RES-Lt.Cmdr. Valeris Advena-CTO-RPG Log3-12357.2108

CO: Wedge Antilles - XO: Jason Anthony Hawk
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valeris
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Di 6. Sep 2011, 20:07

Personen: Kirilenkova, Sturm
Thema: Interessantes Kaffeekränzchen

Wörter; 1.126


„Advena an Kirilenkova!“, aktivierte ich die Verbindung und wartete gar nicht darauf, dass sie mit einer Bestätigung reagierte. Sie schien eh immer im Dienst und so sprach ich fast nahtlos weiter (nachdem ich dem Computer seine paar Millisekunden Zeit gegeben hatte, die Verbindung aufzubauen) „Ich muss Sie unbedingt sprechen. Können Sie in mein Büro kommen?“
„Auf dem Weg.“
Ich atmete tief durch, sah mir noch einmal die Aufzeichnungen an. Der Reporter hatte mich ein klein wenig überfahren und für meinen Geschmack wusste er zu viele Sachen, die er nicht hätte wissen dürfen…

Wie immer stand die Tür zu meinem Büro offen und so konnte ich sehen, dass die Commander mit hastigen Schritten den Maschinenraum durchquerte und mein Büro ansteuerte. Sie blieb etwas verwirrt vor der offenen Tür stehen (als hätte sie sich noch nicht an meine kleine Macke gewöhnt) und trat schließlich ein. Ich erhob mich kurz (reine Höflichkeit) und deutete auf den Besucherstuhl, den sie daraufhin in Beschlag nahm.
„Ich hatte vor ein paar Minuten Besuch“, begann ich ohne Umschweife. „Von der Stationswanze.“
„Mr. Sturm“, stellte sie trocken fest und ich nickte.
„Was wollte er?“, fragte sie weiter.
„Sie können es sich ansehen.“ Damit drehte ich den Bildschirm meiner Konsole in ihre Richtung und ließ das Programm ablaufen. Das Bild zeigte mein Büro, in das gerade ein nur allzu bekannter Blondschopf stolzierte.
„Sie haben visuell?“, fragte die Commander. Ich zuckte mit den Schultern.
„Vielleicht haben wir einen Saboteur an Bord. Wir probieren gerade ein neues System aus, dass die Türprotokolle unterstützen soll. Da ich es vorziehe, den Maschinenraum im Auge zu haben, sind die Türkontrollen bei mir ein wenig….nunja….sinnlos. Und die Sicherheitsvorschriften besagen, dass eine nachvollziehbare und lückenlose Protokollierung der AL Büros aufrechterhalten werden soll. Also….“ Ich machte eine vielsagende Geste auf mein Büro und schließlich auf den Bildschirm, welcher Sturm zeigte, der gerade Platz genommen hatte.


„Commander Advena“, begann er. „Darf ich mich vorstellen? Mein Name ist…“
„Ich weiss, wer Sie sind“, unterbrach ich ihn. „Ihr Ruf eilt Ihnen voraus.“
Er kniff die Lippen zusammen und versuchte ein Lächeln, welches ich als reichlich verunglückt empfand.
„In positiven Sinne oder im negativen?“, fragt er.
„Negativ“, stellte ich trocken fest. „Ausnahmslos.“
„Muss an meinem Beruf liegen“, murmelte er. „Der Job eines Journalisten wird einfach nicht genug geschätzt.“
„Kommen Sie zur Sache!“, sagte ich in einem bissigeren Ton, als beabsichtigt. Er lehnte sich zurück.
„Der unvorhersehbare Zwischenfall mit der Britannia ist nicht so unvorhersehbar gewesen, wie Sie vielleicht glauben.“
„Sollten Sie mit Ihren Thesen nicht lieber zum Captain gehen? Ich glaube, bei mir sind Sie falsch.“
„Das glaube ich nicht“, erwiderte er süffisant. „Es geht um ein technisches Problem, dass ich gern erst mit Ihnen besprochen hätte.“
„Na, habe ich ein Glück!“
„Ich gehe davon aus, dass Sie die Unterlagen über den Titus-System-Vorfall gelesen haben.“
Ich antworte nicht, machte auch keine Geste, die Zustimmung oder Ablehnung zum Ausdruck brachte, sondern sah ihn einfach nur an.
„Das Gleiche ist hier passiert.“ Er reichte mir ein Padd und neugierig nahm ich es entgegen, aktivierte es und traute meinen Augen kaum.
„Es ist die gleiche Fehlfunktion, wie damals im Titus System“, erklärte er, während ich las. „Nut mit dem Unterschied, dass es dieses Mal keiner romulanischen Tarnvorrichtung bedurfte. Das Einzige, was notwendig war, waren ein paar Änderungen in der Justierung und ein leichtes Abschwächen der Sicherheitssysteme.“

