RES - Ens A.F.Kristoffson - Sec - RPG 2/ Log4- 13179.0143

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A. F. Kristoffson
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So 11. Mär 2012, 01:26

Personen: Ricarda, Kiri, Harley , NPCs.
Wörter: 1185

Spiel mir das Lied vom Tod

=== Arboretum ===

Noch vor dem ersten Tropfen war es Ricarda gelungen, die Umweltkontrollen und das Löschsystem außer Kraft zu setzen. Zumindest für den Bereich, in dem sich das Barbecue ereignete.
Der Rasen war hübsch grün und das Gras sah nicht so aus, als wenn es beim ersten Funken Feuer finge.
„Ich denke, unsere Anwesenheit wird nicht weiter benötigt.“, sagte Ricarda und sah sich noch einmal prüfend um. Wir standen abseits von der immer kleiner werdenden Kinderschar.
„ Kirilenkova an Ricarda.“, schröpelte es an Ricardas Brust durch den Äther. „Ich benötige Sie auf der Horizon für einen Einsatz im bajoranischen Raum. Wir starten in einer Stunde.“
„Verstanden. Ich werde früher da sein, um noch ein paar Checks zu machen.“, antwortete Ricarda.
„Wie Sie wünschen, Lieutenant.“
Ricarda wandte sich an mich.
„Ich denke, da die Evakuierung erfolgreich war, sollten Sie sich etwas Ruhe bis zu ihrem nächsten Schichtbeginn gönnen.“, schlug sie mir vor.
Der war aufgrund der Strahlungsemissionen, die von den Labors ausgingen, sowieso auf kürzere Ruhe- und Dienstphasenintervalle umgestellt worden.
„Jaaa…“, sagte ich lethargisch. „Gegen ein wenig Schlaf wäre wohl nichts einzuwenden.“
„Gut. Halten Sie sich trotzdem bereit.“
Seid bereit! Immer bereit! Oder irgendwie so.
Ich nickte nur zustimmend und schielte zum Grill.
Ricarda schritt zügig über die Rasenfläche und war im nu verschwunden.

Mein Interesse galt nun dem Grillschauplatz. Ein Blauuniformierter diskutierte mit Elle, einer der Erzieherinnen. Ich trat näher und spitzte die Ohren.
„Wenn Sie schon die nächste Generation durch unsere mühsam gezüchtete Flora preschen und der heimischen Fauna die Flügel ausreißen lassen, haben Sie wenigstens soviel Anstand, und lassen Sie mich meine Tofuwürstl auf Ihren verdammten Grill packen!“, fauchte der Wissenschaftler. Elle verdrehte die Augen und verschränkte die Arme. „Also bitte... Wer reißt denn hier wem die Flügel aus?“
Ich gesellte mich mit dem Standardspruch der Sternenflottensicherheit zu den beiden: „Gibt es hier ein Problem?“ Und eine innere Stimme setzte hinzu: Ich bin gekommen, um Euch zu retten, meine kleinen Freunde.
„Ja… sehen Sie sich um!“ Der Wissenschaftler deutete vorwurfsvoll ins Terrain, in der Hand ein labbriges, graues Rohwürstchen.
„Sie sind Biologe, stimmt’ s?“, fragte ich und nahm ihm sanft die Wurstpackung aus der Hand und begann damit, den Inhalt auf dem Grill zu verteilen. Holzkohle. Total unsinnig, aber es roch gut. Besser hätte ich’ s mit dem Phaser nicht hinkriegen können.
„Ähm.“, ehmte der Herr aus der Wissenschaft verdächtig.
„Kein Biologe?“, machte ich enttäuscht.
„Bitte. Hier geht es um die Kinder. Das hier ist kein Mitarbeiterausflug.“, betonte Elle.
Ich nahm mir ein Brötchen, biss hinein … ah!
Schlug mir mit der Hand gegen die Stirn.
„Zoologe?!“, riet ich, Elle ignorierend.
Der Mann drehte das Würstchen in der Hand, ich mit einer Gabel die graue Masse auf dem Grill. „Nein“, gestand er kleinlaut. „Ich bin Xenolinguist.“
Elle und ich sahen ihn verständnislos an.
„Nur damit ich das richtig verstehe…“, begann die junge Erzieherin mit geblähten Nasenflügeln. „ Sie kommen her, machen ein riesiges Theater, als ob gerade jemand ihr Lebenswerk zerstört hätte, stressen mich, weil ich Kinder in Sicherheit gebracht habe an einem frei zugänglichen Ort, drohen mir mit einer Beschwerde und und ..“ Ihr fehlten die Worte.
„…sind Linguist.“, half ich aus, ihren Satz zu beenden.
„Das ist richtig. Aber mir liegt etwas an der Natur.“, betonte er beleidigt.
„Vielleicht sollten Sie die Sache etwas ruhiger angehen. Elle und das Kindergartenpersonal haben in einem Notfall den Anweisungen der Stationssicherheit Folge geleistet.“, erklärte ich die Situation. „Da aber die Eltern der Kinder in wenigen Minuten alle hier sein und ihre Bla… ich meine, ihren Nachwuchs abgeholt haben werden, sind wahrscheinlich in weniger als einer Stunde nur noch sie, diese sechs Tofuwürstchen und ein einsamer Grill übrig. Ich denke, wir konnten eine größere Katastrophe verhindern.“
Es war ihm offensichtlich unangenehm.
Mein Kommunikator zwitscherte.
„Ich lasse Sie beide nun allein und erwarte, dass Sie diesen Streit friedlich mit einem Würstchen als Friedensangebot beenden werden.“

