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HRZ – Cmdr S. Kirilenkova – XO – RPG 2 Log 06 – 12‘131.1983

Verfasst: So 23. Jan 2011, 19:51
von JasonHawk
RES/HRZ – Cmdr Svetlana F. Kirilenkova – XO – RPG 2 Log 06 – 12‘131.1983

Personen: Manu Katché, Ricarda
NPCs: Bator Daria, Alain Lavalle
Wörter: 1‘250
Titel: „First Contact“

=A= Starbase 98 Resolution – Deck 12 – Büro des Captains =A=

„Das hier ist eine Erstkontakt-Mission und ich weiß aus ihrer Akte, dass Sie damit noch nicht allzu viel Erfahrung gesammelt haben. Ich lasse Ihnen daher die Wahl: Sie können mitkommen und lernen. Oder Sie bleiben hier und übernehmen das Kommando über die Station. Ihre Entscheidung!“
„Bei allem Respekt, Sir. Wenn Sie meine Akte wirklich studiert hätten, dann wüssten Sie, dass ich eine ausgebildete Xenobiologin bin und abgesehen davon auch Wissenschaftlerin. Ich werde also schon noch mit uns unbekannte Völkern zu Recht kommen!“, hätte ich gerne gesagt. Ich fühlte mich durch die Worte des Captains vor den Kopf gestossen. Als hätte ich den Posten der Ersten Offizierin bei einem Preisausschreiben gewonnen und als hätte ich überhaupt keine Erfahrung in der Sternenflotte. Trotz dieser Gefühle, hatte ich die vorherigen Worte aber nur in meiner Fantasie laut ausgesprochen. Stattdessen sagte ich:
„Eine solche Chance lasse ich mir natürlich nicht entgehen, Sir. Ich komme mit.“
Ja, es war etwas geschleimt. Aber obwohl ich ihm das Leben gerettet hatte, wusste ich immer noch nicht, ob er mir vollständig vertraute. Das war aber eigentlich auch kein Wunder. Wir mussten uns immer noch kennen lernen und aneinander gewöhnen. Wir hatten unsere eigenen Stile und mit diesen mussten wir uns arrangieren, denn wir waren beide schon zu alt, um uns noch grundlegend zu verändern. Ich konnte von Katché abschauen, von ihm die Führung auf der nächsten Stufe lernen und vielleicht einen Teil seines Stils adaptieren, aber es würde schlussendlich doch mein Führungsstil sein und keine Kopie von Katchés, nur mit Einflüssen seines Stils.
Daneben war es mein erster Flug mit der Horizon. Ich hatte mich natürlich mit dem Schiff vertraut gemacht. Aber das war im Raumdock. Zu einem Flug war es noch nicht gekommen und wenn ich jetzt schon die Gelegenheit bekam mit der Horizon einen Ausflug zu machen, war ich ja wahnsinnig, wenn ich Katché vor den Kopf stiess und er mich dann auf der Station seinen Stuhl warmhalten liess.
„Dann machen Sie jetzt die Horizon startklar! Ich will in fünfzehn Minuten abdocken!“
„Aye, Sir!“
Ich salutierte kurz und verliess dann, das Büro des Captains. Dadurch landete ich auf der OPS, die ich aber nicht gleich in Richtung Horizon verliess, sondern ich ging noch kurz zu Bator.
„Ma’am?“, fragte Sie mich als ich mich zu ihr stellte.
„Rufen Sie die Stammbesatzung der Horizon. In zehn Minuten müssen alle Stationen besetzt sein! Abflug in 15 Minuten!“
„Aye, Ma’am.“
Bator wandte sich wieder Ihrer Konsole zu und begann damit erste Eingaben zu machen. Ich trat unterdessen von ihrer Konsole weg und steuerte auf den nächsten Turbolift zu.

