RES - Ens A.F.Kristoffson - Sec - RPG 2/ Log2 - 13163.0016

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A. F. Kristoffson
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Fr 24. Feb 2012, 00:21

Harley, Ricarda
Wörter: 887

Titel: Habe den Zettel zum anzetteln verloren.

=== Wissi-Labore ===

„ Na da brat mir doch einer nen Storch!“, stammelte ich erfreut.
Ricarda sah Harley und mich erwartungsvoll an und lächelte freundlich.
„Natürlich kannst .. Du ...mitkommen.“ Ich war ganz verunsichert und gleichzeitig enorm froh. Kein verbaler Meteoriteneinschlag wegen der Threepwoodsache. Und im Gegenteil...sie wollte mit uns durch die Base schwingen.
„Klasse!“, meinte Harley begeistert. „Im Little Risa sollten wir eine Menge Spass haben!“
„Eh … keine Ahnung, was das ist, aber klingt nach Feierabend.“
Ricarda war da etwas besser informiert: „Ah das Little Risa. Laut den Erfahrungen verschiedener Crewmitglieder sind die Cocktails dort revolutionär.“
„Hab ich auch gehört.“, sagte meine Schwester geschäftig, drückte die Hyposprays in Ricardas Hand und räumte die verwaist herumliegenden, täglichen Folterinstrumente der Krankenstation an ihre angestammten Plätze zurück. „Achja, und jeden 3. Abend gibt es nacktes Fleisch!“
Ich grinste ein bisschen vor mich hin und funkelte Ricarda an, die nur den Kopf schief legte.
Harley erklärte bereitwillig: „ Naja... nackte Haut. Es ist aber eine Überraschung, wer sich zeigt. Mal ist's was für die Ladies, mal für die Herren. Die nehmen das da nicht so genau. Und manches Mal gibt’s was für Randgruppen zu gucken.“
„Ah.“ machte Ricarda verstehend.
Jetzt legte ich den Kopf verständnislos schief. „Reden wir hier von geschorenen Schafen oder so?“
„Ich hab keine Ahnung.“ Sie zuckte mit den Schultern. „Ich sag ja, es ist eine Überraschung.“

=== Little Risa ====

Ein Glas knallte gegen den Steinkamin in der Ecke in dem ein künstliches Feuer brannte. Wir hatten schon ganz schön Einen im Tee. Zumindest Harley und ich.
„Es ist Verschwendung. Ich kann von Alkohol nicht betrunken werden.“, erklärte Ricarda. „Aber ich zolle Eurem Optimismus und Eurer Ausdauer dennoch Respekt.“ Ich grinste wahrscheinlich wie ein Idiot.
„Keina trinktallein!“, bockte Harley und hob das Glas zur Mitte. Wir trugen unsere Bhs auf dem Kopf und fühlten uns wie die Größten! Ricarda hatte keinen BH. Aber dafür hatten wir sie genötigt, sich all jene Papierschirmchen ins Haar zu stecken , die wir mit kräfte- und sinneszerrender Ausdauer in die Freiheit schlürften. Sie stieß mit ihrem Glas an, und meines gesellte sich irgendwie automatisch dazu. „Dein Kopf ist ein bunter Helm.“ stellte ich fröhlich fest.
Harley brachte energisch die Gläser zum klirren. „Auf uns! Weil wir toll sind!“, schrie sie.
Ricarda stutzte:„Ich finde eine gesunde Portion..“ „Trink!“ Sie gehorchte. Dann warf sie mit androidischer Kraft und Geschwindigkeit das Glas in den Kamin – so wie es das Ritual verlangte.

