RES - PO1 Guybrush Threepwood - WS-IT - Log 1 - 12331.1695

CO: Wedge Antilles - XO: Jason Anthony Hawk
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Wedge Antilles
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Registriert: Di 11. Jan 2011, 03:45

Do 11. Aug 2011, 15:58

Personen: Katché, Val, Richi
Wörter: 1068


.oO Kates Bar Oo.


Wieso eigentlich immer ich? Was hatte ich dem Universum angetan, dass es immer mich traf? Ich mochte ja der beste Computerwissenschaftler sein, den die Spezies Mensch und diverse andere Spezies hervorgebracht hatte, aber war das für das Universum Grund genug, mich immer leiden zu lassen? Reichte mein selektiver Mutismus und diverse andere Dinge, die ich von Kindstagen an hatte, noch nicht aus?
Alles, was ich wollte, war doch nur einen Beinahe-Grog zu mir zu nehmen. Musste das Universum mich dafür ausgerechnet an diesen Ort führen? Gab es nicht genügend andere Bars und Etablissements auf der Station, die ebenfalls Beinahe-Grog verkauften, die mich aber nicht in diese Situation gebracht hätten?
Das Universum würde vermutlich sagen, ich wäre es ja auch selbst schuld, ich hätte mir ja schließlich denken können, dass der Name „Kate“ mir Unglück brächte – wieder einmal. Aber nein, ich musste natürlich denken, dass das nur ein dummer Zufall war, dass das hier „Kates Bar“ war.
Statt dessen passierte dieselbe Scheiße demselben Typen zum zweiten Mal.

„Advena an Guybrush!“ kam es gnadenlos aus meinem Kommunikator.
Konnte doch nicht sein, dass ich jetzt schon vermisst wurde. Vermutlich wollte das gemischte Eis was von mir. Doch neben Mutismus hinderte mich noch etwas anderes daran, meine derzeitige Lage kundzutun: „Hhkghuiheh.“
„Ich weiss, ich habe Sie in einem ungünstigen Moment erwischt.“ Ja, das konnte man durchaus so sagen. „Man erwischt Sie ja grundsätzlich in einem ungünstigen Moment.“ Das wiederum konnte man eigentlich nicht behaupten. Man konnte es vermuten, aber nicht behaupten. Mehr noch: Es mochte wahr sein, dennoch war es gemein, so etwas zu behaupten.
Ich ließ meiner Verärgerung über diese infame Unterstellung freien Lauf: „Ihleihuwhgur.“
„Ich will, dass Sie mir einen Plan zur Datensicherung erstellen. Die notwendigen Informationen lasse ich Ihnen zukommen.“
Hatte die Frau mir eigentlich zugehört? Ich war gerade VERHINDERT!

„Lobet und preiset den Lord, denn er wird uns bei unserem Kampf helfen!“ Die durchaus wohlklingende Stimme hatte wieder meine Aufmerksamkeit genossen. Und ich konnte nur hoffen, dass sie auch die Aufmerksamkeit des gemischten Eises gewonnen hatte, diese also nicht vorschnell die Verbindung geschlossen hatte. Da aber von ihr keine weiteren Worte mehr zu hören waren, war wohl oder übel Letzteres passiert. Ich würde hier also noch eine Weile festhängen - zum Glück nur sinnbildlich und nicht ans Kreuz genagelt.
Da konnte ich auch gleich dem Besitzer der sonoren Stimme lauschen, was er zu sagen hatte, wobei mein Interesse daran erstaunlich schnell gegen Null sank.


.oO 10 Minuten später Oo.

Jetzt hatten sie alle – der Prediger mit der sonoren Stimme und seine Schäfchen – auch noch zu singen angefangen, während ich hier immer noch gefesselt und geknebelt hockte. Das ganze erinnerte irgendwie an ein kleines, unbeugsames, gallisches Dorf, nur andersherum. Und ohne Römer. Zum Glück, von den Spitzohren hatte ich vorerst genug.

