Personen: Nilja Telmah, Maximilian Viso, Manu Katché, Jason A. Hawk, Harley H. Kristoffson
Wörter: 1‘586
Titel: DNA
=A= Starbase 98 Resolution – Deck 12 – OPS =A=
Die Sitzung mit Hawk dauerte länger, als angenommen. Er war immer noch in telepathischer Trance und Manu verfolgte diese Séance. Deshalb hatte Telmah mich gerufen, als es ihr gelungen war, durch das Wurmloch und über die Sonde Kontakt mit der Britannia aufzunehmen. Ich war nicht unglücklich, den Tatort zu verlassen. Das ganze Blut bekam mir nicht. Aber da hatten mir die Kristoffson-Schwestern geholfen. Sie waren definitiv ein Augenschmaus.
Ein Lächeln stahl sich auf meine Lippen, als ich an die beiden dachte. Zum Glück war Michelle nicht auf der OPS. Sonst hätte sie wahrscheinlich gemerkt, was das für ein Lächeln war. Mehr gab es aber auch nicht. als dieses Lächeln. Meine Gedanken mussten jetzt auf das Gespräch mit der Britannia konzentriert sein. Deshalb setzte ich mich gar nicht erst, sondern blieb vor dem Stuhl des Captains stehen. Bator war bereits an ihre Konsole zurückgekehrt.
„Rufen Sie die Britannia!“, befahl ich, als ich innerlich bereit war.
„Aye Ma’am“, bestätigte Telmah, welche dies für einmal übernahm, weil sie wusste, wie die Sonde richtig eingestellt zu sein hatte.
Das Bild eines Schiffes der Luna-Klasse im Anflug auf die Base auf dem Hauptschirm wechselte. Aber es zeigte nicht die Brücke der Britannia, wie ich es erwartet hatte, sondern das Emblem der Föderation. Natürlich, das Signal brauchte etwas länger durch das künstliche und auch kleine Wurmloch über die Sonde bis zur Britannia irgendwo (Okay, es war nicht irgendwo, aber es passte gerade so gut hinein) im Delta-Quadranten. Nach etwa dreissig Sekunden verschwand zwar das Emblem der Föderation, aber es erschien nicht das von mir erwartete Bild der Brücke der Britannia. Stattdessen sah ich irgendein Büro. Es schien ein Büro der Föderationsbotschaft in der Kolonie der Talaxianer zu sein.
„Commander Kirilenkova.“ Ein Hauch von Erleichterung schwang in der Stimme meines Gegenübers wieder, welcher meine nicht ganz unbeachtliche Leistung mit meinem jugendlichen Alter schon Erster Offizier zu sein sogar noch übertraf und bereits Admiral war, obwohl er nicht viel älter war als ich.
„Admiral Viso“, begrüsste ich dieses Gegenüber. Neben unserer erfolgreichen Karriere hatten wir noch etwas Weiteres gemeinsam: Er zeigte mir gleich, dass er auch kein Freund von viel Smalltalk war:
„Der Stern ist dieses Mal also nicht kollabiert. Gut. Wie ist der Status des Tores und des Wurmlochs?“
„Wir konnten das Wurmloch stabilisieren. Es läuft momentan im Energiesparmodus. Wir waren aber noch in der Lage, das Wurmloch neu auszurichten. Es endet nicht bei der talaxianischen Kolonie.“
„Dessen bin ich mir bewusst. Wie können wir uns also unterhalten?“, fragte der Admiral neugierig.
„Wir haben eine Sonde durch das Wurmloch geschickt, bevor wir es in den Energiesparmodus versetzten. Lieutenant Telmah ist es gelungen die Sonde als Relais zu nutzen. Wie sieht es bei Ihnen aus?“
Vielleicht erfuhr ich nun auch, wieso ich nicht mit der Britannia sprach, wo wir doch die Britannia gerufen hatten. Intakt war sie noch, dass hatte uns die Sonde bestätigt.
[NRPG: Ein Bällchen für Maxi Viso
]=A= Starbase 98 Resolution – Deck 363 – wissenschaftliches Labor 3-9 – grösserer Zeitsprung =A=
Alles konzentrierte sich auf die Untersuchung des Mordes von Julian Monroe. War mit der Jagd nach seiner Tochter Linda beschäftigt. Wahrscheinlich würden wir uns schon bald mit irgendwelchen Menschen- oder Humanoidenrechtsorganisationen herumschlagen müssen, die forderten, dass Linda und ihr Mann eine Familienzelle erhielten.
