RES – Cmdr S. Kirilenkova – XO – RPG 2 Log 04 – 12‘127.2295

CO: Wedge Antilles - XO: Jason Anthony Hawk
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JasonHawk
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Mi 19. Jan 2011, 22:58

RES – Cmdr Svetlana F. Kirilenkova – XO – RPG 2 Log 04 – 12‘127.2295

Personen: ---
NPCs: Vanessa
Wörter: 1‘423
Titel: Feierabend

[NRPG: Sorry, wurde ein absolutes Privat-Log, mit Null Missionsrelevanz. Der Teil sollte eigentlich viel kürzer sein. Aber gut, liefere ich euch das andere später nach ;-) ]

=A= Starbase 98 Resolution – Deck 200 – Hauptpromenade =A=

„Na sieh an, die Frau XO hat es nicht lange ohne mich ausgehalten“, begrüsste mich Vanessa, als ich ihren Laden betrat. Sie kniete gerade vor einem Nausicaaner und machte Näherinnenzeugs für einen Anzug, den der Nausicaaner trug. Ein Bild, welches erstens sehr gewöhnungsbedürftig war und zweitens auf mich völlig Falsch wirkte. Ein Nausicaaner mit Anzug. Der Nausicaaner beäugte mich misstrauisch und ich wünschte mir, Vanessa hätte nicht so heraus posaunt, dass ich die Erste Offizierin der Resolution war.
„Ich freu mich auch, dich zu sehen, Vanessa“, erwiderte ich leicht angesäuert, weil sie nicht gewillt war, mich richtig zu begrüssen. Was allerdings nur gespielt war, denn so wie ich Vanessa gestern kennengelernt hatte, hatte ich nichts anderes erwartet und eine normale Begrüssung hätte enttäuscht.
„Wer sagt denn, dass ich mich freue? So ein hohes Tier verscheucht mir doch nur die Kunden.“
„Hey! Du hast damit angefangen. Wenn du Nichts gesagt hättest, hätte dein Kunde keine Ahnung, dass ich die Erste Offizierin der Station bin.“
„Ich kann doch meine Kunden nicht ins offene Messer laufen lassen“, antwortete Vanessa und schaute mich dabei kurz an den Beinen des Nausicaaners vorbei an.
„Hast du also eine so zwielichtige Kundschaft?“
Kaum hatte ich das gesagt, zuckte der Nausicaaner kurz und grunzte. Gleich darauf sagte Vanessa:
„Entschuldigen Sie.“
Hoppla. Hatte ich etwa in ein Wespennest gestochen? Das wirkte ja doch ein bisschen so, als wäre Vanessa erschrocken, als ich die Worte zwielichtige Kundschaft gesagt hatte, und als hätte sie daraufhin den Nausicaaner mit der Nadel gepikst. Abgesehen davon hatte mich der Nausicaaner nach meinen Worten auch mit einem bösen Blick bedacht. Als fühlte er sich ertappt und beleidigt gleichzeitig.
„Ich setz mich mal hin und warte schweigend. Sonst stichst du deinen Kunden noch ab“, sagte ich grinsend.
Ich setzte mich neben den kleinen Tresen und wartete. Währenddessen versuchte ich mir nicht zu viel dabei zu denken, was gerade geschehen war. Versuchte, nicht irgendetwas dahinein zu interpretieren, das vielleicht gar nicht da war. Um mich abzulenken, beobachtete ich Vanessa. Das funktionierte besser, als ich es mir gedacht hatte. Es war, als legte sich ein Filter über die Welt. Ich bekam Scheuklappen. Ich sah nur noch Vanessa und bekam nicht mehr mit, was um mich herum geschah. Manchmal erwiderte sie einen Blick und lächelte. Im Nachhinein hatte ich das Gefühl, es war ihre Art, damit umzugehen, dass ich sie anstarrte. Das hatte ich tatsächlich getan, aber es war mir erst später aufgefallen.
„Also, brauchst du auch etwas, um die Auswahl in deinem Schrank zu erweitern?“
