DRW-Lt.Cmdr. Val Advena-CTO-RPG Log1-12225.0970
Verfasst: Mi 27. Apr 2011, 08:43
Personen: Penvera, Doran
Thema: Sonderbar
Wörter: 1.092
„Penvera und Doran, stellen Sie die Energieversorgung wieder her! Hernandez und T’Klav, Sie halten die Lebenserhaltung so lange am Leben!“ Ich hatte kein Bedürfnung, in einen Schutzanzug zu kriechen und mit globigen, behandschuhten Fingern arbeiten zu müssen. Soweit wir nach den ersten Scans feststellen konnten, bewegten wir uns selbst bei der Notenergie schon im roten Bereich und da nie etwas so funktionierte, wie man er gern hätte, gab ich mich gar nicht erst dem Gedanken hin, dass wir die Energieversorung einfach wieder anstellen könnten.
Das Flackern machte mich wahnsinnig. Das tat es immer. Bis heute hatte ich nicht verstanden, warum bei Problemen in der Energieversorgung immer die Leuchtkörper flackern mussten und damit den Eindruck vermittelten, als könnten Sie sich nicht entscheiden, ob sie nun Energie hatten oder nicht.
„Und schaltete diese Lampen ab!“, bellte ich unbestimmt in den Raum. Irgendjemand würde sich darum kümmern und es war mir egal, wer das tat. Dann trat ich an eine Konsole, die den Eindruck vermittelte, noch heil zu sein und aktivierte sie. Das Display blieb dunkel und mit einem enttäuschten Blick auf die einzige noch vorhandende Konsole in diesem Raum (aus der noch immer leichte Qualmwölkchen stiegen), nahm ich meinen Trikorder.
Der Maschinenraum verdiente kaum den Namen eines solchen. Ausser den zwei Konsolen befand sich nichts in dieser Kammer. Der Reaktor war nur durch eine Röhre erreichbar, in der man nicht einmal aufrecht gegen konnte. Die Kühlsysteme befanden sich auf der anderen Seite, so dass man in diesem Gefängnis extremste Strecken zurücklegen musste, um einfachste Sachen am Laufen zu halten. Ich steckte den Kopf in den Zugang zum Reaktor, als ich eine Präsenz hinter mir spürte. Ich sah mich um und sah Penvera hinter mir stehen. Er sagte kein Wort, reichte mir ein Padd und blieb auch noch stehen, als würde er sofort einen Kommentar von mir erwarten. Sein Timing erforderte definitiv noch einen Feinschliff.
Ich presste die Lippen aufeinander, nahm das Padd entgegen und wartete. Eigentlich wäre er an der Reihe, mir eine kurze Zusammenfassung zu geben und mir die Entscheidung zu vereinfachen, ob ich das Padd wirklich lesen wollte oder nicht, aber er blieb stumm und nötigte mich damit, das Display zu aktivieren und den Inhalt selbst zu studieren. Er hatte eine Zusammenstellung der Schäden im Energieversorgungssystem entworfen. Wie erwartet waren 80 % aller Energieverteiler ohne Energie, die sie verteilen konnen. Sonderbarerweise schienen sie intakt, eine Überladung konnte also ausgeschlossen werden. Ausserdem wies der Reaktor auf den ersten Blick keinerlei Schaden auf. Ich legte die Stirn in Falten, sah Penvera an und legte den Kopf schief. Noch immer begegnete er mir mit Schweigen und so entschied ich mich, dass Spiel auf seine Weise eine kleine Weile fortzuführen. Also reichte ich ihm das Padd, nickte und drehte mich um, um meinen Gang zum Herzstück fortzusetzen.
„Commander?“, hörte ich seine Stimme und ein Grinsen, welches er zum Glück nicht sehen konnte, huschte über mein Gesicht. Der Moment, dass die Spielregeln geändert wurden, war schneller gekommen, als ich gehofft hatte. Wieder drehte ich mich um und setze mich an den Rand der Röhre, sah ihn an und wartete. Er schien verwirrt. Ich wartete weiter.
„Was halten Sie davon?“, fragte er schließlich.
„Die Energieverteiler und der Reaktor scheinen intakt“, gab ich ihm die Zusammenfassung, die ich eigentlich von ihm erwartet hatte. „Trotzdem geht uns die Energie aus“, sagte ich und zuckte mit den Schultern. Wieder setzte Schweigen ein und ich fassten den Entschluss, die Schulstunde schnellstmöglich zu beenden.
