RES - Ens A.F.Kristoffson - Sec - RPG 2/ Log1 - 13158.2108

CO: Wedge Antilles - XO: Jason Anthony Hawk
Indienststellung: 1395.2000
Ausserdienststellung:13320.1382

Moderator: Oberkommando

Gesperrt
A. F. Kristoffson
Beiträge: 21
Registriert: So 25. Sep 2011, 22:57

So 19. Feb 2012, 21:06

Betroffene: Harley, Richards, McMannis, Threepwood
Wörter: 1370



=== Harleys und mein Quartier ===

"E s war einmal...", murmelte ich.
"Vor langer Zeit.. " Ich biss die Zähne zusammen. Es war der letzte.
"In einer weit entfernten Galaxie..." und zog am Heißwachsstreifen.
Mit zusammengebissen Zähnen und Schnaufen hielt ich den Übeltäter hoch - und warf ihn dann sofort in den Badezimmerabfall.
Das Heißwachs und ich waren sehr intim geworden und es dauerte, bis der Schmerz nachließ.
In mein totschickes Handtuchkostüm gewickelt kam ich langsam aus der Badezimmerkabine geschlichen und ließ mich auf Harleys Bett fallen.
Sie wackelte noch immer zufrieden mit den Zehen, während ich unter den abebbenden, brennenden Schmerzwellen im Schritt litt.
Plötzlich stand sie auf und ging zum Hygienebehälter im Bad. Feierlich hob sie an: "Liebe Anwesende, Trauernde und Hinterbliebene. Wir sind hier heute zusammengekommen, um die letzten, wollartigen Überreste von Advent Flash Kristoffsons Nicht-Haupthaar auf seine letzte Reise zu schicken."
Ich rollte mich auf die Seite und beobachtete das Schauspiel neugierig, meinen Kopf auf eine Hand gestützt. Sie machte ein so ernstes Gesicht, dass ich leise lachen musste.
"Computer.", sagte meine Schwester mit tragender Stimme. "Chopin, Marche funebre." Als das Chopins Trauermarsch begann, bediente sie den Knopf am Hygienebehälter. Dann faltete sie die Hände vor ihrem Schoß, senkte den Kopf und schloss die Augen. So warteten wir andächtig, bis das Stück geendet hatte.

"Immer wieder ergreifend, ein solcher Moment!", meinte Harley und wischte sich eine fiktive Träne aus den Augen.
"Ja," gab ich zurück. "Deine Fast-Rede war umwerfend. Lass uns essen."


=== Sicherheit ===

Ich hätte gern die langen Beine unserer CO, wünschte ich mir. Dann wäre es nicht so schwierig, mit Richards Schritt zu halten.
"Sie melden sich in einer Stunde in den Wissenschaftslabors und lösen die dortige Sicherheit ab."
"Sie meinen, ich soll die Fragmente bewachen.", übersetzte ich.
"Richtig."
"Welche nicht fortlaufen können.", fügte ich bedeutungsschwer hinzu. Dabei versuchte ich, soviel Missfallen in meiner Stimme mitschwingen zu lassen, dass selbst ein Androide wie Richards über diesen Zaunpfahl stolpern musste. Er blieb stehen.
"Ensign, es mag sein, dass diese Fragmente keine Eigenbewegung initiieren, aber jemand anders könnte sich für sie interessieren und sie, wenn nötig, in seine Gewalt bringen wollen. Ich muss wohl auch nicht erwähnen, dass es sich beim Strahlungsniveau der Trümmerteile um ein weiteres Sicherheitsrisiko handelt, dessen Überwachung unser Aufgabengebiet betrifft."
Ich fühlte mich zu Höherem berufen.
"Ich fühle mich zu Höherem berufen.", sagte ich lauter, als ich es wollte. Verdutzt sah ich den Lieutenant Commander an und schlug mir erschrocken die Hand vor den Mund. Unartig, Advent, wie unartig! Seit wann saß mein Mundwerk denn so lose, dass meine Bedürfnisse den direkten Weg ins Sprachzentrum suchten- ohne sich die Mühe eines Umwegs über inhärente Konventionsfilter zu machen.
"Entschuldigung, Sir, ich bin etwas angespannt in letzter Zeit. ", log ich und wusste im selben Moment, dass mein Gegenüber meine Ausflüchte sofort entlarven würde. Da ihm das menschliche Verhalten aber noch Rätsel aufgab, ging er nicht darauf ein. Er sah mich kurz an und erläuterte dann: "Leider, werden Sie immer wieder neuen Herausforderungen entgegen treten müssen. Statistisch gesehen, haben wir ständig Notfälle auf der Starbase und in ihrem näheren Umfeld. Es besteht in Ihrem Dienst nur eine 21% Wahrscheinlichkeit, dass Ihnen alltägliche Protokollvorgaben und Standardaufgaben Überdruss bereiten sollten. Ich sehe keinen Grund für Sie, über Langeweile und Unterforderung zu klagen."
Beruhigt lächelte ich meinen Chef an. "Ich hoffe, dass Ihre Statistik mich nicht enttäuschen wird."


=== Auge ===

Bis zu meiner Schicht als Fragmentwächter in den Wissenschaftslaboren hielt ich mich im "Auge" auf. Das "Auge" war der Ort, an dem alle Bild- und Tonüberwachungsdaten eintrafen. Egal ob Turbolift oder Geschäftsebenen, Gänge der Quartiere oder der Vorraum öffentlicher Toiletten. Auf der Base waren überall Überwachungssysteme installiert und es gab viel zu sehen und zu kontrollieren. Natürlich konnte das kein einzelner allein überwachen. Es patrouillierten genügend Sicherheitsmitglieder auf der Station, einerseits für eine schnelle Verfügbarkeit, falls es Ärger gab, andererseits zur Abschreckung. Im "Auge" legte ich die Füße auf den Tisch und nickte Connors durch den Raum zu, der sich mit einem Kaffee wachhielt und gelangweilt durch die Aufzeichnungen an der Wand zappte. Ich tat es ihm gleich, streckte mich ein wenig und versuchte eine angenehme Position in meinem Sitz zu finden.