„Habe ich das denn nötig?“, fragte ich neckisch.
„Nein, ganz und gar nicht. Aber was führt dich dann hierher?“
„Mein Dienst ist vorbei und ich wollte dein Geschäft sehen.“
„Nicht mich?“, fragte mich Vanessa mit einem Augenzwinkern.
„Alles hat seinen positiven Seiten“, antwortete ich darauf ebenfalls mit einem Augenzwinkern.
„Ja, wie eine Quarantäne…“, erwiderte Vanessa plötzlich etwas missmutig.
„Was ist mit der Quarantäne?“
„Morgen hätte ich Nachschub des angesagtesten Stoffs von Bajor bekommen sollen. Den hatte ich in zwei Wochen ausverkauft. Aber den Nachschub kann ich jetzt ja wohl vergessen. Bis wieder ein Lieferant einen Abstecher auf die Station macht, ist der Stoff wahrscheinlich schon wieder out... und in der Zwischenzeit verliere ich meine Kunden“, jammerte Vanessa und ich erlebte hautnah, wie das Leben auf der Station abseits der Sternenflotte funktionierte.
„Du weisst, dass ich da Nichts machen kann?“, warf ich ein, weil ich schon das schlimmste befürchtete.
„Das erwarte ich auch nicht. Es war ja nur wegen den positiven Seiten. Der Nausicaaner wäre wohl nie meinen Laden gekommen, wenn die Quarantäne nicht wäre. Der langweilt sich so sehr, dass er jedes Geschäft auf der Promenade abklappert.“
„Hoffentlich wird sein Geschmack mit der Zeit besser…“, sagte ich ohne gross nachzudenken und schon prustete Vanessa los.
„Ist… zu… hoffen… und… wenn… nur… für… unsere… Augen…“, brachte Vanessa während sie lachte hervor.
Als sich Vanessa erholt hatte, schloss sie ihren Laden für heute. Dann suchten wir uns ein Lokal, um etwas zu trinken. In die Spelunke, in welcher wir am Vorabend waren, konnten wir nicht gehen, weil sie wegen der Nachforschungen nach der Ursache der Kopfschmerzen noch geschlossen war. Eine weitere Bar, das Thompsons, fiel ebenfalls weg, da sich davor die Sicherheit herumtrieb. Dann zeigte Vanessa plötzlich auf eine Bar, die ihr von aussen zu gefielen schien. Sie hiess „The Black Cat Pub“.
„Warum nicht?“, sagte ich und wir gingen hinein.
Dieses Mal setzten wir uns an einen Tisch. Jede mit einem Getränk und beide hatten wir heute auf den Alkohol verzichtet. Somit kam unser Gespräch zuerst auf unsere Kater zu sprechen. Danach sprachen wir noch eine Weile weitere. Dabei spürte ich, dass Vanessa eine Frage auf der Zunge lag. Irgendwann unterbrach ich das Gespräch, weil ich auf die Toilette musste. Als ich zurück kam, war Vanessa so weit, dieses Thema anzusprechen:
„Also Svetlana, unsere Gedankenspiele gestern, du meintest das ernst, nicht wahr?“
„Was?“, spielte ich die Unwissende. „Den Männern abzuschwören und sich eine Frau zu angeln?“
„Genau das.“
„Im Moment? Ernster könnte es mir gar nicht sein. Die Männer haben mich bisher nur enttäuscht. Du weisst, was alles geschehen ist. In den letzten Wochen ist es mir immer mehr aufgefallen. Ich schaue nicht mehr den Männern, sondern den Frauen nach.“
„Und jetzt hast du ein Auge auf mich geworfen?“
„Wie kommst du darauf?“, fragte ich unschuldig, wusste aber genau, dass sie mich ertappt hatte.
„Na so, wie du mich vorhin in meinem Laden angestarrt hast. Und ich glaube nicht, dass du einer Person, die du gerade mal zweimal getroffen hast, all das verraten hättest, was du mir gerade gesagt hast.“