„Lieutenant“, begann ich. „Sie haben einen beeindruckenden Lebenslauf und soweit ich weiss haben Sie auf der Britannia sehr gute Arbeit geleistet. Warum führen Sie das nicht einfach so fort?“ Vermittelte ich denn den Eindruck, dass ich meine Kollegen unterdrückte? Ihnen die Entscheidungen abnahm? Bevormundete?
„Kümmern Sie sich um die Energieversorung. Halten Sie mich auf dem Laufenden und ich würde mich freuen, wenn Sie mich konsultieren, bevor Sie schwerwiegende Entscheidungen treffen. Ansonsten.....“ Ich hob die Hände, Handflächen nach außen. „Tun Sie einfach, was Sie auf der Britannia getan haben.“ Er stand noch immer wie angewurzelt da. Wuchsen Selki am Boden fest, wenn sie sich lange nicht bewegten? Vielleicht brauchte er noch ein klein wenig Eingewöhnung.
„Kommen Sie mit!“, sagte ich schließlich und deutete auf den Wartungsschacht. „Wir sehen uns das Baby mal aus der Nähe an und versuchen, herauszufinden, was mit der Verdauung nicht klappt.“
„Ma’am?“
Diesmal musste ich lachen. „Die Energieversorgung. Schon vergessen?“
„Wie Sie meinen!“
Wenigstens konnte man in diesem Kabuff aufrecht stehen. Der Reaktor erinnerte an ein Relikt aus dem letzten Jahrhundert und allein der Umstand, dass offenbar sehr selten Techniker am Werk waren (so wie es aussah hatte ihn einer eingebaut und seitdem nicht mehr berührt) ließ ihn noch immer wie „neu“ aussehen. Zumindest vom Material her. Das Design war veraltete und auch fehlende Kratzer konnten darüber nicht wegtäuschen. Die Sternenflotte hielt offenbar nicht viel davon, neueste Technik an Forschungsstationen zu verschwenden, die eh nichts anderes taten, als zu existieren. Ich atmete tief durch und begann damit, das Teil zu scannen.
„Die Steuereinheiten sind in Ordnung“, hörte ich Penvera. Er steckte den Trikorder weg und ließ seine Finger über die Kontrollen gleiten. Alles blieb dunkel und so holte er den Trikorder erneut hervor und öffnete die Abdeckung.
„Das System startet nicht. Ich werde versuchen, mithilfe des Trikorders eine Fehlerdiagnose durchzuführen.“
Ich nickte anerkennend. Offenbar lernte er schnell mit der neuen „Freiheit“ zu leben.
„Das kann eine Weile dauern“, fügte er hinzu.
Ich aktivierte den Kommunikator.
„Advena an Doran“
„Bin ganz Ohr.“
„Wir müssen eine Simulation laufen lassen, um zu sehen, wo der Fehler ist. Laut unseren Anzeigen ist der Reaktor intakt, trotzdem verlieren wir die Energie, bevor sie irgendwo ankommt. Lieutenant Penvera ist gerade dabei, die Daten auszulesen. In der Zwischenzeit sollten wir die Tracer vorbereiten um den Fehler zu lokalisieren.“
„Verstanden.“
„Und Amanda?“, setze ich nach.
„Ja?“
„Nimm nicht wieder die Nanosonden. Das Zeug wieder aus den Systemen zu entfernen ist eine Heidenarbeit. Wir versuchen erst die Standardvariante.“
„Meinetwegen.“
Ich deaktivierte die Verbindung und ich wusste genau, dass Amanda sauer auf mich war. Sie spielte gern mit den Nanosonden, eine Faszination, die ich nur begrenzt teilte. Es war unbestritten, dass diese als Tracer am besten funktionierten. Man brachte sie in das Verteilersystem und folgte ihrer Spur mithilfe eines einfachen technischen Spielzeuges. Doch leider war die Fehlerquote aufgrund der „Intelligenz“, welche ich den Sonden gern andichtete, zu gross. Sie fanden oftmals einen Weg am Problem vorbei, was in dieser Situation nicht hilfreich war. Ausserdem setzten sie sich auch gern einmal ab und ließen sich suchen. Ich würde sie erst einsetzen, wenn wir mit allem anderen scheiterten.
