Res – Logs o1 – Cpt P’Thall/Ens Yu`She – CO/Sec – 13056.0286

CO: Wedge Antilles - XO: Jason Anthony Hawk
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Yu'She
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Mi 9. Nov 2011, 02:54

Res – Logs o1 – Cpt P’Thall/Ens Yu`She – CO/Sec – 13056.0286


Personen: LtCmdr Richards, Cpt Katché (erw.), LtCmdr T’Rish (erw.), Lt Amh (erw.)

Thorn: 1.408
Yu`She: 1.068


*** Starbase 98 – Deck 301 – diplomatische Unterkünfte ***


„- Sicherheitszentrale an Captain P’Thall. Entschuldigen sie die Störung, Sir.“
Ich hob meinem eigenen Antlitz im Spiegel die Augenbraue entgegen, als wüsste es mehr als ich, ohne davon abzulassen mir den Kragen der frisch angelegten Galauniform zu richten und dabei die Rangpins hinzurücken. Katché musste schon mächtig erpicht auf meinen persönlichen Kniefall vor ihm sein, wenn er seine Sicherheitsabteilung darauf ansetzte, mich an unser Treffen zu erinnern.
„Sprechen sie, Commander.“ Die Stimme des Artifikanten, der diese Abteilung leitete, war zum Glück sehr wiedererkennbar. Man brauchte keine tiefergehende Kenntnis von der Personaldatenbank der Resolution, um jener Rang und Namen zuzuweisen- Lieutenant-Commander Richards.

„- Es hat einen Vorfall unter Beteiligung eines ihrer Crewmitglieder gegeben, Captain. Ihre Anwesenheit wird erbeten. Raumdock, Deck 80, Innerer Andockhafen - Ankunftsterminal 12. Ich wende mich an sie, da ihre Sicherheitsbeauftrage und erste Offizierin…“
„Sie hat dienstfrei. Korrekt. Ich bin unterwegs.“, schnitt ich ihm scharf das Wort ab, während die schiere Nüchternheit des Rucks, dem ich dem Saum meiner Uniformjacke zuführte, trotz des Mangels an Beobachtern wenig darüber aussagte, was ich hiervon hielt. „Ich wäre ihnen für einige Vorabinformationen dankbar, schließlich habe ich einen langen Weg vor mir, Mister Richards.“ Mit einer chirurgenhaften Geste korrigierte ich den Sitz meiner Lederhandschuhe, während ich mich meinem vorläufigen Schreibtisch zuwandte, auf welchem sich im übertragenen Sinne längst wieder die Berichte stapelten. Ich würde ihn vorläufig nicht vermissen.
„- Selbstverständlich, Sir. Ensign Lackey erwartet sie bereits am Turbolift und wird entsprechend instruiert.“ Der durchaus künstlich angehauchte, aber keineswegs maschinelle Tonfall des Androiden war interessant, aber seine Präzision noch viel schätzenswerter. Ich hatte mir bereits ein Padd gegriffen, und war mit einem letzten Blick in den Spiegel aufgebrochen.

Guter Einstand.





