RES – Cmdr S. Kirilenkova – XO – RPG 4 Log 16 – 13‘046.2398

[JasonHawk]

RES – Cmdr Svetlana F. Kirilenkova – XO – RPG 4 Log 16 – 13‘046.2398

Personen: Manu Katché, Thorn P’Thall, Ricarda
NPCs: Bator Daria, Chief Nicholson
Wörter: 1‘206
Titel: Beweise

=A= Starbase 98 Resolution – Deck 12 – OPS =A=

„Jetzt sind der Mörder UND der Saboteur weg. Die Britannia MUSS sie einfach stellen!“

Manu wandte den Blick vom Hauptschirm ab, welcher nun nur noch das Sprungtor mit dem Wurmloch zeigte. Stattdessen schaute er jetzt zu mir rüber. Schaute mir genau in die Augen und musterte mich mit einem ernsten Blick.
„Wie bitte, Commander?“
„Entschuldigen Sie, Sir, aber bei dem Ganzen Durcheinander beim Versuch, die Karlwat noch abzufangen, habe ich bisher noch nicht die Zeit gefunden, Ihnen zu sagen, dass wir den Saboteur gefunden haben. Es handelt sich um einen Wartungstechniker, welcher ebenfalls an Bord der Karlwat ist.“

Nun schaute mich Manu etwas ungläubig an. Als wäre es so abwegig, dass wir den Saboteur schlussendlich doch noch enttarnt hatten. Andererseits hatte ich aber auch nicht gerade den besten Zeitpunkt ausgesucht, um Manu von diesem kleinen Erfolg zu berichten, denn noch hatten wir die Karlwat nicht gestellt. So war der Captain der einzige, der nicht gespannt auf eine Rückmeldung aus dem Delta-Quadranten wartete. Die OPS-Offiziere und –Unteroffiziere, welche heute schon früher auf der OPS ihren Dienst taten, wussten bereits von Crewman Buddh oder hatten es zumindest am Rande mitbekommen.
„Das müssen Sie mir nachher ausführlich erklären, Commander.“ Ich nickte nur, weil Manus Kopf inzwischen wieder zum Hauptschirm gewandt war. Inzwischen strahlte auch er eine Aura von Ungeduld aus. Ungeduld bezüglich einer Nachricht von der Britannia, welcher er auch Ausdruck verlieh. „Hat sich die Britannia schon gemeldet, Lieutenant?“
„Negativ, Sir!“, antwortete Bator.

Eine ungewöhnliche Stille überkam die OPS. Wer nichts Wichtiges zu tun hatte, schaute auf den Hauptschirm und wartete auf eine Nachricht von der Britannia aus dem Delta-Quadranten. Einige schauten auch zu Bator, weil sie wussten, dass Bator als erste erfahren würde, wenn sich die Britannia meldete. Das wäre dann der Fall, wenn Bewegung in die Kommunikationsoffizierin kam. So wie nun:

„Die Britannia ruft uns. Ich lege Captain P’Thall auf den Schirm.“
Und schon wechselte das Bild auf dem Hauptschirm. Das Sprungtor mit dem Wurmloch wurde durch das, uns inzwischen bekannte, Konterfei des andorianischen Captains der USS Britannia ersetzt.
„Leider konnten wir den Frachter nicht abfangen, Captain Katché“, kam P’Thall gleich mit der schlechten Neuigkeit auf den Punkt. Zu sagen, dass ich überrascht war, das zu hören, wäre gelinde gesagt eine Untertreibung gewesen. Ich konnte mir gerade kein Szenario vorstellen, in welchem ein Frachter ein Schiff der Sovereign-Klasse abhängte. Als ich die Gesichter auf der OPS musterte, fiel mir auf, dass ich nicht die einzige war, die sich darüber wunderte. Und P’Thall machte gleich weiter damit, uns zu überraschen: „Ich musste die Verfolgung der Karlwat abbrechen, weil wir ein Lebewesen an Bord haben, welches an die Nähe des Wurmloches gebunden ist. Ich erkläre Ihnen die Umstände um diese Lebensform später genauer, aber zuerst muss ich hier noch einige Dinge klären.“
„Verstehe, Captain. Danke für das kurze Update. Sie melden sich wieder, sobald Sie Zeit haben.“
„Selbstverständlich. P’Thall Ende.“

Die Verbindung endete abrupt und auf dem Hauptschirm blinkte kurz das Logo der Föderation auf, bis Bator den Kommunikationsfeed deaktiviert hatte und der Schirm wieder das Sprungtor mit Wurmloch zeigte. Ich schielte leicht zu Manu rüber. Er verbarg es zwar gut, aber ich konnte trotzdem sehen: Er war enttäuscht, dass die Karlwat entkommen konnte. Plötzlich schaute er auch mich an.