„In das erzählen würde ich nicht so viel hineininterpretieren. Ich habe auf der Station noch keine Freunde. Ausser dir, wenn dir das recht ist…“, sagte ich und schaute Vanessa dabei mit einem bittenden, ja schon fast flehenden Gesichtsausdruck an.
„Ja, wir können Freunde sein.“
Daraufhin fuhr ich weiter.
„Da ich bis jetzt keine Freunde an Bord hatte, konnte ich das auch noch niemandem sagen. Es tat gut, endlich mal mit jemandem darüber zu sprechen.“
Vanessa nickte nur und schaute mich an. Ich erwiderte ihren Blick und wartete darauf, dass sie etwas sagte. Sie war an der Reihe. Fand ich jedenfalls. Je länger das Schweigen aber anhielt, desto unwohler fühlte ich mich. Ich rutschte auf dem Stuhl hin und her. Dann zog Vanessa das Schweigen noch weiter in die Länge, in dem sie ihr Glas leerte und nochmals eine Runde bestellte. Ich wusste nicht einmal mehr, was ich bestellt hatte. So unwohl fühlte ich mich, wegen des Schweigens.
„Du bist dir aber noch nicht sicher, ob du jetzt wirklich…“So lange hatte sie mit einer Antwort gewartet und jetzt musste sie immer noch nach den richtigen Worten suchen. Als wollte sie mich absichtlich quälen. Ich hielt die neuerliche Stille nicht aus:
„… auf Frauen stehe? Lesbisch, homosexuell bin? Nein, ich bin mir, wenn es um meine Gefühle geht, überhaupt nicht mehr sicher. Ich treibe irgendwo im nirgendwo, suche meinen Weg und habe nur eine vage Richtung. Was ich bisher mit Männer erlebt habe, will ich nicht nochmal erleben!“
Daraufhin entstand wieder Schweigen. Allerdings unterbrochen durch einen Kellner, der uns unsere zweite Runde brachte. Ich wollte gleich einen Schluck nehmen, da ich einen trockenen Mund hatte, diese merkwürdige Trockenheit, bevor man begann zu weinen. Doch Vanessa hielt mich vom Trinken ab und machte mir einen Vorschlag:
„Ich will ehrlich zu dir sein, Svetlana. Ich für meinen Teil habe gestern nur etwas herum fantasiert und meinem Ärger über die Männer Luft gemacht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das etwas für mich ist und werde es wahrscheinlich wieder mit den Männern probieren.“ Je länger Vanessa sprach, desto mehr sank ich in mir zusammen. Daran änderte auch das Wahrscheinlich Nichts. Ich hatte gehofft eine Seelenverwandte gefunden zu haben, aber das schien nicht der Fall zu sein. „Aber, ich helfe dir gerne, deinen Weg zu finden. Spiele von Zeit zu Zeit auch etwas den Advocatus Diaboli, damit du dir auch ganz sicher bist. Sollen wir gemeinsam herausfinden, ob Frauen das Richtige für dich sind?“
Ich schaute Vanessa fest in die Augen. Mein Blick triefte bestimmt vor Dankbarkeit und ein Lächeln zierte meine Lippen. Das spürte ich. Vanessa hob daraufhin das Glas.
„Darauf, dass wir deinen Weg finden!“
„Auf meinen Weg“, antworte ich, mit einer nicht ganz so kräftigen Stimme, hob aber auch mein Glas und nahm einen Schluck.
„Und wer weiss, vielleicht erfahre ich dabei ja auch noch etwas Neues über mich“, fügte Vanessa noch hinter ihrem Glas breit grinsend an, bevor sie schliesslich trank.
Cdo Jason Anthony Hawk
CO G-001 New Hope

Chars:
Cmdr Svetlana Fjodorowna Kirilenkova (DXO)
Lt Jason Anthony Hawk (SCI)
MCPO Mercury Hathaway (MED)

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