=A= USS Horizon – Brücke – 16 Minuten später =A=

Katché sass auf seinem Sessel im Zentrum der Brücke und ich rechts von ihm. Der Hauptschirm zeigte die offenen Hangartore, die immer näher kamen, wodurch der orange Briar Patch in einiger Entfernung und das All immer mehr Platz auf dem Schirm einnahmen, während gleichzeitig immer weniger vom inneren Andockhafen zu sehen war. Kaum hatten wir das Hangartor passiert, wandte sich der Captain an Lavalle, welcher die wissenschaftliche Station besetzt hatte.
„Ensign, was weiss die Wissenschaft inzwischen über das Schiff?“
„Nur die Grösse. Unsere Sensoren können die Hülle nicht durchdringen. Die planen garantiert einen Angriff auf die Föderation. Nur, wer etwas zu verbergen hat, schützt seine Hülle gegen Sensoren.“
Ich schaute den Wissenschaftsoffizier mit grossen Augen an. Eine solche Antwort auf eine Frage des Captains hatte ich noch nie gehört. Allgemein hatte ich eine solche negative Weltanschauung noch selten von einem Menschen gehört. Wenn ein Klingone gleich mit dem Schlimmsten rechnete, war das etwas anderes, aber ein Mensch? Und dann noch ein Wissenschaftsoffizier.
„Die Sensoren erhalten gerade ein Update“, machte der Captain unbeirrt weiter. „Wann können wir damit rechnen, dass die verbesserten Sensoren einsatzbereit sind?“
Ich erwartete schon eine ellenlange Antwort, dass er das nicht sagen könne, da er nicht mit dem Update betraut wurde, aber ich irrte mich:
„Nicht rechtzeitig. Die Station wird vorher in Waffenreichweite des unbekannten Schiffes kommen.“
„Dann müssen wir damit auskommen, was wir haben“, stellte ich eher plump fest. Aber damit gab ich mich natürlich nicht ab: „Allenfalls müssen wir es mit älteren Methoden versuchen.“
„Älteren Methoden?“, fragte Lavalle überrascht und drehte sich in seinem Stuhl sogar zu mir um. Aus dem Augenwinkel konnte ich sehen, dass mich auch Katché interessiert anschaute.
„Vielleicht lässt sich mit einem Infrarotscan mehr herausfinden. Und ansonsten könnten wir es auch einmal mit Röntgenstrahlen versuchen. Damit haben Ärzte früher Bilder vom Innern ihrer Patienten gemacht.“
„Für Röntgenstrahlen müssten wir aber ersten näher ran, um etwas zu entdecken und zweitens ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Röntgenstrahlen die Hülle nicht durchdringen“, warf Lavalle gleich ein.
„Damit hat der Ensign recht“, blies Katché ins selbe Horn und schaute mich herausfordernd an.
„Zugegeben, die Chance, dass es funktioniert ist klein, aber da unsere Sensoren sowieso nicht funktionieren, haben wir auch Nichts zu verlieren.“
Der Captain nickte und ich hatte mich durchgesetzt.
„Versuchen Sie es, sobald wir in Reichweite sind, Ensign!“

=A= USS Horizon – Brücke – Zeitsprung =A=

Wir näherten uns weiter mit Impulsgeschwindigkeit dem unbekannten Schiff. Auf dem Bildschirm konnten wir die grosse Unbekannte betrachten und das Schiff nahm inzwischen praktisch den ganzen Hauptschirm ein. Das unbekannte Schiff war riesig. Es war zwei Kilometer breit, viereinhalb lang und einen hoch, wohlverstanden ohne Ecken. Es war eindrücklich. Fast halb so gross wie die Station. Es brauchte gar keine Waffen, um die Resolution zu zerstören. Reinfliegen reichte.
Ich fragte mich, was in diesem riesigen Schiff war. Eine Invasionsarmee? Eine Jägerflotte? Wir hatten keine Ahnung. Es war jetzt einfach da und hielt auf die Station zu. Und wir versuchten es mit einem kleinen Schiffchen der Steamrunner-Klasse aufzuhalten. Eigentlich lächerlich. Aber wir kannten die Waffenstärke des Schiffes nicht und waren mit ziemlicher Sicherheit beweg… Ricarda, die Androidin an der taktischen Konsole unterbrach meinen Gedanken:
„Com…“
RUMPS!
Plötzlich ging ein heftiger Ruck durch das Schiff, gepaart mit einem Knirschen von Metall auf Metall. Rechts von mir war gerade jemand gestanden und wegen des Rucks umgefallen. Auch ich wäre beinahe aus den Stuhl des Captains gefallen. Dieser war bis zum jetzigen Zeitpunkt nämlich in seinem Bereitschaftsraum gewesen, aber ich hatte das Zischen der Tür gehört, weshalb ich mich nun doch von selber aus dem Stuhl erhob. Und schon erschall seine Stimme über die Brücke:
„Bericht!“
„Es gab nichts, was dies ankündigte. Es kam völlig unvorbereitet“, berichtete ich dem Captain und gab der Brückenbesatzung noch etwas Zeit, um erste Resultate zu erhalten, bevor sie berichteten. Aber ich blickte auch fragend zwischen ihnen umher, während ich vor meinem Sessel stand. Ricarda ergriff als erste das Wort:
„Etwas hat uns getroffen. Kein Torpedo und auch kein Phaser. Etwas von der Grösse eines Shuttles hat die Horizon an der Unterseite getroffen.“
„Positiv, die Hülle ist eingedrückt, die strukturelle Integrität ist um ein Prozent gefallen und ich erfasse da draussen tatsächlich teilweise ein weiteres Schiff“, fuhr Lavalle gerade mit seinem Bericht weiter und änderte nun das Bild auf dem Hauptschirm. Es war nicht mehr das grosse Schiff zu sehen, welches auf die Station zuhielt, sondern das Innere eines Schiffes. Es war als würde man durch ein Fenster sehen, aber die Ränder waren unregelmässig und es gab Funken.
„Ein Schiff“, stellte ich laut fest. Es war ein Schiff. Ein getarntes Schiffe, mit einem Hüllenbruch und jetzt sahen wir das Innere, aber die noch intakte Hülle war immer noch getarnt.
„Korrekt“, bestätigte mich Ricarda. „Es ist ein Kugelförmiges Schiff, welches in der Grösse unseren Shuttles gleicht.“
„Lebenszeichen?“, fragte der Captain mit belegter Stimme.