RES – Cmdr S. Kirilenkova – XO – RPG 2 Log 03 – 12‘124.2308

[JasonHawk]

RES – Cmdr Svetlana F. Kirilenkova – XO – RPG 2 Log 03 – 12‘124.2308

Personen: Marc Kendric (erwähnt)
NPCs: Bator Daria, Rick Steel, Vanessa
Wörter: 1‘241
Titel: Die „anderen“ Kopfschmerzen…

=A= Starbase 98 Resolution – Deck 13 – Büro des XO =A=

Ich lehnte mich in meinem Sessel zurück. Ich hatte McMannis gesagt, was ich ihm hatte sagen wollen. Aber da beschäftigte mich noch etwas anderes im Zusammenhang mit diesem Etablissement und dessen Verbindung zu den Patienten mit Kopfschmerzen. Etwas, das mich dienstlich eigentlich gar nicht interessieren dürfte. Gehörte Vanessa auch zu diesen Patienten?
Diese eine Frage liess mich nicht mehr los. Und weil ich wusste, dass ich mich nicht mehr auf meine Arbeit würde konzentrieren können, bis ich eine Antwort hatte. Also musste ich eine Antwort haben. Ich richtete mich in meinem Sessel wieder auf und aktivierte mit meiner rechten Hand, den Computer meines Schreibtisches. Ich begab mich in das Verzeichnis der Medizin und begann die Datenbank nach der Liste mit den Patienten mit Kopfschmerzen zu durchsuchen. Bevor ich aber fündig wurde, wurde ich unterbrochen.
„Bator an Kirilenkova.“
„Haben Sie den Anwalt?“, verlangte ich gleich zu wissen, denn darauf wartete ich und hoffte, dass sie mich nicht wegen etwas anderem rief.
„Ja, soll ich ihn gleich durchstellen?“
„Gerne.“
Ich schloss die Kommverbindung zur OPS und schaute wieder auf den Bildschirm vor mir. Während des kurzen Wortaustauschs hatte ich aus dem Fenster auf den Patch geschaut. Auf dem Bildschirm war die Datenbank der Medizin verschwunden. Stattdessen war das Logo der Föderation zu sehen und es blinkte der Text „Incoming Transmission“, sowie die Möglichkeit diese „Transmission“ anzunehmen oder abzulehnen. Kaum hatte ich sich angenommen, machte das Logo der Föderation einem Herrn in Sternenflottenuniform Platz. Sein Kragen war rot und wies seinen Rang als Lieutenant Commander aus. Er war, für männliche Verhältnisse, attraktiv. Glattrasiert, kurze rote Haare, kleine Augen, zu klein, um die Farbe auf dem kleinen Bildschirm in meinem Büro zu erkennen. Auf der OPS vielleicht…
„Guten Tag, Commander. Ich bin Commander Svetlana Kirilenkova, Erster Offizier der Starbase 98 Resolution“, stellte ich mich gleich einmal vor.
„Ich kenne Sie, Commander, und bin sehr erfreut, Ihre Bekanntschaft zu machen“, antworte der noch unbekannte Lieutenant Commander schleimig. Und ich glaubte ihm sofort, dass er sich sehr freute, so wie der mich anglotzte. Wahrscheinlich hatte er schon minutenlang mein Bild in der Akte zum Fall angeglotzt und sich extra raus geputzt, als er hörte, dass ich ihn sprechen wollte… „Ich bin Commander Steel, Rick Steel.“
Er war nur attraktiv, solange er nicht sprach. Sobald er sein Maul aufriss, löste sich seine Attraktivität in Luft auf. Das würde ein kurzes Gespräch werden. Dafür würde ich sorgen.
„Ebenfalls erfreut“, log und schleimte ich gleichzeitig, weil ich ja etwas von ihm wollte und damit lieferte ich ihm gleich eine Vorlage für eine weitere Schmalzattacke. „Dürfte ich Sie um Ihre Hilfe bitten?“
„Wie könnte ich der Ersten Offizier der Starbase Resolution eine Bitte abschlagen?“ Steel entblösste makellose weisse Zähne und grinste mich an. „Also, worum geht es?“
„Wir haben Botschafter Zhirric zwar überführt sowie festgenommen und es schien auch keine merkwürdigen Ereignisse mehr zu geben an Bord, bis jetzt. Wir haben eine merkwürdige Häufung von Fällen mit Kopfschmerzen. Wir fragten uns, ob Zhirric und seine Schergen uns eine kleine Überraschung zurückgelassen haben.“
„Verstehe. Ich soll also nochmals mit Botschafter Zhirric sprechen?“, fragte Steel und wurde endlich einmal etwas ernst.
„Gerne. Fühlen Sie ihm auf den Zahn. Wenn wir nicht bald wissen, was diese Kopfschmerzen verursacht, könnte das die Station lahmlegen!“, sagte ich mit einer meiner ernstesten Stimme.
„Ich soll mich also beeilen?“, war Steels Reaktion und er fiel wieder in sein Macho-Gehabe, indem er sich voll cool gab, weil er das jetzt gemerkt hatte.
„Das wäre sehr freundlich, Commander“, erwiderte ich und brachte sogar ein Lächeln zu Stande.
