RES-Lt.Cmdr.Val Advena-CTO-RPG Log1-12329.0950

[valeris]

Personen: Thelor, Guy
Thema: Alltag

Wörter: 540


Wenn das so weiterging, würde ich meine Hautfarbe geändert haben. Schon seit gefühlten Jahren (und tatsächlichen Monaten) hatte ich ‚Bauschaum‘ im Gesicht, meine Haare waren zu EPS-Leitungen mutiert und es fehlte nur, dass mich einer an die neuen Sprungtorkontrollen anschloss. Mittlerweile hatte ich das Gefühl, ich konnte das Sprungtor mit meiner blossen Willenskraft bewegen. Die Tests der vergangen Tagen hatten nicht nur Spuren auf meinem Gesicht, sondern auch Alpträume hinterlassen und der Geruch von Dichtungsspray ging mir überhaupt nicht mehr aus der Nase. Kurz gesagt, ich war zufrieden.

„Wissen die das nicht eher?“, hörte ich Thelor jammern, als ich an der Sprungtor-Steuerkontrolle angekommen war. Ich stellte die Transportbox auf die mir am nächsten stehendene Konsole und aktivierte die Kontrollen. Meine ‚Männer‘ hatten gute Arbeit geleistet und ich war mich sicher, nachdem das Putzteam hier durch war, konnte man diesen Bereich als ‚sternenflottengerecht‘ verkaufen. Wir hatten uns in der Improvisation zurückgehalten und trotz der Kürze der Zeit die meisten Protokolle befolgt.
„Wer weiss was nicht eher?“, hängte ich mich in das Gespräch hinein. Ich konnte nicht genau sagen, mit wem er gerade sprach, denn der Rest der offensichtlich Anwesenden war in irgendwelchen Kabelschächten oder unter irgendwelchen Konsolen verschwunden. Es rage von dem einen oder anderem lediglich ein Stiefel heraus, der keine Rückschlüsse auf den Träger selbigen zuließ. Ein Hoch auf Uniformen!
„Die Sternenflotte“, grunzte Thelor und brachte mich damit zum Grinsen. Es war üblich, dass Missionen um Jahre im Voraus geplant wurden und man die tatsächlich Beteiligten erst kurz vor der Katastrophe informierte.
„Genau das macht doch erst den Spass aus!“, sagte ich und begann mit der Überprüfung der Anlage. Für mich war das wirklich eine Katastrophe. Ich hatte – wie immer – die Berichte zu den ersten Testreihen gelesen und ich hatte – wie immer – meine Zweifel. Es war in der Tat so, dass wir nie die Zeit bekamen, die wir brauchten. Ich konnte Montgomery Scott verstehen. Er gab nicht aus dem Grund mehr Zeit, als tatsächlich benötigt wurde, an, weil er als Wunderknabe gelten wollte, sondern weil er plante. So konnte er sicherstellen, dass er das nächste Mal die Zeit bekam, die auch tatsächlich notwendig war.

„Ich will ein Hot-Backup-System“, sagte ich und konnte das Augenrollen von Thelor förmlich spüren.
„Advena an Kendric“
„Auf Empfang“
„Ich möchte ein Backup-System für das Sternentor.“
„Willst du Guybrush?“ Ich bildete mir ein, ich konnte Kendric feixen hören. Und die Schnelligkeit, mit welcher er mir seinen Computerexperten anbot, ließ mich misstraurig werden. Ein stiller Zweifel kam auf, dass er Guybrush so schnell wie möglich weit weg von der Wissenschaftsstation einsetzen wollte.
„Habe ich eine Wahl?“, antwortete ich mit einer Gegenfrage.
„Er ist mein bester Mann“, preiste Kendric weiter.
„Übertreib mal nicht. Er ist dein bester Computerexperte, nicht dein bester Mann.... Aber gut, ich nehme ihn.“
„Kümmer dich selber“, feixte er weiter und trennte die Verbindung.



„Advena an Guybrush!“
„Hhkghuiheh“, gurgelte es aus der Leitung.
„Ich weiss, ich habe Sie in einem ungünstigen Moment erwischt“, fuhr ich fort. „Man erwischt Sie ja grundsätzlich in einem ungünstigen Moment.“
„Ihleihuhgur“
„Ich will, dass Sie mir einen Plan zur Datensicherung erstellen. Die notwendigen Informationen lasse ich Ihnen zukommen.“

Als ich das erledigt hatte, ging ich wieder zu meiner Transportbox, öffnete Sie und zog einen Stapel Sandwiches heraus.

„Wer hat Hunger???“