Personen: Manu Katché, Valeris A. Advena
Erwähnt: Guybrush Threepwood
NPCs: Lt jG Hitman, Marc Kendric, Chief Nicholson
Wörter: 1‘456
Titel: Der Saboteur
=A= Starbase 98 Resolution – Deck 12 – OPS =A=
„Mister Hitman, blockieren Sie die Andockklammern der Karlwat!“, befahl ich dem Junglieutenant an der taktischen Station. Danach wandte ich mich an den Chefwissenschaftler, der in der aktuellen und delikaten Situation höchstpersönlich die Wissenschaftsstation besetzte: „Mister Kendric, Sensorerfassung der Karlwat, sowie der Sektionen um Frachtrampe 23!“
Die beiden Offiziere bestätigten meine Befehle augenblicklich. Der Hauptschirm zeigte bereits den Föderationsfrachter sowie auch die Jäger, welche ausserhalb der Station Stellung um den Frachter bezogen hatten. Die Situation schien unter Kontrolle. Manu würde wahrscheinlich vor Fahit an der Frachtrampe sein und ihn abfangen können. Es war unabdingbar, dass wir ihn lebend erwischten. Er konnte uns zum Saboteur führen und den brauchten wir, um die Kontrolle über das Sprungtor zurückzuerlangen.
Das führte mich zu den nächsten Problemen: Das Sprungtor und der Saboteur. Zwei Themen die zusammengehörten.
Beim Sprungtor machte das Team von Commander Advena inzwischen Fortschritte. Sie hatten eine gewagte aber äusserst interessante Idee. Sie wollten mit der im Tor aufgestauten Energie die Sonne wieder aufladen und stabilisieren, mit welcher wir das Tor eigentlich mit Energie versorgten. So gelang es beide Probleme im Zusammenhang mit dem Sprungtor auf einmal zu lösen. Das Tor explodierte nicht und die Sonne kollabierte nicht.
Ich hatte dem Plan grünes Licht gegeben und die Koordination dann aber der Chefingenieurin überlassen. Advena kehrte dafür auf die Resolution zurück. Somit musste ich mir über den Status des Tores vorerst nicht kümmern.
Also blieb noch der Saboteur. Es galt diesen endlich zu finden.
„Kirilenkova an Chief Nicholson.“
„Ja, Ma’am?“, meldete sich der stellvertretende Sicherheitschef augenblicklich.
„Was hat die Durchsuchung von Fahits Quartier bisher ergeben? Irgendetwas, das auf den Saboteur hindeutet?“
„Nichts Handfestes. Allerdings haben wir hier eine Liste mit den Quartieren aller Techniker gefunden.“
„Ich nehme nicht an, dass wir das Glück haben, dass auf dieser Liste ein Name angestrichen ist?“, fragte ich nur rhetorisch. Mir war klar, dass dies nicht der Fall sein würde.
„Nein, Ma’am.“
„Versuchen Sie herauszufinden, welchen Techn…“ Ich hielt inne. Es gab einen, dessen Quartier wir durchsuchen mussten. „Schicken Sie ein Team zum Quartier von Chief Petty Officer Thelor T’Klav, um dieses zu durchsuchen. Er steht unter Verdacht. Und finden Sie heraus, welchen Techniker Fahit gesucht hatte!“
„Aye, Ma’am!“
Ich trennte die Verbindung zu Nicholson. Mich immer noch fragend, wie wir diesen Saboteur finden sollten. Theoretisch könnte auch Fahit der Saboteur sein. Als Kommandant eines Föderationsfrachters kannte er sich mit Föderations- und Sternenflottentechnologie aus. Aber andererseits war er während der Aktivierung des Sprungtores und dem Abflug der Britannia definitiv nicht in der Sprungtorsteuerung gewesen. Es musste also jemand von der Besatzung sein. Der Besatzung der Resolution.
Ich hatte plötzlich eine abstruse Idee.