„Wie ist das, können Androiden wie Du und Dein Bruder denn gar keinen Rausch empfinden?“, fragte ich neugierig. Irgendwie piekte mich das Thema.
„Wenn man es genau nimmt, ist ein Rausch eine Störung der Wahrnehmung und erhöht das Potential fehlerhaften Verhaltens. Es war die Absicht unserer Erschaffer, uns möglichst fehlerfrei zu gestalten.“
Ich schwieg.
„Ich finde, du verpasst etwas. Fehlerfrei kannst du doch im Dienst sein.“, nuschelte Harley über den Rand eines neuen Glases hinweg. Kurz erhob sie sich, um Ricarda ein weiteres Schirmchen ins Haar zu stecken.
Dann hielt sie das Glas kurz hoch und schrie „Woooooooooooooh!“ Auch Teil des Rituals. Jedes Glas gebührend empfangen. Und verabschieden. Und zwischendurch einfach mal etwas schreien, was einem gerade so einfiel.
„Wooooooooh!“ antwortete ich genauso laut. Und: „Salatschleuder!“
Wir hatten dieses Verhalten reinen Übermuts Ricarda als Herausforderung an die Beherrschung durch unsere Selbstbeherrschung begründet.
„Ich denke nicht, dass meine Programmierung ein Zeitfenster für eine volle Funktionsfähigkeit vorsieht.“
„Ausprobieren!“ grübelte ich. „Wir sollten ein Projekt starten, Ricarda. Wir versuchen, dir eine Rauschzustand zu verpassen. Damit Du mal hautnah erlebst, wie die Typen in etwa drauf sind, die wir täglich einbuchten. Ein Rausch kann ja alles sein. Wut, zum Beispiel! Als emotionaler Rausch.“
„Das schließe ich aus. Ich verfüge zwar über ein emotionales Zentrum, das durchaus Impuls-gesteuert ist, aber die ...“, sie sucht nach Worten, „Beherrschung durch meine Selbstbeherrschung ist eine dominante Größe in meinem Verhalten.“
„Ja, gut, dann etwas anderes.“, warf meine Schwester ein. „Wichtig ist nur, musst du wissen, dass man Erfahrungen sammeln muss. Auch solche, auf die man besser verzichtet.“ Und: "Da muss man alles dran setzen."
"Das ist etwas irritierend.", gab Ricarda ihre Bedenken kund.
„ Achwas.“ winkte ich ab. „Wir probieren einfach mit allem herum. Zaunpfähle, Adrenalinäquivalente...“
„Polyethylenterephthalat...“, gab sich Harley Mühe, trotz alkoholgelähmter Zunge.
„Genau, und anderes Zeug. Spätestens zum Sommerschlussverkauf springst du jubelnd und blumenpflückend durchs Aboretum.“ Ich war von meiner eigenen Idee wahnsinnig begeistert. Und gleichzeitig so irre dicht.
Ricarda zog eine Augenbraue hoch.
„Ich deute deinen Gesichtsausdruck als Zustimmung.“, sagte Harley business-like und kaute gespannt an ihrem Strohhalm.
„Es wäre interessant, eine Erfahrung dieser Art zu machen. Das gebe ich zu. Aber die vorgeschlagenen Hilfsmittel lehne ich ab. Zaunpfähle und Kunststoffteile werden nicht zum gewünschten Erfolg führen.“
„Wir werden schon einen Weg finden“, gab ich prognostisch von mir. „... denn wir haben eine Mission!“

Plötzliche Buhrufe unterbrachen unser angeregtes Gespräch. Auf der Bühne war es Zeit für die dreitägige, nudistische Showeinlage. Bemüht, etwas zu sehen, streckte ich mich und versuchte zwischen den buhenden Zuschauern hindurch zu spähen.
„Oh ...“, machte Harley, die hinter mir auf ihren Stuhl geklettert war. „Na damit haben Sie aber den Vogel abgeschossen.“
„Was ist es?“, fragte Ricarda.
Jetzt erhaschte ich auch einen Blick auf das, was als Stripteasetänzer angekündigt war.
„Toll.“, sagte Harley enttäuscht. „Ein rindenloser Laib Käse!“


(Rich: Wir haben eine ernstzunehmende, individuell-erfahrungslastige Mission.
Kali: Tupfer bitte! Cocktailschirmchen!
Wedge: 3 auf einen Streich!
PS: Das nächste Mal mit mehr Missionsrelevanz :) )
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