RES - MCPOoS Taylor McMannis - MED - RPG3 Log1 - 12123.1820

CO: Wedge Antilles - XO: Jason Anthony Hawk
Indienststellung: 1395.2000
Ausserdienststellung:13320.1382

Moderator: Oberkommando

Gesperrt
Wedge Antilles
Beiträge: 529
Registriert: Di 11. Jan 2011, 03:45

Sa 15. Jan 2011, 18:13

Personen: Yara, Amanda
Wörter: 1654


=^= Besenkammer? =^=


Benommenheit umgab mich. Mein Schädel brummte. Ich öffnete behutsam die Augen, blickte in das Deckenlicht eines Raumes. Was war jetzt schon wieder passiert, was mich von den Beinen geholt hatte? Ich schüttelte den Kopf, versuchte die Ohnmacht, die ich immer noch spürte, von mir zu schütteln. Ich wollte meine Arme anziehen, mich vom Boden, auf dem ich zwangsläufig liegen musste, abdrücken, doch meine Arme gehorchten meinen Befehlen nicht.
Ich versuchte mich ein wenig aufzurichten, um zu sehen, ob mein Arm unnatürlich abgewinkelt lag. Ich erhaschte einen kurzen Blick auf eine Schelle, die mein Handgelenk umrahmte. Jetzt spürte ich auch die Kälte, die das Metall an meiner Haut absonderte. Zumindest wusste ich nun, dass das nicht der Boden, sondern ein Biobett war.
Weitere Impulse schossen über meine Nervenbahnen in dem Versuch, meine Hand zu befreien. Doch ich war gefangen. „Was zur Hölle...?“

„Es tut mir Leid!“ sagte eine Stimme von der linken Seite. Ich brauchte gar nicht hinzugucken, um zu wissen, wer da mit mir sprach. Trotzdem zuckte mein Kopf in die Richtung und ich sah Yara. Na toll. Unter anderen Umständen hätte ich ja nichts dagegen gehabt, wenn sie mich festgebunden hätte. Aber das war vor dem Aufeinandertreffen mit diesem Greis. „Ich hatte keine ande....“
„Schnall mich auf der Stelle los!“ blaffte ich ihr entgegen und ballte dabei die Hände zu Fäusten. Dabei wollte ich nur drohen, ich würde sie sicherlich nicht schlagen. Auch wenn sie es verdient hatte. Aber ich würde meine Kraft lieber für diesen Opa aufbewahren.
„Hör mich doch bitte an!“
„Wofür sollte ich?“ maulte ich. „Es kommen doch eh nur Lügen raus, wenn du den Mund aufmachst!“
„Wann hab ich dich angelogen?“ kam es nun genauso angriffslustig zurück. Ich musste zugeben, das hatte sie nicht. Aber es tat gut, ihr diese Worte an den Kopf zu werfen.

Ich zerrte wieder herum. „Du sollst mich losmachen!!!“
„Erst, wenn du mir zuhörst und meine Entschuldigung akzeptierst.“
„Dann hoffe ich, du hast die nächsten drei Monate nichts vor.“ Solange würde es nämlich mindestens dauern. Und auch nur, wenn sie in diesen drei Monaten dieses senile Stück Fleisch in die Wüste schicken und sich mir gegenüber dann ein wenig freundlicher verhalten würde. Und damit meinte ich „freundlicher“.

„Hör mal, es ist...“
„LALALALALA!“ gröhlte ich lauthals. Nicht etwa, weil ich hoffte, dass jemand außerhalb dieses Raumes mich hören würde – dafür hatte Yara sicherlich gesorgt. Sie war sicherlich dumm und naiv, schon allein, weil sie mit diesem alten Sack zusammen war, aber so dumm dann doch nicht. Nein, ich gröhlte, weil ich ihr einfach nicht zuhören wollte.

„Würdest du...“
„LALALALALA!“
Sie seufzte sehr laut und sehr theatralisch. „Du lässt mir keine andere Wahl...“ Sie kam zu mir, beförderte ein Hypo zu Tage.
„Was ist das, was hast du vor?“
„Halt ruhig!“ Ja, von wegen. Ich schüttelte den Kopf hin und her, versuchte zu verhindern, dass sie einen Ansatzpunkt an meinem Hals fand. „Du sollst ruhig halten!“ Ich spürte, wie sie mehrfach das Hypo an meinem Hals ansetzte, doch direkt wieder den Kontakt auf Grund meiner Abwehrversuche verlor.

