RES - Cpt Katché - RPG 43 Log 5 – 13014.1516

CO: Wedge Antilles - XO: Jason Anthony Hawk
Indienststellung: 1395.2000
Ausserdienststellung:13320.1382

Moderator: Oberkommando

Gesperrt
Wedge Antilles
Beiträge: 529
Registriert: Di 11. Jan 2011, 03:45

Mi 28. Sep 2011, 14:11

Personen: Svetlana, Richi, Yara, Chajara, Alan
Wörter: 1261


=^= Konferenzraum =^=


Allmählich reichte es. Erst die gewollte Kollision der Galileo, dann die Predigten und Aufstände, die Sabotage am Sprungtor, damit eingehend der mögliche Mehrfachmord an der Besatzung der Britannia und das bewusste Unter-Drogen-Setzen eines Lieutenants, anschließend die Drohung über einen nicht zurückverfolgbaren Kanal. Wer immer für das verantwortlich war, schreckte vor nichts zurück. Und er war gut – zumindest besser als wir, weil wir weder seine Aktionen unterbinden konnten noch herausfanden, wer dieser Jemand überhaupt war.
Dieser Zustand war inakzeptabel! Und ich hatte dies auf der eilig einberufenen Sitzung der erweiterten Führungsoffiziere klar zum Ausdruck gebracht.


=^= Krankenstation, etwas später =^=

Es gab eine neue Spur und sie war konkret auf dem Hinterkopf von Hawk zu sehen. Er war niedergeschlagen worden, nachdem er Monroe verfolgt hatte, der sich mit jemandem getroffen hatte. Dem oder einem der Saboteure? Auf jeden Fall hatte die Gegenseite einen Fehler gemacht. Diesen mussten wir ausnutzen.
„Wie hoch stehen die Chancen, dass er sich daran erinnert, wer ihn niedergeschlagen hat?“ Meine Hoffnung, dem Ganzen recht bald ein Ende setzen zu können, basierte nun darauf, dass Hawk seinen Angreifer identifizieren konnte. Auch wenn wir noch nicht wissen konnten, ob diese Person wirklich der Drahtzieher war, konnte er uns zumindest doch Hinweise liefern – so die Theorie.
Daroy seufzte. „Ricarda will es mit Hypnose probieren. Aber ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass das von Erfolg gekrönt sein wird.“
„Wieso nicht?“ fragte ich nach.
„Wer immer den Lieutenant niedergeschlagen hat, wusste, was er tat. Ich zeige es Ihnen am besten da vorne.“ Ohne meine Zustimmung abzuwarten ging sie bereits zu einem holographischen Analysetisch und aktivierte ihn. Während ich noch hinüber schritt, artikulierte sie bereits die Befehle: „Computer, den Schädelscan von Lieutenant Hawk projizieren.“
Über dem Tisch erschien die durchaus plastische Projektion eines menschlichen Schädels. Sie drehte sich um die eigene Achsen.

„Diesen Scan hat Dr. MacCalley direkt nach der Aufnahme vorgenommen. Computer, Rotation stoppen!“ Der Rechner kam der Aufforderung unmittelbar nach. „Sehen Sie diese Delle hier?“ Daroy zeigte auf eine Unebenheit auf der Schädelplatte.
„Die ist ja nicht zu übersehen“, konterte ich.
„Hier geht der Okzipitallappen in den Parietallappen über. Der Schlag auf diesen Bereich hat fast immer eine dauerhafte, kongrade Amnesie zur Folge, also dass der Patient sich an alle Ereignisse vor und nach dem Vorfall erinnern kann, aber nicht an die unmittelbar zum Zeitpunkt des Vorfalls – und das für immer.“
Ich nickte, auch wenn ich nicht wirklich sagen konnte, dass ich alles verstanden hatte, geschweige denn wusste, wo dieser medizinische Vortrag hinführen sollte.
„Worauf ich hinaus will: Diesen Bereich mit der richtigen Intensität zu treffen, erfordert ein sehr hohes Maß an Präzision und eine genaue Kenntnis des menschlichen Gehirns. Etwas zu schwach oder ein paar Zentimeter weiter weg und die Amnesie ist nur temporär. Etwas stärker und das Opfer erleidet einen tödlichen Schädelbasisbruch.“

Wenn die Ärztin damit Recht hatte – und es gab keinen Grund, ihre medizinische Kompetenz in Frage zu stellen – bedeutete dies, der Saboteur wollte Hawk nicht umbringen, sondern nur dafür sorgen, dass er ihn nicht identifizieren konnte. Ich strich mir übers Kinn. Warum sollte jemand ein ganzes Schiff opfern, aber dann bei einer einzelnen Person plötzlich Skrupel haben? Kannte er ihn etwa persönlich? „Sie sagten eben ‚dauerhaft‘!?“
„Ich fürchte ja. Sehen Sie, das Gehirn speichert sämtliche Eindrücke im Ultrakurzzeitgedächtnis. Dort werden sie gefiltert: Alles, was nicht interessant erscheint, wird gelöscht. Was übrig bleibt, geht ins Kurzzeitgedächtnis, wo die Informationen für einige Tage behalten und weiter gefiltert werden. Der erste Filter-Prozess vom Ultrakurzzeitgedächtnis ist durch den Schlag gestört worden, so dass alles gelöscht wurde. Daher denke ich, dass eine Hypnose keinen Erfolg bringt. Nicht einmal eine vulkanische Geistesverschmelzung würde etwas bringen.“
„Und wieso haben Sie dem Versuch dann zugestimmt?“
„Er schadet dem Patienten nicht. Außerdem ist die Arbeitsweise des Gehirns immer noch nicht vollständig entschlüsselt, es könnte also durchaus sein, dass ich mich irre.“


