BUR – Cmdr Svetlana F. Kirilenkova – XO – RPG 3 Log 10 – 12‘266.2230
Personen: Aussenteam
Wörter: 1‘418
Titel: T‘Bak
=A= Burragio II – USS Ba’ku =A=
„Kommen die Breen schon, Commander Kendric?“, fragte Ricarda bereits, während ich mich erst aufrappelte. Schon zum zweiten Mal seit wir auf diesem Planeten waren. Bisher sah es so aus, als würde mir Burragio II nicht gefallen.
Aber dass ich weniger schnell wieder bereit war als ein Androide, war keine Schande. Ich war trotzdem schnell wieder auf den Beinen, nachdem das Shuttle in die Höhle gestürzt war, weil ich darauf vorbereitet gewesen war und auch weil es notwendig war. Denn jetzt musste es schnell gehen. Ricarda hatte die gleiche Idee gehabt wie ich. Die Breen hatten sich nicht nur zurückgezogen, weil sie sahen, dass das Shuttle in die Höhle stürzte, sondern weil sie in die Höhle kommen wollten, um uns endgültig auszuschalten.
Was trieb Kendric nur so lange. Bis er uns sagte, wann die Breen hier waren, waren sie schon längst da. Dann wäre es auch schon zu spät gewesen. Ich wollte gerade nach meinem Tricorder greifen, als der Wissenschaftschef endlich seine Schnauze aufbrachte:
„In drei Minuten. Aus Richtung Bug.“
„Sehr gut!“, stellte ich fest. „Brechen Sie hinten auf und alle, die stehen und schiessen können, gehen raus, und bereiten den Breen einen feurigen Empfang! Sie führen den Angriff, Miss Ricarda!“
„Aye, Ma’am!“
Da ich auch stehen und schiessen konnte, schloss ich mich der Gruppe an. Allerdings hatte ich etwas länger, bis ich von ganz vorne nach ganz hinten durch das Shuttle gegangen war, weil ich dafür über praktisch das gesamte Aussenteam steigen musste. Während ich mich der Hecklucke näherte hörte ich das Blubbern des Sicherheits-Pacificianers.
„Ich habe mobile Kraftfeldemitter dabei, Lieutenant. Die liessen sich vor dem Shuttle installieren und wir können die Modulation unserer Phasergewehre darauf abstimmen, um trotzdem durch schiessen zu können.“
„Machen Sie es so!“ Die Pacificianerin wollte schon um das Shuttle gehen, als sie von Ricarda nochmals zurückgehalten wurde: „Aber beeilen Sie sich! Die Breen sind in einer Minute hier!“
Der Fischkopf in der Glaskuppel deute ein Nicken an und dann verschwand das Wasserfass, um die Kraftfeldemitter vor dem Shuttle zu installieren. Inzwischen hatte ich es aus dem Shuttle geschafft. Wir waren mit Grigori, das war die Pacificianerin, und mir fünf Schützen. Ricarda brachte uns links und rechts des Shuttles in Schussposition. Trotz des Kraftfeldes suchten wir uns auch Deckung. Sicher war sicher und wer wusste schon, wie lange das Kraftfeld hielt. Und es sollte auch nicht uns schützen, sondern vielmehr das Shuttle und die angeschlagenen Mitglieder des Aussenteams darin.
Plötzlich schaute ich in den Lauf eines Breen-Phasergewehrs und schon feuerte dieses eine Energieladung auf mich ab. Ich dachte schon, jetzt sei es aus, als das Kraftfeld vor mir aufflackerte und den Schuss abfing. Nochmals Schwein gehabt. Aber jetzt war ich wütend. Ich hob mein Phasergewehr und feuerte gleich mehrmals in den Tunnel, in welchem ich mittlerweile nicht nur den Lauf eines Phasergewehres, sondern auch die Breen sehen konnte. Sie gingen aber schnell in Deckung und so war nur mein erster Schuss ein Treffer. Immerhin. Einer weniger. Ricarda konnte auch noch gleich zwei ausschalten, weil sie aus Sicht der Breen hinter der Kurve war und sie so überraschen konnte. Danach begannen die typischen Schützengrabenkämpfe, wenn beide Seiten eine gute Deckung hatten. Die Breen hatten es leider viel zu schnell geschafft, das Kraftfeld kollabieren zu lassen.
Nachdem ich wieder eine Salve abgefeuert hatte, ging hinter dem Felsvorsprung in Deckung, hinter welchem ich mich zurzeit versteckte. Zu meiner grossen Verwunderung gab es dieses Mal aber keine Einschüsse in diesen Felsvorsprung, denn die hatte ich bisher jedes Mal gespürt. Ricarda hatte die Antwort:
„Sie schiessen auf die Decke! Sie wollen den Tunnel zum Einsturz bringen!“
Das war nicht gut!
„Halten Sie sie auf!“, rief ich in den Lärm des Schusswechsels und kam wieder hinter dem Felsvorsprung hervor um auf die Breen zu feuern. Dummerweise konnten sie aus ihrer Deckung heraus, auf die Decke schiessen…
[NRPG: Wie wir hier rauskommen überlasse ich euch! Ihr dürft euch auch etwas einfallen lassen, wie wir T’Bak finden. Dass wir ihn finden und wo, erfahrt ihr gleich. Ach ja, die TECs dürfen auch versuchen das Shuttle zu reparieren ]
=A= Burragio II – das grösste Krankenhaus des Planeten – im Keller – grösserer Zeitsprung =A=
„Doktor T’Bak? Ich bin Commander Svetlana Kirilenkova, Erste Offizierin der Starbase 98 Resolution. Wir sind hier um Ihnen zu helfen!“, rief ich in den Keller hinein.