„Dann eben in den Arm. Ich hab Zeit!“ Fast schon gleichgültig hatte sie das ausgesprochen und schon hörte ich das Zischen des Hyposprays.
„Was hast du mir injiziert?“
„Nichts, was Schäden hinterlässt.“
„Woher willst du das wissen? Kennft... kennst du meine medifin... medifin... mediziniffe Gefiffte?“ Meine Zunge fühlte sich plötzlich so taub an. Ich konnte sie kaum noch bewegen. „Waf foll daf?“ Das Sprechen wurde zunehmends schwerer. Dann versagte meine Stimme vollends.

„Jetzt, wo ich deine ungeteilte Aufmerksamkeit habe, lass es mich bitte erklären“, sprach Yara nun wieder leise und ruhig. Ich drehte den Kopf zur Seite, wollte mich gleichgültig zeigen, in dem ich sie nicht ansah. Aber das störte sie nicht, denn so gern ich es auch gewollt hätte, ich konnte mein Gehör nicht abschalten. Unausweichlich fanden ihre Worte den Weg in meine Ohren. Sie erzählte was von einem Band der Betazoiden, Imzadi und so ein Blabla. Ich konnte zwar nicht verhindern, dass ich die Worte hörte, aber ich konzentrierte mich darauf, sie nicht zu verstehen.

„Das alles hat auch an mir Spuren hinterlassen...“ Ihre Stimme war leiser geworden. Schluchzer mischten sich rein. Hatte dieser Kleiderständer sie etwa geschlagen? Ich bat, dass es so war, denn dann würde ich ihn hinter ein nettes Kraftfeld der Ebene 10 bringen. „Ich hab mein Kind verloren.“

Ja, weil er sie geschlagen... Moment. Langsam drehte ich meinen Kopf in ihre Richtung. Yara hatte sich inzwischen hingesetzt, vergrub das Gesicht hinter ihren Händen. Ihre Ohren glühten rot, und es war nicht zu überhören, dass sie weinte. Ich wollte etwas sagen, aber es ging nicht. Das Medikament wirkte immer noch. Na toll, ich konnte ja froh sein, dass ich nicht aufs Klo musste, ich konnte schließlich nicht auf mich aufmerksam machen. Wobei, bei genauerer Überlegung musste ich aufs Klo!

Ich versuchte also einen Laut zu geben. Erst beim dritten Anlauf gelang mir ein kehliger Grunzer. Nicht laut, aber er reichte aus, um Yara zu erreichen. Sie sah mich an. Wasser stand in ihren Augen, das ganze Gesicht war puterrot. Wenn sie nur eine Schau abzog, machte sie es gut. Sie schaffte es, dass ich begann mir Vorwürfe zu machen. Sie schaute auf die Sitzfläche, auf der sie saß, griff nach einem Hypo und kam damit zu mir. Ohne meine Gegenwehr setzte sie an und injizierte mir das Mittel. „Das hebt die Betäubung auf.“ Sie ging ein paar Schritte zurück, vermutlich aus Angst vor einem neuerlichen Ausbruch von mir.

Ich wartete ein paar Sekunden. Das pelzige Gefühl meiner Zunge legte sich rasch. „Lu... Du warst schwanger?“ fragte ich heiser. Nicht etwa, weil ich nicht lauter konnte. Sondern weil ich nicht lauter wollte.
Yara nickte nur.
Ich drehte meinen Kopf um 90°, starrte an die Decke. „Tut mir Leid“, wisperte ich.
„Ja, mir auch.“ Sie kam wieder zu mir, drückte ein paar Tasten, was dazu führte, dass sich die Handschellen öffneten und im Biobett verschwanden.
Trotz der wieder gewonnenen Freiheit blieb ich starr liegen.

„Ich muss wieder zurück“, hörte ich sie lediglich sagen, kurz darauf vernahm ich das Öffnen und Schließen der Tür.
„Verdammt!“ brummte ich und rollte mich von dem Biobett herunter. Warum nur musste ich immer so ein netter Typ sein?

Und warum glaubte ich, dass meine Beine nach der Betäubung direkt mein Gewicht tragen könnten? So landete ich unbeholfen auf dem Boden. Ich fing meinen Sturz noch irgendwie ab, wandelte dieses Manöver in ein Zur-Tür-Straucheln um und versuchte Yara noch zu erwischen.

