RES-LtCmdr - Valeris Advena-CTO-RPG Log1-12124.0885

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valeris
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So 16. Jan 2011, 08:52

Thema: Arbeitermangel?

Personen: Thelor, Ricarda
Wörter: 1.128

Je mehr Fracht die Hermes verlor, desto besser wurde meine Stimmung. Auch wenn man es Starfleet nicht immer zutraute, diesmal hatten sie gute Arbeit geleistet und mir nicht nur wirklich ALLES auf der Liste gebracht, sondern auch das richtige. Wie kleine Ameisen wirbelte das Verladepersonal über das Deck und schob Transportkisten. Wir hatten die letzten Tage extremst an den Reserven genagt und so, wie ich das jetzt verstanden hatte, hatte nicht nur das Material gelitten. Um mehr Informationen zu erhalten, hätte ich in mein Büro gehen müssen, doch das war momentan der letzte Platz an dem ich sein wollte. Also hoffte ich auf den blauen Engel, der soeben in Gestalt eines Andorianers den Hangar betrat.
„Na dann mal raus mit den Neuigkeiten!“, sagte ich, kaum, dass er sich in Hörreichweite befand.
„Seit gestern haben wir 356 Krankmeldungen. Ich kann noch nicht genau zuodnen, wer davon von den offenbar allgegenwärtigen Kopfschmerzen betroffen ist und wen andere Unpässlichkeiten plagen.“
„Kopfschmerzen?“, fragte ich und griff unbewusst an meine linke Augenbraue. Seit gestern hatte ich das Gefühl, eine glühende Nadel wurde von hinten in meinen Augapfel gestochen. Ich hatte angenommen, eine angehende Erkältung war dafür verantwortlich – ein Umstand, der nicht wirklich viel Aufmerksamkeit bedurfte – und beschlossen, den Arztbesuch zu verschieben. Die Info, die T’Klav mir gerade gegeben hatte, änderte nichts an meinem Entschluss, setzte aber eine neue Aufgabe auf meine Liste.
Ich ließ mir den Stand der Entladung durchgeben und sah Thelor an.
„Ist Hogan noch einsatzfähig?“
„Ich glaube schon.“, bestätigte er.
„Er soll die Entladung überwachen. Das wird bestimmt noch einen halben Tag in Anspruch nehmen. Mindestens. Sie kommen mit mir.“

Ich hatte mir einen ‚Krisensitz‘ auf Deck 302 eingerichtet. Eine Konsole war nur für meine Bedürfnisse bestimmt, so dass ich zumindest einen vagen Überblick über meine zahlreichen Projekte behalten konnte. Darüber hinaus hatte ich meine Leute informiert, dass sämtliche Padds in dieses Krisenlager geliefert werden sollten, oder, sofern es nicht dringend war und eines der laufenden Projekte betraf, in meinem Büro einer Bearbeitung harren musste, denn um Büro-Padds würde ich mich in absehbarer Zeit nicht kümmern. Auch Jason wusste bescheid. Ich wünschte, ich konnte bei ihm sein, denn er hatte mich über Jets Ausfall informiert. Diese Sachen nahmen ihn meines Erachtens immer noch zu sehr mit und so wäre ich gern bei ihm gewesen, um ihm mal richtig den Kopf zu waschen. Kopfschmerzen waren, genau wie verschluckte Perlen, kein Weltuntergang.

