RES – Cmdr S. Kirilenkova – XO – RPG 4 Log 06 – 12‘355.1466

[JasonHawk]

RES – Cmdr Svetlana F. Kirilenkova – XO – RPG 4 Log 06 – 12‘355.1466

Personen: Manu Katché, Amanda C. Doran, Nilja Telmah, Sandiego D. Sturm
NPCs: Nog, Bator Daria
Wörter: 1‘318
Titel: Stellungnahme

=A= Starbase 98 Resolution – Deck 12 – OPS =A=

Damit stand die Nachtschicht fest. Wieso hatte Viso nur darauf bestehen müssen, noch heute Abend zu fliegen?

Der Ereignishorizont des Wurmloches flackerte bedrohlich. Das Sprungtor selber vibrierte und es schien, als würde es demnächst auseinanderfliegen. Ich hoffte, es war nur meine Einbildung, dass es so aussah, als würde sich das Tor verformen. Und vielleicht lag es auch an dem roten Licht, welches immer wieder aufleuchtete. Alarmstufe Rot eben. Man gewöhnte sich zwar dran, aber irgendwie auch nie ganz.

Mir schien es, als würden das Flackern und die Vibrationen langsam abnehmen. Die Mädels und Jungs in der Sprungtorsteuerung schienen das Problem tatsächlich in den Griff zu bekommen. So dumm konnte der Saboteur ja nicht sein, dass er das Tor und damit den gesamten Sektor zerstörte, während er noch an Bord war. Wir hatten jedes Schiff und alle Personen an Bord gründlich durchleuchtete, bevor es die Resolution verlassen hatte. Es war kaum anzunehmen, dass sich der Saboteur an Bord befand. Richards Sicherheitskräfte hatten ganze Arbeit geleistet und eine Meute griesgrämiger Piloten auf die Reise geschickt, weil sich ihre Abreise wegen dieser genauen Kontrollen natürlich stark verzögert hatte. Aber für uns war das auch nicht einfach. Die Sicherheitskräfte hatten Überstunden leisten müssen und die Abteilung bestand nicht nur aus Androiden. Jedenfalls konnten wir davon ausgehen, dass der Saboteur noch an Bord der Resolution war.

Plötzlich ging die Tür zur OPS auf. Ich drehte mich automatisch zum entsprechenden Turbolift um. Da musste sich schon der Weltraum auf dem Hauptschirm auflösen, um meine Neugierde, wer denn da auf die OPS kam, zu überwinden. Es war der Captain und ich wollte schon aufstehen, doch er hob die Hand:
„Bleiben Sie sitzen, Commander. Ich bin in meinem Büro, um das Flottenkommando zu informieren und versuche über die Midas-Phalanx und die Kolonie der Talaxianer Kontakt mit der Britannia aufzunehmen.“
Ich nickte nur und dann war der Captain auch bereits in seinem Bereitschaftsraum verschwunden. Ich schaute wieder auf den Hauptschirm und konnte sehen, dass es dem Team in der Sprungtorsteuerung gelungen war, das Wurmloch zu stabilisieren. Der Ereignishorizont flackerte nicht mehr und das Tor selber vibrierte ebenfalls nicht mehr oder die Restschwingung war so weit gefallen, dass sie von den Stabilisatoren kompensiert werden konnte.
„Wurmloch stabilisiert!“, hörte ich dann bereits über die Interkomm Miss Doran sagen. Das waren doch gute Nachrichten.
„Gute Arbeit“, sah es Nog gleich wie ich. „Ist mit weiteren Störungen zu rechnen?“
„Negativ! Wir konnten die Manipulationen beheben und arbeiten mit den Einstellungen von vor dem Vorfall“, antwortete die Wissenschaftlerin Telmah. Das bekam ich alles über die Interkomm mit.
„Dann fahren Sie jetzt weiter wie geplant. Sollte die Britannia den Flug überstanden haben, hat sie das Wurmloch bestimmt schon verlassen. Es ist genug Zeit vergangen. Aktivieren Sie den Energiesparmodus und reduzieren Sie das Wurmloch!“
„Aye, Sir!“, quittierten die Techniker und Wissenschaftler in der Sprungtorkontrolle.
Das Resultat der Eingaben in die Konsolen, welche garantiert auf die Befehlsbestätigung gefolgt waren, war auf dem Hauptschirm zu sehen. Der Ereignishorizont wurde langsam kleiner. Am Ende war er nicht viel grösser als ein weit entfernter Stern, allerdings strahlte er etwas heller und genau aus dem Zentrum des Sprungtores.

