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RES – Cmdr S. Kirilenkova – XO – UPRG Log 02 – 12‘210.1380

Verfasst: Di 12. Apr 2011, 12:49
von JasonHawk
RES – Cmdr Svetlana F. Kirilenkova – XO – UPRG Log 02 – 12‘210.1380

Personen: ---
NPCs: Vanessa
Wörter: 782
Titel: Kleider machen Leute

=A= Starbase 98 Resolution – Deck 99 – Quartier Kirilenkova =A=

Der Spiegel zeigte mich. Mich als Ganzes. Vom Kopf bis zu den Füssen. Ich betrachtete mein Spiegelbild und fragte mich, was mein Outfit sagte. Normalerweise wusste ich das. Es gab das Outfit „Ich bin auf der Suche nach etwas ernstem“, das Outfit „Ich will bloss eine schneller Nummer“ in der Extremvariante auch als „Ich bin ein Flittchen und eine Schlampe“ bekannt, das Outfit „Ich bin vergeben und geniesse nur einen Abend mit Kolleginnen“ oder das Outfit „Ich will eigentlich gar nicht hier sein“, welches kaum zu unterscheiden war von „Haltet euch lieber fern von mir“. Wie gesagt, kannte ich diese Outfits, aber das bezog sich eigentlich nur auf gemischte Clubs und auf jagende Männer. Wie das bei Frauen war, die Frauen jagten, wusste ich nicht. Das war für mich absolutes Neuland. Heute Abend wollte ich vor allem sagen: „Ich bin nur mit einer Kollegin unterwegs und habe kein Interesse an sexuellen Kontakten“. Was ich überhaupt nicht sagen wollte, war „Ich bin neu hier und habe keine Ahnung, ob das das Richtige ist für mich“. Ich war mir sicher, dass mein Gesicht und mein sonstiges Auftreten, dies schon zur Genüge sagten und da musste ich es nicht noch mit meinen Kleidern ausdrücken.
Ich trug eine blaue Jeans. Dazu ein neutrales ebenfalls blaues, aber etwas helleres, ärmelloses Top. Dazu trug ich schwarze Stiefel mit Absätzen, die zwar bis kurz unter die Knie reichten, aber ich hatte die Jeans darüber gezogen. Ich hoffte, dieses Outfit sagte in etwa, was ich wollte, das es sagte.

=A= Starbase 98 Resolution – Deck 200 – Hauptpromenade – leicht später =A=

Vanessa und ich hatten abgemacht, dass wir uns vor ihrem Laden trafen. Ich war etwas zu früh dran und während ich so vor ihrem Laden stand, dachte ich, wie dumm ich eigentlich war. Ich hatte mir fast den ganzen Tag den Kopf zerbrochen und mich gefragt, was ich anziehen sollte. Dabei wäre es so einfach gewesen. Ich hätte einfach Vanessa fragen können. Sie hatte ja einen Kleiderladen und hätte mir sicher geholfen, das richtige Outfit zu wählen. Hoffentlich verzog sie nicht gleich das Gesicht, wenn sie mich sah. Sonst würden wir dann doch nochmal einen Umweg in mein Quartier machen, denn ich wollte nicht, dass sie mir etwas aus ihrem Laden gab und dies dann allenfalls auch noch als Geschenk…
Das Warten war doof. Ich war so schon nervös genug, obwohl es objektiv betrachtet eigentlich gar keinen Grund dafür gab. Das Warten führte natürlich dazu, dass ich noch nervöser wurde. Es gab mir noch mehr Zeit darüber nachzudenken. Darüber zu grübeln, ob ich das Richtige machte. So kam es, dass, je länger ich wartete, ich mir desto mehr einredete, besser nicht in diesen Club zu gehen.
Bevor ich es mir allerdings gänzlich ausgeredet hatte, kam Vanessa. Sie warf mich gleich noch mehr aus der Bahn mit ihrem Auftritt. Vanessa trug ein schwarzes Kleid. Es betonte ihren Körper und da es ziemlich kurz war, liess es ihre Beine umso länger erscheinen. Ihr langes Haar trug sie offen und es fiel auf ihre Schultern, die dank feinen Trägern das Kleid trugen. An den Füssen trug sie schwarze High Heels, die mit einigen wenigen Riemen an ihren Füssen hielten und so praktisch ihre ganzen Füsse zu sehen waren. Dazu war sie leicht geschminkt.
„Jetzt fühle ich mich total underdressed…“, brachte ich statt einer Begrüssung hervor.
„Du bist genau richtig gekleidet. Ich ziehe die Blicke auf mich. Die anderen Frauen baggern mich an, wobei ich jedes Mal dankend ablehnen kann, da ich ja in Begleitung bin. In der Zwischenzeit kannst du dir das Ganze in Ruhen einmal ansehen.“
Vanessa lächelte mitfühlend. Eine Freundin, wie sie war genau das, was ich in dieser Situation brauchte. Zum Glück hatte ich sie gefunden. Ich suchte wieder den Augenkontakt und erwiderte ihr Lächeln, wenn auch nur zaghaft.
„Danke.“
„Dann also los“, sagte Vanessa vor Tatendrang sprühend und bot mir ihren Arm an.

Vor dem Club blieb ich nochmals stehen. Ich fühlte mich immer noch unsicher und klammerte mich regelrecht an Vanessas Arm. Wahrscheinlich zu fest, denn sie fragte dann auch:
„Alles in Ordnung, Svetlana?“
„Ich hab noch zwei Bitten an dich.“
„Ja?“
„Lass mich da drin bitte nicht alleine und es gibt nur Synthehol für mich! Rede es mir aus, wenn ich richtigen Alkohol trinken will.“
„Ich verspreche dir beides. Und jetzt los. Nicht dass uns noch jemand hier sieht.“
Daran hatte ich gar nicht mehr gedacht, dass uns jemand sehen konnte. Verstohlen schaute ich nochmals über die Schulter, ob ich jemanden sah, aber da war niemand. Trotzdem blieb die Angst. Die Angst, dass Sturm sah, dass ich diesen Club betrat. Wer wusste, was er mit dieser Information anfangen würde…