Aber neben der Jagd des Mörders gab es ja auch noch die Jagd nach dem Angreifer von Lieutenant Hawk. Ursprünglich vermuteten wir dahinter die gleiche Person, die auch der Mörder und zwar unseren Saboteur. Aber das hatte sich inzwischen geändert. Die Indizien deuteten darauf hin, dass wahrscheinlich nicht der Saboteur, Monroe getötet hatte. Was wiederrum bedeutete, dass die Jagd nach dem Saboteur etwas ins Hintertreffen geraten war. Dabei hatten wir ja mit dem Angriff auf Hawk eine Spur, die wir verfolgen konnten…
Auf dem Arbeitsplatz vor mir lag eine Sternenflottenuniform. Genau gesagt die Uniform eines Wissenschaftlers. Den Kragen zierten zwei Pins. Es war die Uniform, welche Hawk getragen hatte, als er angegriffen wurde. Sie war nach dem Angriff sichergestellt worden und sollte untersucht werden. Allerdings setzten wir unsere Hoffnungen zuerst in das Erinnerungsvermögen von Hawk. Ohne Erfolg. Deshalb wollte ich jetzt nachholen, was vergessen ging und sehen, was diese Uniform zu bieten hatte.
„Computer, Tiefenscan dieser Uniform. Erfasse alles, was nicht zur Uniform gehört und jede DNA-Spur, die nicht von Lieutenant Jason Anthony Hawk, Lieutenant Commander Valeris Aster Advena, Isabella Shadows oder Jethro Shadows stammt.“
Die Familie des Lieutenants konnten wir als Saboteur ausschliessen. Jedenfalls die Kinder. Advena könnte in die engere Auswahl kommen. Aber wenn wir auch ihre DNA auf der Uniform des Lieutenants fanden, war das kein Beweis. Es wäre eher merkwürdig, wenn wir gar keine DNA von ihr auf der Uniform finden würden. Aber wenn ich es mir so recht überlegte, war die Chefingenieurin wirklich eine mögliche Verdächtige. Es würde erklären, wieso Hawk nicht getötet wurde. Das wäre nämlich einfacher gewesen. Ich behielt die Idee im Hinterkopf. Für alle Fälle.
Während der Computer die Uniform von Hawk scannte, schaute ich mir die Fasern und Spuren an, welche wir auf der Haut des Wissenschaftlers gefunden hatten. Da gab es verschiedene Stofffasern, die ich einer genauen Analyse unterzog. Wenig überraschend handelte es sich um Stofffasern von replizierten Kleidern. Standardsignatur von Sternenflottenreplikatoren. Das half uns nicht weiter. Wir wussten ja bereits, dass der Saboteur Zugang zu Sternenflottentechnologie hatte und zwar zu viel sensiblerer Technik als einem Replikator.
Der Computer gab mir akustisch zu verstehen, dass er den Scan der Uniform abgeschlossen hatte. Also wandte ich mich wieder diesem Arbeitsbereich zu. Er zeigte mir an, dass er 36 unterschiedliche DNA-Spuren gefunden hatte. Weitere Informationen zu den DNA-Spuren gab es allerdings nicht.
„Computer, wieso erhalte ich keine weiteren Informationen zu den DNA-Spuren? Ich weiss ja nicht einmal, zu welcher Rasse die Spuren gehören!“
„Momentan besteht kein Zugriff auf die DNA-Datenbank“, antwortete mir die bekannte weibliche Stimme des Computers. Nicht nur eine angenehme Stimme, sondern auch eine sehr schöne. Wer immer diese auch ausgewählt hatte, hatte Geschmack.
„Wieso nicht?“
„Die Datenbank wurde gelöscht.“
Ich hatte mich verhört. Anders konnte es nicht sein. Es war nicht möglich, dass jemand die gesamte DNA-Datenbank gelöscht hatte. Obwohl es ausgeschlossen war, dass sich der Computer irrte, fragte ich nach:
„Die gesamte DNA-Datenbank?“
„Korrekt.“
„Durch wen?“
„Nicht bekannt.“
Diese Antwort überraschte mich nun überhaupt nicht. Wäre doch zu schön gewesen, um wahr zu sein. Aber langsam ärgerte mich der Typ. Allerdings war das jetzt ein Fehler des Saboteurs. Wir konnten jetzt davon ausgehen, dass wir irgendwo seine DNA haben mussten. Sonst hätte es für ihn ja keinen Grund gegeben, die Datenbank zu löschen. Und: wir hatten ja DNA-Spuren, die wir vergleichen konnten. Wir brauchten nur noch etwas zum Vergleichen.
