RES – Cmdr S. Kirilenkova – XO – RPG 4 Log 09 – 13‘016.0793

[JasonHawk]

RES – Cmdr Svetlana F. Kirilenkova – XO – RPG 4 Log 09 – 13‘016.0793

Personen: Nilja Telmah, Manu Katché
Erwähnt: Advent F. Kristoffson, Harley H. Kristoffson
NPCs: Nog
Wörter: 1‘265
Titel: Neuzugänge und Abgänge

=A= Starbase 98 Resolution – Deck 13 – Büro des Ersten Offiziers =A=

Verdammt! Ich war viel zu lang nicht mehr in meinem Büro gewesen. Auf dem Schreibtisch stapelten sich die PADDs, die ich durchlesen musste, bereits auf mehreren Stapeln. Ich bedachte den Schreibtisch mit einem kritischen Blick. Es sah so aus, als würde ich nicht einmal mehr das Computerterminal ausfahren können. Über dem Terminal stand ebenfalls ein Stapel PADDs.

Ohne Selbstdisziplin hätte ich jetzt wohl einfach kehrt gemacht. Wäre wahrscheinlich zu Michelle gegangen. Aber da ich Selbstdisziplin besass, zwang ich mich, mein Büro zu durchqueren und setzte mich an meinen Schreibtisch. Ich griff gleich nach dem ersten PADD. Dieses nahm ich von dem Stapel, der auf meinem Computerterminal stand, damit ich dieses später wieder gebrauchen konnte. Und ich war mir sicher, dass ich es noch brauchen würde, beim Abarbeiten des PADD-Krams.

Das Durchsehen all der PADDs auf meinem Schreibtisch war eine mühsame Arbeit. Es kam immer wieder vor, dass ich in Gedanken abschweifte. Vor allem mein letztes Gespräch mit Vanessa ging mir nicht aus dem Kopf. Wir hatten gemeinsam zu Mittag gegessen. Dabei hatte mir Vanessa gestanden, dass sie, seit ich immer mehr Zeit mit Michelle verbrachte, ab und zu auch alleine im Double Venus, dem Club nur für Frauen, war. Ich hatte nicht schlecht gestaunt, als Vanessa mir dies erzählt hatte, da sie es ja trotz ihrer schlechten Erfahrungen noch mal mit den Männern versuchen wollte. Als sie mir dann auch noch von Maud, einer der Bardamen, vorschwärmte, hatte ich die Welt überhaupt nicht mehr verstanden. Sie schien sich doch tatsächlich voll in diese Maud verguckt zu haben. Das Gespräch hatte damit geendet, dass ich mich entschuldigt hatte, weil sie mich ins Double Venus begleitet hatte und ich sie mit mir ans andere Ufer gezogen hatte, aber sie hatte es mir nicht übel genommen. Sie war gedanklich schon wieder wo ganz anderes gewesen, nachdem ich das Double Venus erwähnt hatte…

Ich stutzte bei der Durchsicht der PADDs. Wieso hatten ich zwei PADDs mit Neuzugängen auf meinem Tisch liegen? So sehr hinkte ich mit der PADD-Arbeit auch wieder nicht hinterher. Das erste PADD war eine einfache Liste mit den Neuzugängen des nächsten Monats. Chronologisch nach Ankunfts-Sternzeit aufgelistet sowie weiteren nützlichen Informationen wie Abteilung, Fachgebiete oder Grund der Versetzung. Ich nahm kurz vier der bearbeiteten PADDs, löschte sie nach einer kurzen Überprüfung und überspielte danach die Neuzugänge jeder Abteilung auf je ein PADD. Diese PADDs würden früher oder später ihren Weg zu den entsprechenden Abteilungsleitern finden. Auf dem ursprünglichen PADD waren einige Namen übrig geblieben, da sie keiner Abteilung direkt zugeteilt waren. Um diese würde ich mich später kümmern.

Vorerst war das andere PADD mit Neuzugängen wesentlich interessanter. Es war mit dringlich gekennzeichnet und enthielt nur zwei Namen. Das hiess eigentlich enthielt es nur einen Namen, aber zwei Einträge mit der Bezeichnung Kristoffson. Es handelte sich um zwei Schwestern: Advent Flash Kristoffson, die ältere der beiden würde unsere Sicherheit verstärken, und Harley Hay Kristoffson, eine Medizinerin. Das waren zwar sicher nützliche Informationen, aber sie sagten mir nicht, wieso die beiden Schwestern ein Extra-PADD erhielten und erst noch eines mit der Kennzeichnung dringend.

Ich durchstöberte das PADD also weiter nach Informationen und wurde schliesslich doch noch fündig. Das Flottenkommando hatte die Kristoffson-Schwestern äusserst kurzfristig auf die Resolution versetzt. So kurzfristig, dass ich den Vermerk fand, die Schwestern könnten bereits an Bord sein, während ich dieses PADD las. Ich war versucht, dies über die Ankunftsprotokolle für Schiffe und Personen zu überprüfen, aber ich wartete noch kurz, um das PADD fertig zu studieren. Ich wollte wissen, wieso das Flottenkommando der Meinung war, die Kristoffson-Schwestern müssten so schnell (wie möglich) auf die Resolution kommen.