Thema: Sonderbar
Wörter: 1.092
„Penvera und Doran, stellen Sie die Energieversorgung wieder her! Hernandez und T’Klav, Sie halten die Lebenserhaltung so lange am Leben!“ Ich hatte kein Bedürfnung, in einen Schutzanzug zu kriechen und mit globigen, behandschuhten Fingern arbeiten zu müssen. Soweit wir nach den ersten Scans feststellen konnten, bewegten wir uns selbst bei der Notenergie schon im roten Bereich und da nie etwas so funktionierte, wie man er gern hätte, gab ich mich gar nicht erst dem Gedanken hin, dass wir die Energieversorung einfach wieder anstellen könnten.
Das Flackern machte mich wahnsinnig. Das tat es immer. Bis heute hatte ich nicht verstanden, warum bei Problemen in der Energieversorgung immer die Leuchtkörper flackern mussten und damit den Eindruck vermittelten, als könnten Sie sich nicht entscheiden, ob sie nun Energie hatten oder nicht.
„Und schaltete diese Lampen ab!“, bellte ich unbestimmt in den Raum. Irgendjemand würde sich darum kümmern und es war mir egal, wer das tat. Dann trat ich an eine Konsole, die den Eindruck vermittelte, noch heil zu sein und aktivierte sie. Das Display blieb dunkel und mit einem enttäuschten Blick auf die einzige noch vorhandende Konsole in diesem Raum (aus der noch immer leichte Qualmwölkchen stiegen), nahm ich meinen Trikorder.
Der Maschinenraum verdiente kaum den Namen eines solchen. Ausser den zwei Konsolen befand sich nichts in dieser Kammer. Der Reaktor war nur durch eine Röhre erreichbar, in der man nicht einmal aufrecht gegen konnte. Die Kühlsysteme befanden sich auf der anderen Seite, so dass man in diesem Gefängnis extremste Strecken zurücklegen musste, um einfachste Sachen am Laufen zu halten. Ich steckte den Kopf in den Zugang zum Reaktor, als ich eine Präsenz hinter mir spürte. Ich sah mich um und sah Penvera hinter mir stehen. Er sagte kein Wort, reichte mir ein Padd und blieb auch noch stehen, als würde er sofort einen Kommentar von mir erwarten. Sein Timing erforderte definitiv noch einen Feinschliff.
Ich presste die Lippen aufeinander, nahm das Padd entgegen und wartete. Eigentlich wäre er an der Reihe, mir eine kurze Zusammenfassung zu geben und mir die Entscheidung zu vereinfachen, ob ich das Padd wirklich lesen wollte oder nicht, aber er blieb stumm und nötigte mich damit, das Display zu aktivieren und den Inhalt selbst zu studieren. Er hatte eine Zusammenstellung der Schäden im Energieversorgungssystem entworfen. Wie erwartet waren 80 % aller Energieverteiler ohne Energie, die sie verteilen konnen. Sonderbarerweise schienen sie intakt, eine Überladung konnte also ausgeschlossen werden. Ausserdem wies der Reaktor auf den ersten Blick keinerlei Schaden auf. Ich legte die Stirn in Falten, sah Penvera an und legte den Kopf schief. Noch immer begegnete er mir mit Schweigen und so entschied ich mich, dass Spiel auf seine Weise eine kleine Weile fortzuführen. Also reichte ich ihm das Padd, nickte und drehte mich um, um meinen Gang zum Herzstück fortzusetzen.
„Commander?“, hörte ich seine Stimme und ein Grinsen, welches er zum Glück nicht sehen konnte, huschte über mein Gesicht. Der Moment, dass die Spielregeln geändert wurden, war schneller gekommen, als ich gehofft hatte. Wieder drehte ich mich um und setze mich an den Rand der Röhre, sah ihn an und wartete. Er schien verwirrt. Ich wartete weiter.
„Was halten Sie davon?“, fragte er schließlich.
„Die Energieverteiler und der Reaktor scheinen intakt“, gab ich ihm die Zusammenfassung, die ich eigentlich von ihm erwartet hatte. „Trotzdem geht uns die Energie aus“, sagte ich und zuckte mit den Schultern. Wieder setzte Schweigen ein und ich fassten den Entschluss, die Schulstunde schnellstmöglich zu beenden.