Ohne eine Antwort abzuwarten entfernte ich mich Richtung Ausgang und bestätigte den Kommruf.
„Hey, Harley hier. Warum trödelst Du immer, wenn ich Dich rufe?!“
„Muss ne Vorahnung, dass Du es bist. Ich sammle dann immer erst meine Geister.“ Ohm.
„Ok, sammel für mich mit. Ich darf auf die Horizon, ein Außeneinsatz! Ist das nicht irre?!“
„Klar. Wie lange seid Ihr denn weg?“ Zwei Zimmer für mich. Wupiii!
„Uh, keine Ahnung. Aber wir starten in weniger als einer Stunde.“
„Du klingst angestrengt.“
„Ich packe gerade das Nötigste zusammen.“ Für einen kurzen Moment grübelte ich, ob es sich um medizinisches oder privates Equipment handelte, das sie da packte. Dann fuhr sie fort und erzählte mir, während ich gähnend und einsam im Turbolift stand, von der Strahlung und einer verschollenen Wissenschaftlerin, die man während des kleinen Ausfluges zu finden gedachte. Ich wusste zwar nicht genau, wo Harley da zum Einsatz käme. Wahrscheinlich als kommunikatives Element bei Ermittlungen und im Kontakt mit der Bevölkerung. Wenn es galt, jemanden niederzuquatschen, bis ihm Grütze aus den Ohren lief. Ich stieß bei dieser Vorstellung ein kurzes Lachen aus.
„Warum lachst Du?“, fragte sie argwöhnisch. „Hab ich etwas Komisches gesagt?“
„Nein. Ich… ach Nachwirkungen. Vom Alkohol. Du weißt schon…“
„Du wirst Dich doch um Herrn von Rödelshausen kümmern, ja?“, fragte mich meine Schwester. Sie wusste, ich konnte ihn nicht leiden und hoffte, ich würde ihn nicht malträtieren, ihn nicht als Quietscheentchen verkleidet mit zum Baden nehmen. Nur bei mir verwechselte er Pecannüsse mit Zeigefingern.
„Advent?“
Ich biss mir auf die Lippen.
„Ja verdammt.“, knurrte ich widerwillig.
„Super!“, kreischte sie, während ich aus dem Turbolift stieg. „Du weisst, er liebt dich auch. Nicht so sehr, wie mich, aber er MAG dich.“
„Mhm. Ich… ihn…auch.“, brachte ich mühsam hervor.
„Na ich melde mich von der Horizon aus. Mach Dir keine Sorgen um mich.“, flötete meine Schwester durch die Komm.
„Nein, nur um alle anderen.“ Sie lachte. Ich würde den Teufel tun und ihr zeigen, dass ich mir Sorgen um sie machte. Sie war tough und alt genug, um auf sich selbst aufzupassen. Beim Raufen kämpfte sie wie ein echtes Mädchen: Kratzen, beißen, zielsicher in Augen spucken und Kronjuwelen treten. Meine Brust schwoll ein wenig vor Stolz und ich grinste noch immer, als ich mein Quartier betrat. (Nein Wedge, noch immer kein Doppel-E)


=== Harleys Quartier ====

Das Licht in Harleys Quartier war gedimmt. Sie war bereits auf der Horizon. Bei meinem Eintritt durchs gemeinsame Badezimmer fiel ein greller Lichtkegel ein. Herr von Rödelshausen starrte alarmiert meine Silhouette an. Ich hob langsam die Mundharmonika zum Mund und begann sachte eine altbekannte Melodie zu spielen, die nur denen bestimmt war, die 2 Pferde zuviel mitgebracht hatten. So näherte ich mich bedächtigen Schrittes dem Federvieh des Grauens, bis ich das … naja… bis ich also das Schwarze in seinen Augen sah.
Ich setzte die Mundharmonika ab und starrte ihm heldenhaft und unbeugsam in die Augen. Er legte unschuldig den Kopf schief und stellte die kleinen Federn an seinem Hinterkopf auf. Aber ich kannte diese Tour. Damit konnte er mich nicht zum Narren halten. Zäh wie ich war, quetschte ich eiskalt lächelnd zwischen den Zähnen hervor:
„Nun fragst Du Dich, ob heute dein Glückstag ist. Ist heute dein Glückstag, Punk?*“
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