RES – Cmdr S. Kirilenkova – XO – U-Log 02 – 12‘118.2041

CO: Wedge Antilles - XO: Jason Anthony Hawk
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JasonHawk
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Di 11. Jan 2011, 20:05

RES – Cmdr Svetlana F. Kirilenkova – XO – U-Log 02 – 12‘118.2041

Personen: Sandiego D. Sturm
Erwähnt: Valeris A. Advena, Manu Katché, Mnemo Lone, Godo Lessmann, Yara Daroy
NPCs: Barnaba Greppi, Vanessa
Wörter: 1‘169
Titel: Wer bin ich?

=A= Starbase 98 Resolution – Deck 200 – Hauptpromenade =A=

War das nicht gerade Commander Advena, fragte ich mich während ich den kurzen Korridor vom Turbolift auf die Hauptpromenade entlang lief. Ich hatte zu lange auf den Kinderwagen mit den zwei Babys geschaut, und zu wenig, um mir ganz sicher zu sein. Advena hatte keine Kinder, jedenfalls nicht mehr, das wusste ich aus ihrer Akte. Andererseits hatten wir nicht viele weibliche Lieutenant Commanders mit gelbem Kragen an Bord.
Während ich jetzt auf die Promenade hinaus schritt, fiel es mir ein: Es war Advena. Ihr Freund, dieser Wissenschaftler, der kurz vor meiner Ankunft als CSO zurückgetreten war, hatte uneheliche Kinder. Schön wenn man sich so sehr liebte, um fremde Kinder zu akzeptieren, ja sogar mit ihnen laufen zu gehen…
Werd‘ jetzt bloss nicht gefühlsduselig, Schätzchen, ermahnte ich mich selber. Das konnte ich sein, wenn ich Dienst hatte, denn dann war ich abgelenkt und hatte keine Zeit dafür. Und meine Freizeit wollte ich mir damit nicht verderben. Ein Freizeit, die ich heute auf dem Promenadendeck verbringen wollte, auf welchem ich für einmal leichter untertauchen konnte, als während des Dienstes. Ich trug mein Haar offen, wie man mich auf der Station noch selten angetroffen hatte und dazu kam, dass ich keine Uniform trug, sondern einen matten olivgrünen Rock und eine weisse Bluse dazu. Ich hoffte, dass mich so niemand erkennt. Vor allem die Betreiber der Geschäfte. Die hatten immer irgendwelche Probleme und wollte immer gleich mit dem Captain oder mir sprechen und nahmen dabei auch nicht darauf Rücksicht, dass auch wir zwischen durch mal nicht im Dienst waren.
So schlenderte ich über die Promenade und genoss es, einfach nur ich zu sein und für einmal nicht die Erste Offizierin der Resolution. Allerdings verleidete mir das Schlendern auch relativ bald. Überall sah ich verliebte Pärchen. Da sah ich den Captain beim Essen mit Lone, die beide aber versuchten nicht zu verliebt zu sein. Dann kamen mir dieser zivile Techniker, Lessie oder so, und seine viel, viel jüngere Freundin, mit der er sich schon beinahe strafbar machte, entgegen. Und noch weitere verliebte Pärchen turtelten hier in aller Öffentlichkeit herum. Das machte mich wütend. Konnten die sich in der Öffentlichkeit nicht etwas zurückhalten? Sie waren doch nicht alleine!
Ja, es war keine eigentliche Wut, die aus mir sprach. Es war der pure Neid. Der Neid, dass mir so etwas nie geschah. Bisher hatte ich ja nur Pech gehabt mit den Männern und hatte deswegen das Ufer gewechselt. Jedenfalls schien es so, glaubte ich es. Oder machte ich mir etwas vor? Ich wusste es nicht. Bisher hatte ich auf dem Promenadendeck jedenfalls noch keinem Mann hinterher geschaut, sondern nur Frauen. Ich würde aber offen bleiben. Im Moment kannte ich mich nämlich selber nicht.
Apropos Männer. War das da vorne nicht Botschafter Greppi? Ich war mir nicht ganz sicher. Durch die vielen Personen hatte ich das bekannte Gesicht nicht genau erkenne können. Ich hoffte, er war es nicht. Die Konferenz näherte sich langsam ihrem Ende und je näher dieses Ende kam, desto penetranter umgarnte mich Greppi, in der Hoffnung, dass er mich doch noch in sein Gästebett brachte…
Und dann stand er plötzlich praktisch vor mir. Fünf Meter trennten uns. Fünf Meter ohne eine andere Person. Ich drehte sofort ab und ging in das nächstbeste Geschäft. Als ich darin war, stellte ich fest, dass es eine Bar war. Ich hatte keine Ahnung, welche und ich wusste auch nicht, ob mich Greppi erkannt hatte. Ich schaute nicht zurück, ob er mir folgte. Das war dann doch unter meiner Würde, auch wenn ich mich vor ihm versteckte. Abgesehen davon, schaute mich der Kerl hinter dem Tresen schon an und wartete wohl darauf, dass ich mich hinsetzte.
Ich fand sofort einen Platz an der Bar, der mir zusagte und ich steuerte darauf zu. Ich setzte mich und bestellte einen doppelten Wodka. Erst danach bemerkte ich, dass mich die Frau neben mir musterte. Es war schwer einzuschätzen, wie gross sie war, das sie auf diesem Barhocker sass. Darauf war sie etwa gleich gross wie ich. Sie hatte blonde Haare und eigentlich ein offenes und freundliches Gesicht, wenn sie mich nicht gerade so gemustert hätte. Ich verstand gar nicht, wieso, aber als ich meinen Blick die Bar entlang wandern liess, wurde es mir klar. Ich hatte viele andere freie Plätze ausgelassen und hatte mich zielstrebig neben sie gesetzt.
„Entschuldigung, ist hier etwa besetzt?“, fragte ich die Blondine also. Als Antwort schüttelte sie nur den Kopf. Also fuhr ich weiter: „Würden Sie mir dann bitte erlauben, hier sitzen zu bleiben? Ich sitze in solchen Bars ungern alleine, weil ich dann meine Ruhe nicht habe und immer wieder von irgendwelchen Typen angesprochen werde. Das kennen Sie ja sicher auch.“
Damit war ich zu ihr durchgedrungen. Ihr ernster Gesichtsausdruck bröckelte und ein Schmunzeln bahnte sich seinen Weg auf ihre Lippen.
„Oh ja, nur zu gut, meine Liebe.“
Mein Blick viel auf das Glas vor ihr, welches noch einen Schluck drin hatte. Sie folgte meinem Blick und vernichtete diesen letzten Schluck, als sie sah, dass ich das Glas anschaute.
„Noch einen?“, fragte ich. Sie nickte. „Barkeeper! Für die Dame hier nochmals das Gleiche!“
Gleichdarauf tauchte der Barkeeper bei uns auf. Er hatte ein volles Glas dabei und stellte es dorthin, wo er kurz davor das leere Glas weggenommen hatte. Die Blondine und ich griffen nach unseren Gläsern und stiessen an.
„Ich heisse übrigens, Vanessa.“
„Freut mich, Vanessa. Ich bin Svetlana.“
Es war der Anfang eines langen Abends…