Als ich endlich gelesen hatte, was das Flottenkommando dazu bewogen hatte, hätte ich beinahe gelacht. Aber nur beinahe, denn der Grund war eigentlich kein schöner. Es war die Art des Flottenkommandos auf die Tatsache zu reagieren, dass ein Saboteur auf der Resolution sein Unwesen trieb. Neues Personal bedeutete, es war vertrauenswürdig, da es nicht der Saboteur sein konnte, weil es bei der ersten Sabotage nicht an Bord war. Es entbehrte nicht einer gewissen Logik und ich hatte genau aus diesem Grund bei der ersten Liste mit Neuzugängen schon genau geschaut, wann die nächsten Neuzugänge ihren Dienst auf der Resolution antraten. Es schien als würden die Kristoffson-Schwestern unser Ermittler-Team verstärken!

Nun nahm mich aber doch Wunder, ob die beiden bereits an Bord waren. Deshalb wandte ich mich meinen Computer zu. Das Terminal war inzwischen aus dem Schreibtisch gefahren. Ich hatte schon fleissig, PADDs abgearbeitet. Aber ich kam nicht einmal dazu, die notwendige Datenbank zu öffnen, als ich auch schon gestört wurde:

„Nog an Kirilenkova!“
„Sprechen Sie, Commander!“
„Die Sonde hat die Britannia gefunden“, erwiderte der Ferengi aufgeregt über die Komm.
„Verstanden. Ich komme gleich auf die OPS. Kirilenkova Ende!“

Sofort stand ich von meinem Schreibtisch auf und ging um ihn herum. Dabei stiess ich einen Stapel bearbeiteter PADDs um, während ich durch mein Büro eilte und es verliess.

=A= Starbase 98 Resolution – Deck 12 – OPS – gleich darauf =A=

Als ich aus dem Turbolift trat, staunte ich nicht schlecht, als nicht Manu in seinem Sessel sass, sondern Nog. Ich hätte gedacht, dass der Feregi auch den Captain hergerufen hätte. Dann würden wir den Captain eben später informieren. Ich brauchte zuerst etwas mehr Informationen.

„Bericht!“, verlangte ich, während ich mich in Manus Sessel setzte (momentan war es mehr mein Sessel als seiner). Nog hatte sich dafür in meinen eigentlichen Sessel gesetzt.

„Lieutenant Telmah!“, übergab Nog an die Wissenschaftlerin an der Wissenschaftsstation. Dies allerdings mit einem argwöhnischen Unterton. Nog wusste nicht, dass der Sabotage-Verdacht bei Telmah nur noch bestand, um den eigentlichen Saboteur in Sicherheit zu wiegen.

„Die Sonde, die wir abgeschossen haben, hat die Britannia entdeckt.“
„Das hat mir Commander Nog schon über Interkomm mitgeteilt. Wie ist der Zustand der Britannia?“, unterbrach ich die Andorianerin etwas ungeduldig.
„Sie ist in einem Stück. Darf ich jetzt mit meinem Bericht fortfahren?“, erwiderte Telmah genervt. Ich bejahte ihre Frage mit einem Kopfnicken. „Das Wurmloch endet nicht mehr am geplanten Ort und die Britannia hat den Raum um das Wurmlochende verlassen. Die Langstreckensensoren brauchten etwas, haben das Schiff aber wieder gefunden. Es ist im Orbit über der Kolonie der Talaxianer!“
„Gute Arbeit. Können wir über das Wurmloch und mit der Sonde als Relais Verbindung mit der Britannia aufnehmen?“
„Noch nicht, Ma’am, aber wir arbeiten daran.“

Ich nahm diese Antwort mit einem weiteren Nicken entgegen. Danach öffnete ich über das Eingabefeld in der Stuhllehne einen Kanal:
„Kirilenkova an Katché!“

Meine Anfrage wurde mit Schweigen beantwortet oder der Captain ignorierte mich bewusst. Ich wollte schon nochmals nachfragen, als er doch noch antwortete:
„Ja, Commander?“
„Die Sonde hat die Britannia entdeckt. Ersten Scans zufolge hat sie die Reise doch überstanden.“
„Das sind gute Nachrichten, Commander! Ich werde nachher auf die OPS kommen, vorher werde ich der Sitzung bei Lieutenant Hawk beiwohnen.“
Der Wissenschaftler tat mir leid. Diese Sitzung war eigentlich Nichts anderes als eine Geistesverschmelzung der Vulkanier. Jedenfalls war das Resultat etwa ähnlich. Nur mit dem schönen Vorteil, dass einem die Betazoiden dabei nicht im Gesicht herumtappten.
„Verstanden, Sir. Wir versuchen bis dahin, über die Sonde eine Komm-Verbindung mit der Britannia aufzubauen. Kirilenkova Ende!“

Dafür wollte ich eigentlich auf der OPS bleiben. Vielleicht konnte ich ja helfen, denn ich konnte auch mit Sonden umgehen. Aber dafür blieb mir keine Zeit. Die Sicherheit hatte Julian Monroe gefunden. Er lag tot in seinem eigenen Blut. Ich erhob mich, um die OPS zu verlassen. Auf dem Weg zum Turbolift gab ich die Anweisung, dem Captain mitzuteilen, dass er sich bei mir melden sollte, sobald die Sitzung mit Hawk beendet war.