RES – Saeihr – CIV –URPG Log 01(01) – 3063.1118

[Richards]

Wörter: 894
Erwähnte PCs: -
Erwähnte NPCs: Ein Informant und ein Sicherheitsmann

Thema: „Romulanischer Charme“

=A= Starbase Resolution; Hauptpromenade =A=

Ich pfiff eine romulanische Volksweise, als ich die Bar betrat. Die letzten Stunden waren profitabel gewesen. Zwei Klienten waren bedient worden: ein Mann, dem sein Haustier verschwunden war (ich hatte es in einem Lüftungsschacht wieder gefunden) und eine Frau, die mich gebeten hatte, die Treue ihres Ehemannes zu testen. Bei letzterem hatte sich herausgestellt, dass wohl gutaussehende Blondinen mit einem Hauch Exotik genau in sein „Jagdschema fielen. Schön für ihn, interessant für mich, sollte ich mal mit dem Gedanken spielen, mich zu binden, aber nicht sehr toll für seine Frau. Die Scheidung war nur noch eine Formalität. Aber das hatte mich nicht zu stören. Ich hatte meine Credits verdient und sogar noch etwas Spaß gehabt. Und auch in anderer Richtung war es profitabel: der Mann war ein Mitglied der Stammbesatzung. Seinen kleinen Ausrutscher konnte man als Erpressungsmittel benutzen, sollte ich mal wieder einen Informanten im Maschinenraum brauchen. Ich liebe meinen Job.
Soviel zu den angenehmen Dingen meines Jobs. Es war mal wieder Zeit, etwas Schnüffelarbeit zu leisten. Ich traf mich mit einem Informanten, der mir einige neue Daten übergeben sollte. Mal sehen, was er für mich hatte.
Ich sah mich um. Er war noch nicht da. Also schnappte ich mir eines der offen zugänglichen Nachrichtenpadds und setzte mich an einen der Tische. Als die Bedienung kam, orderte ich einen vulkanischen Tee und als dieser kam vertiefte ich mich erst mal in mein Nachrichtenpadd. Allerdings war da auch nichts neues zu finden. Uninteressanter Klatsch, einige Artikel über das neue Tor in den Deltaquadranten direkt vor unserer Haustür und einige aufgewärmte Stories der letzten Wochen. Nichts, was ich nicht bereits wusste.
Glücklicherweise kam kurz darauf mein Informant an. „Sind Sie auf Männerjagd, Miss Saeihr?“ fragte er sofort belustigt anstelle einer Begrüßung.
Ich sah an mir herunter. Ich hatte immer noch mein Outfit an, mit dem ich den Ehemann meiner letzten Kundin umgarnt hatte. Vielleicht war ich etwas unfair gewesen, als ich Kleidung gewählt hatte, die wenig der Phantasie überlies. Der Mann hatte keine andere Wahl gehabt, als auf meine „Venusfliegenfalle“ anzuspringen. Aber wie gesagt: ich hatte meinen Spaß gehabt.
„Rein Business“, lächelte ich zurück. „Aber setzen Sie sich doch und zeigen Sie mir, was Sie haben!“
„Ich habe leider nicht viel Zeit.“, gab er zurück. „Ich habe hier alles auf mein Padd gespeichert.“ Er reichte mir sein Padd.
Ich sah kurz drüber. „Na gut, dann sehe ich mir das durch“, antwortete ich. „Wenn ich Fragen habe weiß ich ja, wo ich Sie finde.“
Er seufzte gequält. „Ja, leider.“ Er nickte mir kurz zu und verließ dann die Bar wieder.
Ich nahm einen Schluck aus meinem Becher und nahm den Bericht zur Hand. Mein Informant hatte guten Zugang zur Frachtrampe und so handelte der Bericht von allem, was sich um das Be- und Entladen der Handelsschiffe drehte. Man sollte meinen, dass diese Informationen nutzlos waren wenn man nicht gerade direkt etwas suchte. Doch hin und wieder waren auch gute Informationen drin.
Ich nahm noch einen Schluck aus meinem Becher, als ich plötzlich etwas in dem Bericht entdeckte. Eine Unregelmäßigkeit im Vergleich mit einer Stelle weiter oben im Bericht. Ich markierte die verdächtige Stelle, scrollte nach oben und las die andere Stelle. Tatsächlich! Es gab bei einem Schiff einen Unterschied zwischen den Frachtpapieren und den Listen, was geladen worden war. Der Unterschied war aber anscheinend nicht aufgefallen. Anscheinend hatte irgend jemand dafür gesorgt, dass diese zusätzlichen Transaktionen nicht aufgefallen waren. Manchmal waren die Kontrollen einfach zu lasch.
„Pharmazeutische Artikel“, murmelte ich bei mir. „Das kann alles bedeuten. Wirkliche Medikamente, Drogen oder sogar Gifte. Wichtig ist, dass das Schiff, was das Zeug geladen hat in den Delta-Quadranten fliegen will. Und solche Stoffe stehen mit Sicherheit nicht auf der Liste der erlaubten Handelsgüter.“
Ich suchte mir das entsprechende Schiff und die zugehörige Startrampe heraus. Es wurde Zeit, wieder mal genauere Nachforschungen anzustellen. Vielleicht war da mal wieder eine Erweiterung meines Informationsnetzwerks drin, die ich erpressen konnte. In letzter Zeit wurden es immer weniger Leute, die mir noch einen Gefallen schuldeten. Ich musste wieder aufstocken. Allerdings: wenn es sich herausstellte, dass es sich um wirklich gefährliches Zeug handelte, war das dann eher ein Job für Richards. Mal sehen, was wir hatten.

=A= Promenadendeck: Frachtrampe =A=

Ich hatte mein Outfit etwas angepasst. Die Hose, Bluse und die Jacke, die ich jetzt trug hätten leicht aus der Garderobe eines Freihändlers kommen können. Zusätzlich hatte ich noch mit Schminke und einigen Frisurverbesserungen sichergestellt, dass man mich nicht unbedingt als Romulanerin erkannte. Unter den Freihändlern war das zwar egal, da sich hier Vertreter aller Rassen ein Stelldichein gaben, aber ich bevorzugte es lieber, wenn man nicht meine richtige Identität erkannte.
Ein Sicherheitsmann wollte mich aufhalten. „Wo wollen Sie hin, Miss?“, fragte er streng.
„Einen Freund besuchen“, gab ich lächelnd zurück. „Ich habe gehört, dass Captain Saint James mit seinem Frachter hier ist. Nick und ich kennen uns schon etwas länger, und da dachte ich, ich besuche ihn mal. Es soll eine Überraschung sein. Darf ich jetzt durch, Officer?“
Ich schenkte ihm einen Augenaufschlag kombiniert mit einem Dackelblick. Wie erwartet lies sich das Herz des Mannes schmelzen. „Also gut Miss“, gab er nach. „Gehen Sie durch!“ Ein weibliches Mitglied der Sicherheit wäre da schon schwerer zu beeinflussen gewesen. Manchmal hatte ich einfach unverschämtes Glück.
Ich lächelte dem Mann noch ein „Danke“ entgegen und lief schließlich auf die Andockschleuse des Schiffes zu.

-tbc-