RES – Lt Jason A. Hawk – SCI – RPG 15 Log 08 – 13‘041.2266

CO: Wedge Antilles - XO: Jason Anthony Hawk
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JasonHawk
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Di 25. Okt 2011, 21:40

RES – Lt Jason A. Hawk – SCI – RPG 15 Log 08 – 13‘041.2266

Personen: Valeris A. Advena, Thelor T’Klav, Amanda C. Doran
Wörter: 1‘425
Titel: Rettungsaktion

=A= Auf dem Sprungtor =A=

„Tja, nur leider hatte nicht jeder von uns so ein klasse Timing in dieser Sache. Thelor steht unter Verdacht. Wenn er irgendwelchen Scheiss da draussen veranstaltet, finde ich mich vor dem Kriegsgericht wieder. Du musst ihn im Auge behalten.“

Das musste ein schlechter Scherz sein. Thelor? Unter Verdacht? Was hatte den Captain den jetzt schon wieder geritten? Weil sich Thelor betrunken hatte, war er jetzt verdächtig oder was? Dann stand jetzt wohl jeder unter Verdacht, der sich in den nächsten Tagen ein Bierchen gönnte!

Aber das war ja noch nicht einmal alles. Jetzt wollte Katché auch noch Val vor Gericht stellen, wenn Thelor Mist baute! Da muss ich mich nochmals fragen: Was hat diesen Kerl geritten? Wahrscheinlich eben niemanden…

Ich war in dem Glauben aufgewachsen, dass ein Mensch selbständig handelte, da er eigenständig entscheiden konnte. Und genau deshalb konnte ein Mensch auch die Verantwortung für seine Taten übernehmen. Das traf auf alle intelligenten Rassen zu, mit welchen wir im Laufe der Zeit in Kontakt getreten waren und noch treten würden.

„Okay. Aber er war’s nicht“, antwortete ich so etwas trotzig.
„Ich weiss. Wäre ich nicht davon überzeugt, wäre er schon auf dem Weg zurück zur Station. Gesichert von einem Team nicht-technischer Gelbkragen.“
„Ich werde tun, wie die Commander bef…“ Ich wurde plötzlich nach hinten gerissen und genauso plötzlich liess dieser Zug nach hinten auch wieder nach. Ich dachte schon, Thelor hätte wieder das Gleichgewicht verloren, aber ich realisierte gleichzeitig, dass diese beiden Kräfte, die auf mich gewirkt hatten, von einem Aufschrei hinter mir begleitet worden waren. So drehte ich meinen Oberkörper, um nach hinten zu sehen… und da war eine Lücke. Ich schaute nach oben und konnte jemanden davon treiben sehen. Auch mir entfuhr ein Ausruf: „Oh mein Gott!“
„Jason, was ist los!“

Ich hörte Vals Stimme in meinem Schutzhelm, aber ich hatte keine Zeit, darauf zu reagieren. Wir mussten Thelor retten. Sofort zog ich ein weiteres Rettungsseil aus meiner Ausrüstung und begann mich am Sprungtor zu sichern. Gleichzeitig konnte ich sehen, wie Amanda mit grösster Anstrengung Thelor festhielt. Sie war nicht in der Lage meinen Freund wieder zu uns heranzuziehen. Sie war zu schwach dafür. Sie musste sogar in die Hocke gehen, um etwas federn zu können, damit sie nicht selber von Thelors Zugkraft ins All gezogen wurde.

„Amanda. Komm hierher!“, rief ich ihr zu.
Ich musste sie an mir sichern, damit sie nicht auch noch ins All hinausgezogen wurde. Denn sie war nicht mehr gesichert. Die Sicherung zwischen mir und ihr war Thelor gewesen und das Seil zwischen ihm und mir war gerissen. Würde Thelor Amanda mit sich ziehen würden sie einfach ins Wurmloch gezogen und ich konnte Nichts machen. Wie ich es hasste, wenn bei der Qualitätskontrolle geschlampt wurde. Aber für solche negativen Gedanken hatte ich jetzt keine Zeit!

Ich teste meine Sicherung am Tor, in dem ich am Seil zog. Sie hielt. Da ich noch etwas Spielraum hatte, machte ich einen Schritt auf Amanda zu und streckte meine Hände nach ihr aus. Als sie nach einer Ewigkeit, wie es mir schien, endlich in Griffreichweite war, hackte ich mit einer Hand in ihrem Ellbogen ein und griff mit der anderen in ihren Gürtel. So sicherte ich Amanda und zog sie die restlichen wenigen Schritte ganz zu mir. Dann sicherte ich sie sofort mit einem zweiten Rettungsseil, welches ich für diesen Fall bereits vorbereitet hatte. Als sie am Sprungtor gesichert war, sicherte ich uns gegenseitig nochmals, in dem ich uns mit einem Rettungsseil aneinander band. Ich wollte kein Risiko mehr eingehen.

„Bist du bald fertig?“, fragte Amanda ungeduldig. Sie schien über meine Vorsicht nicht sonderlich erfreut, dabei diente sie nur unserer Sicherheit. „Ich kann Thelor nicht mehr lange halten! Das Wurmloch scheint ihn anzuziehen!“

Verdammt! Daran hatte ich nicht gedacht. Ich wollte schon mit einer ebenso leicht giftigen Gegenfrage antworten, wieso sie das nicht schon früher gesagt hatte. Aber das war der falsche Zeitpunkt für giftige Wortgefechte und gegenseitige Anschuldigungen. Wir mussten einen kühlen Kopf bewahren und das tun, was man uns sagte. Dieses Verhalten in einer Notsituation hatte mir mein Ausbilder im Grundkurs an der Sternenflottenakademie immer wieder eingebläut, bevor ich als Charge auf der Base meinen Dienst angetreten hatte.

