ERE-Lt.Cmdr. Val Advena-CTO-RPG Log5-12238.1358
Verfasst: Di 10. Mai 2011, 12:36
Personen: Penvera
Thema: Suchhunde
Wörter: 867
Ich schob einen Palmwedel beiseite und öffnete die Tür, die sich dahinter verbarg. Ich musste zugeben, es handelte sich um ein lauschiges Plätzchen, welches sich die Admiralstochter für ihre Studien ausgesucht hatte. Die Luft roch erdig und das allgegenwärtige Grün ließ jede Art von Technik, die sich auf diesem Planeten befand, zweitrangig erscheinen. Selbst der Arbeitsplatz der Zielperson war derart in die Umgebung integriert, dass wir erst mit Hilfe eines der Einwohner den Zugang gefunden hatten. Der Raum, der sich hinter der Tür eröffnete, erinnerte an ein Quartier auf einem Raumschiff. Eine Konsole stand in der Mitte, Padds lagen wahllos verteilt herum und die Wände waren tapeziert mit getrockneten Blättern und Ästen.
„Biologin war sie, oder?“, blubberte Penvera hinter mir und hob seinen Trikorder.
„Soweit ich weiss“, antwortet ich und aktivierte die Konsole. Das Bild eines Wasserfalls erschien auf dem Display und eine Männerstimme forderte die Eingabe eines Passwortes. Es war sonderbar, das Terminal in einer solchen Tonlage sprechen zu hören, war es doch Standard, dass die Tonlage des Computers der Stimme einer Frau weitaus näher lag. Wahllos tippte ich einige Befehle ein, die natürlich zum erwarteten Resultat führten: Die Konsole verweigerte mir den Zugriff.
„Ich möchte Sie bitten, nichts anzufassen!“, hörte ich die Stimme der Sicherheit sprechen und ich trat beiseite, um der ‚Spurensicherung‘ nicht im Weg zu stehen. Mit geübter Detailverliebtheit stellten sie das Quartier auf den Kopf, ohne dabei ein Chaos zu hinterlassen. Hin und wieder wurden Proben (vielleicht Haare?) gesichert und für spätere Versuche mitgenommen. Nach einer gefühlten halben Stunde nickte mir der Leiter der Sicherheitstruppe zu und ich trat erneut an die Konsole.
Ich hatte Penveras Akte nicht auswendig gelernt, wusste nicht, wo seine technischen Stärken lagen. Mit einem Seitenblick widerstand ich dem erneuten Drang, eine neue zufällige Kombination einzugeben und widmete mich stattdessen dem Replikator. Die Anzeigen deuteten auf eine sehr einseitige Ernährung hin und es wunderte mich, dass die Bewohnerin von der Möglichkeit überhaupt Gebrauch machte, wo doch Obst und Gemüse im Überfluss direkt vor der Haustür wucherten.
Nach dem Replikator war die Kommkonsole dran. Da ich hier nicht auf Schwierigkeiten stieß, richtete ich mich ‚häuslich‘ ein und ließ mich davor nieder. Die Komm-Logs waren sauber geordnet. Jeden Tag war eine Kommunikation mit Admiral Catrall, fast immer zur gleichen Zeit verzeichnet. Manchmal sogar öfter. Seit drei Tagen absolute Funkstille. Sie hatte also nicht nur ihren Vater nicht mehr kontaktiert, sondern überhaupt niemanden mehr. Ob sie nicht wollte oder nicht in der Lage war, ließ sich mit meinen derzeitigen Erkenntnissen noch nicht sagen. Das Quartier sah nicht so aus, als hätte es jemand durchwühlt. Auch Kampfhandlungen waren zumindest nicht offensichtlich. Nicht ein Stuhl war umgeworfen.
„Lieutenant.“ Ich sah mich nach Penvera um und fand ihn vor der Konsole, die ich so stiefmütterlich liegen gelassen hatte. Er sah zu mir auf und ich musste Grinsen.
„Hat sich erledigt“, sagte ich, da er ja eh schon tat, worum ich ihn hatte bitten wollen. „Machen Sie weiter.“
„Ma’am?!“ Ich sah den Erevalesen an, der in der Tür stand und nahm einfach mal frech an, dass er mich hatte ansprechen wollen.
„Sind Sie die Sprecherin Ihrer Gruppe?“, fragte er.