Als ich den Raum – endlich wieder aufrecht stehend – verließ, war Yara schon von Pearton abgefangen und in eine Unterhaltung gezwungen worden. Zu allem Unglück hatte er mich auch noch gesehen. Jetzt konnte ich nur hoffen, er hatte nicht mitbekommen, dass wir aus demselben Behandlungszimmer kamen. Er würde sicherlich das denken, was ich mir mal vorgestellt hatte. „Taylor, könnten Sie sich kurz uns gesellen“, dröhnten Peartons Worte zu uns.
Okay, jetzt würde vermutlich eine Predigt kommen, dass ihm egal wäre, wo wir es während unserer Freizeit treiben, solange es nicht auf der Krankenstation war und erst recht nicht während der Dienstzeit.

Voller freudiger Erwartung schlich ich zu ihm, meldete mich mit einem lapidaren „Ja, Sir.“
„Yara hat womöglich eine Ursache für die ganzen Kopfschmerzen-Vorfälle gefunden. Ein Etablissement auf dem Promenadendeck, wo alle etwas getrunken haben. Gehen Sie hin, nehmen Sie Proben und analysieren Sie sie.“
„Äh...“ Das war nicht das, was ich erwartet hatte. Um aber davon abzulenken, quittierte ich die Aufforderung noch schnell mit einem „Ja, Sir.“
„Ich werde noch einen Techniker hinbeordern, damit der sich direkt den Replikator ansehen kann.“


=^= Promenadendeck =^=

„Sind Sie Chief McMannis?“ wurde ich von einer Gelbkragen-Trägerin bereits erwartet, als ich am besagten Etablissement eintraf.
„Ja, und Sie sind?“
„Crewman Doran“, antwortete die keineswegs unattraktive Blondine. „Ich soll mir hier den Replikator ansehen. Allerdings... naja, der Barbesitzer lässt mich nicht.“
„Ich verstehe.“ Ich nickte mit dem Kopf in Richtung Eingang. „Kommen Sie.“

Wir hatten keine zwei Schritte in die Bar gemacht, da rief ich schon herein: „Meine Damen und Herren, dieses Etablissement muss bis auf Weiteres geschlossen werden!“
Während die anwesenden Gäste langsam aufstanden, wobei sie miteinander tuschelten, kam der Barkeeper angerollt. Wieso wunderte es mich nicht, dass es ein Ferengi war? „Was soll das?“
„Sir, es gibt Hinweise, dass es eine Fehlfunktion des Lebensmittel-Replikators hier gibt, auf Grund dessen ich gemäß Sternenflotten-Statuten dieses Etablissement schließen darf.“
„Einen Teufel dürfen Sie tun!“ spuckte der Ferengi mir entgegen. „Der Replikator wurde erst letzte Woche kontrolliert und freigegeben.“ Er griff sich einen vorbeigehenden Gast: „Dieses Etablissement ist nicht geschlossen. Das ist nur ein Missverständnis.“
Der Angesprochene sah uns abwechselnd irritiert an. „Sir, bitte gehen Sie!“ sagte ich ihm nur und wandte mich wieder an den Gnom. „Das mag ja sein, dennoch müssen wir auf Nummer Sicher gehen. Und falls es Sie beruhigt, es wird sicherlich jemand für Ihren Verdienstausfall aufkommen.“
„Es geht hier nicht um Verdienstausfall“, konterte der Barkeeper für einen Ferengi untypisch. „Es geht um meinen Ruf. Ihre Aktion ist geschäftsruinierend.“
Langsam wurde der Typ nervig. Nein, eigentlich war er es schon von Anfang an. „Was meinen Sie, wie geschäftsruinierend es sein kann, wenn ich erzähle, dass ihre Gäste gestorben sind?“

Der Ferengi fixierte mich an. Wenn er glaubte, in meinem Gesicht lesen zu können, ob ich bluffte, irrte er sich. „Ich werde mich über Sie beschweren!“
„Tun Sie, was Sie nicht lassen können!“ Ich schaute zu Doran. „Und Sie machen sich jetzt am Besten an die Arbeit.“ Sie nickte, und während sie zum Replikator ging, sammelte ich ein paar von den Gläsern ein, die zum Teil noch gefüllt waren.
Wedge Antilles

Bild
When the Fail is so strong, one Facepalm is not enough.
Gesperrt