„Mister Kendric, machen Sie einen unserer Techniker auf der Karlwat aus?“
Kendric hatte sich schon bereit gemacht, um auf meine bitte zu reagieren, als ich seinen Namen gesagt hatte. Aber als ich fertig war, begann er nicht mit den Notwendigen Eingaben an der Wissenschaftsstation. Langsam drehte er sich zu mir um. Würde er meine Anweisung in Frage stellen? Es sah nicht so aus, denn er drehte sich wieder zu seiner Konsole um und sagte dann:
„Ich scanne. Was erhoffen Sie sich davon, Commander?“
„Ich hege die kleine Hoffnung, dass der Saboteur mit Fahit fliehen will und sich deshalb auf der Karlwat befindet.“
„Es muss aber nicht zwingend ein Techniker sein, nur weil die Sicherheit eine Liste mit Technikerquartieren in Fahits Quartier gefunden hat.“
„Da haben Sie recht. Weiten Sie die Suche auf die gesamte Besatzung aus.“
Es gab noch jemanden, der sich mit der Jagd nach dem Saboteur beschäftigt hatte. Das war Threepwood. Er hatte die Datenspuren zurückverfolgt. Vor allem das Gespräch zwischen dem Saboteur und Manu. Allenfalls konnte er in all den verschlungenen Wegen und falschen Fährten der Datenspur ja einen Zusammenhang oder Link zu Fahit finden. Sowie von Fahit zum Saboteur. Dementsprechend informierte ich Threepwood und wies ihn an, entsprechend vorzugehen. Wie immer war er nicht gerade gesprächig, aber er machte sich an die Arbeit.
Und schon wieder musste ich warten. Warten, dass die Informationen von Nicholson, Kendric und Threepwood wieder bei mir eintrafen. Da Kendric mir noch keine Rückmeldung gegeben hatte, konnte ich wohl davon ausgehen, dass sich kein Sternenflotten-Kommunikator an Bord der Karlwat befand. Das hätte sich schnell erörtern lassen.
Dann sprachen plötzlich zwei Personen gleichzeitig mit mir, wobei sie Nichts dafür konnten, weil sich die eine Person über Interkomm meldete:
„Katché an OPS, wir haben ihn verloren. Gehen Sie die Sensorlogbücher durch, wo er hingelaufen sein könnte.“
„Ein nicht registrierter Transportvorgang auf der Karlwat!“
Manu hatte nach Fahit gefragt, gerade während Kendric mir meldete, was die Sensoren erfasst hatten. Irgendwie hatte ich es geschafft nicht nur beides zu hören, sondern auch beides zu verstehen. Ich wusste, was die beiden mir gesagt hatten. Das war wohl nur gelungen, weil es zusammenhing und mein Hirn bereits beim Hören den Link machte, den ich sogleich an die Frachtrampe weitergab:
„Captain, es gab gerade einen unregistrierten Transportvorgang. Die Andockklammern sind blockiert, die wird er nicht lösen können.“
Wobei ich mir dessen nicht hundertprozentig sicher war. Sollte tatsächlich ein Techniker der Saboteur sein, und sollte dieser Saboteur tatsächlich an Bord der Karlwat sein, konnte es gut sein, dass sie einen Weg fanden die Andockklammern zu lösen.
Es ging plötzlich Schlag auf Schlag weiter:
„Nicholson an Kirilenkova!“
„Sprechen Sie Chief!“, forderte ich den stellvertretenden Sicherheitschef auf.
„Die Durchsuchung von Chief T’Klavs Quartier blieb ergebnislos. Dafür haben wir festgestellt, dass Fahits Liste mit den Technikquartieren nicht komplett ist.“
„Was meinen Sie mit nicht komplett?“, fragte ich leicht irritiert und fixierte den Frachter auf dem Hauptschirm vor mir. Ich hoffte nur, dass der Captain keine unnötigen Risiken einging, bei dem Versuch Fahit zu stellen.