~ Resolution ~
-Deck 80, Ankunftsterminal 12-


Mit weit ausgebreiteten Armen sah ich über meine eigene Schulter hinweg zu der eigenartig befremdlichen Szenerie. Im einen Moment wartete ich noch darauf durch die Sicherheitskontrollen der Station zu kommen, die wegen eines Saboteurs noch immer verschärft waren, und im nächsten agierte ich als Teil des Sicherheitsteams dieser Station, in dem ich die ankommenden Leute von der Gefahrenzone fernhielt. Intensiv rief ich mir die Bilder ins Gedächtnis, die sich kurz vor dem Vorfall ereignet hatten. Je besser ich sie mir jetzt einprägte, desto detailreicher und aussagekräftiger würde mein Bericht später ausfallen.
„Sie können die Leute jetzt wieder durchlassen, Ensign. Die Situation ist unter Kontrolle.“, kam die Anweisung von einem Lieutenant der Station, ich drehte mich zu ihm um, nahm Haltung an und nickte. Direkt danach, hob ich mein Gepäck auf und reihte mich wieder ein. Es hatte keine zehn Minuten gebraucht und die Sicherheit hatte den Mann überwältigt, abgeführt und die Kontrollstellen wieder freigegeben.
„Was für ein Chaos. Woher kommen Sie?“, fragte der Sicherheitler vor mir, denn ich war an der Reihe.
„USS Premonition, Sir.“, erklärte ich.
„Haben Sie gefährliche Gegenstände bei sich?“
„Nein, Sir.“
„Führen Sie Lebensmittel, Lebewesen oder sonstige, erwähnenswerte Güter mit sich?“
„Ein Haustier, felidea.“, der Mann hob die unbehaarte Wölbung über seinem Auge. „Eine Katze.“, erklärte ich genauer.
„Kann ich ihre Papiere sehen?“, ich reichte ihm das PADD, das mit die Redmond übergeben hatte. Der Kontrolleur bließ scharf die Luft aus.
„Sie haben eine lange Reise hinter sich, Ensign.“, dann grinste er. „Und dann auch noch soetwas. Haben Sie das schon mal erlebt?“, ich schüttelte den Kopf.
„Dabei wirkte er so normal.“, kommentierte ich noch und wieder hob der Mann die Wölbung.
„Sie haben ihn zuvor schon gesehen?“, ich nahm das PADD wieder entgegen und nickte.
„Ich stand direkt hinter ihm, die ganze Zeit.“, nun runzelte der Mann die geriefte Stirn.
„Sie sind mir gar nicht aufgefallen.“, ich lächelte, denn dass es ihm nicht allein so ging wusste ich. „Aber dann sollten Sie sich in der Service Area des Hangars melden. Dort werden Zeugenaussagen aufgenommen.“
„Natürlich.“, erklärte ich und bekam den Koffer zurück, nachdem er geprüft wurde. An meinen Souvenirs waren sie hängen geblieben, speziell an der Zielvorrichtung des TR-116, doch ich hatte mich informiert – es war kein verbotener Gegenstand. „Was geschieht mit meinem Haustier?“, fragte ich noch.
„Wir werden uns darum kümmern, dass es auf die Britannia in Ihr Quartier gebracht wird. Sie müssen da hinten durch die Türe, den Gang entlang, links, in den Vorraum zum Hangarsicherheitsleiter.“, erklärte mir der Denobulaner freundlich.
„Vielen Dank.“, dann winkte er den nächsten zu sich und ich machte mich auf den Weg.




„- Sie kommandieren eine Sovereign-3, nicht wahr?“
„Korrekt, Ensign.“
„- Wie macht sie sich?“
„Souverän.“
„- Sie meinen…“
„Dass sie meine Zeit nicht vergeudet.“
Der an diesen kurzen Wortwechsel anschließende Blick stellte Mister Lackey für die restliche VIP-Turbolift-Fahrt ruhig, und gab mir Gelegenheit den ersten Vorab-Situationsbericht zu studieren. Chief Petty Officer Delacourt war offensichtlich beim Sicherheits-Check-In gegenüber dem zuständigen Kontrolleur handgreiflich bis gewalttätig geworden, und musste überwältigt werden. Genau die Art von Knoten, die ich gerade nicht brauchen konnte, aber eins nach dem anderen- noch waren die Fakten sporadisch, und ich nicht (nur) für den Aufschub meines Debriefings mit Katché dankbar, sondern hauptsächlich für die Chance mich so schnell einzuschalten. Die involvierten Politika waren mehr als nur unangenehm. Ich hatte ein lebhaftes Bild davon, welchen Eindruck die Beteiligten soweit von meinem Kommando gewonnen hatten, und das letzte was ich gerade zusätzlich brauchen konnte war gefährliches Fehlverhalten seitens meiner Leute.

Doch bis die Sache konkretisiert wurde und sich die Fakten herauskristallisierten, blieb mir nur stoische Professionalität.

Nach einer Fahrt, die kürzer als gedacht ausgefallen war, geleitete mich meine schweigsam-nervöse Eskorte durch das vermeintliche Labyrinth der gesperrten Servicebereiche des Docks direkt zu den Überwachungs- und Sicherheitsräumlichkeiten, wo mich bereits ein in künstliche Komponenten gemeißeltes Bild von einem formvollendet salutierenden Sicherheitschef erwartete, neben dem Pippi Amhstrumpf wie eine terroristisch orientierte Rauschmittel-Legalisierungsaktivistin gewirkt hätte. Ein allzu leichtfertiger, täuschender Eindruck, der ihr (und damit mir) nur zum Vorteil gereichte.