Kurz darauf vernahm ich aus Richtung der Tür zum Bereitschaftsraum des Captains ein Zischen. Automatisch wanderte mein Blick in diese Richtung und tatsächlich kam Manu mit schnellen Schritten aus seinem Büro. Ich wollte schon aufstehen, aber er bedeutete mir wieder mit einer Geste, sitzen zu bleiben.
„Halten Sie hier die Stellung, Commander, und warten Sie auf eine Nachricht vom Flottenkommando oder der Midas-Phalanx bezüglich der Britannia! Ich bin in der Sicherheit und verfolge das Verhör des mutmasslichen Saboteurs.“
Ich wollte schon etwas in die Richtung „Manu suchte sich das Spannende aus, während ich Däumchen drehend auf der OPS sitzen darf“ denken, aber dazu kam ich gar nicht. Bevor ich überhaupt etwas denken konnte, schnitt Sturm dem Captain den Weg ab, als dieser auf dem Weg zum nächsten Turbolift war.
„Einen Moment, Captain. Ich brauche eine offizielle Stellungnahme von der Sternenflotte bezüglich des Vorfalls geradeeben!“
„Dafür habe ich keine Zeit Sturm! Wenden Sie sich an Commander Kirilenkova!“
Mit diesen Worten drängte er sich an Sturm vorbei und in die wartende Turboliftkabine. Während ich noch etwas überrascht in Richtung des Captains starrte, liess sich Sturm nicht zweimal bitten und stand kurz darauf bereits vor mir mit einem PADD im Aufnahmemodus:
„Commander Kirilenkova, was können Sie unseren Zuschauern bereits über den Zwischenfall während des Fluges der Britannia durch das Wurmloch in den Delta-Quadranten sagen?“
Ich hatte keine Ahnung, was ich Sturm darauf antworten sollte, denn eigentlich wussten wir ja noch gar Nichts. Aber das war nicht meine erste Sorge. Ich wollte nicht vor der gesamten Besatzung der OPS von Sturm interviewt werden. Deshalb brach ich das Interview gleich ab und bat Sturm in die Beobachtungslounge, während ich das Kommando der OPS an Bator delegierte.

=A= Starbase 98 Resolution – Deck 12 – Beobachtungslounge – gleich darauf =A=

Kaum standen Sturm und ich in der Beobachtungslounge, drehte ich mich zu ihm um. Inzwischen wusste ich, wie mein Kommentar ausfallen würde:
„Hier der Kommentar der Sternenflotte: Beim Versuch die Britannia mit Hilfe eines künstlichen Wurmloches, welches durch ein so genanntes Sprungtor aufgebaut wurde, in den Delta-Quadranten zu schicken, kam es zu einer Fehlfunktion und das Wurmloch wurde instabil. Zum jetzigen Zeitpunkt ist der Sternenflotte nicht bekannt, ob die Britannia im Delta-Quadranten angekommen ist, aber wir haben Kontakt zu Botschafter Neelix aufgenommen. Er sucht nach der Britannia und wird uns über seine Fortschritte informieren. Zum Grund der Fehlfunktion liegen uns zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Informationen vor.“
Sturm war zu Beginn meiner Stellungnahme kurz überrumpelt, hatte sich aber schnell wieder gefangen. Deshalb hatte ich einen strategischen Fehler gemacht. Ich hätte den Grund für die Fehlfunktion früher ansprechen sollen, denn:
„Der Grund für die Fehlfunktion ist sehr wohl bekannt, Commander. Es war Sabotage! Ich habe es auf der OPS selber gehört.“
Wieso hatte ich nur nicht mehr an Sturm gedacht und ihn von der OPS entfernen lassen, als das Wurmloch instabil geworden war? – Dumme Frage! Ich hatte andere Sorgen…
„Ja, zum jetzigen Zeitpunkt scheint eine Sabotage durchaus möglich. Es gibt Hinweise und Verdächtige, die darauf hindeuten. Den entsprechenden Hinweisen gehen wir nach und die entsprechenden Verdächtigen befragen wir. Allerdings ermitteln wir zum jetzigen Zeitpunkt noch in alle Richtungen.“ Das Medientraining, welches ich kurz nach meiner Ankunft auf der Resolution als Weiterbildung besucht hatte, schien sich doch ausbezahlt zu haben. Ich war jedenfalls zufrieden mit meiner Stellungnahme. Ich sagte Sturm nicht mehr, als er auf der OPS sowieso mitbekommen hatte. Aber er hatte es auch selber provoziert: Ich hatte mich bereits nach dem ersten Treffen mit dem Reporter für das Medientraining angemeldet. Bevor Sturm noch eine weitere Frage stellen konnte, fügte ich noch an: „Weitere Informationen können wir zum jet…“
„…jetzigen Zeitpunkt nicht bekannt geben. Schon klar“, unterbrach mich Sturm. „Danke für Nichts, Commander.“
Sturm wollte die Beobachtungslounge bereits verlassen, aber ich hielt ihn noch zurück:
„Einen Moment noch, Mister Sturm.“ Er drehte sich um und schaute mich herausfordern an. „Ich will den Bericht sehen, bevor Sie ihn ausstrahlen.“
„Sie vertrauen mir nicht?“, erwiderte der Reporter und ich glaubte, eine leichte Enttäuschung aus seiner Stimme herauszuhören.
„Nein. Es handelt sich hier lediglich um eine delikate Angelegenheit und da will ich auf Nummer sicher gehen.“
„Ich melde mich.“
Damit verschwand Sturm. Ich sehnte mich nach Michelle, aber heute Nacht würde das Nichts mehr werden. Wahrscheinlich würden wir bis in die Nacht hinein arbeiten. Solange wir nicht erste Resultate vorweisen konnten, würde uns Manu keine Pause gönnen. Wobei das auch nicht notwendig war. Es würde sich sowieso niemand eine Pause gönnen wollen, bevor wir nicht erste Resultate vorweisen konnten.

Ich schüttelte kurz den Kopf, um wieder wach zu werden. Ging zum Replikator und bestellte mir einen Kljúkwa-Saft mit einer doppelten Portion Honig darin. Während der Replikator mein Getränk replizierte, schaute ich, dass mein Zopf sass und dann ging ich mit dem Glas auf die OPS zurück.