Ich zückte ein PADD und begann mit einer Auflistung, von wem ich alles eine Probe brauchte, weil sich dessen DNA auf Hawks Uniform befinden könnte: Hawk selber, seine Kinder Isabella und Jethro, eine allfällige Nanny, Advena, die gesamte Saboteur Task Force bestehend aus Threepwood, T’Klav, Doran und Daroy, dann waren auch noch Manu und ich beim ersten Meeting der Task Force anwesend gewesen. Wen Hawk sonst getroffen hatte mit dieser Uniform, musste ich fragen. Was nicht sonderlich schwer war.
Ich nahm erst mal eine DNA-Probe von mir und scannte sie in den Computer. Dann wies ich diesen an, meine DNA-Spuren auf Hawks Uniform zu ignorieren. Dann machte ich mich auf den Weg zu Hawks Quartier. Währenddessen informierte ich den Captain darüber, dass die DNA-Datenbank gelöscht worden war. Darüber war er genauso erstaunt wie ich. Denn wir hatten sie gerade erst noch nutzen können, um eine DNA-Probe auf Monroe zu Petty Officer T’Klav zurückzuverfolgen.
[NRPG: Ein Bällchen für Manu, wenn er will… ]
=A= Starbase 98 Resolution – Technikdecks – Quartier Advena/Hawk – kurz darauf =A=
„Herein!“, rief Hawk, allerdings waren seine Worte leicht erstickt, weil er anscheinend lachte.
Ich betrat das Quartier und fand Hawk im Wohnzimmer. Er sass am Boden zwischen beziehungsweise unter seinen Kindern. Einer der Rabauken sass auf ihm und hatte seinen VISOR in der Hand. Ich wusste über seine Sehschwierigkeiten Bescheid. Seit dem Angriff auf ihn, war Hawks Gesundheitszustand nicht mehr so vertraulich wie es die Ärzte gerne sahen.
Hawk blinzelte in meine Richtung. Wahrscheinlich versuchte er ohne den VISOR zu erkennen, wer ich war. Ich fragte mich gerade, ob ich mich vorstellen sollte, als er mich doch erkannte:
„Commander? Was führt Sie in mein Quartier?“
Wahrscheinlich hatten ihm der rote Kragen und die langen Haare verraten, wer ich war. Dass er meine drei Rangpins von vieren unterscheiden konnte, bezweifelte ich.
„Ich versuche herauszufinden, wer sie angegriffen hat und brauche dabei ihre Hilfe.“
[NRPG: Jason wird dieses Bällchen sicher noch aufnehmen
]=A= Starbase 98 Resolution – Deck 363 – wissenschaftliches Labor 3-9 – Zeitsprung =A=
„Ah, Ensign Kristoffson. Gut sind Sie hier.“
„Wenn ich auch nicht weiss, was genau ich hier soll“, erwiderte die blonde Medizinerin, während sie das Labor betrat.
„Ich brauche Ihre Hilfe“, erklärte ich daraufhin, was auf der Hand lag, schliesslich hätte ich sie sonst nicht gerufen.
Die Erklärung für den Grund, wieso ich Kristoffsons Hilfe brauchte, begann ich mit der gelöschten DNA-Datenbank. Das schockte sie etwas, aber ich erklärte ihr, dass sie das nicht zu kümmern hatte, weil wir bereits daran arbeiteten herauszufinden, wer dahinter steckte. Dann kam ich zu den verschiedenen DNA-Rückständen auf Hawks Uniform und dass ich sie wegen des Datenbanks-Problems nicht zuordnen konnte.
„Und wie soll ich da helfen?“
„Bisher gab es keine Meldung, dass irgendwelche Patientenakten gelöscht wurden, oder?“
„So ist es, aber was hat das mit ihrem Proble…“, Kristoffson unterbrach sich selber plötzlich. Sie hatte verstanden. „Sie wollen, dass ich die DNA-Spuren auf der Uniform mit den DNA-Proben aus den Patientenakten vergleiche.“
„Genau.“ Ich reichte der deutlich kleineren Frau ein PADD. „Hier haben Sie eine Liste.“
[NRPG: und ein letztes Bällchen für Harley ]