Wir wussten, dass T’Bak hier war. Das hiess, Kendric schien überzeugt, dass T’Bak hier ist. Aber ich vertraute dem Chefwissenschaftler diesbezüglich. Bisher hatte er gute Arbeit gemacht. Ach ja: Und ich hatte seine Theorie überprüft.
„Doktor, wir wissen, dass Sie hier sind!“, versuchte ich es erneut, als T’Bak nicht antwortete. „Es war eine clevere Idee, sich an einem Ort zu verstecken, wo es viele Lebewesen und dadurch viele Biosignaturen gibt. Allerdings gibt es momentan nur einen Vulkanier auf Burragio II. Es war zwar nicht einfach Ihre vulkanische Biosignatur in dem Chaos dieses Krankenhauses zu lokalisieren, aber wir haben es geschafft. Und die Breen werden es früher oder später auch schaffen.“ (Die Breen hatten wir nicht mehr gesehen, nachdem wir uns aus der Höhle befreit hatten. Sie waren also noch irgendwo hier auf dem Planeten.)
Ich holte Luft. Ich brauchte einen Moment, um mir zu überlegen. Was ich noch sagen könnte, um T’Bak aus seinem Versteck zu locken. Doch mehr war gar nicht nötig. Plötzlich stand er vor uns. Ich hatte nicht gesehen, woher er gekommen war. Er sah zwar deutlich älter aus, als auf dem Hologramm, welches uns Kendric gezeigt hatte, aber er war es.
„Woher weiss ich, dass Sie diejenige sind, für die Sie sich ausgeben?“
Ein Skeptiker, na toll! Er fixierte zwar mich, aber sein Blick zeigte klar, dass er auch das restliche Aussenteam gesehen hatte und dass er nicht erfreut darüber war, hier unten so viele Personen zu haben.
„Ich bin sicher, Sie haben Zugriff auf die Sternenflottendatenbank und können meine Personalakte abrufen.“
Diese Paranoiker, auch wenn sie es aus gutem Grund waren, hatten immer ihre Informationsquellen.
„Solche Akten kann man fälschen oder meine Abfrage umleiten und auf falsche Daten zugreifen lassen.“ Paranoiker. T’Bak schien schlimmer zu sein als Lavalle. „Geben Sie mir eine DNA-Probe?“
Definitiv schlimmer als Lavalle. Aber gut. Ich musste an die Mission denken.
„Einverstanden. Holen Sie sich eine Probe.“ Ich machte zwei Schritte nach vorne und breitete meine Arme aus. Dann schaute ich über die Schulter und befahl dem restlichen Aussenteam: „Bleiben Sie zurück!“
T’Bak meinte es wirklich ernst. Er trat vor mich hin und hielt mir einen DNA-Analysator an die Hand. Der Analysator sammelte Hautzellen und bestimmte danach die DNA.
„Ich nehme an, Sie haben bereits die Vergleichsprobe aus der Sternenflottendatenbank kopiert, bevor wir das Spital erreicht haben“, sagte ich zu T’Bak, während der Analysator noch meine DNA bestimmte.
„Selbstverständlich. Ich bin auf sie vorbereitet, seit Commodore De Laurentis Sie zur Darwin-Station geschickt hat.“
„Das Schiff oder die Drohne der Pantara. Haben Sie sie zur Station geschickt?“
Der Historiker schwieg. Sein Fokus lag momentan auf dem DNA-Analysator. Dieser war fertig und verglich gerade meine DNA mit meiner DNA um endlich zu glauben, dass ich auch ich war.
„Sie sind tatsächlich, wer Sie vorgeben zu sein.“
„Danke. Was ist jetzt mit den Pantara?“, blieb ich stur, während ich mit einer Hand das Aussenteam näher bat. Die Sicherheit war damit beschäftigt uns abzusichern. Ricarda gefiel es überhaupt nicht, dass wir hier in diesem Keller waren. Sie glaubte wir würden in einer Falle sitzen. Aber es war ja nicht gross anders als in einer Höhle und da waren wir auch rausgekommen.
„Ich habe hier auf dem Planeten Überreste von den Pantara gefunden. Dieser Planet war einst ein Aussenposten oder eine Kolonie ihres grossen Imperiums. Einige Proben habe ich, auf elektronischem Weg, an die Darwin-Station geschickt. Ich kenne eine der Wissenschaftlerinnen an Bord.“
„Und danach ist die Drohne gestartet?“, fragte Kendric.
„Korrekt. Leider reichte es nicht, um die Breen zu vertreiben.“
„Das haben wir übernommen“, brachte sich Ricarda auch in das Gespräch ein.
Ich dagegen bekam ein komisches Gefühl in der Magengegend. Wieso konnte die Horizon die Breen so leicht in die Flucht schlagen? Hatten wir sie wirklich in die Flucht geschlagen?
„Was haben Sie eigentlich für Überreste gefunden?“, fragte Kendric und holte mich damit wieder in das Gespräch zurück.
„Es scheint ein Labor oder so etwas Ähnliches zu sein. Es ist ein grosser Raum mit vielen Maschinen und Computern. Ich war bisher aber nicht in der Lage die Energieversorgung wieder herzustellen.“
„Auch da können wir wahrscheinlich helfen“, erwiderte Penvera schnell und hatte schon ein glitzern in den Augen. Aber vielleicht war es auch nur eine Reflektion des Wassers.
„Einverstanden. Ich bringe Sie hin. Die ganze Einrichtung ist in einer Höhle.“
Nicht schon wieder! Ich schien nicht der einzige zu sein, der so dachte, wenn ich mir die Gesichter der restlichen Mitglieder des Aussenteams ansah.
[NRPG: Treffen wir die Breen nochmals auf dem Weg? Was erwartet uns neben den Maschinen und Computern sonst noch in den Höhlen? It’s up to you! ]