein Problem. Ich hatte schon immer gerne im Raumanzug gearbeitet. Ich wusste nicht einmal wieso. Wie alle in der Grundausbildung, hatte ich mich zuerst davor gefürchtet, aber als ich dann im Anzug steckte, fand ich es nicht so schlimm, wie ich es befürchtet hatte, sondern es gefiel mir sogar. Wieso konnte ich bis heute nicht sagen.
„Commander“, begrüsste mich Advena, als ich neben sie an einen Untersuchungstisch trat. Sie hatten sich über etwas gebeugt, was sie untersuchte. Es schien ein Stück des fremden Schiffes zu sein, welches die Techniker aus dem Teilstück in unserer Hülle geschnitten hatten. Advena hatte angeordnet, dass auch diese Untersuchung in dem Korridor mit Vakuum stattfand, denn dieser Korridor entsprach so gleich auch einem Isolationslabor. Es bestand also keine Gefahr für die Horizon.
„Was haben Sie bis jetzt?“, fragte ich Advena, während ich neben sie trat, um mir das Fragment auch ansehen zu können.
„Sehen Sie selber“, lud mich die Chefingenieurin auch sogleich ein. Das Fragment wurde hell beleuchtete, aber die Lampen spiegelten sich nicht in der Oberfläche. Auch wir spiegelten uns nicht in der Oberfläche. Sie blieb glatt, glänzend und weiss. Ein strahlendes reines Weiss. Es nahm seine Umgebung wie überhaupt nicht war. Neben der fehlenden Spiegelung war auch keine Spur von Schatten zu erkennen. Es war einfach immer gleich weiss, als käme sein Licht von innen.
„Sie haben es also gesehen!“, stellte Advena fest, die mich eine Zeit lang beobachtet hatte. „Es ist faszinierend, aber noch nicht alles.“ Sie reichte mir einen Tricorder. „Scannen Sie das Fragment. Oder besser gesagt: Versuchen Sie es!“
Ich tat, wie mir geheissen und versuchte das Fragment mit dem Tricorder zu scannen, aber ich konnte es nicht erfassen. Ich empfing nur einige merkwürdige Messwerte.
„Sind das dieselben Messwerte, welche wir bereits vor dem Auftauchen des grossen Schiffes aus dem Patch, gescannt haben? Welche, nach unserer aktuellen Vermutung, für die getarnten Schiffe stehen?“, fragte ich Advena, obwohl ich die Antwort schon wusste.
„Genau.“
„Also, funktioniert die Tarnung immer noch, obwohl das Fragment vom Schiff getrennt ist“, stellte ich fasziniert fest. „Können Sie das replizieren?“, fragte ich sofort, denn so könnten wir vielleicht doch auf eines der Kugelschiffe gelangen, ohne dass ich wieder einen Anfall von Kopfschmerzen erlitt.
„Wie sollen wir das? Wir können es ja noch nicht einmal scannen. Die Wissenschaft versucht gerade mit der altmodischen Methode die Zusammensetzung der Hülle festzustellen, aber bisher konnten sie noch keinen bekannten Bestandteil finden.“
„Abgesehen davon, müssen wir die ganze Tarnung sowieso leicht abändern. Ihre eigene Tarnung würden die Fremden erkennen“, brachte sich plötzlich auch der Chefwissenschaftler ein, der über eine Kommverbindung von der Resolution zugeschaltet war. Sein Kopf prangte auf einem Bildschirm, der neben dem rausgeschnittenen Fragment stand. Ich schaute abwechselnd von Advena im Raumanzug zu Kendric auf dem Bildschirm. Die mussten schon etwas ausgebrütet haben:
„Ich sehe schon, Sie beide haben sich bereits einige Gedanken gemacht. Dann lassen Sie mal hören, haben Sie schon eine Idee, wie wir diese Technologie nutzen können, um unser Aussenteam zu tarnen?“
Cdo Jason Anthony Hawk
CO G-001 New Hope

Chars:
Cmdr Svetlana Fjodorowna Kirilenkova (DXO)
Lt Jason Anthony Hawk (SCI)
MCPO Mercury Hathaway (MED)

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