„Ich rede nochmals mit Botschafter Zhirric und melde mich danach wieder bei Ihnen.“
„Danke.“ Steel schwieg einen Moment und schaute mich dann mit diesem entschlossenen Gesichtsausdruck an. Aber auf dieses Gespräch hatte ich wirklich keine Lust: „Kirilenkova ende!“
Damit trennte ich die Verbindung. Kurz erschien auf dem Bildschirm nochmals das Logo der Föderation und dann war ich wieder in der Datenbank der Medizin. Diese durchsuchte ich nun weiter nach der Datenbank mit den Kopfschmerzpatienten. Nach einigen Minuten hatte ich sie endlich gefunden. Dieser Pearton ein schreckliches Ablagesystem. Ein völliges Chaos herrschte in dieser Datenbank. Da sollte mal jemand aufräumen.
Aber die Patientenliste interessierte mich ja und nicht die Datenbank. Und so öffnete ich sie. Meine erste Reaktion, als sich die Datei öffnete? Ich fasste mir mit einer Hand in die Stirn, machte grosse Augen und stützte dann den Kopf in der Hand ab, mit welcher ich mir an die Stirn fasste. Da standen fast 2‘000 Namen auf der Patientenliste. Alle waren sie in den letzten 24 Stunden wegen Kopfschmerzen behandelt worden. Das grenzte ja schon Beinahe an eine Epidemie. Ich beneidete die Medizin nicht dafür, in dieser Datenmenge nach Gemeinsamkeiten zu suchen. Das dürfte praktisch unmöglich sein.
Schnellte suchte ich in der Datenbank nach dem Namen Vanessa. Es gab 13 Einträge, sieben Zivilistinnen. Dummerweise gab es bei den Zivilistinnen nicht mehr Daten, als ihren Namen und dass sie Zivilisten waren. Klar, man durfte sie ja nicht identifizieren. Da ging es um den Persönlichkeits- und den Datenschutz. Also wusste ich immer noch nicht, ob Vanessa auch erkrankt war oder nicht.
Dann musste ich halt den Rat des Captains in den Wind schlagen. Wenn ich mir die Sorgen um Vanessa nicht mit einer Entwarnung aus dem Kopf schlagen konnte, musste ich meinen Kopf mit etwas anderem ablenken. Das hiess zurück zur Wissenschaft. Da war doch ein Bericht vom Chefwissenschaftler, Kendric, eingetroffen. Wo hatte ich dieses PADD gleich nochmal?
Ich kramte in dem Stapel PADDs, der neben dem Bildschirm stand. Alles Berichte, die ich noch durchsehen musste. Entscheiden, was bis zum Captain musste und worüber ich selber entscheiden konnte. Irgendeiner dieser Berichte war von Kendric und den suchte ich mir nun.
Ah, da war das PADD ja. Ich aktivierte es sofort und vertiefte mich in die Lektüre. Die Zusammenfassung war einfach. Die Sensoren empfingen tatsächlich merkwürdige Daten aus dem umliegenden Weltall. Das zog sich bis zum Patch hin. Laut Kendrics Bericht empfingen unsere Sensoren diese Daten bereits, bevor die Kopfschmerzen begonnen hatten. Also könnten sie die Ursache für die Kopfschmerzen sein. Bisher hatte die Wissenschaft die Sensorergebnisse nur noch nicht genauer bestimmen können. Kendric hatte Vermutungen: getarnte Schiffe mit uns unbekannten Antrieben, die Auswirkungen einer Supernova oder, ganz interessant, einen mikroskopische Lebensform, die im All lebte. Falls es das wirklich war, wäre ich auf diese Lebensform gespannt. Der Bericht endete damit, dass Kendric den Computer veranlasst hatte eine umfassende Analyse durchzuführen, deren Resultate er erst am nächsten Morgen erwartete. Dann würde ich Kendric morgen einen Besuch abstatten…

=A= Starbase 98 Resolution – Deck 200 – Hauptpromenade – Zeitsprung =A=

Okay, zugegeben, mein Dienst war noch nicht vorbei, aber ich hatte ihn trotzdem schon beendet. Wenn der Captain fragen würde, würde ich es auf die Kopfschmerzen schieben. Und eigentlich stimmte es auch. Nur das dieser spezielle Kopfschmerz Vanessa hiess und ich endlich Gewissheit wollte. Ich war also schnell in meinem Quartier verschwunden, hatte mich in Zivilkleidung geworfen und war nun auf der Hauptpromenade gelandet, wo ich nach Vanessas Kleidergeschäft suchte. Ich musste doch eine Weile suchen, denn sie hatte vergessen zu erwähnen, dass es nur ein kleines Kleidergeschäft. Aber nach einer, wie es mir schien, unendlichen Suche, hatte ich ihr Geschäft doch noch gefunden.
Ich wollte gerade Vanessas Geschäft betreten, als ich stutzte. Irgendwie fühlte ich mich beobachtet. Ich schaute mich nochmals um. Nur über die Schultern. Konnte aber nichts erkennen. Also betrat ich das Geschäft mit einem „Hallo Vanessa“.