„Lieutenant-Commander. Stand der Dinge?“
„- CPO Delacourt wurde in eine der Arrestzellen gebracht. Die ersten Zeugen werden vernommen. Inzwischen haben alle beteiligten Sicherheitskräfte ihre Berichte abgegeben. Ich würde sie bitten, unsere Prioritätsanfrage bezüglich der psychotherapeutischen Akte des Angeklagten unverzüglich zu abzuzeichnen, Captain, damit die Akte dem JAG überstellt werden kann.“
Mir gefiel nicht, in welche Richtung sich diese Situation entwickelte, inklusive ihrer Geschwindigkeit.
Richards war extrem schwer zu lesen, aber ich glaubte bereits eine anklagende, entschlossenere Note in seinem Tonfall herausarbeiten zu können, zumindest im Vergleich zu seinem anfänglichen Entgegenkommen.

„Wie lautet die Anklage?“, setzte ich also voran.
„- Unprovozierter tätlicher Angriff auf einen Sicherheitsbeamten bei erhöhter Alarmstufe und Widerstand gegen die Staatsgewalt. Einstimmige und unabhängige Aussage meines Personals, Sir.“
Ich warf einen prüfenden Blick auf die Sicherheitsmonitore, bis ich den Mann erkannte, und zog die Augenbrauen zusammen.
„Wurde der Unteroffizier ruhiggestellt? Wird er medizinisch betreut?“
„- Nein, Sir. Seit er überwältigt wurde zeigt sich Mister Delacourt apathisch. Eine erste Notfalluntersuchung weist ihn jedoch als körperlich unversehrt aus.“
Ich musterte den Mann nochmals genau. „Er wurde über seine Rechte aufgeklärt? Hat er um juristischen Beistand ersucht?“
„- Ich muss sie leider darauf hinweisen, dass uniformiertes Sternenflottenpersonal bei Alarmzustand…“
„… den Dienststatuten entsprechend unter Flottenrecht steht, und das medizinische Personal der Einheit des Subjekts für dessen psychischen und physischen Zustand zur Verantwortung gezogen wird. Dennoch. Sie erheben bereits Anklage? Der Mann wird vor ein Kriegsgericht gestellt. Sie agieren auffällig kulanzlos, Lieutenant-Commander.“ Ein solches Verfahren würde im allerbesten Fall einen permanenten Aktenvermerk bedeuten, von den Politika abgesehen, sobald der Fall auf dem Schreibtisch des Judge Advocat General landet. Abermals blickte ich zum Schirm, betrachtete die stoisch auf dem Pritschenrand sitzende Gestalt.
„- Ich befolge direkte Befehle bezüglich des Konfliktprotokolls angesichts der herrschenden Umstände, Sir.“, entgegnete der Android kühl. Abermals fragte ich mich, wie genau es um die Entwicklungsstufe seines Gefühlschips bestellt war, und ob ich mir den Hauch des verletzten Stolzes (wenn nicht gar Verbissenheit) ob der Vorfälle der letzten Tage nur einbildete. Möglich. Möglich, aber nicht zwingend.

Ich schnaubte. „Wenn sie erlauben, möchte ich mir erst ein klareres Bild von dem Vorfall machen, ehe ich etwas ‚abzeichne‘. Genauer gesagt von den Zeugenaussagen.“




„Laut den Zeugenaussagen-“, fuhr Commander Richards fort, „-verlief der Sicherheits-Check-In unauffällig und routinegemäß, als sich Ihr Mann ohne ersichtlichen Grund weigerte sein Gepäck dem Sicherheitspersonal zu übergeben, dabei laut und ausfallend und schließlich handgreiflich wurde, was einen Einsatz der Hangarsicherheit erforderte. Die Berichte sind aus allen Blickwinkeln konklusiv. Es liegt nahe, dass Chief Petty Officer Delacourt bereits an einer Verteidigung arbeitet.“, Commander Richards verwies auf den Monitor, ich beobachtete Thorn.