Handelsebene : alles ruhig, dahin schlendernde Reisende.
Zapp: Korridore, vorbeieilende Crewmitglieder, alles ruhig.
Zapp: Handelsebene, kleine Menschentraube vor Rabrogs Schuhgeschäft. Zoom. Ich erkannte große Schilder mit dicken Prozentzahlen. Super! Ich liebte Rabattaktionen! Sofort setzte ich eine Nachricht an Harley ab.
Zapp: Korridore... ruhig.
Zapp: langweilig.

Das System zeigte mir einen gestoppten Turbolift an. Ich suchte die passende Bildübertragung, um sicher zu gehen, dass im Turbolift keine Gefahr durch ungezügelte Lust von 1, 2 oder mehreren Individuen und/oder andere Gewaltverbrechen drohten.
Auf den ersten Blick würde ich sagen, zappelte etwas. Ich war alarmiert, aber konnte sofort wieder die Hand vom Kommunikator nehmen. Im Turbolift zappelte und tanzte in nahezu epileptischer Manier Taylor McMannis. Dabei hielt er einen Trikorder oder ein anderes Aufzeichnungsgerät vor den Mund. Sang er?
Ich aktivierte das Tonsignal auf niedrigster Stufe, um nicht Connors aus seinem Wachkoma zu reißen. Ein breites Grinsen zog sich über mein Gesicht. McMannis sang - und ich durfte hier sein und die Show geniessen!
"I'm your main target come and help me at night - love struggle holding me tight"
Viel lalala und überzeugtes "Oh yeah". Beim immer wiederkehrende Refrain mit der Sexbombe schnippte ich mit den Fingern mit. Ein inbrünstig, voll intoniertes "and I can give it to you when you tell me 'cause you're mine".

Ich war ECHT glücklich!

Vielleicht warf ich ihm später mein Höschen vor die Quartiertür!


=== N Swutsch ===

Vor mir standen 4 Schalen salziger Erdnüsse.
Der Barkeeper starrte mich fragen an.
"Sind nicht für mich.", sagte ich und legte schützend meine Arme um das Knabberzeug. Aus dieser Position heraus versuchte ich so elegant wie möglich per Trinkröhrchen blaue, fluoreszierende Flüssigkeit aus meinem Glas zu saugen. Es gelang auch fast. Aber einige Tropfen verirrten sich auf mein ultramarinfarbenes Shirt. Heute Abend mal zivil.

"Oooch", machte jemand hinter mir einen Tacken zu laut für meinen Geschmack. "Törtchen, jet hassu ...geschlabbert!" Mein Lieblingswissenschaftler. Bleiche Hände, ein Genie für Systemprozesse, und ein so unverschämt großes Selbstbewusstsein, dass es an Arroganz grenzte. Nur mit Frauen wusste er nicht umzugehen, oder besser: er war komplex gestört und gleichzeitig ahnungslos im Umgang mit uns.

Ich seufzte und betete, dass Harley mich bald erlösen würde, denn Guybrush Threepwood klammerte sich bereits schwankend, mit einem bunten Cocktail in der Hand direkt neben mir an den Tresen. Nach mehreren Versuchen gelang es ihm auf dem Barhocker zu meiner Linken Platz zu nehmen.
"Wir werden keine guten Freunde, Mister Threepwood, wenn Sie weiter ..."
Ein Rülpser unterbrach mich. Er drehte den Kopf in meine Richtung und versuchte mit einem Lächeln meinen Blick einzufangen.
".. darauf bestehen, mich Törtchen zu nennen. ", beendete ich meinen Satz. Man durfte alles in meiner Gegenwart. Nur nicht rülpsen.
"...hn bleib doch unter unssss..." machte er und lehnte sich mir entgegen. Ich wich seinem stark alkoholisierten Atem aus. Seine Augenlider waren halb zu und schienen bleiern nach unten zu sinken.
"Ich finde es entwürdigend.", sagte ich sehr kühl und versuchte mich zu beherrschen.
"Aaaber..", machte Threepwood und piekte mich mit einem spitzen, harten Finger in die Schulter.
"Läschl fürmisch jaa?", sagte er fröhlich.
"Nein. Und pieken Sie mich nicht."
"Hm.." Er dachte kurz nach."Nich böse sein, Törtchen."
"Und nennen Sie mich nicht Törtchen. Danke."
Ungewohnt schnell für seinen Zustand piekte er mich in die Hüfte. (Ein Ort, wo keine Frau gern hingekniffen werden möchte.)
"Kitzelich?" lallte er und lachte. Ich packte seine Hand und knallte Sie auf den Tresen. Wenn mich jemand anfasste, wurde ich schnell richtig sauer. Ich wusste, er war nicht ganz bei sich, um nicht zu sagen völlig dicht.
"Sie haben genug für heute."Sagte ich bestimmend. "Gehen Sie in Ihr Quartier, schlafen Sie Ihren Rausch aus. "
Er sah mich bestürzt an. Dann stahl sich ein immer breiter werdendes Lächeln auf sein Gesicht.
Er machte fröhlich "Aaaahhh", als ob ich einen Scherz gemacht hätte und kniff mich in die Wange. Rot.
Ich sah ganz viel Rot.
Dann lag Guybrush Threepwood auf dem Boden. Und ich hörte Harley fluchen. Und schimpfen. Und irgendwie...gab es jetzt Ärger.
Gesperrt