„Lieutenant“, begann ich. „Sie haben einen beeindruckenden Lebenslauf und soweit ich weiss haben Sie auf der Britannia sehr gute Arbeit geleistet. Warum führen Sie das nicht einfach so fort?“ Vermittelte ich denn den Eindruck, dass ich meine Kollegen unterdrückte? Ihnen die Entscheidungen abnahm? Bevormundete?
„Kümmern Sie sich um die Energieversorung. Halten Sie mich auf dem Laufenden und ich würde mich freuen, wenn Sie mich konsultieren, bevor Sie schwerwiegende Entscheidungen treffen. Ansonsten.....“ Ich hob die Hände, Handflächen nach außen. „Tun Sie einfach, was Sie auf der Britannia getan haben.“ Er stand noch immer wie angewurzelt da. Wuchsen Selki am Boden fest, wenn sie sich lange nicht bewegten? Vielleicht brauchte er noch ein klein wenig Eingewöhnung.
„Kommen Sie mit!“, sagte ich schließlich und deutete auf den Wartungsschacht. „Wir sehen uns das Baby mal aus der Nähe an und versuchen, herauszufinden, was mit der Verdauung nicht klappt.“
„Ma’am?“
Diesmal musste ich lachen. „Die Energieversorgung. Schon vergessen?“
„Wie Sie meinen!“
Wenigstens konnte man in diesem Kabuff aufrecht stehen. Der Reaktor erinnerte an ein Relikt aus dem letzten Jahrhundert und allein der Umstand, dass offenbar sehr selten Techniker am Werk waren (so wie es aussah hatte ihn einer eingebaut und seitdem nicht mehr berührt) ließ ihn noch immer wie „neu“ aussehen. Zumindest vom Material her. Das Design war veraltete und auch fehlende Kratzer konnten darüber nicht wegtäuschen. Die Sternenflotte hielt offenbar nicht viel davon, neueste Technik an Forschungsstationen zu verschwenden, die eh nichts anderes taten, als zu existieren. Ich atmete tief durch und begann damit, das Teil zu scannen.
„Die Steuereinheiten sind in Ordnung“, hörte ich Penvera. Er steckte den Trikorder weg und ließ seine Finger über die Kontrollen gleiten. Alles blieb dunkel und so holte er den Trikorder erneut hervor und öffnete die Abdeckung.
„Das System startet nicht. Ich werde versuchen, mithilfe des Trikorders eine Fehlerdiagnose durchzuführen.“
Ich nickte anerkennend. Offenbar lernte er schnell mit der neuen „Freiheit“ zu leben.
„Das kann eine Weile dauern“, fügte er hinzu.
Ich aktivierte den Kommunikator.
„Advena an Doran“
„Bin ganz Ohr.“
„Wir müssen eine Simulation laufen lassen, um zu sehen, wo der Fehler ist. Laut unseren Anzeigen ist der Reaktor intakt, trotzdem verlieren wir die Energie, bevor sie irgendwo ankommt. Lieutenant Penvera ist gerade dabei, die Daten auszulesen. In der Zwischenzeit sollten wir die Tracer vorbereiten um den Fehler zu lokalisieren.“
„Verstanden.“
„Und Amanda?“, setze ich nach.
„Ja?“
„Nimm nicht wieder die Nanosonden. Das Zeug wieder aus den Systemen zu entfernen ist eine Heidenarbeit. Wir versuchen erst die Standardvariante.“
„Meinetwegen.“
Ich deaktivierte die Verbindung und ich wusste genau, dass Amanda sauer auf mich war. Sie spielte gern mit den Nanosonden, eine Faszination, die ich nur begrenzt teilte. Es war unbestritten, dass diese als Tracer am besten funktionierten. Man brachte sie in das Verteilersystem und folgte ihrer Spur mithilfe eines einfachen technischen Spielzeuges. Doch leider war die Fehlerquote aufgrund der „Intelligenz“, welche ich den Sonden gern andichtete, zu gross. Sie fanden oftmals einen Weg am Problem vorbei, was in dieser Situation nicht hilfreich war. Ausserdem setzten sie sich auch gern einmal ab und ließen sich suchen. Ich würde sie erst einsetzen, wenn wir mit allem anderen scheiterten.