„Auf dem PADD sollte eigentlich die Liste mit allen Quartieren von Technikern und Ingenieuren sein. Allerdings fehlt der Abschnitt über die Quartiere der Wartungstechniker. Es scheint als hätte sich Fahit diesen Abschnitt auf ein separates PADD gezogen.“
„Waren Wartungstechniker in der Sprungtorkontrolle als die Britannia abflog?“, stellte ich die für mich naheliegende Frage. Wobei ich sie nicht einmal direkt an Nicholson stellte, sondern eher allgemein in den Raum stellte. Trotzdem kannte Nicholson die Antwort und gab sie auch:
„Ein ganzes Wartungsteam. Wir sind schon auf dem Weg zu den Quartieren der betroffenen Techniker, um sie zu durchsuchen. Weiter werden sie bereits für eine Befragung abgeholt.“
„Gute Arbeit, Mister Nicholson. Halten Sie mich auf dem Laufenden. Kiri…“
„Ich habe noch eine Frage an Chief Nicholson“, unterbrach mich Kendric und hinderte mich daran, die Verbindung zu trennen, was er sicher auch beabsichtigt hatte.
„Dann lassen Sie hören, Commander“, forderte ich den Chefwissenschaftler auf.
„Ist einer dieser Wartungstechniker ein Deltaner?“
Es entstand eine Pause. Nicholson konsultierte die Liste des Wartungsteams. Dann:
„Sie haben recht: Crewman Buddh. Wartungstechniker und Deltaner.“
„Er ist unser Mann und Sie werden ihn nicht beim Dienst antreffen. Ich registriere seine Biosignale auf der Karlwat.“
„Gute Arbeit, Commander“, wandte ich mich zuerst an Kendric und dann nochmals an Nicholson. „Chief Nicholson, durchsuchen sofort das Quartier von Crewman Buddh! Kirilenkova Ende!“
Es schien als hätten wir unseren Saboteur gefunden. Ein Wartungstechniker. Das war eigentlich genial. Sie waren überall auf der Station, kamen überall hin und fielen nie auf. Sie verschwanden eigentlich in der Szenerie, weil sie praktisch zum Inventar gehörten. Endlich hatten wir einen Erfolg zu verzeichnen. Jetzt musste nur Threepwood auch noch eine Verbindung zu Buddh herstellen und wir hatten ihn überführt.
Ich informierte Threepwood entsprechend. Danach hätte ich schon fast meinen Kommunikator nochmals aktiviert und die frohe Botschaft dem Captain überbracht, aber ich wollte ihn bei der Einnahme der Karlwat nicht stören. Wenn ich es Manu später sagte, hätte ich vielleicht schon die Bestätigung durch Threepwood.
Doch dann musste ich den Sicherheitstrupp doch kontaktieren. Wieder war es Kendric, der wichtige Informationen für das Team bei Frachtrampe 23 hatte.
„Energieanstieg an Bord der Karlwat! Die Sensordaten sprechen für eine Überladung des Warpantriebes!“
„Wie viel Zeit bleibt uns, Commander?“, fragte ich Kendric, während ich gleichzeitig meinen Kommunikator aktivierte.
„Zehn Minuten!“
Sofort hatte ich den Captain und Ricarda informiert. Manu zögerte nicht, im Wohle der Resolution zu entscheiden. Wir mussten die Karlwat ziehen lassen, doch die Jäger sollten sie stellen. Dafür kam Manu wieder auf die OPS. Verständlich, dass er diesen Erfolg verbuchen wollte, schliesslich war das seine Jagd. Davor erhielt aber auch ich noch eine Erfolgsmeldung. Diese gehörte aber dem mutigen Aussenteam auf dem Sprungtor.
„Advena an Kirilenkova!“
„Sprechen Sie Commander!“, forderte ich die Chefingenieurin augenblicklich auf Bericht zu erstatten. Entweder müssten wir die Karlwat nicht mehr jagen, weil der Versuch die Sonne aufzuladen gescheitert war, oder wir hatten die Kontrolle über das Tor zurück.
„Die Aktion war ein Erfolg! Alle Systeme des Sprungtores sind wieder im grünen Bereich und wir haben die Kontrolle über das Tor zurück. Auch die Sonne wird nicht kollabieren!“
[NRPG: Ein erster Zwischenerfolg. Jetzt jagen wir die Karlwat und erwarten die Britannia zurück
]