Nur konnte ich nicht einfach machen, was mir gesagt wurde. Ich war der Offizier in diesem Teams und damit auch der Teamleiter. Somit war ich es, der die Anweisungen gab, der sagte, was getan werden musste. Und das war eigentlich relativ einfach: Wir mussten Thelor retten!

„Tut mir leid!“ Und schon packte ich auch das Seil, an welchem mein Freund hing, mit beiden Händen. „Hast du noch genug Kraft, um zu ziehen oder brauchst du eine kurze Pause?“
„Würdest du endlich aufhören den Gentleman zu spielen und mich zurückziehen!“, rief daraufhin Thelor panisch in sein Helmmikro. Wir waren als Dreierteam immer untereinander verbunden. Bisher hatte ich Thelors Hilfe-Schreie allerdings ausgeblendet. Es war besser das wieder zu tun, um Arbeiten zu können und so blendete ich Thelors Worte wieder aus, schaute zu Amanda und fragte:
„Bereit?“
„Ja“, erwiderte Amanda entschlossen und unterstrich dies, indem sie mir mit einem ebenso entschlossenen Blick zunickte.
„Alles klar. Wir greifen immer an der Hand des anderen vorbei! Klar?“ Wieder nickte Amanda in ihren Helm. „Und los!“

Meine rechte Hand war zuunterst und so griff ich mit ihr ganz nach oben. Sobald ich das Seil gegriffen hatte, zog ich es fest zu mir ran. Dann war schon Amandas Hand über meiner und zog ebenfalls am Seil, was mir sagte, dass ich nun meine linke Hand unten lösen konnte und nach oben greifen konnte.

Zuerst lief es ganz gut. Doch nach etwa einem halben Dutzend Zügen, merkte ich, dass Amanda immer schneller wurde. Das war nicht gut. Wir mussten schön gleichmässig ziehen und mussten unsere Kraft gut einteilen. Sonst konnte es passieren, dass wir müde wurden, bevor Thelor wieder mehr oder weniger sicher auf dem Sprungtor stand. Hinzu kam, dass die Vibrationen und Erschütterungen uns nicht so sicher und ruhig stehen liessen, wie es für diese Arbeit notwendig war. Deshalb versuchte ich mit meinem Nachgreifen, etwas Geschwindigkeit herauszunehmen. Doch es schien mir, dass je langsamer ich wurde, desto schneller wurde Amanda.

„Nicht so schnell!“, befahl ich dann. „Immer schön gleichmässig. Denke an deine eigene Sicherheit. Du verlierst den sicheren Stand, wenn du zu schnell nachgreifst! Abgesehen davon ist es für Thelor auch angenehmer.“

Meine Worte zeigten Wirkung, obwohl Thelor in unsere Helme seufze. Ich hätte ihn fürs Zurückziehen abschalten sollen. Trotzdem griff Amanda wieder langsam nach. Und so zogen wir Thelor, zwar langsam, aber stetig näher zu uns zurück.

Dann konnte ich endlich nach Thelors Hand greifen und ihn endgültig auf das Sprungtor zurückziehen. Das dumpfe Klonk und das saugnapfähnliche Geräusch als seine Magnetstiefel auf dem Tor zur stehen kamen, klang wie Musik in meinen Ohren. Sofort sicherte ich ihn mit einem neuen Rettungsseil an mich. Zum Glück hatte sein Seil gehalten, auch ein Grund für das langsame Ziehen. So war die Belastung auf dem Seil nicht so gross und damit die Gefahr kleiner, dass es riss. Da es aber sicher stark strapaziert worden war und deshalb jetzt schneller reissen konnte, befahl ich Amanda, dass sie sich mit einem neuen Rettungsseil an Thelor binden sollte. Das längere Rettungsseil zwischen ihr und mir um Thelor herum liess ich auch bestehen. Nur für alle Fälle.

„Val“, wandte ich mich dann wieder an meinen Chef bei diesem Ausseneinsatz. „Entschuldige, Thelor ist davongefl…“
„Schon in Ordnung. Ich habe alles gesehen. Du hast gut reagiert.“ Val stockte kurz. Ich hätte ihr auch gerne gesagt, dass ich sie liebte, aber Thelor und Amanda hörten zu, ebenso inzwischen wahrscheinlich auch der Captain, da er Thelor im Auge behalten wollte, hatte er sicher mitbekommen, was geschehen war. „Alles in Ordnung bei euch? Könnt ihr euren Auftrag fortführen?“
Die Frage konnte eigentlich nicht ich beantworten. Ich war bereit weiterzumachen. Es gab eine andere Person, die darauf antworten musste und so schaute ich Thelor an. Er verstand sofort:
„Ich bin in Ordnung. Wir können weiter, Jason.“
„Wir sind noch im Spiel, Val. Wir setzen jetzt unseren Weg zu unserem Zielsegment fort!“
„Verstanden! Aber das mir so etwas nicht noch einmal passiert!“

Und wie sollte ich das verhindern Val? Ich sprach die Frage nicht laut aus, sondern dachte sie mir nur. Stattdessen marschierte ich weiter in Richtung unseres Zieles. Die Reihenfolge unverändert. Ich voraus, Thelor hinter mir und Amanda bildete das Schlusslicht. Ich fragte mich nur, wie ich so Thelor im Auge behalten sollte. Andererseits hoffte ich, dass dieser Vorfall den Captain überzeugte, dass Thelor nicht mehr unter Verdacht stand! Dass der Vorfall Thelor entlastete!
Cdo Jason Anthony Hawk
CO G-001 New Hope

Chars:
Cmdr Svetlana Fjodorowna Kirilenkova (DXO)
Lt Jason Anthony Hawk (SCI)
MCPO Mercury Hathaway (MED)

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