RES - MCPOoS Taylor McMannis - MED - RPG5 Log2 - 13015.1651

CO: Wedge Antilles - XO: Jason Anthony Hawk
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Wedge Antilles
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Do 29. Sep 2011, 15:33

Personen: Svetlana, Richi, Advent, Harley
Wörter: 973


--- Krankenstation ---


Arbeit konnte schon Spaß machen. Besonders, wenn es so viel zu tun gab, aber nichts für mich: Yara unterhielt den Captain, Chajara wurde als hypnotisches Sprachrohr missbraucht, Alan verfasste irgendwelche Berichte, die Patienten schliefen (teilweise unfreiwillig), und ich sortierte – um nicht völlig nutzlos in der Gegend herumzustehen – Medikamente nach Haltbarkeitsdatum und von der Sternenflotte vergebenen Seriennummer. Bis sich jemand scheinbar auf die Krankenstation verirrte. Ein neuer Patient? Hoffentlich nicht, ich konnte gerade keinen gebrauchen. Andererseits sah sie recht ansprechend aus.

„Kann ich etwas für Sie tun?“ fragte ich mit einer Spur geheucheltem Interesse.
Die Gegenüber nahm Haltung an. Okay, die war ja niedlich – schließlich war sie einen halben Rang höher als ich. „Ensign junior grade Harley Kristoffson meldet sich zum Dienst.“
„Ah“, Frischfleisch – und einem kurzen, musternden Blick nach zu urteilen gut erhalten und wohl proportioniert. Ich begann zu lächeln. Zumindest war jetzt auch das Haltung-Annehmen erklärt: Als Neuling war man immer bedacht, jedem Respekt zu zollen, denn schließlich konnte jeder ein direkter Vorgesetzter sein oder werden. Es wurde Zeit mich vorzustellen: „Ich bin Taylor McMannis. Willkommen auf der Starbase und in der Medizin. Gerade angekommen?“
Sie nickte. „So ziemlich.“
Okay, sie war entweder sehr pflichtbewusst oder… mir fiel nichts anderes ein. „Wenn Sie wollen, zeig ich Ihnen die Krankenstation. Ich hab grad sowieso nichts anderes zu tun.“ Jedenfalls nichts, was auch nur halb so ansehnlich gewesen wäre. „Ach ja, und nennen Sie mich Ty!“


~~~ kurz darauf ~~~

Okay, ihre Aufmerksamkeit nahm offensichtlich kontinuierlich ab. Damit konnte ich leben, mir war es damals nicht anders ergangen. In unserer Führung unterbrochen wurden wir zunächst von einem Techniker, der mit einer ansehnlichen Beule am Kopf und leichten Kopfschmerzen auf die Krankenstation gekommen war. Etwas ungewöhnlich war, dass er nicht sagen wollte, woher er die Beule hatte – dafür aber ständig verlegen zu Harley schaute. Als ob sie schuld an seinem Zustand gewesen wäre. Was seltsam gewesen wäre, denn das einzige, was ich kannte, bei der eine Interaktion zwischen Männlein und Weiblein eine Rolle spielte und wo es Beulen gab, war das Nachttischchen – aber dann hatte das Weiblein die Beule. [ :oops: ]

Dann kam die zweite Unterbrechung: Ein – naja, Notfall war es nicht gerade – sagen wir also Zwischenfall:


~~~ Am Ort des Zwischenfalls ~~~

„Ihre Meinung?“ Ich hatte Harley gleich mal mitgeschleift, und jetzt wollte ich die Gelegenheit, sie mit einzubeziehen, nicht ungenutzt lassen.
Sie betrachtete sich das Objekt, um das es ging, aus einer gewissen Distanz. „Er ist tot.“
Okay, das war eine durchaus zutreffende Feststellung, wenn auch nicht gerade mit neuen Informationen behaftet. Denn dass die Person mit dem Kopf nach unten in einer Lache aus Blut lag, ließ schon erkennen, dass es sich hier um eine tote Leiche handelte.
„Ich denke, der Commander würde es gerne etwas genauer wissen“, tadelte ich sie leicht, während ich zu Kirilenkova schaute.
Die Ärztin kam nun doch etwas näher, ging in die Hocke und zückte ihren Tricorder.
„Das Opfer ist Julian T. Monroe“, begann währenddessen Richards mit seinen Ausführungen, die vermutlich in erster Linie an die Commander gerichtet waren. „Selbsternannter Prediger und vermutlicher Komplize bei den Sabotageakten. Er war seit dem Angriff auf Lieutenant Hawk flüchtig.“
Ich konnte es mir nicht verkneifen: „Jetzt haben Sie ihn ja gefunden.“