Ich war froh, dass die Hermes neben Material auch Personal mitgebracht hatte, so dass ich trotz meiner eigenen Ausfälle mit 100% weitermachen konnte. 120 % wären zwar schöner gewesen, aber man konnte nicht alles haben.
Thelor hatte den Schleudersitz neben mir eingenommen und überwachte mit dem einen Auge die Aufbauarbeiten und mit dem anderen die Daten auf meinem Display. In einem für mich eher undurchdachten Akt der Verzweifelung hatte die medizinische Abteilung um einen Techniker gebeten, der die Replikatoren untersuchen sollte. Ich hatte Doran dafür abgestellt, auch wenn ich nicht davon überzeugt war, dass die Replikatoren die Ursache für die verhäuften Krankmeldungen waren. Doran war die Leuchte in Rep-Technik und sie würde mit einer Überprüfung am schnellsten sein.
„Hat eigentlich einer der Neu-Techniker der Hermes über Kopfschmerzen geklagt?“, fragte ich Thelor.
„Nicht, soweit mir bekannt ist.“ Er ließ einen Blick über das Ameisenvolk in gelb gleiten, als wollte er mal schnell durchzählen. „Könnte also durchaus am Essen liegen. Nachwirkungen des Virus vielleicht.“
Ich schüttelte den Kopf. „Es sind nicht die Replikatoren.“
Ein erstaunter Blick traf mich.
„Das klingt sehr sicher“, kommentierte er nur.
„Es sind nicht die Replikatoren“, sagte ich noch einmal und ließ damit nicht gerade das Erstaunen aus Thelors Gesicht verschwinden.
„Okay“, sagte er schließlich mit einem Grinsen. „Ich habs verstanden. Es sind nicht die Replikatoren.“
„Das erste, was Neu-Besucher immer machen, wenn sie auf Station kommen, ist, den Replikator ausprobieren“, erklärte ich und rollte an die nächste Konsole, betätigte einige Schalter und glitt zurück. „Die essen nicht etwa, weil sie Hunger haben, sondern, weil sie die Datenbanken der Replikatoren überprüfen.“ Irgendwie hatte ich das Gefühl, er starrte noch entsetzter als vor einigen Minuten.
„Die Station beherbergt wie viele Rassen?!“ Es war eine rhethorische Frage, auf die ich keine Antwort erwartete. „Jeder programmiert den Replikator auf andere Art mit seiner eigenen Speise. Damit kommen wir auf eine unvorstellbare Datenbank. Auf der Station gibt es allein 2354 Varianten von Apfelkuchen.“
Ich ginste, fuhr fort. „Sollte der Replikator eine Fehlfunktion haben, dann wäre auch die Besatzung der Hermes betroffen. Es muss was anderes sein.“
„Strahlung?“, schlug Thelor vor.
„Kann gut sein. Wir sind der Strahlung vielleicht schon länger ausgesetzt als die Hermes, so dass wir eher unter den Folgen leiden.“
„Zwischenfrage!“, forderte Thelor und ich hob die Hand in einer Geste der Aufforderung. „Vielleicht war die Hermes auch dem Replikator nicht lang genug ausgesetzt, um schon jetzt Wirkung zu zeigen.“
Ich nickte zufrieden mit dem Kopf. „Das stimmt. Aber ich habe ein weiteres Indiz.“
„Und das wäre?“, fragte er neugierig.
„Jasons Sohn ist mit Kopfschmerzen auf der Krankenstation.“
Thelor sah noch keinen Zusammenhang, was mich zu einem weiteren Grinsen veranlasste.
„Jasons Sohn hat in seinem ganzen Leben noch keine Replikatormasse gegessen.“ Alles in mir sträubte sich dagegen, das geschmacksneutrale Zeug als „Nahrung“ zu bezeichnen. Ich wusste nicht, ob Thelor aus Rücksicht von einem ‚Aber‘ Abstand nahm. Wir konnten das Leben der Zwillinge nicht dauerhaft kontrollieren und natürlich hätte es durchaus sein können, dass sie während unserer Abwesenheit dieses Zeug konsumiert hatten. Blieb noch der Umstand, dass ich auch eine heisse Nadel im Gehirn spürte. Und ich wusste, was ich gegessen (oder besser: was ich NICHT gegessen hatte).
„Ich habe nicht gesagt, dass ich den Stein der Weisen gefunden habe“, sagte ich schließlich mit einem Schulterzucken. „Ich habe nur gesagt: Es sind nicht die Replikatoren. Davon bin ich überzeugt.“
Er nickte, wenn auch scheinbar nur, um mir einen Gefallen zu tun.
„Vielleicht können wir der Wissenschaft ein wenig helfen.“ Ich reichte ihm ein Padd. „Ich habe eine Liste gemacht, mit den Updates, die uns die Hermes zur Verfügung stellen könnte, hinsichtlich der Sensoren. Hardware und Software. Schau mal, ob sich daraus etwas machen läßt.“ Ohne auf eine Antwort zu warten, erhob ich mich von meinem Stuhl, schnappte mir ein Padd und lief zu Ricarda.
„Lieutenant“, rief ich schon von weitem und setzte ein Lächeln auf. „Wir müssen eine kleine Änderung in den Plänen Ihres Bruders vornehmen“, begann ich ohne Umscheife und reichte ihr das aktivierte Padd mit dem entsprechenden Bereich. „Wir kommen hier in Schwierigkeiten mit den EPS-Leitungen.“ Mit dem Zeigefinger deutete ich auf den entsprechenden Bereich. „Wir müssen die Pläne um 34,5 Zentimeter anpassen. Ich hoffe, das geht?“
„Das sollte kein Problem sein“, antwortete sie, nachdem sie den entsprechenden Vorschlag studiert hatte. „Wenn Sie wollen, informiere ich meinen Bruder und hole mir von ihm eine Bestätigung.“
„Danke. Ihr Wort genügt.“
Dup dor a'az Mubster
Dif-tor heh smusma

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