Thorn – mein Herz setzte kurz aus. Da stand er, keinen Meter von mir entfernt. Drei Jahre war es nun her, dass wir uns gesehen hatten. Wenn er mich bemerkt hatte, wovon ich nicht ausging, war seine Reaktion ernüchternd professionell. Ich schalt mich in Gedanken eine Närrin, dass ich glauben konnte, er würde aus dem Wiedersehen eine große Sache machen. Wahrscheinlich hätte er meine Meldung an Bord mit einem kühlen Nicken und der Anweisung mich beim CXO, wahrscheinlich Commander T’Rish zu melden, entgegengenommen. Leise atmete ich meine Hoffnungen aus und akzeptierte, dass ich eines von über 800 Crewmitglieder für den Captain war, so sehr ich es mir auch anders wünschte.

Thorn jedenfalls hatte die Fühler angelegt – was bei ihm alles heißen konnte, schließlich war das die Haltung, die Fühler immer haben sollten. Seine Miene verriet ebenso viel – gar nichts. Er war nüchtern, kühl, beherrscht. Lediglich das Knacken der Lederhandschuhe, von denen einer am Rücken um seine Faust geschlungen war, verriet mir, dass ihm diese Szene nicht passte. Und wie auch? Sie war nicht korrekt. Noch einmal atmete ich tief durch. Das ist der absolut direkteste Dienstweg. Vortreten, um Verzeihung bitten, Sachverhalt erörtern.

Ich trat vor.
„Verzeihung, Sirs.“, automatisch spannten sich meine Schultern, waren meine Hände seitlich meiner Hüften und der Kopf erhoben. Ich vermied Thorns Blick – ich würde die Worte verlieren. „Ich muss dem Bericht der Stationssicherheit noch ein Detail hinzufügen.“, erklärte ich.
„Und zwar?“, fragte der künstliche Mensch.
„Kurz bevor Chief Petty Officer Delacourt die Beherrschung verlor, gab e seine Rückkopplung.“
„Erklären Sie den Zusammenhang.“, wurde ich aufgefordert und nickte, befeuchtete mir die Lippen. Mein Herzschlag dröhnte in meinen Ohren.
„Ich stand direkt hinter dem Chief, als sich zwei Sternenflottenoffiziere kurz hinter der Absperrung in die Arme fielen. Dabei aktivierten sich ihre Kommunikatoren, was zu einer Rückkopplung führte. Zu diesem Zeitpunkt war der Chief direkt vor mir in der Reihe und das Paar vor ihm gerade fertig mit dem Check-In. Doch anders als zuvor, schien er nachdem das Pfeifen der Rückkopplung verklungen war, abgelenkt und unfokussiert. Er bewegte sich nicht mehr selbstständig und erst das Schieben der Reihe hinter uns, brachte ihn zu dem Sicherheitler der Station, der sein Gepäck entgegennehmen wollte.“, mein Blick fiel nun doch zu Thorn. Ich konnte seinen Blick nicht lesen. War er interessiert? Redete ich Unsinn? Blamierte ich ihn und das war alles gar nicht relevant?
„Sie deuten an, dass die Rückkopplung zweier Kommunikatoren der Auslöser für das destruktive und unkooperative Verhalten Chief Petty Officer Delacourts verantwortlich sein soll?“, Commander Richards betonte die Worte so, dass ich selbst Zweifel daran bekam. Doch ich sah auf den Monitor, der den apathisch wirkenden Mann zeigte.
„Sollte es eine Untersuchung geben, ist dieses Detail von Bedeutung, in Kombination mit dem letzten Einsatzbericht der USS Britannia und ihrem blinden Passagier und wenn man sich Chief Delacourts Verhalten ansieht, glaube ich, ist es wahrscheinlich, dass die Rückkopplung ein Trauma, das durch die Furie an Bord der Britannia aufgewühlt wurde, erneut aktiviert und zu seinem Verhalten geführt hat.“, unsicher sah ich nun zwischen den beiden Offizieren hin und her. Es war nur ein Gedankengang, den ich schlüssig fand, aber wie sahen die beiden das? War ich überhaupt berechtigt solch eine Behauptung aufzustellen? Es war zu spät sich Gedanken zu machen, also atmete ich so unauffällig es ging erneut tief durch. Ein und aus.

Nun sag doch was.




