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DRW – Cmdr S. Kirilenkova – XO – RPG 3 Log 03 – 12‘232.2375

Verfasst: Mi 4. Mai 2011, 22:45
von JasonHawk
DRW – Cmdr Svetlana F. Kirilenkova – XO – RPG 3 Log 03 – 12‘232.2375

Personen: Melvin Penvera, Lucinda Grigori, Manu Katché, AT
NPCs: Gary Mitchell
Wörter: 1‘225
Titel: Feuchtgebiete

=A= Darwin-Forschungsstation – Computerkern =A=

Ach, du meine Güte!
Aus dem Alter war ich doch raus!
Wie peinlich war das denn?
Plötzlich war es in meinem Schritt feucht geworden…
Irgendwie realisierte ich doch, dass die Feuchtigkeit in meiner Hose nicht von innen kam, sondern von aussen. Mein Blick fiel auf die beiden Pacificianer, welche neben mir standen. Das weibliche Exemplar dieser Spezies, Lieutenant Lucinda Grigori, hielt eine Hand seltsam an ihre Seite gepresst und an der Hand und dem Anzug entlang lief Wasser zu Boden.
Ich wusste genau, wieso ich mich in der Gegenwart der Pacificianer nicht wohl fühlte. Man musste immer damit leben, nass zu werden und statt, dass man sich darum kümmern konnte, trockene Kleider anzuziehen, musste man irgendwie dafür sorgen, dass die Pacificianer nicht erstickten, weil sie kein Wasser mehr hatten, um zu „atmen“. Und wenn es eine Frau traf, die nass wurde, dann konnte man darauf gehen, dass die Männer keine Zeit hatten, um der Frau zu helfen, das Leben des Pacificianer zu retten, da sie auf Frau starrten, deren nasse Kleider an ihrem Körper klebten. Wo in dieser Beziehung die grosse Weiterentwicklung der männlichen Menschheit in den letzten Jahrhunderten sein sollte, war mir ein Rätsel. Plötzlich malte der primitive Kopf dieser Primaten das Bild eines Wet-T-Shirt-Contests. Übrigens hatten die meistgebrauchten Holodeck-Programme alle einen erotischen Unterton. Von dem Prinzen, der sich am Strand von knapp bekleideten Schönheiten bezirzen liess, bis zu regelrechten Pornos.
Wie so oft in den letzten Wochen und Monaten fragte ich mich, ob ich mich überhaupt kannte. Nie hätte ich es für möglich gehalten, dass eine Person, meine Einstellung so dermassen verändern konnte. Aber es war geschehen. Micheal hatte mich tatsächlich dazu gebracht, dass ich mit Männern wirklich gar Nichts mehr anfange konnte und nur noch schlechtes sah. Nicht nur, dass er mich das Ufer wechseln liess, sondern er liess mich die Männer hass… Nein, nicht hassen, verabscheuen, war das treffendere Wort. Michael hasste ich allerdings!
Es war ein Wunder, dass sich diese Einstellung noch nicht auf meine Arbeit ausgewirkt hatte, wenn ich bedachte, dass der Captain ja auch ein Mann war. Bei den Führungsoffizieren ging es noch. Technik und Medizin wurden von einer Frau geleitet, Richards von der Sicherheit war kein Mann, sondern eine Maschine, das war praktisch gleich gut, wie eine Frau, und Kendric von der Wissenschaft… hm… er war zwar ein Mann… aber irgendwie auch nicht.
Aber vor mir standen diese zwei Pacificianer und sie sprachen miteinander in ihrer eigenen Sprache und irgendwie klang es nicht gerade freundlich. Da ich gerade nicht sonderlich gut auf die beiden zu sprechen war, wegen meiner feuchten Hose, welche so äusserst peinlich aussah (ich wollte mir gar nicht ausmalen, was Advena vielleicht dachte, die mich ja auch schon dabei ertappt hatte, dass ich sie angestarrt hatte), verdonnerte ich Sie zu einer gemeinsamen Aufgabe:
„Lieutenant, Ensign, Sie beide werden jetzt zusammen diesen Anzug dicht kriegen. Hier hängen auf der ganzen Station lose EPS-Leitungen herum und Elektrizität und Wasser verstehen sich nicht gerade sonderlich gut. Ich will keinen grillierten Fisch als Zwischenverpflegung!“
Beide nuschelten ein „Aye, Ma’am!“ und verzogen sich dann aus meinem Blickfeld. Ich stand dafür alleine da und schaute an mir runter. Toll! Wie ein Kind, welches das erste Mal ohne Windeln, es doch nicht hatte halten können. Ich brauchte eine Toilette. Zum Glück waren die beiden Pacificianer schon weg, denn wenn ich bedachte, was jetzt noch auf mich zu kam, stieg mein Ärger auf die beiden gleich noch etwas.
„Mister Mitchell, wo ist die nächste Toilette?“
„Erns…!“
Jetzt hatte ich den verborten Techniker doch noch dazu gebracht, sich ablenken zu lassen und aufzuschauen. Seine Frage, ob es mir ernst sei, blieb ihm im Hals stecken, als er mich angesehen hatte. Mist! Das bedeutete, dass die feuchten Flecken, die auf schwarzen Stoff eigentlich nicht so gut zu sehen waren, eben doch gut zu erkennen waren, auch in dem trüben Licht, welches um den Computerkern immer noch herrschte, weil das Schiff, die Drohne uns noch immer Energie abzwackte.
„Nehmen Sie die zweite Tür links nach dem Raum mit dem unbekannten Schiff. Im Korridor den zweiten Korridor, der nach links wegführt und darin die zweite, nein halt, das sind die Männer, die dritte Tür auf der rechten Seite.“
„Danke.“