=^= Tatort =^=

„Irgendetwas gefunden?“
Der Androide musste zwar nicht aufsehen, um zu ermitteln, wer ihn da angesprochen hatte, aber er tat es dennoch, um dem Protokoll Genüge zu tun. „Captain“, begrüßte er mich daher noch zusätzlich mit einem Nicken. „Negativ. Dieser Stationsbereich wird zwar seltener benutzt, dennoch befindet sich hier eine Unzahl an DNA-Spuren und Fingerabdrücken, und diese haben leider keine Zerfallsrate, mit der man ausmachen könnte, wann sie hier hinterlassen wurden. Zudem haben wir von Mrs. McJones die Aussage bekommen, dass derjenige, den Monroe in der Bar getroffen hat, vermummt war und Handschuhe trug.“

Richards hatte damit schon die Person angesprochen, die mir die ganze Zeit über so vorkam, als wüsste sie mehr als sie zugab: Dass Monroe ihre Bar ausgesucht hatte, um seine Predigt abzuhalten, war ja noch im Bereich des Möglichen. Aber dass er dorthin wieder zurückkehrte, um seine Komplizen zu treffen, war entweder unvorsichtig oder übervorsichtig – je nachdem, ob sie zu seinen Vertrauten gehörte oder nicht. „Haben Sie schon einen Hintergrundcheck von dieser Kate gemacht?“
„Positiv. Sie verbringt schon ihr halbes Leben lang im Gastronomie-Gewerbe. Angefangen mit einer kleinen Nacht-Bar in Paris, über einer Bar auf Starbase 1 bis zu ihrem Etablissement hier auf der Station. Kleinere Vergehen, meist wegen Nicht-Beachten von Schließungszeiten oder Verstoß gegen Hygienebestimmungen. Keine Gesetzesbrüche seit sie auf der Resolution ist.“
„Jedenfalls keine, die wir kennen“, hängte ich an, erst danach realisierend, dass ich damit indirekt seine Arbeit als Sicherheitschef denunzierte. Anstatt mich aber zu entschuldigen, wechselte ich das Thema: „Irgendwelche Verbindungen zu Monroe?“
Richards schüttelte den Kopf. „Keine, bis auf die Tatsache, dass er ihre Bar als Treffpunkt benutzt.“
„Und ich wüsste zu gerne warum. Verhören Sie sie noch einmal speziell auf ihre Beziehung zu Monroe. Es muss einen Grund geben, warum er diesen Ort auswählte.“

Ich wollte mich umdrehen, hielt aber in der Bewegung inne. „Apropos: Schon eine Spur von Monroe?“
„Noch nicht. Aber auf Grund der Transporterlogbücher wissen wir, dass er sich an Bord befinden muss. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis wir ihn finden, er kann sich nicht ewig verstecken.“
„Hoffentlich ist es dann nicht zu spät.“


=^= Hawks Quartier =^=

Ich kam gerade rechtzeitig zur Show. Hawk saß ruhig in einem Sessel, die Augen geschlossen. Ein Mediziner klappte seinen Tricorder zusammen und nickte einer weiteren Ärztin zu. „Er ist soweit“, sagte er leise.
„Danke, Alan“, bedankte sich die Frau, zog einen Stuhl zu sich ran und setzte sich Jason gegenüber – demnach war sie wohl die Betazoidin. Der Doktor ging derweil zu einem kleinen transportablen Diagnosesystem, das ein paar Meter entfernt im Raum stand.
„Jason, können Sie mich hören?“ sprach die Ärztin behutsam.

„Kirilenkova an Katché“, tönte es mehr als unpassend aus meinem Kommunikator.
Die beiden Blaukittel schauten sofort in meine Richtung, während Hawk weiter vor sich hin schlummerte und sich durch nichts stören ließ. Ich hob entschuldigend die Hand und ging in den vorderen Bereich des Quartiers. Dort nahm ich das Gespräch an. „Ja, Commander?“
„Die Sonde hat die Britannia entdeckt. Den Scans zufolge hat sie die Reise doch überstanden.“
Ich konnte nicht anders als ein wenig durchzuschnaufen. „Das sind sehr gute Nachrichten, Commander!“ Und zwar die ersten seit langem. „Ich werde nachher auf die OPS kommen, vorher werde ich der Sitzung bei Lieutenant Hawk beiwohnen.“
Nach dem Bestätigen durch Svetlana schloss ich die Verbindung und kehrte zum Wohnbereich zurück.

„Begeben Sie sich an den Ort, wo sie Monroe gesehen haben. Wo sind Sie?“
„Vor Kates Bar…“ antwortete der Wissenschaftler in einer monotonen Stimmlage. „Monroe sitzt am Tresen, trinkt etwas.“
„Redet er mit Kate?“ platzte es aus mir heraus, wofür ich wieder wütende Blicke der Ärzte erntete. Aber das war mir in dem Moment egal. Denn womöglich war Hawks Erinnerung vor seinem Niederschlag nützlich für unsere Ermittlungen.
Wedge Antilles

Bild
When the Fail is so strong, one Facepalm is not enough.
Gesperrt