RES-San D. Sturm - Journalist - RPG Log1 - 12128.1735

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valeris
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Do 20. Jan 2011, 17:22

Thema: Recherche

Personen: Gastrolle Captain
Wörter: 907

Meine Informanten arbeiteten gut. Auch wenn es scheinbar nichts zu tun gab – die Delegation war abgereist -, der Anschein täuschte. Wie immer. Aber gute Bekannte (Freunde wollte ich sie jetzt nicht unbedingt nennen) in allen Positionen (von der Küchenhilfe bis zum Reinigungsüberwachungspersonal – gut, das Führungspersonal fehlte noch, aber da arbeitete ich ja schon dran) erleichterten den Blick hinter die Kulissen. Und so stand ich schon seit geraumer Zeit (fast so wie ein Penner des 20. Jahrhunderts, eigentlich fehlte nur noch, dass es regnete und ich eine Flasche mit billigem Fusel leere, um das Bild perfekt zu machen) an der Ecke des Ganges zur Krankenstation und ‚führte Buch’. Allein in der letzten halben Stunde waren 23 Leute in diese Krankenstation gegangen, und soweit ich aus den Gesprächen entnehmen konnte, hatten sie wohl alle unter Kopfschmerzen zu leiden. Eine Epidemie??
Zwei ‚Blaumänner’ verließen den Ort der Geheimnisse und ich spitzte die Ohren.
„….Ausmaße einer Epidemie.“, hörte ich den einen gerade seinen Satz beenden.
„Dann wird wohl die Hermes das vorerst letzte Schiff in nächster Zeit gewesen sein, welches hier andockt. Wenn wir wirklich eine Epidemie zu bekämpfen….“ Damit verschwanden sie aus meiner Hörreichweite. Ich zog die Stirn in Falten. Eine Epidemie.
Ich sicherte die Daten auf meinem Padd. Die Auswertung selbiger würde ich später vornehmen. Jetzt war ich lediglich auf Fact-Findig-Mission. Und so betrat ich den Turbolift und ließ mich in die Landezone bringen.


Das fehlende rege Treiben fiel mich gleich auf. Normalerweise ähnelten die Gänge um die Hangar einem Bienenschwarm mit ständigem Kommen und Gehen und in den seltensten Fällen hatten die Schotts Zeit, sich zu schliessen. Heute war alles anders. Irgendwie war es so, als würde man in einem Stadion eine Nadel fallen hören. Keine Schiffe wurden be- oder entladen, keine Offiziere wetzten mit Padds hin und her. Nichts. Wieder bezog ich Position an der Tür und richtete mich auf einige Zeit Aufenthalt ein.
„…den Start bis auf weiteres ausgesetzt.“ Ich drehte mich um, versuchte den Ursprung dieser äußerst interessanten Neuigkeit ausfindig zu machen und sah zwei Crewmen auf mich zu kommen, an mir vorbei gehen und im Frachtraum verschwinden.
„Das sind ja interessante Neuigkeiten“, murmelte ich und grinste.


„Captain Katché!“, begrüßte ich den Oberelf, dessen Gesicht soeben auf meinem Bildschirm erschienen war. Ich wunderte mich, dass er überhaupt reagiert hatte. Offenbar hatte er etwas zu verbergen und wollte nur sehen, welcher Art meine Informationen bisher waren. Wer wusste, über welche Daten der Feind verfügt, konnte einen besseren Plan entwerfen. Ich war nicht naiv und mir war vollkommen bewusst, dass er am längeren Hebel saß. Zumindest manchmal.
Oder er war nur aus Versehen auf die Tasten zum Öffnen der Kommunikation gekommen, in einer Art Trance, ohne zu wissen, was er tat, oder mit wem er würde reden müssen.
„Es freut mich, dass Sie meinen Ruf erwidern.“
„Kommen Sie zur Sache, Sturm!“
Ich grinste. Das war der Captain, wie ich ihn liebte.
„Ich wollte von Ihnen nur eine Information bestätigt. Stimmt es, dass die Station unter Quarantäne gestellt wurde?“
Seine Lippen bildeten eine dünne Linie.
„Sie enttäuschen mich, Mister Sturm. Sie haben wirklich lange gebraucht, um diese ‚Neuigkeit’ (er betonte dieses Wort auf besondere Art) zu erfahren.“
Ich zuckte mit den Schultern, wollte nicht zu erkennen geben, dass er mit diesem Kommentar ins Schwarze getroffen hatte und ich mich leicht beleidigt fühlte, und fuhr fort. „Gestern um exakt 14.34 haben Sie die Station unter Quarantäne gestellt. Darf ich den Grund für diese Maßnahme erfahren?“
Ohne ein Wort zu sagen, schloss er die Verbindung und ließ mich damit reichlich verdaddert zurück.

Mit einem resignierten Seufzer nahm ich das Padd mit den Beobachtungen der Krankenstation in die Hand und aktivierte das Display. Vor mir erschien ein Wirrwarr an Farben und Mustern. In einer Art ‚Erste Hilfe’ Versuch, deaktivierte ich das Geräte und schaltete es erneut ein. Gleicher Effekt.
„Wunderbar!“, fluchte ich, nahm das Padd in Wurfhaltung in die Hand, schätzte die Entfernung zur nächsten Wand ab und…..


…..begab mich in die Technik.
Natürlich war ich nicht so lebensmüde, es im Maschinenraum zu versuchen (ich hatte genug Gefängnis für die nächsten Tage) und so wanderte ich einfach durch die Gänge auf den Technikdecks und wartete, dass ich jemandem begegnete. Meine stillen Gebete nach Hilfe wurden auch augenblicklich beantwortete, als ein Mensch in gelb auf mich zukam.
„Sind Sie Techniker?“, fragte ich und kam mir mit dieser Begrüßung reichlich bescheuert vor.
„Haben Sie sich verlaufen?“, fragte der Schrauber.
„Nein“, erwiderte ich genervt. „Ich bin auf der Suche nach einem Techniker. Und die findet man ja bekanntlich auf den Technikdecks, oder?“
Er sah gelangweilt aus, blieb dennoch stehen und stemmte die Hände in die Hüften, schien zu überlegen, ob er die Sache abkürzen und mir helfen sollte oder weiter diskutieren (oder ignorieren). Aber es gab offenbar noch andere Charaktäre, welche mit einem Gefühl für Höfflichkeit, denn er zog eine Schnute und spitzte die Lippen. „Was haben Sie den für ein Problem?“
Ich reichte ihm das Padd und er aktivierte es, betrachtete es und sah mich dann entschuldigend an.
„Soweit ich das sagen kann, sind die Informationen auf diesem Padd durch irgendetwas durcheinander geraten.“
Ich sah ihn an, überlegte, ob ich einen entsprechenden Kommentar zu dieser Feststellung abgeben sollte oder es mir sparen. Dann das Padd nicht mehr lesbar war, war mir selbst aufgefallen.
„Können Sie die Daten wieder herstellen?“, fragte ich mit zusammengebissenen Zähnen.
Er gab mir das Padd zurück. „Nein. Da fragen Sie besser die Wissenschaft.“ Damit ließ er mich stehen.
Dup dor a'az Mubster
Dif-tor heh smusma

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