„Ich bin die .....“ Ich schaute mich um. So, wie es den Anschein hatte, war ich hier im Raum die Ranghöchste. „....ja, ja, so könnte man es sagen.“
„Haben Sie schon etwas gefunden?“
Der Typ kam aber schnell zur Sache. „Nein“, gab ich zu. „Und das wird vermutlich noch eine Weile in Anspruch nehmen. Sagen Sie, existieren öffentliche Kommunikationseinrichtungen?“
„Wie meinen Sie dass?“
„Naja, wenn ich mit der Aussenwelt kommunizieren will und.....“ Ich deutete auf das Komm-Terminal „Es funktioniert nicht. Bestehen andere Möglichkeiten der Kontaktaufnahme?“
„Alle Nachrichten gehen durch den Zentralspeicher. Eine direkte Kommunikation ist nicht möglich.“
Ich spürte, wie er mich verlor. „Wie meinen Sie dass?“
„Wenn Sie mit Aussenwelt kommunzieren wollen, müssen Sie das der Zentralen Kommunikationseinheit anmelden. Man stellt dann die Möglichkeit eines Direktkontaktes her.“
„Wenn ich Sie recht verstehe, kann ich nicht ‚rauswählen‘?“
Er legte den Kopf schief.
„Wir verteilen die Kapazitäten. Wenn wir genügend haben, kann der Direktkontakt sofort hergestellt werden.“
„Werden die Leitungen überwacht?“ Ich hätte den Sicherheitsfisch mit Blicken töten können. Auch wenn mir selbst diese Frage auf der Zunge lag, war ich in dem Gespräch bei weitem noch nicht an dem Punkt, an dem ich eine solche Frage selbst gestellt hätte. Ich setzte einen entschuldigenden Blick auf, ließ aber meinem Gesprächspartner gegenüber erkennen, dass auch ich eine Antwort auf diese Frage begehrte.
„Ja.“, sagte er und Stolz schwang in seiner Stimme mit. „Der Inhalt der Gespräche ist natürlich vertraulich und wir respektieren diese Vertraulichkeit. Gespräche werden nicht abgehört. Wir haben lediglich die Einzelverbindungsnachweise.“
Ich nickte, erlaubte mir kein Urteil über die Handhabe auf diesem Planeten in dieser Angelegenheit.
„Besteht die Möglichkeit, an der Zentralen Kommunikationseinheit vorbei zu kommunizieren.“
Er breitete die Hände in einer allzu menschlichen Geste aus und schüttelte leicht den Kopf.
„Wir sind offen für Aussenweltler. Wenn diese entsprechende Geräte mitbringen, die an der Zentralen Kommunikationseinheit vorbeiarbeiten.....“ Er sprach den Satz nicht zu Ende, aber ich wusste, was er sagen wollte und nickte. Um sicher zu stellen, dass ich ihn wirklich verstanden hatte, deutete er auf meinen Kommunikator.
„Kurzstrecken?“
„Soweit mir bekannt ist.“
„Ich danke Ihnen!“
Thema: Suchhunde
Wörter: 867
Ich schob einen Palmwedel beiseite und öffnete die Tür, die sich dahinter verbarg. Ich musste zugeben, es handelte sich um ein lauschiges Plätzchen, welches sich die Admiralstochter für ihre Studien ausgesucht hatte. Die Luft roch erdig und das allgegenwärtige Grün ließ jede Art von Technik, die sich auf diesem Planeten befand, zweitrangig erscheinen. Selbst der Arbeitsplatz der Zielperson war derart in die Umgebung integriert, dass wir erst mit Hilfe eines der Einwohner den Zugang gefunden hatten. Der Raum, der sich hinter der Tür eröffnete, erinnerte an ein Quartier auf einem Raumschiff. Eine Konsole stand in der Mitte, Padds lagen wahllos verteilt herum und die Wände waren tapeziert mit getrockneten Blättern und Ästen.
„Biologin war sie, oder?“, blubberte Penvera hinter mir und hob seinen Trikorder.
„Soweit ich weiss“, antwortet ich und aktivierte die Konsole. Das Bild eines Wasserfalls erschien auf dem Display und eine Männerstimme forderte die Eingabe eines Passwortes. Es war sonderbar, das Terminal in einer solchen Tonlage sprechen zu hören, war es doch Standard, dass die Tonlage des Computers der Stimme einer Frau weitaus näher lag. Wahllos tippte ich einige Befehle ein, die natürlich zum erwarteten Resultat führten: Die Konsole verweigerte mir den Zugriff.
„Ich möchte Sie bitten, nichts anzufassen!“, hörte ich die Stimme der Sicherheit sprechen und ich trat beiseite, um der ‚Spurensicherung‘ nicht im Weg zu stehen. Mit geübter Detailverliebtheit stellten sie das Quartier auf den Kopf, ohne dabei ein Chaos zu hinterlassen. Hin und wieder wurden Proben (vielleicht Haare?) gesichert und für spätere Versuche mitgenommen. Nach einer gefühlten halben Stunde nickte mir der Leiter der Sicherheitstruppe zu und ich trat erneut an die Konsole.