=A= Starbase 98 Resolution – Deck 200 – Hauptpromenade – irgendeine Bar – einige Zeit später =A=

Vanessa und ich unterhielten uns stundenlang. Jedenfalls kam es mir so vor. Wir hatten damit begonnen uns über die Männer zu ärgern. Wir erzählten einander, was wir schon erlebt hatten in solchen Bars und tauschten die doofsten Anmachsprüche der Typen aus. Je länger das Gespräch dauerte, desto mehr bekam ich das Gefühl, dass auch sie mit dem Männern abgeschlossen hatte, allerdings vielleicht nur vorerst.
Alles in allem verstanden wir uns bestens und am Ende dieses langen Abends waren wir Freundinnen. Eine Freundschaft, die wir gut vertiefen konnten. Sie arbeitete nämlich auch auf der Station. Sie hatte einen Kleiderladen hier auf der Hauptpromenade und ich versprach einmal vorbei zu kommen.
Dann war es Zeit, sich zu verabschieden. Ich gab ihr einen Kuss auf die Wangen. Und zwar nicht einen Kuss von der Sorte, wie ihn sich Freundinnen gaben, sondern einen Kuss von der Sorte, wie wir Frauen ihn Männer gaben, wenn wir ihnen zu verstehen gaben, dass sie eine Chance bei uns hatten. Wie erhofft, fiel es Vanessa trotz ihres, okay unseres, reichlichen Alkoholkonsums auf. Allerdings reagierte sie erschrocken darauf und schaute mich aus grossen Augen an. Ich entschied mich, den eigentlich schönen Abend nicht noch mehr zu ruinieren und damit für einen Abflug…
Weit kam ich allerdings nicht. Kaum war ich von meinem Hocker, hatte mich von Vanessa abgewandt und wollte in Richtung Bar laufen, stand ich vor Sturm. Mir war sofort klar, dass er alles mitbekommen hatte. Also nicht den ganzen Abend, aber alles Wichtige. Den Kuss.
Cdo Jason Anthony Hawk
CO G-001 New Hope

Chars:
Cmdr Svetlana Fjodorowna Kirilenkova (DXO)
Lt Jason Anthony Hawk (SCI)
MCPO Mercury Hathaway (MED)

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