„Danke, Ensign.“

Es hatte eindeutig den einen oder anderen Augenaufschlag, Atemzug, bis hin zu einem gut unterdrückten Fühlerzucken, gedauert. Aber es kam. Hinter den Zügen eines Sternenflottencaptains, der mit beispielhafter Geduld und Unvoreingenommenheit den Bericht einer Offizierin- Ja, Offizierin- abnahm, war der Moment der Überraschung zunächst Erstaunen, dann Irritation, dann Aufmerksamkeit, und schließlich Erleichterung gewichen, auch wenn es mir an sich schon schwer gefallen sein mochte mich auf den eigentlichen Fall zu konzentrieren. Zumindest für Momente. Einen Moment des Erkennens, einen Moment des Abschätzens, einen Moment der Freude, einen Moment der Erkenntnis, einen Moment des Hinterfragens und letztlich einen Moment des Stolzes. Insgesamt also eine gefühlte halbe Ewigkeit, lediglich gerettet durch die Gleichzeitigkeit mit ihren wohlgewählten Worten, ehe mein Richards abgewandter Mundwinkel zuckte. Nicht nur aufgrund ihres… unwahrscheinlichen Timings. Nein, bei Weitem nicht nur deshalb.

„- Eine hinreichend logische, wenn auch komplexe Hypothese.“, kommentierte der Androide kühl, während er die Aussage unlängst auf seinem Padd festhielt, um der Bürokratie Genüge zu tun. Hinter Yu’She- Yu’She, die hier war, in diesem Raum, vor mir, unter meinem funkelnden Blick- war inzwischen ein Sicherheitsmann erschienen, seinem verlegenem, geradezu entschuldigenden Blick nach der für ihre Begleitung zuständige.
„In der Tat, Commander. Und ich bin gespannt auf das Ergebnis eines direkten Vergleichs mit ihrer Hypothese bezüglich eines potenziellen Motivs für einen bis dato unauffälligen Unteroffizier der Sternenflotte, ihren Sicherheitsleuten gegenüber handgreiflich zu werden.“ Ich wandte mich dem Führungsoffizier zu, doch mein eben noch auf jene Ensign gerichteter Blick folgte erst mit einer fühlbaren Verzögerung nach.
„- Humanoide Psychologie ist ein komplexes Feld- Ich sehe da zahlreiche Möglichkeiten.“ Der Androide neigte leicht seinen Blick.
„Für psychische Störungen? Oh ja. Ich bin mir sicher, dass Mister Delacourts behandelnder Counselor in Zusammenarbeit mit ihrem zuständigen Beauftragten viel Arbeit vor sich hat, gerade angesichts der weniger als einen Tag zurückliegenden traumatischen Vorfälle an Bord der Britannia, in deren Folge bis dato nur sehr eingeschränkte Folgeuntersuchungen und –behandlungen für die evidentesten Härtefälle erfolgten.“, erklärte ich, imitierte dezent die Neigung seines Kopfes, und schlug einen Ton an der das Verständnis dieser Ergänzungen über alle Maßen erleichtern sollte.
„- Da bin ich mir sicher. Was die Behandlungsakten des Verdächtigen betrifft…“
„Wenden sie sich hierzu bitte an den behandelnden Counselor. Sie stimmen mir sicher zu, dass eine Untersuchung durch den Ethikrat aufgrund möglicherweise überstürzter Umgehung des medizinischen Dienstweges zu vermeiden ist.“
Die darauf folgende Verzögerung in der Reaktion des Androiden war kaum wahrnehmbar, barg aber eine klare Aussage für den aufmerksamen Beobachter.
„- Selbstverständlich, Sir. Entschuldigen sie mich nun bitte, ich fürchte dass mich dieser Fall mehr in Anspruch nehmen wird als erwartet.“
Ich reichte dem Lieutenant-Commander die Hand. „Natürlich. Ich kann ihnen für ihre Kooperationsbereitschaft nur danken.“
„- Ich muss die Aussage der Ensign noch direkt aufzeichnen. Fürs Protokoll.“ Der kalte, knappe Händedruck des Kommandooffiziers glich sich seiner betont neutralen Haltung an.

Ensign Yu’She steht ihnen natürlich zur Verfügung. Ich werde in der Zwischenzeit den Chief Petty Officer über seine rechtliche Situation aufklären, während ich warte.“ Es folgte ein unvermeidlicher, und als solches sehr bewusst hingenommener Seitenblick zu einer vorbehaltlos Haltung bewahrenden, jungen Andorianerin.
„- Warten, Sir?“

„Ich erwarte ihre Dienstmeldung und Begleitung. Sie verstehen- das verschärfte Sicherheitsprotokoll. Halten sie meine Offizierin also nicht zu lange auf, Lieutenant-Commander.“
Y

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