Mein Gehirn arbeitete auf Hochtouren. Sicherlich konnte eine Manipulation oder eine ‚Vergrößerung’ eines vorhandenen Fehlers zu diesem Vorfall geführt haben. Doch genauso gut kamen tausend andere Optionen in Betracht. Was mich beunruhigte, war der Umstand, dass jemand Zugang zu den entsprechenden Kontrollen gehabt hatte. Und Zugang zu den Hintergrundinformationen. Es hatte mich mehr als nur Beziehung gekostet, den Bericht der vulkanischen Akademie der Wissenschaften über die Föderation zu beziehen und dabei hatte ich innerhalb der Sternenflotte doch einen gewissen Rang. Es schien mir unglaublich, dass ein einfacher Zivilist diese Informationen einfach so erhalten konnte. Und genauso unglaublich war es, dass ein einfacher Zivilist einfach durch die Station spazieren und Änderungen an den Sprungtorkontrollen vornehmen konnte, wie es ihm beliebte.

„Woher haben Sie diese Aufzeichnungen?“, fragte ich ihn und legte das Padd provokatorisch auf meinen Schreibtisch.
„DAS ist eine Angelegenheit, die ich mit dem Captain besprechen sollte. Bleiben wir doch vorerst bei den technischen Problemen. Entspricht es den Tatsachen?“
„Es könnte alles gewesen sein. Von einem einfachen Stromausfall, bis hin zu kosmischen Interferenzen. Ich kann nicht einmal menschliches Versagen ausschließen.“
„Oder Sabotage?“
„Hören Sie! Selbst, wenn ich schon entsprechende Ergebnisse hätte, wäre ich kaum in der Position, meine Erkenntnisse mit der Presse zu teilen.“
Er lehnte sich ein wenig nach vorn. „Ich frage nach Ihrer Meinung. Sagen Sie mir, was Sie davon halten! Mit Ihrem technischen Hintergrundwissen. Glauben Sie, dass eine Sabotage stattgefunden hat?“
„Ich habe keine Meinung in dieser Angelegenheit!“
Er seufzte, erhob sich und warf mir einen treudoofen Dackelblick mit einem „Schade“ entgegen. „Ich hatte gehofft, Sie können mir helfen.“ Damit verließ er mein Büro.


„Was halten Sie davon?“, fragte nun auch Kirilenkova.
„Weiss ich nicht“, antwortete ich. „Sie können diesen Typen besser einschätzen als ich.“
Sie schüttelte den Kopf. „Das meine ich nicht. War es Sabotage?“
„Ja. Ich habe die Fakten dieses Reporters mal flüchtig überprüft und soweit ich das beurteilen kann…da ist was Wahres dran.“
„Mhmmm“
„Ich frage mich nur, wer in der Lage ist, an den Bericht der Vulkaniern heranzukommen und wer sich Zugang zu höchst sensiblen Bereichen der Station verschaffen konnte. Es muß jemand internes sein.“
„Ich werde mit Richards sprechen. Sonst noch was?“
Ich schüttelte den Kopf. Sie nickte und erhob sich. „Halten Sie mich über die weiteren Entwicklungen der Fehlfunktion auf dem Laufenden.“
„Sicher.“
Wieder nickte sie und steuerte die Tür an. Bevor sie mein Büro verlassen konnte, stand ich ebenfalls auf.
„Commander?“, rief ich ihr nach.
Sie blieb stehen und wandte sich zu mir um.
„Meine persönliche Meinung“, begann ich und hatte das leichte Gefühl, ich bewegte mich auf sehr dünnem Eis. „Und wie gesagt, Sie können diesen Typen besser einschätzen“, versuchte ich, das Kommende zu entschärfen. „Sollten wir nicht mit ihm zusammenarbeiten? Mit Sturm, meine ich. Er scheint an Informationen heranzukommen, die hilfreich sein könnten.“
„Und was glauben Sie, macht er mit Informationen, die er von uns bekommt?“
„Bei allem Respekt, Ma’am. Haben wir Informationen, die er noch nicht hat?“ Ich ging mal davon aus, dass die oberste Führungsetage Neuigkeiten mit den ALs austauschte. Und in letzter Zeit war der Zufluss an Informationen von dieser Stelle im Gegensatz zu Sturms Erkenntnissen eher dürftig. Sicherlich konnte es durchaus sein, dass der Captain und die Commander nicht alles mit allen teilte, schließlich war die Wahrscheinlichkeit, dass einer von uns der Saboteur war, nicht zu verachten, trotzdem fühlte ich den Reporter in dieser Angelegenheit um Nasenlängen voraus.
„Die Entscheidung darüber liegt nicht bei mir“, sagte sie und ging.
Dup dor a'az Mubster
Dif-tor heh smusma

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