„Und Sie wollen mir jetzt ernsthaft sagen, dass nicht nur der Mörder sondern auch der Saboteur mit der Karlwat entkommen ist?“

=A= Starbase 98 Resolution – Deck 12 – Bereitschaftsraum des Captains – ca. 15 Minuten später =A=

Manu wollte den Bericht zum Saboteur in seinem Bereitschaftsraum hören. Ich erzählte ihm, wie wir bei Earl Fahit angesetzt hatten und dass die Spur von ihm aus zu einem Wartungstechniker geführt hatte. Wobei uns vor allem der Scan der Karlwat parallel dazu geholfen hatte.

„Das sind aber nur Indizien, Svetlana. Nur weil dieser Crewman genau während der Aktivierung des Tores in der Sprungtorsteuerung war, muss er noch nicht der Täter sein. Ich war auch in der Steuerung und mich zählen Sie hoffentlich nicht zu den Verdächtigen.“
„Selbstverständlich nicht. Es läuft eine Durchsuchung von Crewman Buddhs Quartier und wie schon gesagt, versucht Threepwood noch ein Spur oder Verbindungen zwischen Buddh und Fahit im Computer zu finden. Aber ich muss einräumen. Es gibt auch entlastende Beweise für ihn. Er hat seit heute Urlaub. Er hat einen korrekten Antrag ausgefüllt und darf die Resolution verlassen.“
Ich legte Manu ein PADD mit dem bewilligten Urlaubsgesuch von Buddh hin. Nicht ohne eine gewisse Skepsis im Blick. Manu schien diese Skepsis zu teilen.
„Aber wer würde seinen Urlaub schon mit einem Mörder verbringen und dann auch noch unbefugt in den Delta-Quadranten fliegen?“
„Genau, Sir!“

Wir diskutierten die Situation danach noch weiter. Vor allem auch weil sich Chief Nicholson angekündigt hatte. Er hatte die Durchsuchung von Buddhs Quartier abgeschlossen und schien fündig geworden zu sein. Aber er wollte es uns direkt zeigen.

Ricarda begleitete den Stellvertreter ihres Bruders. Instinktiv wollte ich mit ihr sprechen, bevor ich mir in Erinnerung rief, dass Chief Nicholson meine Ansprechperson war.

„Was haben Sie gefunden, Chief?“, fragte Manu und forderte ihn auf, seinen Bericht darzulegen.
„Im Quartier gab es zwei Geheimverstecke. In einem fanden wir diesen Umhang, mit welchem er wohl jeweils unerkannt in Kate’s Bar ein und ausging, sowie auch diesen merkwürdigen Haarreifen.“ Nicholson zeigte uns einen Haarreifen mit kleinen Hörnern. „Im zweiten Versteck fanden wir dieses Stück fremde Technologie. Es scheint eine deutlich grössere Version eines Tricorders zu sein und dient auch als Kommunikationsgerät. Es muss aber noch genauer analysiert werden.“
„Ich war so frei auch seine Finanzen zu überprüfen“, fuhr Ricarda für ihren Kollegen weiter. „Die zeigen, dass er ein Stammgast von Kate’s Bar war. Weiter bestätigte Mister Threepwood, dass die Computerknoten, über welche sich der Saboteur an unseren Computern zu schaffen gemacht hatte, in der Nähe von Buddhs Wartungsrouten liegen.“

„Gute Arbeit“, sagte der Captain etwas trübsinnig. Die Enttäuschung darüber, dass der Saboteur und der Mörder hatten entkommen können, war grösser als die Freude, beide identifiziert zu haben.

„Den besten Beweise haben Sie noch gar nicht gehört!“, sprach Ricarda nach dem Kompliment weiter. Danach forderte sie ihren Kollegen auf fortzufahren: „Chief Nicholson.“
„Auf dem fremden Computer habe wir die gelöschte DNA-Datenbank wieder gefunden. Es ist uns gelungen, sie wieder in unseren Stationscomputer zu integrieren. Wir erhielten sofort einen Treffer mit einer der DNA-Spuren auf Lieutenant Hawks Uniform. Er hatte an dem Tag Kontakt mit Crewman Buddh, als er niedergeschlagen wurde.“

=A= Starbase 98 Resolution – Deck 12 – OPS – Zeitsprung =A=

Die gesamte Führungsmannschaft hatte sich auf der OPS versammelt. Manu hatte es angeordnet. Die meisten schauten auf den Hauptschirm, welcher wie so oft in den letzten Tagen das Sprungtor mit dem Wurmloch zeigte. Andere liessen aber auch ihren Blick immer wieder über die OPS schweifen und warteten leicht gelangweilt, dass endlich geschah, was geschehen sollte. Ich gehörte auch zu dehnen, weil ich noch ein Date mit Michelle hatte, aber ich liess es mir nicht anmerken. Hoffte ich zumindest.

„Die Britannia fliegt jetzt ins Wurmloch“, meldete Bator von ihrem angestammten Platz aus.
Nun schauten wirklich alle auf den Hauptschirm und das Wurmloch. Und tatsächlich: Nur wenige Augenblicke später flog das Schiff der Sovereign-Klasse aus dem Wurmloch und hielt auf die Resolution zu. Manu übernahm die Begrüssung über den offenen Audio-Kanal.

„Willkommen zurück im Alpha-Quadranten, USS Britannia!“