„Woran ist er gestorben?“ wollte nun die XO wissen.
Ich überließ Harley das Antworten: „Mehrere Stichwunden in den Bauchbereich, vermutlich ist er verblutet. Genaueres kann man aber erst nach der Autopsie sagen.“
Kirilenkova schnalzte mit der Zunge. „Könnte unser gesuchter Mann dafür verantwortlich sein?“
„Sie meinen dieselbe Person, die Lieutenant Hawk angegriffen hat?“ Auch wenn Richards es als Frage formulierte, redete er direkt weiter: „Das ist möglich. Allerdings stellt sich die Frage, warum er Monroe getötet hat und Hawk nicht.“
Die Erste Offizierin hatte dafür eine passable Erklärung: „Er wusste, dass wir Monroe suchen. Womöglich fürchtete er, dass er singen würde, wenn wir ihn finden.“
„Und ihm konnte er kaum die Erinnerung der letzten Tage herausklopfen“, fügte ich hinzu.

Zu einer weiteren Diskussion kam es nicht: „Keinerlei Zeugen und die Überwachungssysteme in diesem Korridor sind offline.“ Die Stimme wurde mit jedem Wort lauter, also kam die sprechende Person wohl auf uns zu. Ich schaute aus meiner knienden Position auf. Tatsächlich gesellte sich eine Frau zu Kirilenkova und Richards und gab letzterem ein Padd.
Der Androide überflog den Inhalt – okay, als Androide studierte er vermutlich den gesamten Inhalt, aber die Zeit, die er dafür benötigte, hätte beim Menschen gerade mal fürs Überfliegen gereicht. „Seit einer Stunde sind die Systeme offline.“ Der Sicherheitschef sah zu uns herunter. „Todeszeitpunkt?“
„Zwischen 40 und 50 Minuten“, antwortete Harley.
Das passte ja sehr gut zusammen. Erstaunlicherweise war es nicht der Androide, sondern die Sicherheitsoffizierin, die diesen Zusammenhang als Erstes verbal äußerte: „Der Mörder hat das System vorab deaktiviert.“
„Eine durchaus berechtigte Schlussfolgerung“, gab sich Richards typisch ‚androidisch‘. „Chief Connors, erweitern Sie den Sperrbereich um 50 Meter. Danach helfen Sie Ensign Kristoffson bei der Suche nach Spuren im Korridor. Ensign, holen Sie sich Unterstützung von der wissenschaftlichen Abteilung, wenn nötig. Ich selbst werde die System-Logbücher überprüfen, um herauszufinden, von wo die Überwachung deaktiviert wurde.“

Okay, er war Lieutenant Commander, aber das gab ihm nicht das Recht, einfach so über ‚meine Leute‘ zu bestimmen. Harley war schließlich immer noch mit der Untersuchung beschäftigt. Und außerdem war sie Medizinerin, und wir Mediziner hatten keine Ahnung von Spurensicherung an Wänden und Türen. Also was fiel diesem Blecheimer ein?
Bevor ich mich weiter aufregen konnte, meldete sich die Frau neben ihm zu Wort: „Geht klar!“ Und schon trabte sie davon, jedoch nicht ohne einmal Harley zuzuwinken.
Verdutzt schaute ich zu meiner Kollegin. Und erst jetzt bemerkte ich, dass sie hinter ihr hergrinste. Mein verwirrter Gesichtsausdruck schien Bände zu sprechen, denn sie meinte nur: „Ja, ist sie.“

Okay… na, wie schön… das war immerhin das erste Mal, dass ich ein verheiratetes Lesben-Pärchen traf. [ :mrgreen: ]
Wedge Antilles

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When the Fail is so strong, one Facepalm is not enough.
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