Der Singsang hörte auf, alle verstummten, bis auf den Prediger: „So ziehet von dannen und verkündet die Botschaft! Möge der Lord mit Euch sein!“ Die Menge erwiderte etwas, jedoch so durcheinander, dass nicht zu verstehen war, was sie sagten. Dann standen sie langsam auf und verschwanden durch den Eingang.
Hatten die nicht irgendwas vergessen? Ob ich auf mich aufmerksam machen sollte? Oder lieber still sein und hoffen, dass IRGENDWANN einer meiner Kollegen mich vermisste? Wunschvorstellung, eher überlebte eine Eintagsfliege das Wochenende. Dann doch lieber den schnellen Tod als den langsamen. Freundlichkeit konnte trotzdem nicht schaden: „Wrdmchbtjmndlsmchn!“
Meine Gebete wurden erhört: Der Oberprediger sah mich mit ernster Miene an, dann kam er zu mir. „Bitte vergebt uns diese drastische Maßnahme. Wir mussten sicher gehen, dass wir nicht gestört wurden.“
Erwartete er eine Antwort? Zumindest löste er den Knebel. Eigentlich schade, das Ding fing langsam an zu schmecken. Aber falls er keine Antwort wollte, war es jetzt zu spät: „Vergebung? Was fällt dir ein!? Bin ich dein Lord oder was?“
Der Mann breitete seine Arme aus. „Der Lord ist in allen von uns…“
„Wenn das so ist, begleit mich doch zur Stationssicherheit, da wird man den Lord aus dir rausprügeln.“ Da saßen doch sicherlich einige Exorzisten und welche, die es werden wollten.
„Gemach, gemach. Erst muss ich den Wunsch meines Lords erfüllen.“
„Und der wäre? Das Festhalten von Sternenflotten-Angehörigen auf einer Station der Sternenflotte?“
„Wie ich Euch bereits sagte, dies war leider notwendig, um das Wort unseres Lords zu verkünden, ohne gestört zu werden. Nun, wo dies geschehen ist, kann es nicht mehr aufgehalten werden.“ Ohne mir weiter zu erklären, worum es bei dem Wort des Lords ging, stand er auf und winkte zwei seiner „Jünger“ zu sich. „Befreiet ihn und lasset ihn ziehen!“


.oO 10 Minuten später, im Büro des COs Oo.

Der Tag konnte nicht schlimmer werden. Jetzt wurde ich von Richards auch noch zum Ober-Chef gebracht wegen meiner Erlebnisse und Beobachtungen.
„Was genau hat er denn nun gepredigt, Mr. Threepwood!?“ Irgendwie gewann ich den Eindruck, der CO verlor langsam die Fassung, nachdem er mich nun schon zum dritten Mal aufgefordert hatte, die Situation zu schildern, in der ich mich zuvor befunden hatte.
Und ich gewann den Eindruck, ich wiederholte mich nur. „Ich kann es nicht sagen. Er erzählte etwas von einem Göttertempel, dem man zu nahe käme, und ein Feuer heißer als die Explosion Hunderter Sonnen würde über die Galaxis hinweg ziehen.“
„Das zeitliche Eintreffen dieser ‚Predigt‘ legt nahe, dass er sich auf das Sternentor bezieht“, wagte der Androide neben dem Captain eine Entschlüsselung.
„Gewiss, Mr. Richards, und was hat es mit dem Göttertempel auf sich?“
„Nun, die Bajoraner hielten die Wurmlochwesen in der Nähe von Deep Space Nine ebenfalls für Götter. Es liegt also im Bereich des Möglichen, dass diese Leute hier nun an eine göttliche Macht innerhalb eines künstlich erzeugten Wurmlochs glauben, die wir stören würden. Oder sie befürchten, dass wir durch die Erschaffung künstlicher Wurmlöcher in ihren Augen Götter spielen, und dies den göttlichen Zorn dieses Lord auf uns alle zieht.“

Der Captain seufzte. „Durchleuchten Sie den Hintergrund von dem Piloten der Galileo. Vielleicht gehört er zu diesen Leuten.“ Ich hatte von dem Vorfall gehört. Wenn der Big Boss mit seiner Vermutung recht hatte, wäre der Name des Frachters ja sehr unpassend gewählt – Galileo und Religion. „Und Sie, Mr. Threepwood, melden sich auf der Krankenstation.“ Ich wollte gerade noch protestieren, dass ich doch gar nicht krank war, da nannte er auch schon den Grund, warum ich mich dort einfinden sollte. „Erstellen Sie ein Phantombild von unserem Prediger.“ Das erklärte mir aber immer noch nicht, warum ich dafür auf die Krankenstation sollte. Bis es mir einfiel: Diese Apparatur, die das Gehirn anzapfte und das gewünschte Bild direkt förmlich aus einem heraussaugte.

Ich riss die Augen weit auf – allerdings erst, nachdem ich das Büro des Captains verlassen hatte.


[NRPG: *zu Yara und Chajara schiel* seid lieb zu mir, ich bins dann auch zu euch :oops: Außerdem wird dieses Hirn noch gebraucht! ]
Wedge Antilles

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When the Fail is so strong, one Facepalm is not enough.
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