RES – Saboteur – Log 03 – 13005.1318

CO: Wedge Antilles - XO: Jason Anthony Hawk
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Saboteur
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Mo 19. Sep 2011, 12:12

RES – Saboteur – Log 03 – 13005.1318

Wörter: 969

\,/‘\,/ Somewhere on Starbase 98 Resolution \,/‘\,/

Ich fühlte mich fast etwas geehrt. Sie hatten doch tatsächlich eine Ermittlungszentrale eingerichtet, um mich zu jagen. Ich war dem Captain wohl ein Dorn im Auge. Ich musste leicht schmunzeln. So bedeutend war ich sonst nicht. Erst wenn man sich vermeintlich gegen die Base stellte, wurde man wichtig. Ein Staatsfeind Nummer Eins eben.
Aber ich stellte mich ja nicht wirklich gegen die Base. Es machte nur den Eindruck. Ich wollte Manu nur vor einem grossen Fehler bewahren. Einem Fehler, der die ganze Base und alle ihre Viertelmillion Bewohner das Leben kosten konnte. Noch immer war ich davon überzeugt, dass diese Tortechnologie nicht ausgereift war. Ich hatte dafür Beweise gesehen, die jedem anderen die Berge zu Haare stehen gelassen hätten.
Wenigstens konnte ich die Jagd nach mir etwas koordinieren. Das hiess, ich konnte sie beeinflussen. Dank eines kleinen Vorteils konnte ich die Schritte meines ärgsten Verfolgers, das hiess die elektronischen Schritte des Computerfreaks, mit verfolgen und darauf reagieren. Um mir etwas Luft zu verschaffen, lockte ich meine Verfolger auf die Spur von Julian. Er war von Anfang als Bauernopfer vorgesehen. Das war der Plan meines Kontaktmannes. Jemand mit überraschend viel Einfluss in San Francisco…
Allerdings hatte ich nicht mit Julian gerechnet. Ich hätte wissen müssen, dass er mich mehr sehen wollte, als es gut für mich war. So auch jetzt. Kaum hatte ich den Computerfreak mit einer elektronischen Spur zu Kate’s Bar gelockt, verlangte Julian auch schon ein Treffen. Wenigstens hatte er eingesehen, dass ich mich nicht mehr oder nur noch selten in Kate’s Bar zeigen konnte. Dafür brachte er sich selber jetzt in Schwierigkeiten und mich damit eigentlich auch, wenn wir gemeinsam gesehen würden.
Julian hatte sich für einen abgelegenen Korridor entschieden, in welchem er gar keinen Zugang hatte, weil er nicht zur Sternenflotte gehörte. Ich teilte ihm, über unseren sicheren Kommunikationskanal, der unabhängig von den Stationssystemen funktionierte mit, dass er noch etwas warten musste. Ich musste erst noch meinen Pflichten in der Sternenflotte nachkommen und das war im Moment die Jagd nach mir selber…

\,/‘\,/ ein abgelegener Korridor – Zeitsprung \,/‘\,/

Ungeduldig lief ich im Korridor hin und her. Ich wartete auf Julian. Er liess sich Zeit. Das ärgerte mich, denn ich hatte noch zu tun. Beziehungsweise auch noch Freizeit. Ich wollte ja nicht nur meinen Dienst leisten, als Saboteur tätig sein und schlafen. Irgendwann wollte ich auch noch richtig ausspannen können. Sonst würde ich erstens den Verstand verlieren und zweitens mit garantierter Sicherheit einen Fehler machen!
„Wo warst du so lange?“, fauchte ich Julian an, als er endlich auftauchte.
„Habe geschaut, dass mich niemand verfolgt.“
Am liebsten hätte ich losgelacht. Predigen konnte er, aber kaum einen Verfolger abschütteln. Und leider bewies er das auch, weshalb ich nicht loslachte. Hinter Julian trat Jason Hawk in den Korridor.
Sofort drängte ich mich an Julian vorbei und trat auf Hawk zu. Mein Glück war, dass er überrascht war, mich hier zu sehen. So konnte ich schon dreiviertel des Korridors hinter mich bringen, bis Hawk endlich reagierte:
Er drehte sich um und rannte davon. Ich durfte ihn natürlich nicht entkommen lassen. Sonst wäre alles vorbei. Hoffentlich liess mich mein Körper jetzt nicht im Stich. Ich hastete hinter Hawk her und versuchte ihn einzuholen. Wieso hatte ich keinen Phaser dabei? Genau, er hätte einen Alarm ausgelöst, wenn ich ihn abgefeuert hätte.
Hawk kam an eine T-Kreuzung und blieb kurz stehen, um zu entscheiden, ob er links oder rechts gehen wollte. Das war mein Glück, denn so konnte ich ihn einholen. Mit einem Hechtsprung gegen seine Hüfte, warf ich Hawk gegen die Wand. Ein weiteres Mal hatte ich Glück, denn hier war sonst niemand. Julian hatte sich wirklich einen abgelegenen Ort für unser Treffen ausgesucht.
„Ohhh!“, stöhnte Hawk unter mir, den ich in die Ecke zwischen Wand und Boden gedrückt hatte. „Wieso tust du da…“
Ich holte mit meiner Hand aus und versetzte Hawk einen Handkantenschlag in den Nacken. Er verlor das Bewusstsein. In der Zwischenzeit war auch Julian hinter uns hergekommen. Er stand im Korridor und schaute auf den Bewusstlosen Offizier runter und danach starrte er mich entgeistert an.
„Steh nicht so rum! In dem Lagerraum da hinten muss es Rohre oder Stangen oder sonst etwas geben. Er braucht einen heftigen Schlag auf den Kopf!“
„Du tötest ihn nicht? Er könnte dich identifizieren!“
„Ich bin kein Mörder.“ Jedenfalls nicht von Angesicht zu Angesicht. Die Sache mit der Britannia war etwas anderes gewesen. „Abgesehen davon, weiss ich, wo und wie fest ich zuschlagen muss, damit er sich nicht mehr erinnert… erinnern sollte“, hängte ich die letzten zwei Worte etwas weniger überzeugt an. „Und jetzt verschwinde in dem Lagerraum, bevor hier jemand auftaucht!“
Wenig später stand ich mit einem stabilen Rohr über Hawk und schlug zu. Ich wollte es nicht, aber es musste sein. Julian schaute mit einem Tricorder, dass ich ihm nicht den Schädel eingeschlagen hatte, was zum Glück nicht der Fall war, aber dieses Risiko hatte ich eingehen müssen. Danach sagte ich Julian, er solle verschwinden. Ich wartete noch zehn Minuten und rief dann einen Arzt, um Hawk zu helfen. Ein Sicherheitscharge nahm meine Aussage auf. Meine Geschichte war, dass ich etwas in dem Lagerraum hatte holen wollen und dass ich Hawk dabei gefunden hatte. Je nachdem an was sich Hawk erinnerte, würde ich diese Aussage bestimmt noch wiederholen müssen, aber bis dahin hatte ich noch etwas Zeit.
Später ging ich auf die Krankenstation, um zu sehen, wie es Hawk ging und gab mich als Freund aus. Ein neuer Arzt, MacCalley hiess er, behandelte Hawk. Dieser war inzwischen aufgewacht, konnte sich aber nicht erinnern, wer ihn niedergeschlagen hatte. Gut. Ich konnte ihn nicht besuchen, da er schon wieder schlief. Das war wohl besser so, denn wenn er mich sah, würde er sich vielleicht erinnern. Ich würde ihm in den nächsten Wochen aus dem Weg gehen müssen.
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