Ich hatte Penveras Akte nicht auswendig gelernt, wusste nicht, wo seine technischen Stärken lagen. Mit einem Seitenblick widerstand ich dem erneuten Drang, eine neue zufällige Kombination einzugeben und widmete mich stattdessen dem Replikator. Die Anzeigen deuteten auf eine sehr einseitige Ernährung hin und es wunderte mich, dass die Bewohnerin von der Möglichkeit überhaupt Gebrauch machte, wo doch Obst und Gemüse im Überfluss direkt vor der Haustür wucherten.
Nach dem Replikator war die Kommkonsole dran. Da ich hier nicht auf Schwierigkeiten stieß, richtete ich mich ‚häuslich‘ ein und ließ mich davor nieder. Die Komm-Logs waren sauber geordnet. Jeden Tag war eine Kommunikation mit Admiral Catrall, fast immer zur gleichen Zeit verzeichnet. Manchmal sogar öfter. Seit drei Tagen absolute Funkstille. Sie hatte also nicht nur ihren Vater nicht mehr kontaktiert, sondern überhaupt niemanden mehr. Ob sie nicht wollte oder nicht in der Lage war, ließ sich mit meinen derzeitigen Erkenntnissen noch nicht sagen. Das Quartier sah nicht so aus, als hätte es jemand durchwühlt. Auch Kampfhandlungen waren zumindest nicht offensichtlich. Nicht ein Stuhl war umgeworfen.
„Lieutenant.“ Ich sah mich nach Penvera um und fand ihn vor der Konsole, die ich so stiefmütterlich liegen gelassen hatte. Er sah zu mir auf und ich musste Grinsen.
„Hat sich erledigt“, sagte ich, da er ja eh schon tat, worum ich ihn hatte bitten wollen. „Machen Sie weiter.“
„Ma’am?!“ Ich sah den Erevalesen an, der in der Tür stand und nahm einfach mal frech an, dass er mich hatte ansprechen wollen.
„Sind Sie die Sprecherin Ihrer Gruppe?“, fragte er.
„Ich bin die .....“ Ich schaute mich um. So, wie es den Anschein hatte, war ich hier im Raum die Ranghöchste. „....ja, ja, so könnte man es sagen.“
„Haben Sie schon etwas gefunden?“
Der Typ kam aber schnell zur Sache. „Nein“, gab ich zu. „Und das wird vermutlich noch eine Weile in Anspruch nehmen. Sagen Sie, existieren öffentliche Kommunikationseinrichtungen?“
„Wie meinen Sie dass?“
„Naja, wenn ich mit der Aussenwelt kommunizieren will und.....“ Ich deutete auf das Komm-Terminal „Es funktioniert nicht. Bestehen andere Möglichkeiten der Kontaktaufnahme?“
„Alle Nachrichten gehen durch den Zentralspeicher. Eine direkte Kommunikation ist nicht möglich.“
Ich spürte, wie er mich verlor. „Wie meinen Sie dass?“
„Wenn Sie mit Aussenwelt kommunzieren wollen, müssen Sie das der Zentralen Kommunikationseinheit anmelden. Man stellt dann die Möglichkeit eines Direktkontaktes her.“
„Wenn ich Sie recht verstehe, kann ich nicht ‚rauswählen‘?“
Er legte den Kopf schief.
„Wir verteilen die Kapazitäten. Wenn wir genügend haben, kann der Direktkontakt sofort hergestellt werden.“
„Werden die Leitungen überwacht?“ Ich hätte den Sicherheitsfisch mit Blicken töten können. Auch wenn mir selbst diese Frage auf der Zunge lag, war ich in dem Gespräch bei weitem noch nicht an dem Punkt, an dem ich eine solche Frage selbst gestellt hätte. Ich setzte einen entschuldigenden Blick auf, ließ aber meinem Gesprächspartner gegenüber erkennen, dass auch ich eine Antwort auf diese Frage begehrte.
„Ja.“, sagte er und Stolz schwang in seiner Stimme mit. „Der Inhalt der Gespräche ist natürlich vertraulich und wir respektieren diese Vertraulichkeit. Gespräche werden nicht abgehört. Wir haben lediglich die Einzelverbindungsnachweise.“
Ich nickte, erlaubte mir kein Urteil über die Handhabe auf diesem Planeten in dieser Angelegenheit.
„Besteht die Möglichkeit, an der Zentralen Kommunikationseinheit vorbei zu kommunizieren.“
Er breitete die Hände in einer allzu menschlichen Geste aus und schüttelte leicht den Kopf.
„Wir sind offen für Aussenweltler. Wenn diese entsprechende Geräte mitbringen, die an der Zentralen Kommunikationseinheit vorbeiarbeiten.....“ Er sprach den Satz nicht zu Ende, aber ich wusste, was er sagen wollte und nickte. Um sicher zu stellen, dass ich ihn wirklich verstanden hatte, deutete er auf meinen Kommunikator.
„Kurzstrecken?“
„Soweit mir bekannt ist.“
„Ich danke Ihnen!“