=A= Darwin-Forschungsstation – Toilette – kurz darauf =A=

Ich schaute mir die Sauerei im Spiegel vor mir an und sah dabei wirklich doof aus. Das Becken nach vorne gereckt und die Taschenlampe zwischen den Zähnen, weil hier auf der Toilette natürlich kein Licht brannte. Das Wasser war wirklich leicht zu sehen, auch auf dem schwarzen Stoff der Uniformhose. Irgendetwas war in diesem Wasser, weshalb es leicht zu sehen war. Diese Pacificianer!
Zum Glück sahen die Hygienevorschriften auf Schiffen und Stationen der Sternenflotte vor, dass Toiletten auch heute noch richtiges WC-Papier hatten. Das war genau für den vorliegenden Fall, dass die Energie ausfiel und man eben doch sein Geschäft verrichten musste. Klar, das Geschäft blieb, wo es war, aber der Verrichter konnte sich frisch geputzt wieder an die Arbeit machen. Vielleicht war es ja ein Techniker, der dafür sorgen musste, dass auch die Toiletten wieder einwandfrei funktionierten.
Zuerst nahm ich WC-Papier und wollte damit die Hose trocknen. Darüber reiben war aber eine dumme Idee. Aus zwei Gründen, einerseits gab es weisse Papierfusel auf die Hose und andererseits breitet sich mir in dieser Gegend ein wohliges Gefühl aus, aber dafür hatte ich jetzt (leider) keine Zeit. Da reiben nicht funktionierte, versuchte ich es damit, das WC-Papier aufzudrücken, damit es das Wasser aufsaugte. Auch eine doofe Idee. Es war ein unangenehmes Gefühl, mir den nassen Stoff auf die Haut zu drücken. Ich hatte nicht gerne nassen Stoff auf meiner Haut. Am Schluss zog ich die Hose aus und Wand sie aus. Danach versuchte ich nochmals mit dem Papier etwas die Hose zu trocknen. Als es nicht besser ging, trocknete ich mir auch noch die Haut, welche sich feucht anfühlte und zog die Hose wieder an. Es war noch nicht perfekt, aber es musste genügen. Wenn ich wieder auf der Horizon war, konnte ich in meinem Quartier eine frische Hose anziehen.

=A= Darwin-Forschungsstation – Computerkern – Zeitsprung =A=

„Katché an Kirilenkova! Das Schiff hat die Station verlassen und ist auf Warp gegangen. Wir nehmen die Verfolgung auf. Sie bleiben zurück! Wir holen Sie später wieder ab!“
Danach war der Kanal wieder geschlossen. Die Horizon wahrscheinlich ebenfalls auf Warp gesprungen und somit eine Kommunikation nicht möglich, weil die Horizon ruck zuck ausserhalb der Reichweite der Kommunikatoren war.
Ich schaute die anderen Mitglieder des Aussenteams an, die noch beim Computerkern waren. Allerdings war das nur eine Minderheit und ich musste alle informieren. Allen voran Advena, die zu tun hatte:
„Kirilenkova an Aussenteam und Mitchell. Die Horizon hat die Verfolgung des Schiffes aufgenommen und uns auf der Darwin-Station zurückgelassen. Bringen Sie primär die Lebenserhaltung und die Krankenstation zum Laufen“, denn es gab immer noch drei verletzte Mitglieder der Darwin-Besatzung, zwei Wissenschaftler und ein Mediziner, deren Leben unsere Horizon-Mediziner nun ohne ebendiese Horizon retten mussten. Und da die Horizon jetzt weg war, wurde die Lebenserhaltung noch wichtiger, denn ich hatte nicht vor diese Station über die Rettungskapseln zu verlassen. Aber mit primären Aufgaben war es nicht getan: „sekundär die Schilde und die Kommunikation!“ Dann deaktivierte ich meinen Kommunikator und ging auf die nächste Tür zu, die vom Computerkern wegführte, dabei sagte ich zu mir selber: „Und ich suche mir jetzt erst einmal eine frische Hose!“